(10.05.2015, 18:41)scope schrieb: [ -> ]Wenn man einen Verstärker mit anderen Teilen bestückt, um ihn zu verbessern, dann ist "einfach mal losfahren" (also einfach mal loslegen) eine der schlechtesten Varianten.
Zumindest in meinem Fall war das nicht die Vorgehensweise.
"Einfach mal" habe ich James kontaktiert, als es um die Revision der Grandson ging. Der hat das nämlich eine Zeitlang angeboten.
Zum Zeitpunkt meiner Nachfrage ging es ihm allerdings nicht mehr gut genug, um diese Arbeiten für Kunden noch auszuführen.
Daher hat er mich angeleitet, was ich genau machen solle. Und in dem Zuge merkte er an, daß ich nachsehen solle, welche Transistoren in meinem Gerät stecken. Wenn es schon Sanken seien, solle ich sie lassen, wenn Toshiba, bitte gegen ON Semi wechseln.
Klangbeschreibungen hat er nicht mitgeliefert. Und nach weiteren Gründen hab ich auch nicht gefragt. Ich hab sie einfach bestellt.
Zitat:Es geht -hier- vielmehr darum, was man durch den Wechsel der vier Bauteile schlussendlich am Gerät verursacht hat, damit es sich hörbar (!) anders verhält.
Keine Ahnung. Damit kennst du dich sicher wesentlich besser aus als ich.
Ich weiß, unbefriedigende Antwort - für dich.
Mich würde es schon auch interessieren. Aber mir fehlen die Möglichkeiten, das hinreichend zu belegen. Dafür bräuchte man jemanden wie dich.
Mit dem Unterschied, daß der Jemand Interesse aufbringen müßte, "ergebnisoffen" zu ermitteln, wie man heute sagt, und nicht nur Beweise sucht, die ihm in den Kram passen, um zu beweisen, wie recht er hat.
(10.05.2015, 18:41)scope schrieb: [ -> ]Bei mir steht etwas solange fest, bis gute, nachprüfbare Gegenargumente und Fakten vorliegen, die meine bisherige (auf praktischer Erfahrung basierende) Haltung zum Einsturz bringen.
Es liegt in der Natur der Sache, daß du nie wirst nachprüfen können, was ich höre.
Deshalb ist dein Diskussionsangebot im besten Fall ein vorgegebenes, an das du selber glaubst, im schlechtesten eine Argumentationsfalle, aus der es auch für mich kein Entrinnen gibt.
Erst recht, wenn du von vornherein festlegst, was überhaupt Fakten sind. Denn Hören zählt für dich ja nicht dazu.
Für dich akzeptable Argumente kann ich laut deiner Definition sowieso nicht bringen.
Also lass ich's einfach. Denn missionieren liegt mir ebenso fern wie das übliche Highend-Geschwurbel.
Hypothetische Frage:
Wenn es jemandem gelänge, ein Fußwippfaktormessgerät zu bauen, würdest du das dann letztlich ebenso akzeptieren wie dein Klirrfaktormeßgerät ?
Was ist der Antrieb, darauf beharren zu müssen, daß das, was du nicht messen kannst, nicht existent wäre ?
Oder woher kommt die Arrroganz, das, was du nicht hörst, als unhörbar festzulegen ?
Ich weiß, auch das ist eine immer wiederkehrende Fragestellung...
Aber analog zu den Antworten, die dir die Eso-Fraktion bisher schuldig geblieben ist, fehlt mir wiederum darauf eine (mir sinnvoll erscheinende) Antwort.
Aber selbst, wenn sie käme, könnte sie am Ende nicht dazu führen, daß ich mir eine Universum-Anlage mit Beipackstrippen hinstelle. Ich würde leider immer noch hören, was ich höre. Und immer noch Wert darauf legen, das hören zu wollen, was meinem Ideal der Tonwiedergabe näher kommt.
Missionierung ist daher auch umgekehrt reine Zeitverschwendung.
Warum kommt nicht mal einer an, der solche profunden Kenntnisse hat wie du und schreibt sich auf die Fahnen, nicht locker zu lassen, bis er eine Meßmethode für Klangqualität entwickelt hat ? Oder wenigstens einen weiteren Schritt in die Richtung ?
Daß du heute weißt, was TIM-Verzerrungen sind und sie messen kannst, hat - da sind wir doch wieder bei Kolumbus - einen einzigen Grund:
Matti Otala wollte es wissen, ihm haben die bisher bekannten Methoden nicht gereicht, um das abzubilden, was er gehört hat. Und er hat's gefunden (vgl. AES Paper, 1973). Heute kennt sie jeder Zehnjährige, der stereoplay liest.
Das ist exakt der Ansatz, den es braucht. Menschen, die wissen wollen, was sie nicht wissen. Nicht Menschen, die ewig nur bestätigen wollen, was bereits "geschrieben steht".
(Und damit meine ich natürlich keine Leute, die vom Entmagnetisieren der mikrokristallinen Feinstofflichkeit bei CDs reden und tibetanische Holzkästchen mit Quarzsand für 400 Euro verkaufen.)
Mir fehlen dazu in diesem Zusammenhang leider sowohl die technischen Möglichkeiten als auch der Antrieb - mein Weg ist ein anderer geworden: Zuhören nämlich. Hilft ungemein.
Und was noch hilft: Mehr wollen. Immer das in Frage stellen, was man heute weiß. Und immer damit rechnen, daß es morgen ganz anders aussehen kann.
Ab hier wird's natürlich auch philosophisch. Aber das hab ich ja mal studiert. Mag der Grund sein, daß wir Erkenntnisgewinn verschieden sehen.