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Pioneer S550S Kassettendeck macht keinen Mucks
#1
Hallo liebe Leute!
Bin gerade auf dieses Forum gestoßen und ich glaube, da bin ich richtig. Wink32 In letzter Zeit widme ich mich wieder den schönen alten Hifigeräten...
Wollte das Pioneer S550S Kassettendeck seit 5 Jahren Nichtnutzen wieder aktivieren, hab es angesteckt, aber es ging nichts. Die Anzeige hat manchmal dies und das angezeigt aber jedesmal sozusagen eingefroren. Ein paar Klopfer auf das Gehäuse führten zu kurzen Zuckungen im Display, das wars aber auch schon. Ich hab dann den Deckel abgenommen und entdeckt, daß an der Gehäuseober- und Hinterseite innen Schmauchspuren zu sehen waren und ein Spannungswandler (IC1013, NJM78M05FA) an dem ein Kühlkörpen befestigt ist, sich ausgelötet ha . In diesem Bereich ist auch die Platine etwas dunkler. Auch im Bereich von den beiden Transistoren Q1003 und Q1004, ebenfalls mit Kühlkörper, 1xPNP und 1x NPN, sind Schmauchspuren, aber an keinem Teil ist eine Beschädigung zu sehen. Die beiden Tranistoren hab ich mit meinen Bautelietester (nix Besonderes aber für mich ausreichend) durchgetestet, die wurden erkannt und nicht als defekt empfunden. Den Spannungswandler konnte das Gerät nicht identifizieren.
Ich hab mir dann gedacht, ich wechsle einfach den Spannungswandler IC1013 aus (der dürfte auch an anderen Pioneergeräten schon mal defekt werden) und das wars. Als Ersatztyp hab ich mir den L7805CV besorgt. Allerdings ist mir dann nach dem Einlöten aufgefallen, daß zwischen den beiden Lötstellen Output u. Ground vom Spannundwandler lediglich 13,7 Ohm Widerstand zu messen sind. Das ist ja quasi ein Kurzschluss oder?
Der Wert ist auch geblieben, als ich den Spannungswandler wieder ausgelötet habe und auch einige Elkos im nahen Umfeld (welche aber laut Tester in Ordnung sind). Ich hab dann noch peinlichst genau geachtet, dass keine Lötbrücke entstanden ist und den Bereich zw. den Lötstellen aufgekratzt, keine Veränderung...
Bevor ich jetzt das Gerät so in Betrieb nehme und ev was zerstöre, jetzt meine Fragen an die Spezialisten:

) Sind die 13,7 Ohm normal???
) wenn nicht, wo sollte ich weitersuchen?
)Welche Bauteile können den Ruß im Inneren verursacht haben?

Ach ja, ich bin ein Laie, was Elektronik angeht, seid daher bitte etwas geduldig mit mir [Bild: 1.gif] , ich lerne aber gerne was dazu und ich möchte es einfach vermeiden, Dinge weg zu schmeißen, bei denen man lediglich ein paar Teile austauschen muss.

Über Beiträge würde ich mich sehr freuen!

Vielen Dank im Voraus,
Flo

Hier kommt man zu einem Service Manual:
https://www.manualslib.com/manual/107230...e=7#manual


[Bild: 1-11.jpg]




[Bild: 2-2.jpg]


[Bild: IMG-20220219-195426-resized-20220219-075505902.jpg]
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#2
hallo flo
das der bauteiltester das IC nicht identifizieren konnte ist normal.
in ihm befindet sich eine zu komplexe schaltung aus vielen bauteilen.

der gemessene wiederstand von 13,7 ohm sollte kein wirkliches problem sein.
von der 5V leitung werden relativ viele IC versorgt weshalb sich der "wiederstand" ergibt.
dort würden dann ca 360mA fließen was das ic sicher verkraften kann, auch mit einem kleinen kühlkötper.
der wird dann nur recht warm werden.

beim verlöten auf saubere Lötstellen achten, brücken zwischen den beinchen vermeiden und nicht zu sparsam verlöten.

vor dem einschalten lieber noch die anderen platinenbereiche auf kalte, unterbrochene oder schwache lötstellen untersuchen und beseitigen/nachlöten.

wenn du das ordentlich mit viel geduld erledigt hast stellt sich der folg auch ein.

gruß onkyo-boy
Immer mit der ruhe und dann mit Kraft !  Oldie Floet Raucher
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#3
Hallo Flo,

erst einmal ist das von dir verlinkte Service Manual unvollständig.Bei hifiengine findest du eine vollständige Version mit Schaltplan und Abgleich etc. .

Die Spannungsregler sind gegen alles mögliche und unmögliche abgesichert. Selbst, wenn die Schaltung einen "Fehler" haben sollte, wird er das kurzzeitig überleben.

Wenn du ein wenig über das Deck lernen möchtest, schau dir das Video an:






Wie schon geschrieben wurde: sauber arbeiten, Platine und Lötstellen mit Alkohol reinigen. Das, was man auf dem Foto sieht, sieht schlimm aus. Kein Mensch kann sagen, ob da noch eine Brücke zwischen den Lötpads ist oder nicht.

Wenn du dir mal einige Infos aus dem Netz gesammelt hast, wird das schon ...

Viel Erfolg,

Ulf
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#4
Vielen Dank onkyo-boy und Ulf für eure Tips!
Im Video ist die Platine im Bereich der Stromversorgung auch so dunkel wie bei mir, dürfte also normal sein...
Ich hab jetzt den Spannungsregler eingelötet, leider geht die Mühle immer noch nicht. Die 12V Versorgung dürfte hinhauen, bei der 5 Volt Stromversorgung allerdings dürfte was nicht ok sein. Ich schreib euch später die Details!
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#5
Hier die Details von meinem heutigen Reperaturversuch Shy :
Der 5V Spannungswandler wird ziemlich heiß, man verbrennt sich fast die Finger, wenn man hingreift.
Die 12V liegen an, wo sie sollen, nur die 5V Stromversorgung passt nicht. Anfangs sind es auch den div. Stellen noch 5V, sie sinken aber mit der Zeit auf unter 4V ab. Abgesehen davon bekommt die Displayplatine nicht ordentlich Strom.
Verbindung mit Masse ist vorhanden, aber auf den Kontakten zur Hauptplatine liegen sonst überall Minusspannungen an, meist um die -5V. Keine Ahnung, was das zu bedeuten hat.  Sad2   Beim Einschalttaster sind es -0,3 bis -2,5V...
Die 2 linken Pins (siehe Foto) beim Flachbandkabel sind übrigens nicht belegt (wie auch einige Lötpads), anscheinend für ein anderes Modell gedacht.

Ich wollte mich übringes bei  Hifiengine registrieren, um das Servicemanual bei runterladen zu können, nur leider ist eine Registrierung im Moment nicht möglich...

Tipps für die weitere Vorgehensweise nehme ich dankend an. Shy


[Bild: IMG-20220220-160944-resized-20220220-041751929.jpg]
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#6
hallo flo
die negativen spannungen an den tasten und dem display sind so in ordnung.
die lötstellen sehen dort soweit gut aus.

was den spannungsregler betrifft wirst du suchen und messen müssen.
die möglichen ursachen möchte ich hier nicht alle aufzählen.
da die spannung aber absinkt wird dort mehr als die 360mA abgefordert, was den regler deutlich 
zum schwitzen bringt.
das manual bei der engine ist leider nicht sehr gut in der detailauflösung.
was jetzt zu überprüfen ist ist wo der mehrbedarf landet.
vermuten würde ich einen codensator/elko irgendwo auf dieser leitung, doch leider gibt es davon hier recht viele.
da hilft nur abschnittweise einseitig ablöten und ein amperemeter in der leitung fest einbauen, 
um zu sehen bei welchem der strom deutlich absinkt.

auch dabei sauber und vorsichtig arbeiten/löten.
eine platine ist leider nicht unzerstörbar.
die alternative ist ein fachmann der weiß wie man vorgehen muss.

viel erfolg, gruß onkyo-boy
Immer mit der ruhe und dann mit Kraft !  Oldie Floet Raucher
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#7
Hallo onkyo-boy,
danke für die Tipps? Ich hab schon ein paar Elkos durchgestestet, insgesamt sind es eh nur so um die 70 Stk auf der Hauptplatine... Pleasantry
Wird noch eine Weile dauern...
Was mich noch interessieren würde:
Kann der Spannungsabfall tatsächlich ein Totalversagen des Displays verursachen? Er kommt ja eher nach einiger Zeit.
Ist die schwarze Verfärbung am rechten Displayrand normal (siehe Foto) ? Direkt darunter sitzen im Display 2 Bauteile. Dadurch dass die Verfärbung so scharf abgegrenzt ist, könnte ich mir vorstellen, daß das so gehört (Kleber, Lack oder ähnliches).

LG, Flo


[Bild: IMG-20220222-171240-1.jpg]
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#8
hallo flo
die schwarzen "flecke" müssen dort sein und zeigen an das das Vakuum noch vorhanden ist.
bei einer beschädigten röhre wurden sich diese weiß färben.

Das display wird vom prozessor angesteuert und der braucht 5V (und einige andere signale und spannungen) zum arbeiten
deshalb kann das display, die tasten und die steuerung allgemein bei störungen auf der 5V leitung gestört sein.

die tasten auf der displayplatine (FL Unit) sind auf den anzeigeleitungen verschaltet.
die andere tastenplatine (OPSW) bekommt die 5V.

so viele elkos (ca 70 stück) sind aber auf der 5V leitung nicht vorhanden, condensatoren oder transistoren bitte nicht übersehen..

viel erfolg beim finden
gruß onkyo-boy
Immer mit der ruhe und dann mit Kraft !  Oldie Floet Raucher
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#9
Okay, danke für die weiteren Hinweise onkyo-boy!
Ich muß gestehen, das Finden der 5V Leitung stellt mich vor großen Herausforderung bei meinem beschränkten Fachwissen... Hi
Aber ich geb mein Bestes und ich seh das ein wenig als Experiment, da das Deck ja so ohnehin so nichts wert ist...

2 Dinge würden mich noch sehr interessieren:
) Einige Keramikkondis haben starke dunkle Verfärbungen (siehe Bild, das sind keine Schatten), ist das normal?
) Es gibt wie schon anfangs erwähnt ziemlich schwarzen Belag auf der Inneneite des Gehäuses, vor allem in unmittelbarer Nähe der beiden Transistoren mit Kühlkörpern. Sieht aus wie Ruß. Kann das allein durch die Hitze entstehen oder ist da ein Bauteil unauffällig abgeraucht? Die beiden Tranistoren mit den Kühlkörpern werden nur mäßig warm und funktionieren laut Tester.
Ich hab den Deckel schon einige Male angetapst, von daher die hellen Stellen im den dunklen Bereichen... Shy



[Bild: 3.jpg]


[Bild: 4.jpg]
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#10
Bei diesem Modell bleibt ein Großteil der Elektronik mit Strom versorgt, einschließlich des Displays, auch wenn das Gerät ausgeschaltet ist

Deshalb ist der Bildschirm oft dunkel, vorzeitig gealtert und weist Überhitzungsspuren auf.
Sony DTC-1000ES/55ES/59ES PCM-2700/7010/7030/7050, Luxman KD-117, Denon DTR-2000, Sharp RX-100, Panasonic SV-DA10, Aiwa HD-S1 XD-001/S260/S1100, Yamaha DTR2, Samsung DT-850
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  • Analog-Fan
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#11
hallo flo
der belag im inneren ist mir auch schon bei diversen geräten begegnet.
woher er stammt ist mir nicht ganz klar, den hab ich einfach rausgewischt.
verfärbte keramik C´s können auf einen defekt hinweisen.
die sind dann aber meist eindeutig aufgebrannt oder gebrochen/aufgerissen.
auf der 5V leitung würde ich so etwas (aufbrennen/aufreißen) aber nicht erwarten.

ja, die platine ist nicht gerade sehr klar und übersichtlich in feste bereiche aufgeteilt, was die suche nach den bauteilen 
nicht gerade erleichtert.
der lerneffekt und das gute gefühl beim auffinden des fehlers ist dann aber auch um so größer. Thumbsup
da müssen wir alle irgendwie durch wenn man sich darauf einlässt.

viel erfolg weiterhin
gruß onkyo-boy

PS: in manchen geräten dieser zeit haben die entwickler mal mitgedacht und drahtbrücken eingebaut die man öffnen musste um bestimmte Funktionsbläcke
von der stromversorgung oder den datenleitungen abzutrennen.
damit ließen sich dann die baugruppen einzeln überprüfen.
Immer mit der ruhe und dann mit Kraft !  Oldie Floet Raucher
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  • Analog-Fan
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#12
Hallo,
ich dank euch für die weiteren Hinweise und Tipps!
Hab auch schon mitbekommen, daß diese Dauerbestromung ein gewisses Manko bei dieser Serie ist und sowohl zu schnell alternden Dislplay als auch zu Hitzetod einzelner Bauteile neigen kann. Für eine längere Lebensdauer hilft da nur ein Trennen vom Stromnetz bei Nichtnutzen. Bei Gebrauchtkauf, wie in meinem Fall weiß man da allerdings nicht die Vorgeschichte.
Das Deck hat zwar nur Singlecapstan (ob man den Unterschied tatsächlich hört?) aber dafür einen guten Einmesscomputer der letzteren Generation und Dolby S.
Die etwas geringere Bautiefe ist etwas, was für meinen Einsatzzweck sehr entgegenkäme, da die Nische, in die ich ein Deck stellen möchte, nicht besonders tief ist und alle andren Decks, die ich habe, mehr herausstehen.
Ich werd weiter versuchen, den Fehler zu finden, das kann aber noch eine Weile dauern...
Hab auch noch einen Dual CV80 Verstärker in "Berarbeitung", da ist alles etwas weniger komplex.

Sollte ich es nicht hinbekommen, wird das Deck Eesatzteilspender, weggeschmissen wird nix...

Ich wünsch euch noch einen schönen Samstag!
LG, Flo
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