Armin hatte das Thema des Antriebes der Bandwickel mal schön erläutert.
Die Prozedur mit Glasfaserpinsel und Federchen recken habe ich auch schon mehrfach erfolgreich hinter mir. Läuft der Reelmotor einwandfrei, dann ist irgendwas an der Kraftübertragung faul. Beim Zahnradantrieb bleibt dann nur die Rutschkupplung übrig. Beim Idler gilt der erste Verdacht dann aber erstmal dem Gummi.
Ansonsten hatte ich aber auch schon einen sporadisch aussetzenden Reelmotor. Da hilft dann auch nur tauschen.
https://old-fidelity-forum.de/thread-7120-page-8.html
Gruß Steffen
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19.05.2022, 21:24
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.05.2022, 06:06 von AnalogBob.)
Zwischenzeitlich lief das Gerät ohne Probleme.
Allerdings - nach wie vor - mit schlechte Gleichlauf.
Das war teilweise deutlich hörbar und konnte selbstverständlich so nicht bleiben.
Ich hatte mehrfach zwischendurch den Gleichlauf gemessen und er war unverändert schlecht.
Auffällig war, dass der Gleichlauf nach Start der Wiedergabe eine Zeit lang recht ok war.
Erst dann setzten wieder die heftigen Peaks ein, die auch gerne mal bis 1% ausschlugen.
Ich hatte ehrlich gesagt, keine Idee, was hierfür ursächlich sein konnte ?
Diese Art Gleichlaufschwankungen kannte ich bisher noch nicht.
Am Antrieb der Capstanwellen konnte es nicht liegen - diesen Bereich hatte ich bereits revidiert.
Die Andruckrollen sahen nach der Reinigung auch sehr gut aus und waren weich und griffig:
War eventuell ein unsauberer Bandlauf die Ursache ?
Die Spiegelcase konnte ich leider nicht gut einsehen, da die Casenklappe im Weg war.
Also wurde sie demontiert, um bestmöglichen Einblick zu bekommen:
Ein KX-880G Schlachtgerät habe ich so umgebaut, dass es als Prüfstand für Laufwerke dient:
So hat man guten Zugriff und die Spiegelcase kann bestmöglich eingesetzt und beäugt werden:
Hierbei stellte ich fest, dass der Bandpfad einwandfrei lief.
Dann kam ich auf die Idee, den Vierkantriemen der Bremse zu entfernen.
Und tatsächlich: Nun klang es deutlich ruhiger.
Gleichlauf erneut gemessen - Ergebnis:
Der Gleichlauf war nun deutlich besser.
Ich habe die Testcase zwei Mal komplett durchlaufen lassen - es gab keine bösen Peaks mehr.
Also das Riemenrad mit der Rutschkupplung wieder ausgebaut:
Daneben wartet schon Ersatz aus einem Teilespender.
Die Ursache für die bösen Peaks war die Rutschkupplung. Die wurde durch die Riemenpest kontaminiert.
Da (vermutlich) Zahnrad und Riemenrad nicht zerstörungfrei getrennt werden können, habe ich ein Ersatzteil eingebaut.
Nach dessen Einbau und Auflegen des Riemens wurde bei dieser Gelengeheit auch gleich entmagnetisiert:
Nun wurde wieder die Opfercase geladen und gespielt.
Nun lief es wesentlich entspannter.
Dann wurde der Tonkopf-Azimuth justiert:
Das Laufwerk wurde wieder in das Gerät eingebaut und darf nun wieder im Teststapel Zuverlässigkeit zeigen:
Fortsetzung folgt ....
Gruß, Bob.
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Hallo Bob,
das ist eine tolle Idee:
(19.05.2022, 21:24)AnalogBob schrieb: Ein KX-880G Schlachtgerät habe ich so umgebaut, dass es als Prüfstand für Laufwerke dient:
Und natürlich der pure Werkstattluxus .
Danke für Deinen tollen Berichte,
Christoph
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21.05.2022, 09:09
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.05.2022, 09:11 von AnalogBob.)
Sorry, aber hier gibt es keinen "Werkstattluxus".
Tatsächlich ist hier eher KüTi-Bastler auf low budget Basis angesagt.
Passend dazu, wird fast immer pragmatisch gehandelt/gearbeitet.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Gerät läuft bisher wirklich gut und auch klanglich gibt es momentan nix zu meckern.
Auch die Aggressor-Case wurde stressfrei durchgespielt:
Dieses Uralt-Tape bringt Laufwerke mit z.B. Bandlaufschwächen recht zuverlässig an die Grenzen - hier nicht.
Derzeit revidiere ich auch ein KX-880D Laufwerk. Dort lief es nicht ganz so gut.
Ich hatte einen Moment nicht aufgepasst:
Gegen Ende der Case wird die rechte Spule immer schwergängiger. Ist der Antrieb der Bandwickel nicht ausreichend kräftig genug, bleibt der Bandwickel stehen und es folgt "lecker" Bandsalat ....
Zwischenzeitlich habe ich auch das Riemenrad/Zahnrad mit der Kupplung zerlegt. Den schwarzen Sicherungsring kann man vorsichtig abhebeln und das Rad zerlegen.
Sieht dann so aus:
Wie vermutet, hat es die Riemenpest geschafft die Kupplug komplett zu verseuchen.
Nach der Reinigung:
Beim Zusammenbau:
Über den Vierzack lässt sich die Bremswirkung in vier Stufen einstellen.
Ja, es sind eigentlich fünf Stufen, aber die Erste hat so gut wie keine Bremswirkung. Daher ist wohl ab Werk vermutlich immer die zweite Stufe eingestellt.
Durch die Reinigung wird die Kupplung wahrscheinlich nicht mehr die originale Wirkung haben.
Daher wird wohl die dritte Stellung eingestellt werden müssen:
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
großes Kino Bob! Vielen Dank dafür, ich lese sehr gerne hier mit!
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21.05.2022, 14:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.05.2022, 14:47 von gyp.)
(21.05.2022, 09:09)AnalogBob schrieb: "Auch die Aggressor-Case wurde stressfrei durchgespielt"
"Über den Vierzack lässt sich die Bremswirkung in vier Stufen einstellen.
Ja, es sind eigentlich fünf Stufen, aber die Erste hat so gut wie keine Bremswirkung. Daher ist wohl ab Werk vermutlich immer die zweite Stufe eingestellt."
Danke für den Bericht zu dem Einstellrädchen der Bremswickel!
Bei meinem Sankyo Dual Capstan ist das Agressor-Tape eine TDK SA 90. Interessanterweise laufen die anderen TDK SA`s i.d.R. normal.
Das mit dem Einstellrädchen muss ich dann wohl auch nochmal genauer untersuchen. Allerdings hab ich jetzt auch keine Riemenpest gehabt und nicht so derart viel verursachten Bandsalat, wie bei Dir gezeigt.
Lediglich eine kl. Schlaufe die rechts rauskommt und dann stoppt das LW von selbst. Insofern frag ich mich auch, warum das LW bei Dir nicht zum stoppen kommt?
Das selbe Problem hatte ich beim Teac mit dem Riemen angetriebenen Dual-Capstan (auch Sankyo, aber im Gegensatz zum Sankyo Direktantrieb, wie beim Kenwood, Onkyo, Nak`s, Yamaha u.w., werden zwei Schwungmassen mit Versatz mittels Riemen angetrieben).
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Das Gerät wurde zwischenzeitlich immer mal wieder getestet und dabei 90er Casen komplett durchgerudert.
Lief völlig problemlos. Nur ein mal hatte ich das Gefühl, der rechte Bandwickel hätte kurz ausgesetzt (nicht genau genug hingschaut).
Nun wollte ich eigentlich die Abteilung Aufnahme besuchen und abschließend Feineistellungen durchführen.
Doch ich entschloss, nochmals die Aggressor-Case zu spielen.
Eine Seite lief schon durch, hier läuft gerade die zweite Seite:
Ein paar Minuten später dann das:
Der rechte Bandwickel hatte den Betrieb eingestellt und es folgte unweigerlich Bandsalat, weil es von der Bandlaufüberwachung nicht erkannt wird. Die KX-880 und 1100er Serien sind diesbezüglich leider eine Fehlkonstruktion.
Passend dazu habe ich heute Nachmittag etwas an einer Hausfassade gesehen:
Hier wurde für die Öffenlichkeit der Zustand von Bandsalat dokumentiert:
Ich hatte mich leider zu früh gefreut.
Ich hatte allerdings schon vorab vermutet und mitgeteilt, dass der Wickelmotor fratze ist.
Das hat sich nun leider bewahrheitet.
Auch wurde hier mal wieder deutlich, warum es Sinn macht - vermeintlich reparierte Geräte - über einen längeren Zeitraum zu testen.
Ok, nun muss das Laufwerk doch noch mal raus und teilzerlegt werden.
Eingebaut wird dann ein neuer Wickelmotor (China Nachbau).
Fortsetzung folgt ....
Gruß, Bob.
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Wenn die Case man nicht von Banksy ist !
Liebe Grüße
Jörgi
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10.06.2022, 10:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.06.2022, 10:23 von gyp.)
... und ich such nachwievor noch einen berappbaren Sankyo Assistmotor ...
Neulich gabs für mehrere Wochen noch einen für €39,- + Versand in der Bucht ... fand ich allerdings deutlich überzogen
so darf dann weiterhin Geduld geübt werden ....
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Das Laufwerk wurde wieder ausgebaut und weitergehend zerlegt, da der Wickelmotor ersetzt werden sollte.
So sieht es aus, wenn der komplette Capstanantrieb zuvor ausgebaut wurde:
Die Befestigung der Wickelmotorplatte (zwei Schrauben und eine Mutter) ist hier auch schon demontiert.
Dann werden die Kabel abgelötet und die Motorplatte kann vorsichtig rausgezogen werden:
Vorher wurden noch beide Wickelteller demontiert.
Hier liegt links der ausgebaute Antrieb, rechts ein Teilespender und darüber der neue Motor:
Der neue Motor wurde geprüft und mit einer Leerlaufstromaufnahme (bei 13 Volt) von 24 mA für gut befunden.
Der originale Sankyo Motor sollte - wenn er noch ok ist - eine Stromaufnahme von um 30 mA haben. Der hier ausgebaute zieht 97 mA und ist fratze:
Warum ich nicht versuche ihn zu reparieren ? Wo Bob doch eigentlich immer versucht sowas zu revidieren ?
Leider waren meine letzten Versuche, diese Wickelmotore zu reparieren, zu 100% erfolglos.
Daher werde ich auch zukünftig keine weiteren Versuche diesbezüglich machen. Erfolgloses Reparieren nervt einfach und es ist zudem verschwendete Zeit.
Damit ich auch später nicht auf die Idee komme, diesen Motor doch noch reparieren zu wollen, wurde er schnell entsorgt.
Nun wurde die Motorplatte mit einem neuen Motor ausgestattet.
Wie gerne üblich, können Nachbauten nicht einfach eins zu eins übernommen werden und es muss angepasst werden.
In diesem Fall ist beim neuen Motor der Befestigungslochkreis etwas kleiner und die Motorwelle 3 mm länger.
Ist aber hier beim KX-1100G kein Problem. Die Motorplatte hat für die Befestigung Langlöcher und auch die Casenunterlage kollidiert nicht mit der zu langen Motorwelle.
Auch die Entstörplatine wurde mit umgebaut.
Die Lötfahnen entlöten und dann hochklappen. Nun kann die Platine mit der Unterlage abgenommen werden:
Natürlich kann die Platine nicht einfach an den Nachbaumotor gesteckt und gelötet werden, da er dafür nicht ausgelegt wurde. Erkennbar an den kurzen Lötfahnen.
Ich habe sie einfach mit Drähten verlängert, um so die Platine montieren zu können:
Auch Abschirm-Mantel und Sankyo-Label wurden mit übernommen:
Nun wurde der Motor an die Trägerplatte montiert und es konnte das Ritzel mit Schwenklager und Zwischenrad montiert werden:
Fertig ist der Wickelantrieb:
Nur ein Experte erkennt, dass Bob hier einen Fake-Motor verbaut hat.
Wickelteller wurden vom Spender übernommen. Nun sind die Reflexmarkierungen wieder original.
Nun wurde das Laufwerk wieder komplettiert:
Testbetrieb erfolgte wieder im Prüfstand-Modus:
Da sind nun schon einige Casen ohne Fressreflex gespielt worden.
Auch die Aggressor-Case konnte daran nichts ändern:
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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• Jörgi, lustigerlurch, , MiDeg, Mainamp, Dual-Tom, Akai 65, havox, frank_w, Baruse, nice2hear, SiggiK, MrScott
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18.06.2022, 18:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.06.2022, 11:33 von gyp.)
Da kann ich nur hoffen, dass mir so ein "Fake-Motor" mit Um-Labelung bei meiner Suche nach nem Sankyo Assistmotor nicht unterkommt.
Ein ganz frecher Kandidat hatte mir zu meiner Spenderdecksuche anstelle des angepriesenen Kenwood KX880 einfach den kleineren Bruder KX660 zugesendet. Das Schlimme war dann, dass Ebay-Kleinanzeigen auf meine Beschwerde ebensowenig reagiert hatte. Von wg. beim Marketing zu ihrem Service ein auf `Sicher´-Tralala machen. Nur ärgerlich gewesen.
Habs dann als Lehrgeld verbucht. War zum Glück kostenmässig nicht allzuviel.
Apropos Sankyo Wickelmotor mit Zahnrad-Idler:
Ab welcher KX 880er und 1100er Baureihe wurde dann eigentlich der Zahnradrad-Idler regelmässig verbaut?
Beim Nak BX300 (1984-87) und beim Onkyo TA2900 (1984-89) wurde ja innerhalb der Baureihe auf Idler umgestellt bzw. gab es Umbausätze zum Nachrüsten. Und beim ein Jahr zuvor herausgekommenen TA 2066 (1983-85) war interessanterweise bereits ein Zahnrad-Idler verbaut oder ich hab meins aus den späteren Baujahren erwischt.
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Super gemacht Bob!
So viel Mühe habe ich mir bei meinem NAD nicht gemacht.
Da sieht selbst der Laie, dass es nicht original ist.
Ich habe auch lange nach einem original Ersatzmotor gesucht und bin dann schlussendlich auch bei einem Mabuchi 500er Derivat aus China gelandet.
Warum? Naja, ich denke schlussendlich macht es keinen Sinn, einen 35 Jahre alten defekten Motor gegen einen ebenso alten noch funktionierenden zu tauschen.
Die Mabuchis und deren Ableger bekommt man für ein paar Euro im Netz und die sind dann neu.
Bei meinen hat auch die Länge der Welle exakt gepasst, da musste nichts umgebaut werden.
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• havox
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18.06.2022, 22:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.06.2022, 22:56 von gyp.)
(18.06.2022, 19:45)Tonkopf87 schrieb: So viel Mühe habe ich mir bei meinem NAD nicht gemacht.
Interessant. Wusst ich gar nicht, das NAD auch Sankyo-LWs verbaut hatte. Welches NAD ist das denn?
und einen Mabuchi mit gelben Lagerschild hat ich auch noch nie gesehen. Da wirkt das LW gleichmal 10 Jahre jünger.
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•
Das ist das Laufwerk aus einem NAD 6300 Monitor Series.
Der gelbe Motor scheint eine Mabuchi Kopie zu sein.
Ich hatte den bestellt, da die Welle genau das richtige Maß hat.
Übrigens hat das Laufwerk auch einen Zahnrad Idler, aber Gegensatz zu allen anderen die ich bisher gesehen habe, ist das Zahnrad hier aus dem Vollen und kein Speichenrad.
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• gyp
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06.07.2022, 17:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.07.2022, 16:46 von AnalogBob.)
Das Gerät hat in der Zwischenzeit zuverlässig funktioniert.
Auch immer mal wieder angebotene Problemkinder, wie z.B. die Aggressor-Case wurden gespielt, aber nicht mehr gefressen.
Offensichtlich konnte der Fressreflex abgestellt werden.
Daher konnten nun Probeaufnahmen gemacht werden.
Vorab wurde die manuelle Calibrierung getestet und eingestellt.
Wie fast immer, werden Geräte aus Japan - wie bereits ab Werk - mit TDK SA abgeglichen.
Calibrierung von Level über den 400 Hz Testton:
Calibrierung von BIAS über den 10 kHz Testton:
Hierfür musste an den kanalgetrennten Reglern jeweils etwas gedreht werden.
Daher wurden die entsprechenden Potis auf Mainbord bzw. der Rec. Amp Platine eingestellt.
Als Ergebnis bleiben nun bei einer Aufanhme mit TDK Sa alle frontseitigen Regler für BIAS und Level in Mittelstellung.
Nun folgte eine Testaufnahme mit 1 kHz Testton.
Aufnahme Vorband (Source):
Aufnahme Hinterband (Tape):
Wiedergabe der Aufnahme:
Alles ok, Vorband und Hinterband reproduziert die gleichen Pegel.
Die Umspulzeiten wurden mit der inoffiziellen OFF Umspultest-Case Maxell XLII 90 ermittelt.
Hier bei FF:
Bei REW:
Ergebnis:
FF = 1:45 min.
REW = 1:40 min.
Ist recht flott unterwegs. Die Umspulzeiten sind mit dem neuen Wickelmotor deutlich kürzer.
Nun konnte Musik aufgenommen werden.
Hierbei wurde ein Track (Willkommen in der schwarzen Zone von LDC) , geliefert vom reparierten CD-Player Sony CDP-497 aufgenommen:
Auch dabei gab es keine Auffälligkeiten. Es werden saubere Aufnahmen erstellt.
Daher konnte nun ein Hörvergleich innerhalb der Kenwood-Familie gemacht werden.
Dafür habe ich das KX-880HX und KX-9010 ausgewählt. In diesem Testtrio bietet übrigens das KX-880 den besten Gleichlauf.
Alle wurden mit TDK SA versorgt und der gleiche Track direkt von CD aufgenommen.
Und danach wiedergegeben und per Kopfhörer verglichen.
Alle Geräte wurden - soweit mir möglich - bestmöglich justiert und bieten vermutlich auch deshalb eine ähnliche Performance.
KX-880 und KX-1100 klingen nahezu identisch. Hier fällt es mir schwer, überhaupt einen signifikanten Unterschied zu hören. Warum auch ? Der Aufbau mit z.B. Direktantrieb und amorphen Köpfen ist weitgehend baugleich. 3-Kopf Technik und Doppelcapstanantrieb haben auf den Klang - mMn - praktisch keinen Einfluss.
Beide klingen einfach klasse und lassen kaum Wünsche offen.
Das KX-9010 klingt - wie schon in früheren Vergleichtests festgestellt - einen kleinen Tick besser. Hier gefällt mit hauptsächlich der nochmals feiner aufgelöste Hochtonbereich einen Tick besser.
Keine Ahnung warum das so ist. Denn, es ist der Nachfolger vom KX-1100HX und technisch weitgehend baugleich.
Hauptsächlicher Unterschied ist wohl die automatische Calibrierung (ATCS).
Somit spielt diese Bande klanglich - für mein Hörempfinden - in der gleichen Liga, wie z.B. Denon DRM-800, Sony TC-KA6ES, Pioneer CT-737/939.
Ich hatte auch schon deutlich teurere Geräte zum Reparieren/Justieren/Testen hier, welche aber - zumindest klanglich - auch nicht viel besser waren.
Auch hier wieder mein Hinweis: Es sind nur meine persönlichen Eindrücke ! Jeder Mensch hat sein eigenes Hörempfinden und kommt ggf. zu einer völlig anderen Beurteilung.
Alle Bänder durften bis zum Ende durchlaufen.
KX-1100 und KX-9010 stoppten fast zeitgleich, nur das KX-880 stoppte ca. 5 sekunden später.
Dabei fiel auch auf, dass die Echtzeitanzeigen etwas voneinander abwichen:
Es sind zwar die gleichen Casetten, aber ob die auch tatsächlich exakt die gleiche Bandlänge haben ?
Zwischenfazit: Das KX-1100G macht nun wieder was es soll und auch klanglich gibt es - wie bei der 1100er Serie üblich - nix zu meckern.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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06.07.2022, 20:17
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.07.2022, 20:19 von gyp.)
FF = 1:45 min.
REW = 1:40 min.
ich komm mit der TDK SA-X 90 und dem original Sankyo Wickelmotor des gleichen Sankyo Dual Capstan LWs auf
FF = 1:32
REW = 1:30
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warum da ein Unterschied von 10 sek. sein könnte, scheint offenbar also niemanden zu interessieren ... hmmm, schade.
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(15.07.2022, 08:57)gyp schrieb: warum da ein Unterschied von 10 sek. sein könnte, scheint offenbar also niemanden zu interessieren ... hmmm, schade.
Der Wickelmotor ist nicht der einzige Faktor. Solch ein Umspultest ist nur aussagekräftig wenn man zeitnah exakt dieselbe Kassette nutzt. Fertigungstoleranzen bei den Kassettengehäusen und selbst unterschiedlich aufgespulte Bandlängen je nach Produktionscharge haben einen praktischen Einfluss - daher die unterschiedlichen Umspulzeiten beim gleichen Kassettentyp.
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• gyp
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Ich bin eben in dieses Forum eingetreten und sage erstmal Hallo!
Ich hoffe, es ist ok, wenn ich mit meinem Anliegen ganz vorn im Thread anknüpfe.
Mein KX 1100 G hat dasselbe Fehlerbild wie das Deck, das Analog-Bob zu Beginn des Threads vorgestellt hat. Laufwerksfunktionen ok, aber keine Bandsortenanzeige, keine Wiedergabefunktion, keine Aufnahme.
Auch ich möchte einen Ausbau der Platine und damit neue Fehler vermeiden..
An gleicher Stelle wie bei Analog-Bob zeigte der Transistor keine 7,5V, der Elko war aber ok (Komponententester). Erst beim Tausch habe ich gemerkt, dass mein Dreibeiner an derselben Stelle nicht ein 2SC1740 ist sondern C945 heißt. Hab ihn trotzdem getauscht. Die 7,5V liegen nun dort an.
Die Bandsortenanzeige funtioniert wieder, die Wiedergabe auch.
Aber die Aufnahmefunktion ist weiter nicht gegeben und auch das Eingangssignal läßt sich nicht über Monitor ("Source") abhören bzw. auf dem Display anzeigen. Dort herrscht einfach Stille.
Nun bin ich ratlos. Oder weiß jemand Rat?
Ergänzung: Ich habe mal die Spannungen mit dem Nachfolger ("1100 HX") verglichen, der ist aber in diesen Baugruppen leicht verändert. Der HX liefert an benannter Stelle ebenso die 7,5V Volt, aber im Bereich der Bandsorten-Erkennung liegen hier etwa 9,5 Volt an, ebenso am Kontakt des Kassettenfachs. Dies entspricht der bereitgestelltn negativen Spannung. Dort messe ich beim "G" jetzt die 7,5V.
Viele Grüße
Dirk
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Hallo nochmal,
das Problem ist gelöst. Mit den Hinweisen von AnalogBob ganz zu Beginn des Threads hats geklappt. Dass die Aufnahme trotzdem erst nichtging, lag am eigenen Tunnelblick. Irgendwobei muss ich die Eingangspegelsteller beide auf Null gedrehthaben. Dies habe ich ENDLICH erkennt..
Der Thread ist wirklich toll, ohne alles gelesen zu haben. Falls der Hinweis hier noch nicht steht: Ich habe den Assist-Motor nach dem Ausbau einige Minuten mit doppelter Spannung laufen lassen - bis der Motor schon bei sehr geringer Spannung sicher anlief. Hoffe, so um einen Ersatz herumzukommen.
Viele Grüße
Dirk
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