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Loewe Opta Rheingold - braucht Hilfe
#1
hätte da eine Frage an die Kundigen wenn´s um Röhrenradios geht. 

Mein Loewe Opta Rheingold lief bis vor kurzem tatellos. Von jetzt auf gleich war er dann aus, kein Licht, kein Mux. Ich hab die (alten) Glassicherungen hinten erneuert, aber weiterhin bleibt der Rheingold aus. Kein Mux. Kann man auf die Ferne sagen, was da in Frage kommen könnte? 
Bin für jeden Tip dankbar  Sad2


[Bild: Loewe-Opta-Rheingold.jpg]
"Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert."
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#2
Erster Gedanke:
Heizspannung fehlt. Licht und Heizung werden beim Röhrenradio allermeistens von derselben Trafowicklung gespeist.

Für Schaltplansuche bitte noch die genaue Bezeichnung von der Rückwand hier rein. Smile

Edit, da grad erst entdeckt: Am besten gleich den Schaltplan von der Seitenwand (gut lesbar) abknipsen. Oldie
Dann sollte man nahezu hundertprozentig sicher sein, den Schaltplan zu genau diesem Jahrgang vorliegen zu haben. Kaffee
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#3
danke schon mal - hier der kleine Plan von der Innenseite


[Bild: Loewe-Opta-Rheingold-Schaltplan.jpg]
"Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert."
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#4
[Bild: te-5.png]
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#5
Danke Thumbsup

Ist zwar nicht das, was ich erhofft hatte (kannst Du natürlich nix für, von hinten sah es mir wie der Schaltplan aus) - aber die Gerätebezeichnung steht drauf.


Der Beste, den ich finden konnte, zeigt mir, dass Lampe und Heizungen alle parallel liegen.
Also würde ich messen, ob direkt am Trafo die ~6,3 Volt rauskommen

- wenn ja, dann vermutlich irgendwo "Kabelbruch"
- wenn nein, dann messen, ob Netzspannung direkt am Tafo anliegt
- usw.

[Bild: 40ygyCz.jpg]
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#6
(14.10.2020, 11:40)MaTse schrieb: - wenn nein, dann messen, ob Netzspannung direkt am Tafo anliegt

Auch der Netzschalter könnte Ursache sein. Die Netzspannung wird über die Fernsteuerungsbuchse zum Trafo geführt.

Ob netzseitig eine Unterbrechung vorliegt, kann mit ner Widerstandsmessung zwischen den beiden Stiften des gezogenen Netzsteckers mit eingeschaltetem Netzschalter festgestellt werden. Der Widerstand sollte im zwei- bis dreistelligen Ohmbereich liegen. Wenn nicht, Netzschalter, Fernsteuerstecker, die Sicherungshalter und den Kontakt des Netzspannungsumschalters prüfen.
[Bild: icon_e_sad.gif]
Auch der große Bambulli schrieb schon mal Schnulli ...
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#7
Vielen Dank Euch.
Das klingt für einen Laien wie mich ja na nem Klacks ;-) ...hab zwar ein paar Multimeter (sogar mit Kapazitätsmeßdings für Kondis), aber ich hab mal gehört, dass Röhrendampfer auch im ausgeschalteten Zustand sehr gefährlich werden können, wenn man an der falschen Stelle anfasst. Na dann, wenn ihr nichts mehr von mir hört....
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#8
Letzteres betrifft die recht hohe Anodenspannung, die in den beiden 50uF Elkos noch lange gespeichert sein kann. Diese Elkos sind oft als Doppelko ausgeführt und sollten vor Lötarbeiten entladen werden.
Die Fehlersuche in der primären Schleife des Netztrafos wurde bewußt spannungslos beschrieben.
[Bild: icon_e_sad.gif]
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#9
wenn das noch die original Rückwand ist (von dem ich mal ausgeh), dann ist es der 3953 W S.

[Bild: Loewe-Opta-Rheingold-R-ckwand.jpg]

Gorm
...ner Widerstandsmessung zwischen den beiden Stiften des gezogenen Netzsteckers mit eingeschaltetem Netzschalter festgestellt werden. Der Widerstand sollte im zwei- bis dreistelligen Ohmbereich liegen.

Multimeter zeigt 3,5 MOhm, sollte also passen.

Sind die beiden runden silbernen Aludinger rechts neben dem Glassicherungshalter diese 50uF Elkos von denen ich mich fern halten soll? Sorry für die doofen Fragen....
"Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert."
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#10
(15.10.2020, 08:18)E=mc2 schrieb: wenn das noch die original Rückwand ist (von dem ich mal ausgeh), dann ist es der 3953 W S.
Dann ist der Plan richtig
Zitat:Multimeter zeigt 3,5 MOhm, sollte also passen.
Ne leider nicht, der Wert ist viel zu hoch und zeigt ein Unterbrechung des primären Trafokreises.
Zitat:Der Widerstand sollte im zwei- bis dreistelligen Ohmbereich liegen. Wenn nicht, Netzschalter, Fernsteuerstecker, die Sicherungshalter und den Kontakt des Netzspannungsumschalters prüfen.
Evtl. doch jemanden in der Nähe suchen, der das mal eingrenzen und beheben kann.
Zitat:Sind die beiden runden silbernen Aludinger rechts neben dem Glassicherungshalter diese 50uF Elkos von denen ich mich fern halten soll?
Ne, auch nicht. Das sind vermutlich die beiden Spulenkonstruktionen für die AM/FM Mischer und Oszillatoren vor und hinter der ECH81. Der Doppelelko sitzt hinter dem Netztrafo ziemlich mittig.
[Bild: icon_e_sad.gif]
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#11
Bei der Prüfung des Primärkreises mit dem Ohmbereich des Multimeters muß der Netzschalter des Gerätes natürlich eingescheltet sein, sonst prüft man nur die Isolation des Netzkabels... bitte nicht vergessen! Und ich entschuldige mich vorab, falls das zu banal ist - passiert aber, daß man vergißt, zuvor einzuschalten.
Gruß Ralph

...listen to Spliff and you'll see the sun! Sun Sun Sun
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#12
(15.10.2020, 10:23)Gorm schrieb: Evtl. doch jemanden in der Nähe suchen, der das mal eingrenzen und beheben kann.

das hab ich bei drei anderen Röhrenradios schon mal - mit dem Ergebnis, dass mir bei einem ein Cinchanschluss angebaut wurde, damit ich nen CDP anschließen kann (was ich niemals vorhatte!!!!) und bei den beiden anderen Fällen Wahlschalter FM/AM/Phono "fixiert" wurden und egal was man einstellte immer FM angewählt wurde. Für Preise, die im hohen dreistelligen Bereich lagen. Sowas möchte und brauch ich nicht nochmal! Wenn diese m.M.n. schönen alten Geräte niemand mehr "vernünftig" reparieren kann, dann hab ich eben Pech und die Dinger verkommen zu Dekoteilen :-(


(15.10.2020, 11:08)Klangstrahler schrieb: Bei der Prüfung des Primärkreises mit dem Ohmbereich des Multimeters muß der Netzschalter des Gerätes natürlich eingescheltet sein, sonst prüft man nur die Isolation des Netzkabels... bitte nicht vergessen! Und ich entschuldige mich vorab, falls das zu banal ist - passiert aber, daß man vergißt, zuvor einzuschalten.

hab ich so gemacht. UKW-Taste gedrückt und an den beiden "Steckern" des Netzsteckers gemessen.
"Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert."
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#13
Gut, dann versuche ich mal die Prüfung des Primärkreises durch Messung der Widerstände an der Sicherungsplatte/Netzstecker zu beschreiben:
Gerät mit gezogenem Netzstecker einschalten.
- Von einem Pin des Netzsteckers muß es zur 1,5ASicherung einen Widerstand von etwas mehr wie Null Ohm, also max 2Ohm geben.
- Von dem anderen Pin zur 0,7A-Sicherung muß es einen Widerstand von einigen 10Ohm geben, genau
- wie zwischen den beiden Sicherungen.
Versuch mal die Widerstände zu messen und schreibe sie hier. Dann schauen wir weiter.
[Bild: icon_e_sad.gif]
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#14
Hallo,

da das Gerät von 1952/53 ist sind in dem Radio noch etliche Papierkondensatoren, die getauscht werden sollten. Die ziehen Feuchtigkeit und verursachen dann irgendwann einen Kurzschluss. Wenn der Trafo überlebt hat, musst du diese Kondensatoren tauschen, falls das noch nicht geschehen ist.
Falls du in meiner Nähe wohnst, könnte ich dir die Kiste wieder Alltagstauglich machen, natürlich günstigst...

Gruß Andreas
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#15
hallo Andreas,
da ist mit Sicherheit noch nichts getauscht. Wo wohnst Du denn? Ich wohne in München.

Gruß Toralf
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#16
Hallo,

hast eine PN.

Gruß Andreas
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#17
Warum soll der Trafo kaputt sein? Vermutlich ist ein Kontakt des Netzschalters verbrannt oder im Bereich der "Fernbedienungsbuchse" ist ne Unterbrechung.
Hatten denn die Glassicherungen ausgelöst?
[Bild: icon_e_sad.gif]
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#18
ne, der Draht in den Sicherungen war noch ok, lediglich die "Metallenden" waren wohl dem Alter bedingt von den Glasröhrchen abgebrochen. Deshalb hab ich die erneuert.

PS: die Widerstände messen kann ich erst morgen
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#19
Die Schaltung der beiden Sicherungen für die Wicklungen ist übrigens pfiiffig. Bei 110V und 125V wird die 1,6A-Sicherung wirksam, bei Spannungen darüber sollte die 0,7A auslösen, dürfte aber je nach Ursache die 1,6A auch mit ansprechen. Die 1,6A könnte man folglich in D. weglassen und brücken.
[Bild: icon_e_sad.gif]
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#20
Hallo,

nun, der Rheingold läuft wieder.
Leider war der Netztrafo hinüber, die Sekundärseite wurde überlastet und der Isolierlack auf der Wicklung hat sich verabschiedet.
Der Trafo zog bei Leerlauf gut ein halbes Ampere.
Hab das ganze mal abgewickelt, der Lack ist schwarz oder ab.


[Bild: 20201113-195321.jpg]

Das ist übrigens nicht der erste Rheingold 53 mit Trafoschaden wie ich erfahren habe. Der war wohl recht auf Kante genäht.
Aus diesem Grund entschieden wir uns für einen Austauschtrafo der etwas stärker dimensioniert ist, immerhin hat er 9 Röhren und deren Heizungen zu versorgen.
Ich konnte ihn sogar ohne neue Löcher zu bohren einbauen. Die 220V und 240V Umschaltung funktionieren weiterhin, die anderen waren Schaltungstechnisch nicht möglich. Als Sicherung braucht man jetzt nur noch die 0,7A einzusetzen.


[Bild: 20201113-222007.jpg]


Und hier die Mitverursacher des Trafomordes. Die Papierkondensatoren haben mit der Zeit Feuchtigkeit gezogen und werden langsam niederohmig, bis dann entweder die Sicherung auslöst oder z.B. der Trafo oder Ausgangsübertrager stirbt.
Dieses Modell hat sogar zwei dieser Kandidaten, die Primärseitig von L auf Masse und N auf Masse eingelötet sind. Wenn der richtige durschschlägt, hat man Netzspannung auf dem Chassis und somit auch auf den Buchsen hinten, die auf Masse liegen.
Meiner Meinung nach ist eine "Kondensatorkur" bei diesen Geräten unerlässlich, schon aus Sicherheitsgründen.

[Bild: 20201127-201656.jpg]

Viele Grüße

Andreas
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#21
Sehr interessanter Bericht.Vielen Dank.

Da ich mir ein noch nie geöffnetes Saba Freudenstadt 12 zugelegt habe tut Fortbildung not.


[Bild: 20210103_200200zgjep.jpg]
Fange da mal klein an-ist wohl für Laienprediger ganz guter Einstieg.

https://elektronikbasteln.pl7.de/wie-fun...ie%20Anode.


Grüße 

Andreas
Keep cool - but care (Thomas Pynchon) Raucher
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#22
Immerhin schon ne "gedruckte" Schaltung...
Es war egal. Ich hatte meins. Und... es war gut. So hat alles seine Zeit.
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