21.05.2021, 20:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.05.2021, 15:24 von kesselsweier.)
Vorstellung Tape Recorder SONY TC-K 777
Hallo liebe Recorderfreunde,
aus gegebenem Anlass möchte ich dieses Gerät gern einmal vorstellen.
(Pardon für das unscharfe Foto, besseres kommt unten)
Das TC-K 777 war der erste Sony-Dreikopf-Recorder, welcher einen höheren Qualitätsanspruch und eine flachere Gestaltung als die Vorgängermodelle
TC-K 80 II Sony TC-K 80 II | Hifi-Wiki
Und TC-K 81 Sony TC-K 81 | Hifi-Wiki
bereitstellen sollte.
Das besondere Zweikopf-Schlittenmodell TC-K 88(B) Sony TC-K 88 B | Hifi-Wiki
lasse ich hier mal außen vor, dessen hervorragendes Laufwerk kam dann wieder im TC-K 666 ES Sony TC-K666ES (old-fidelity-forum.de) zum Tragen.
Das TC-K 777 kam 1981 heraus, es gab es bis 1983, kostete 2.000 DM und gab es nur in der Farbe Silber.
Es bietet u.a. folgende Leistungsmerkmale:
n Drei Tonköpfe (Sendust & Ferrite aus eigener Produktion) mit Hinterbandkontrolle
n 2 Motoren (1x Capstan, 1x wickel)
n Quarzgesteuerter Direktantrib mit Dual-Capstan
n Alle vier Bandsorten, manuell wählbar
n Dolby B NR und (rückseitig schaltbares) MPX-filter
n Einmessvorrichtung für Vormagnetisierung und Aufnahmepegel mit Tongenerator (400 / 8.000 Hz) und passend umschaltbarer Displayanzeige
n Fluoreszenzanzeige mit je 30 (!) Elementen und Peak-Charakteristik sowie Peak-Hold und (rot) visueller Übersteuerungsgrenze je Bandsorte
n Echtzeitzählwerk (bis 99‘59“, ohne Stromausfall-Pufferung)
n Ausgelagerter Trafo auf der Rückseite
Alle Bedienelemente sind aus Metall, außer den kleinen Zählwerks- und Display-Mode-Tastern. Kein Wackeln, kein Klappern.
Die Wickeldurchleuchtung ist etwas funzelig und die obere Cassettenfachbeleuchtung beleuchtet eher die Cassettenrückseite.
Das Laufwerk ist, wenn in kundiger Hand gewesen, im Play-Betrieb sehr leise. Beim Spulen nicht so sehr.
Hinterbandautomatik war damals noch selten, aber der attraktive und handschmeichelnde manuelle Knebel macht Freude.
Auch Bandsortenerkennung gibt es nicht, dafür jedoch FeCr.
Der potilose, da mit Festwiderständen realisierte variable Line-Out (kombiniert mit Kopfhörerausgang) ist zwar eine prima Idee, für Kopfhörerbetrieb jedoch ein wenig zu grobrastig.
Die silberne Alu-Frontplatte sieht mir eher gebürstet denn eloxiert aus.
Als Zubehör gab es die Fernbedienungen RM-50 (5m Kabel, ca. 80 DM) und RM-80 (Infrarot), ein Mikrofonmischpult MX-1000 (es wurde gerade „in“, Mikrofoneingänge wegzulassen oder sie kostenpflichtig zu machen) und, etwas später, eine Dolby C-Kompandereinheit NR-500. Dolby C ergo nur optional.
Prospekt. http://www.hifi-archiv.info/Sony/1982-1/24.jpg
http://www.hifi-archiv.info/Sony/1982-83-HiFi/25.jpg
Wiki: Sony TC-K 777 | Hifi-Wiki
BDA und SM: Sony TC-K777 Stereo Cassette Deck Manual | HiFi Engine
Weitere Seiten:
Sony TC-K777 on thevintageknob.org
Sony TC-K777 Stereo Cassette Deck | CassetteDeck.org
Getestet wurde es in Deutschland von Stereoplay (01/1982) und Audio (06/1983)
Das Evolutionsmodell TC-K 777 ES (1983-1985)
http://www.hifi-archiv.info/Sony/1984/Sony84_23.jpg
Sony TC-K 777 ES | Hifi-Wiki
gab es nur in dem „rotbräunlichen schwarz“ der seinerzeitigen ES-Serie, kostete nun 2.400 DM, hatte zusätzlich Dolby C und „Laseramorphous“ Tonköpfe sowie Kupferschirmbleche im Innern. Test in Stereoplay 03/1984.(Edit: liegt im Downloadbereich des Tonbandforums)
Die zweite Evolutionsstufe TC-K 777 ES II (1986-1988)
http://www.hifi-archiv.info/Sony/1987/10.jpg
Sony TC-K 777 ES II | Hifi-Wiki
gab es nur in „richtigem“ schwarz und kostete weiterhin 2.400 DM.
Neuer zweiter Trafo ebenfalls rückseitig, Bandsorte Typ III entfallen. Eine IR-Fernbedienung gab es serienmäßig m.E. nach wie vor nicht? (Edit: Line-Out-Pegelumschalter gegen Poti ersetzt) Test in Audio 12/1986 und STEREO 03/1987.
Der Nachfolger TC-K 700 ES (ab 1988)
http://www.hifi-archiv.info/Sony/1988/sony21.jpg
War dann „zeitgemäß“ schon ein wenig abgespeckt und kostete nur noch 1.300 DM.
Warum schreibe ich dies alles?
Nun, zum einen war mein erstes richtiges Cassettendeck Ende 1979 ein TC-K 55 II (und da$ für lange Zeit, bin also vorbelastet). Und zum anderen habe ich vor ca. 10 Jahren ein 777er in der Bucht erstanden.
Von einem HiFi-Händler, angeblich als Ausstellungsstück. Der gute äußerliche Zustand und die NOS-Bedienungsanleitung ließen dies plausibel erscheinen.
Es machte jedoch Laufgeräusche und später gab es auch Spul- und Verharzungsprobleme.
Da ich mich selbst nicht an die Laufwerke herantraue, gab ich es nacheinander in die Hände von zwei Fach(!)werkstätten.
Über Namen und Ergebnis schweige ich mich hier lieber aus.
Dann stand es einige Jahre leider nur herum, don’t know what to do…
Auf die beeindruckenden Arbeiten von „unserem“ lieben Ralf (System-64) aufmerksam geworden, schrieb ich ihn nach längerem Zaudern an und konnte mich glücklich schätzen, „ausnahmsweise“ das Gerät einsenden zu dürfen.
Was dann folgte, kann ich nur sehr abstrakt beschreiben.
Neben einer kompletten Laufwerksdemontage (schwierig bei durch Dritte dummgedrehter Schraubenlöcher) mit „normalem“ Schmierstoff- und Gummiriemenservice waren aufgrund Kunststoffschrumpfung die Aufnahmen für die Wickeldorne kreativ (!) zu erneuern bzw. „anders“ zu adaptieren;
alle Potis wurden fachgerecht gereinigt,
ein Defekt in der Einmessschaltung beseitigt und penibel justiert und eingemessen. Darüber hinaus bekam das Laufwerk eine radandrückende, ergo laufberuhigende Torsionsfeder äquivalent zum ES-Modell.
Bestimmt habe ich einiges weitere ausgelassen.
(Fotos Innenleben und Messschrieb © by Ralf (System-64))
Vernünftige Bilder vom Gerät gibt es natürlich bereits von Ralf:
Bilder unserer Kassettendecks (old-fidelity-forum.de)
Ich bin über seine Arbeit wirklich begeistert und dankbar, das war für mich aufgrund der Vorgeschichte kaum noch zu erhoffen und schätze mich glücklich, der Recorder befindet sich ja quasi in der Spezifikation.
Optisch und haptisch ist es für mich ein wirklicher Leckerbissen.
Und klanglich ist es z.B. dem Yamaha KX-1200 zumindest ebenbürtig.
Fremdaufnahmen aus den 90ern, gar mit Dolby B, klingen hervorragend.
Vielleicht ein Hauch weniger Fremdspannungsabstand.
Natürlich fehlt Dolby C, aber ich mag nunmal kein schwarz.
Beim „Netzfilter-Schalter“ auf der Rückseite stelle ich keinerlei Unterschied fest.
Die deutlichen Klackgeräusche bei der Laufwerksumschaltung sind aufgrund der Hubmagneten schwer zu vermeiden.
Ob die P-4-81L nun 160 oder 200 nWb/m herzugeben hat, sei dahingestellt.
Anyway, I love it, the item is not for sale. J
Über Eure eigenen Erfahrungen mit dem Gerät würde ich mich freuen.
Schöne Grüße
Frank
Hallo liebe Recorderfreunde,
aus gegebenem Anlass möchte ich dieses Gerät gern einmal vorstellen.
(Pardon für das unscharfe Foto, besseres kommt unten)
Das TC-K 777 war der erste Sony-Dreikopf-Recorder, welcher einen höheren Qualitätsanspruch und eine flachere Gestaltung als die Vorgängermodelle
TC-K 80 II Sony TC-K 80 II | Hifi-Wiki
Und TC-K 81 Sony TC-K 81 | Hifi-Wiki
bereitstellen sollte.
Das besondere Zweikopf-Schlittenmodell TC-K 88(B) Sony TC-K 88 B | Hifi-Wiki
lasse ich hier mal außen vor, dessen hervorragendes Laufwerk kam dann wieder im TC-K 666 ES Sony TC-K666ES (old-fidelity-forum.de) zum Tragen.
Das TC-K 777 kam 1981 heraus, es gab es bis 1983, kostete 2.000 DM und gab es nur in der Farbe Silber.
Es bietet u.a. folgende Leistungsmerkmale:
n Drei Tonköpfe (Sendust & Ferrite aus eigener Produktion) mit Hinterbandkontrolle
n 2 Motoren (1x Capstan, 1x wickel)
n Quarzgesteuerter Direktantrib mit Dual-Capstan
n Alle vier Bandsorten, manuell wählbar
n Dolby B NR und (rückseitig schaltbares) MPX-filter
n Einmessvorrichtung für Vormagnetisierung und Aufnahmepegel mit Tongenerator (400 / 8.000 Hz) und passend umschaltbarer Displayanzeige
n Fluoreszenzanzeige mit je 30 (!) Elementen und Peak-Charakteristik sowie Peak-Hold und (rot) visueller Übersteuerungsgrenze je Bandsorte
n Echtzeitzählwerk (bis 99‘59“, ohne Stromausfall-Pufferung)
n Ausgelagerter Trafo auf der Rückseite
Alle Bedienelemente sind aus Metall, außer den kleinen Zählwerks- und Display-Mode-Tastern. Kein Wackeln, kein Klappern.
Die Wickeldurchleuchtung ist etwas funzelig und die obere Cassettenfachbeleuchtung beleuchtet eher die Cassettenrückseite.
Das Laufwerk ist, wenn in kundiger Hand gewesen, im Play-Betrieb sehr leise. Beim Spulen nicht so sehr.
Hinterbandautomatik war damals noch selten, aber der attraktive und handschmeichelnde manuelle Knebel macht Freude.
Auch Bandsortenerkennung gibt es nicht, dafür jedoch FeCr.
Der potilose, da mit Festwiderständen realisierte variable Line-Out (kombiniert mit Kopfhörerausgang) ist zwar eine prima Idee, für Kopfhörerbetrieb jedoch ein wenig zu grobrastig.
Die silberne Alu-Frontplatte sieht mir eher gebürstet denn eloxiert aus.
Als Zubehör gab es die Fernbedienungen RM-50 (5m Kabel, ca. 80 DM) und RM-80 (Infrarot), ein Mikrofonmischpult MX-1000 (es wurde gerade „in“, Mikrofoneingänge wegzulassen oder sie kostenpflichtig zu machen) und, etwas später, eine Dolby C-Kompandereinheit NR-500. Dolby C ergo nur optional.
Prospekt. http://www.hifi-archiv.info/Sony/1982-1/24.jpg
http://www.hifi-archiv.info/Sony/1982-83-HiFi/25.jpg
Wiki: Sony TC-K 777 | Hifi-Wiki
BDA und SM: Sony TC-K777 Stereo Cassette Deck Manual | HiFi Engine
Weitere Seiten:
Sony TC-K777 on thevintageknob.org
Sony TC-K777 Stereo Cassette Deck | CassetteDeck.org
Getestet wurde es in Deutschland von Stereoplay (01/1982) und Audio (06/1983)
Das Evolutionsmodell TC-K 777 ES (1983-1985)
http://www.hifi-archiv.info/Sony/1984/Sony84_23.jpg
Sony TC-K 777 ES | Hifi-Wiki
gab es nur in dem „rotbräunlichen schwarz“ der seinerzeitigen ES-Serie, kostete nun 2.400 DM, hatte zusätzlich Dolby C und „Laseramorphous“ Tonköpfe sowie Kupferschirmbleche im Innern. Test in Stereoplay 03/1984.(Edit: liegt im Downloadbereich des Tonbandforums)
Die zweite Evolutionsstufe TC-K 777 ES II (1986-1988)
http://www.hifi-archiv.info/Sony/1987/10.jpg
Sony TC-K 777 ES II | Hifi-Wiki
gab es nur in „richtigem“ schwarz und kostete weiterhin 2.400 DM.
Neuer zweiter Trafo ebenfalls rückseitig, Bandsorte Typ III entfallen. Eine IR-Fernbedienung gab es serienmäßig m.E. nach wie vor nicht? (Edit: Line-Out-Pegelumschalter gegen Poti ersetzt) Test in Audio 12/1986 und STEREO 03/1987.
Der Nachfolger TC-K 700 ES (ab 1988)
http://www.hifi-archiv.info/Sony/1988/sony21.jpg
War dann „zeitgemäß“ schon ein wenig abgespeckt und kostete nur noch 1.300 DM.
Warum schreibe ich dies alles?
Nun, zum einen war mein erstes richtiges Cassettendeck Ende 1979 ein TC-K 55 II (und da$ für lange Zeit, bin also vorbelastet). Und zum anderen habe ich vor ca. 10 Jahren ein 777er in der Bucht erstanden.
Von einem HiFi-Händler, angeblich als Ausstellungsstück. Der gute äußerliche Zustand und die NOS-Bedienungsanleitung ließen dies plausibel erscheinen.
Es machte jedoch Laufgeräusche und später gab es auch Spul- und Verharzungsprobleme.
Da ich mich selbst nicht an die Laufwerke herantraue, gab ich es nacheinander in die Hände von zwei Fach(!)werkstätten.
Über Namen und Ergebnis schweige ich mich hier lieber aus.
Dann stand es einige Jahre leider nur herum, don’t know what to do…
Auf die beeindruckenden Arbeiten von „unserem“ lieben Ralf (System-64) aufmerksam geworden, schrieb ich ihn nach längerem Zaudern an und konnte mich glücklich schätzen, „ausnahmsweise“ das Gerät einsenden zu dürfen.
Was dann folgte, kann ich nur sehr abstrakt beschreiben.
Neben einer kompletten Laufwerksdemontage (schwierig bei durch Dritte dummgedrehter Schraubenlöcher) mit „normalem“ Schmierstoff- und Gummiriemenservice waren aufgrund Kunststoffschrumpfung die Aufnahmen für die Wickeldorne kreativ (!) zu erneuern bzw. „anders“ zu adaptieren;
alle Potis wurden fachgerecht gereinigt,
ein Defekt in der Einmessschaltung beseitigt und penibel justiert und eingemessen. Darüber hinaus bekam das Laufwerk eine radandrückende, ergo laufberuhigende Torsionsfeder äquivalent zum ES-Modell.
Bestimmt habe ich einiges weitere ausgelassen.
(Fotos Innenleben und Messschrieb © by Ralf (System-64))
Vernünftige Bilder vom Gerät gibt es natürlich bereits von Ralf:
Bilder unserer Kassettendecks (old-fidelity-forum.de)
Ich bin über seine Arbeit wirklich begeistert und dankbar, das war für mich aufgrund der Vorgeschichte kaum noch zu erhoffen und schätze mich glücklich, der Recorder befindet sich ja quasi in der Spezifikation.
Optisch und haptisch ist es für mich ein wirklicher Leckerbissen.
Und klanglich ist es z.B. dem Yamaha KX-1200 zumindest ebenbürtig.
Fremdaufnahmen aus den 90ern, gar mit Dolby B, klingen hervorragend.
Vielleicht ein Hauch weniger Fremdspannungsabstand.
Natürlich fehlt Dolby C, aber ich mag nunmal kein schwarz.
Beim „Netzfilter-Schalter“ auf der Rückseite stelle ich keinerlei Unterschied fest.
Die deutlichen Klackgeräusche bei der Laufwerksumschaltung sind aufgrund der Hubmagneten schwer zu vermeiden.
Ob die P-4-81L nun 160 oder 200 nWb/m herzugeben hat, sei dahingestellt.
Anyway, I love it, the item is not for sale. J
Über Eure eigenen Erfahrungen mit dem Gerät würde ich mich freuen.
Schöne Grüße
Frank