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Kenwood KR-6030 Reparatur
#1
Moin....

eigentlich lohnt sich kaum einen eigenen Thread für diesen Receiver von Kenwood aus dem Jahre 78 bis 80 zu eröffnen. Aber bevor das in allgemeinen Threads untergeht, ist das evtl. so besser.

Ein Bekannter kaufte sich kürzlich diesen Receiver für ein recht schmalen Taler. Allerdings erwies er sich als defekt und brachte ihn zu mir mit dem Hinweis, das er wohl knistert in den Lautsprechern.

Knistern? Der war echt gut! Es war eher ein extremes prasseln und knacken in meinen Testlautsprechern. Hörtechnisch kaum zu ertragen.

Die ersten Massnahmen war das gründliche reinigen aller Schalter und Regler. Ich kann das nur empfehlen, bei allen Alps Kippschaltern waren die Kontakte schwarz oxydiert und ich bin mir fast sicher, das da früher mal jemand mit Balistol dran war.


[Bild: Foto-29-09-23-15-24-28.jpg]



Auch der Quellenwahlschalter und der Lautsprecherumschalter musste dringend gereinigt werden. 

Den berüchtigten Powerschalter hatte ich auch auseinander (4-polig) und habe die verkokelten Kontakte gründlich gereinigt. Zum Glück waren sie noch nicht verbrannt. 

All das war sicherlich notwendig, schaffte aber keine Abhilfe von dem prasseln. 
Um den Fehler einzugrenzen, bin ich die Toncontrol PCB umgangen und habe den Vorverstärker direkt nach dem Quellenumschalter angeschlossen und sehe da, das prasseln war weg. 

Also kommt die Ursache von der Toncontrol PCB. Da sitzen insgesamt 8 Transistoren (2SA640 und 2SC1400) und jede Menge Elkos drauf. Den Tone Defeat und Subsonic Schalter, sowie Balance, Bass und Treble Regler konnte ich ausschliessen, da ich die schon behandelt hatte.

Beide Transistortypen sind so nicht mehr zu bekommen. Als Vergleichstyp habe ich für den 2SC1400, den 2SC2240 und für den 2SA640, den BC560 heraus gesucht. Mit einem Signalverfolger war der Übeltäter aber schnell gefunden. 
Der Transistor Qi6 (2SA640) war zwar messtechnisch nicht defekt, verursachte aber das prasseln. 



[Bild: Screenshot-2023-09-30-194412.png]



Da ich nun aber die Platine nun schon mal draussen hatte, habe ich alle Elkos noch schnell mit erneuert und die restlichen Transistoren gleich mit.



[Bild: Foto-30-09-23-17-00-59.jpg]



Noch die Beleuchtung instand gesetzt, spielt der Kenwood wieder problemlos auf. 



[Bild: IMG-1373.jpg]
Gruß André





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#2
Zitat:er wohl knistert in den Lautsprechern.

Knistern? Der war echt gut! Es war eher ein extremes prasseln und knacken in meinen Testlautsprechern. Hörtechnisch kaum zu ertragen.

hat sich der Fehler auch auf den anderen Kanal ausgewirkt? Weil ihr beide von Lautsprechern sprecht.
"We learned more from a three minute record than we ever learned in school" , Bruce Springsteen in "No surrender" played als Song 2 im Mai 2013 in Hannover Dance3 Dance3
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#3
Das leichte knistern war im rechten und linken Kanal und kam wohl von den oxydierten Schaltern. Das prasseln war nur im rechten Kanal und da war die Ursache der besagte Transistor.
Gruß André





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#4
(30.09.2023, 18:47)hyberman schrieb: Beide Transistortypen sind so nicht mehr zu bekommen. Als Vergleichstyp habe ich für den 2SC1400, den 2SC2240 und für den 2SA640, den BC560 heraus gesucht. Mit einem Signalverfolger war der Übeltäter aber schnell gefunden. 
Der Transistor Qi6 (2SA640) war zwar messtechnisch nicht defekt, verursachte aber das prasseln. 

Keine Kritik, eine Anregung:
Es ist immer sinnvoll mit Komplementären zu arbeiten.
Entweder europäische BC550/BC560 oder japanische 2SC2240/2SA970. Denkbar auch amerikanische 2N5818/2N5819 und viele mehr.
Dadurch hat man Transistoren, die hochwahrscheinlich der selben Fertigungstechnologie entspringen und so in ihren Daten dichter zusammenliegen.
Nicht alle im Netz verfügbaren Vergleichsportale nennen den Komplementär, aber da lohnt ein Blick ins Datenblatt.
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#5
Einer der meist unterschätzten Receiver dieser Ära - finde ich. Am besten gefällt er mir in der Holzhütte.
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#6
(30.09.2023, 21:11)Florida Boy schrieb: Es ist immer sinnvoll mit Komplementären zu arbeiten.
Entweder europäische BC550/BC560 oder japanische 2SC2240/2SA970. Denkbar auch amerikanische 2N5818/2N5819 und viele mehr.
Dadurch hat man Transistoren, die hochwahrscheinlich der selben Fertigungstechnologie entspringen und so in ihren Daten dichter zusammenliegen.
Nicht alle im Netz verfügbaren Vergleichsportale nennen den Komplementär, aber da lohnt ein Blick ins Datenblatt.

Danke, da hätte ich tatsächlich auch selber darauf kommen können. Da ist mir der 2SA970 echt durch die Lappen gegangen. 
Nun ja, beim nächsten mal.
Gruß André





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#7
(30.09.2023, 21:17)sankenpi schrieb: Einer der meist unterschätzten Receiver dieser Ära - finde ich. Am besten gefällt er mir in der Holzhütte.

Mir gefällt er "ohne" Holzhütte besser  Freunde
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#8
Das Holzhäuschen macht ihn noch archaischer.  LOL 
Ich sollte sogar noch einen nicht überholten irgendwo stehen haben. Mit Holz. Ohne sieht er er schon technischer, funktioneller aus. Aber das Häuschen ist schon sehr aufwändig gearbeitet.

In jedem Falle ist es eine tolle Kiste Freunde
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