..moin moin..
zum Thema Röhren habe ich auch was..
Als ich mit HiFi anfing waren die Röhren-Amps gerade "OUT"..die Sandverstärker waren gerade voll "IN"..
So bin ich mit "Sand" aller Arten groß geworden..bis ich bei einem Freund, einem der "ewig gestrigen", mal eine komplette Röhrenanlage gehört habe.
Da muste ich erkennen und zugeben..es geht auch anders, und zwar ganz phantastisch..
Daran erinnere ich mich noch immer sehr gut, wir besuchen uns auch heute noch regelmässig, ich habe in den Jahren sehr viele Anlagen und einzelne Komponenten
getauscht, probeheört, wieder verworfen etc...
Er hat, bis auf das Tonabnehmersystem und den Tonarm noch immer seine Röhrenanlage aus Anfang 70er..und er ist ein sehr kritischer Höhrer.
Dazu gekommen sind bei Ihm nur ein CD-Player und ein Kopfhöhrer, beide von Stax (daran war ich nicht unschuldig..
)
Die Röhrengeräte werden bei Bedarf gewartet, vor ein paar Jahren habe ich Vor- und Endstufen mal vollständig überholt, aber an einen
Wechsel seiner Geräte denkt mein Freund nicht im Traum.
Es geht ja hier jetzt nicht darum, welche Rohre da werkelt und welches Prinzip da gerade arbeitet, solange ein Röhrengerät vernünftig konstruiert und hergestellt wurde, ist und bleibt das ein ernsthaftes Gerät...gleiches gilt für Transistorgeräte aller Art (auch da gibt es viel Mist)
Wenn man sich erstmals für Röhrengerät interessiert empfehle ich immer sich eine "Für und Wieder" Liste zu erstellen, könnte etwa so aussehen:
Dagegen:
- Röhrenverstärker haben "Verschleiß-Artikel" an Bord, gute Röhren kosten Geld, -gerade bei Leistungsendstufen muss sehr penibel justiert werden, sonst entwickelt sich da ein "Röhrenfresser"
- sind in der Regel deutlich teurer als vergleichbare Transistorgeräte
- haben normalerweise relativ wenig Leistung, passende Lautsprecher müssen sorgfältig gewählt werden
- meist sehr schwer und erzeugen recht viel Wärme (Vorsicht bei der Aufstellung)
- mechanisch empfindlicher als Transistorgeräte
Dafür:
- ein Röhrenkonzept ist recht einfach aufgebaut, dadurch nur wenige Bauteile im Signalweg
- Röhren erreichen im NF-Bereich eine sehr hohe Signalverarbeitungs-Geschwindigkeit, dadurch sehr hohe Detail- und Informationswiedergabequalität
- gerade für Kleinsignalverarbeitung hervorragend geeignet (Phono- und Vorverstärkerstufen)
- Röhren verzerren vorwiegend im harmonischen Bereich, ein übersteuertes Röhrengerät klingt immer noch gut
- im Kleinleistungsbereich halten Röhren "ewig"
- sind normalerweise sehr "hübsch"
Über die klanglichen Vorzüge/Nachteile kann man sich wunderbar streiten, ob man selber an die etwas "rundere" und wärmere Wiedergabe einer Röhre glaubt oder nicht..
Ich verwende beides, Röhre und Transe, beides hat was.. ich möchte beide nicht missen.. (mein Freund aus alten Tagen sowieso nicht..
)
Meine Empfehlung: Anhören, dann entscheiden..
Ich stehe mit beiden Konzepten gerne zum Probehören zur Verfügung.
VG
Hanno