Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Normale Version: MiniDisc Thread - MD die unbekannte kleine...
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Ich dachte einfach mal, nachdem ich im Ticker auf der Hauptseite oben ausversehen minidisc reingetippt habe Floet... Eigentlich wollte ich ein anderes Textfeld erwischen, naja sei es drum! Da kam mir doch glatt die Idee…. Reden wir doch mal von der MD, die eigentlich in Deutschland zu unrecht ein Nischendasein fristete. Auch um eventuell Leuten die dieses Medium nie kennen gelernt haben mal zu zeigen was es konnte. Und das es auch heute durchaus noch interessant sein kann.

Meine beiden ES Decks, wobei der 20er das Aufnahmedeck ist. Das ist Lasertechnisch begründet und werde ich später erklären. Kurz: der 30er kann auch aufnehmen, alles funktioniert top! Man sollte es aber nicht übertreiben, wie gesagt mehr dazu später. Das hat gute gründe!:

(Man verzeihe mir meine Handybilder… )

[Bild: IMG_3516.jpg]

[Bild: IMG_3520.jpg]

Warum ist die MD so hin und hergerrissen in den Meinungen?
Das lag zum einen wohl daran dass die ersten MD Recorder klanglich nicht der "Brüller" waren und das der MD irgendwie ewig nachschlich. Dann kam noch dazu, dass die CD-R aufkaum was die MD eigentlich Obsolet machte. Trotzdem ist das Medium sehr interessant wenn man es einmal betrachtet. Alleine die MO (Magnet Optische) Speichertechnik ist der CD-R und auch RW haushoch überlegen was Datensicherheit und langzeitstabilität angeht. Man kann davon ausgehen, dass in vielen hundert Jahren wenn kein MD Player mehr läuft die MDs immer noch spielbar wären… wenn denn… Die Medien sind so hart im nehmen, dass selbst ein Geschirrspülgang im Geschirrspüler ihnen NICHTS anhaben kann. Sie funktionieren immer noch! Die wiederbeschreibarkeit ist mit einer Millionen male angegeben. Und man kann davon ausgehen, eine MD kann man wirklich nicht kaputtschreiben. Vorher kapituliert das Gerät!

Technisch gesehen:
Da die MD mit konstanter Rotationsgeschwindigkeit abgetastet und bespielt wird, kann sie wie eine Festplatte benutzt werden. Die Ansteuerung ist wesentlich einfacher. Womit wir bei einen weiteren Vorteil gegen über der CD-R/RW wären. Nachträgliches editieren ist problemlos möglich, sogar schneiden mitten im Titel ist möglich. Die Daten/Titel müssen nämlich nicht immer hintereinander liegen wie bei einer CD, sie können auch fragmentiert auf der MD liegen. Der Musik tut das keinen Abbruch das MD Laufwerk arbeitet wie eine Festplatte und sucht sich die Teile. Heißt: Egal wo ich einen Teil lösche auf der MD, er wird immer freigegeben für neue Titel. Daher hört man durchaus auch mal in einen Musikstück den Laser im Gerät leise springen...

Die Datenreduzierung? Das war lange Zeit der große Haken! Spätestens jedoch mit Atrac 4.5 und Atrac Type-R hatte sich das erledigt. Der codec arbeitete VOLLKOMMEN transparent. Ich kann versichern, man hört keinen Unterschied zum original! Auch auf externen Pro Wandlern. Vergleichbar mit Lame MP3 oder M4A von Apple. So transparent dass komplette Sendungen damit bei Profis auf diese Art und weise verteilt wurden. Was wenige wissen! Die MD war damit sogar in den Studios angekommen.

Die Datenrate (ich beziehe mich jetzt NUR auf Standardplay) liegt bei 292 kbps.
Die Bittiefe und das ist nun interessant ist nicht festgelegt. Heißt die MD hat eigentlich wieder einen Vorteil gehabt (auch heute noch) da sie wesentlich mehr als die 16Bit Norm der CD kann. Die MD kann nämlich tatsächlich echte 24Bit speichern!! Und auch so wiedergeben ohne Hokus Pokus!… Das liegt daran weil der Codec halt nicht festlegt welche Bittiefe vorhanden ist. Er analysiert was vorhanden ist und speichert die nötige Bittife. Sollten das mal 24Bit sein, dann sind es auch 24! Was aber wohl eher selten der Fall ist.

Die Limitierung was geht liegt hier im Recorder. 20 Bit war der Standard, ganz große SONY ES (5er reihe) Decks konnten von Analog 24Bit direkt aufnehmen. Die 2er und 3er ES Decks dagegen nur 20Bit. Mit einigen normalen Decks konnten man aber via. Digitaleingang auch 24Bit aufzeichnen und auch wieder ausgeben. U.a. der hier gezeigte JA20 kann 24Bit vom Digitaleingang aufnehmen und Via Digitalausgang auch wieder ausgeben. Der 30er kann das NICHT, denn er ist tatsächlich etwas technisch älter als der 20er. Daher nicht von den Nummern vorne täuschen lassen. der 20er ist moderner und hat sogar den besseren Aufnahmecodec! Während der 30er die besseren Ausgangsstufen hat. Diese sind sogar weitgehend identisch mit dem 50er, abgesehen von der 24bit Analogaufname die der 50er zusätzlich bietet ist eigentlich tatsächlich FAST alles technisch identisch! Nichts was wirklich den Aufpreis für den 50er rechtfertigen würde. Außer ggf. das noch stabilere Gehäuse. Oder die große protznummer.

Die Samplingrate dagegen beträgt IMMER 44100khz. Deswegen hat jeder MD Recorder einen Abtastratenwandler. Um mögliche Signale die in 32000 oder 48000khz reinkommen in 44100 zu wandeln. Und ich kann versichern die Geräte tun das durchaus ordentlich.

Eine 60Min MD hat übrigens rund 164Megabyte, eine 80Min MD rund 177Megabyte an Speicher. Das klingt wenig, war damals aber als Aufnahmemedium durchaus viel.

Was viele eventuell nicht wissen, es gab sogar vorgespielte Kauf MDs. Diese waren wie eine normale CD gepresst und der Laser in den Geräten wurde deswegen auf eine andere Leistung eingestellt via Lochcodierung. Ein weiterer Unterschied war, dass die Kauf MDs den Öffnungsschieber nur unten hatten. Was logisch ist, denn weil nicht aufgenommen werden konnte musste oben keine Öffnung sein für den Löschkopf.

Der Löschkopf? Was ist der unterschied CD-R/RW zu einer CD-MO was eine MD ja ist. Während bei einer CD-RW der Laser alles alleine macht, heißt: Aufheizen der Schreibschicht löschen dann nochmals "brennen" um die Pits zu schreiben geht das bei einer CD-MO mit zwei Systemen. Der Laser hat hier nur eine Aufgabe bei der Aufnahme! Nämlich erhitzen der Schreibschicht über der Reflexionsschicht, mehr nicht. Er arbeitet bei der Aufnahme einfach mit Vollgas und folgt einer vorgegebenen winzig kleinen gezackten Linie, der Pregroove auf der MD. Schreiben tut dagegen der Schreibkopf, ein kleiner Elektromagnet der bei Aufnahmefunktion direkt über den Laser auf die MD Oberseite runterklappt. Dieser verändert dann die von unten vom Laser erhitze Schreibschicht magnetisch! Nach dem abkühlen ist das ganze NICHT mehr ohne weiteres reversibel. Auch ein Magnet kann dem nichts mehr anhaben! Auch kein Sonnenlicht, NICHTS! Nur der Laser mit seiner Erhitzung kann die Magnetprägung wieder lösen. Es sind also genzugenommen keine Pits (Hell dunkel) die hier entstanden sind, sondern Magnetpits mit Nord und Südpol! Nun fest verschweißt.

Aber wie kann ein Laser, also Licht etwas magnetisches auslesen? Womit wir bei der Quantentheorie des Lichtes sind… so hochtechnisch ist die olle MD! Licht und Magnetismus sind dicht beieinander...
Beim lesen muss das Laserlicht auf dem Weg zur Reflexionsschicht der MD und zurück diese nun magnetgeprägte Schicht durchlaufen. Dabei reagieren die Lichtwellen/Teilchen (Licht ist zugleich Welle und Teilchen... Nennt sich Dualismus) mit der magnetischen durchsichtigen Schicht. Der magnetooptische Kerr-Effekt bewirkt dabei eine Änderung der Polarisation (Wellenrichtung) des Laserlichts in Abhängigkeit von der Magnetisierungsrichtung. Also sieht der Laser unterschiedliche Wellenrichtungen je nach Magnetisierung die er durchdringt auf sich zurückkommen. Schickt man das nun aufgefangene Laserlicht durch einen Polfilter (Wellensperrfilter für nur eine Richtung der Laserwelle) ergibt sich wieder hell und dunkel, An und aus! Womit wir das haben was wir von der CD kennen. Das kann der MD Player verarbeiten.

Ich kann mich selbst nur auf SONY Decks beziehen, da ich der SONY Heini und Sammler bin. Trotzdem kann ich einige Tipps geben was man kaufen kann, oder besser bleiben lassen sollte. Oder wo man doch eher überlegen sollte. Gerade was die dauerhaltbarkeit der Laser angeht.

Kurz zur oben genannten, "nicht übertriebenen" Aufnahme im 30ES. Das liegt in den verbauten Lasern und deren Steuerung begründet! Daher jetzt ganz wichtig für potentielle Gebrauchtkäufer:

Die Laser KMS210 haben während der Aufnahme ein Ansteuerungsproblem, heißt die Elektronik gibt ihnen mit steigender Aufnahmezeit zu viel power! Daher terminieren sie sich so selbst was gerade bei schon genutzten Geräten keine sehr lange Restlaufzeit ergeben wird! Das lässt sich auch auch NICHT einstellen oder verhindern, daran haben sich schon viele versucht. Das heißt also im Klartext: Diese Laser sind NICHT langzeitstabil für viele Aufnahmen über Jahre.

Verbaut ist der KMS210 bei den ES Geräten im:

MDS-JA3ES
MDS-JA30ES
MDS-JA50ES

Daher kann ich nur warnen irre viel Geld für diese Geräte zu investieren. Es sollte einen klar sein, wer sie dauerhaft in Zukunft richtig aktiv nutzen will sollte sie nur als Player benutzen! Meinen JA30 habe ich günstig erstanden, er hat einen ganz neuen Laser und dient mir als Wiedergabegerät! Was auch OK ist, denn auch hier gilt wie bei mp3: Vom besseren Codec (hier u.a. des ja20) profitiert auch jedes Wiedergabegerät.

Der 30ES und 50ES hat übrigens Atrac 4.5, während der 20er wie die späteren Geräte schon das nochmals verbesserte Type-R encoding hat.

Im MDS-JA20ES der zusammen mit dem MDS-JA333ES und MDA-JA555ES das gleiche Laufwerk teilt besteht das Problem NICHT. (wissen die wenigsten) Alle haben einen KMS260 Laser. Dieser hält problemlos mehrere tausende stunden für die Aufnahme.

[Bild: IMG_3513.jpg]

[Bild: mds-ja20es_inside.jpg]

[Bild: IMG_3524.jpg]

[Bild: inside.jpg]

Hier mal das JA30ES Laufwerk aktiv im Video. Es beweist, Aufnahme funktioniert!



Überspielung von DAT (welcher auch damals ein Reperaturprojekt war) LOL:
[Bild: IMG_3361.jpg]

Gerne schiebe ich später noch mehr nach bei Interesse. Ggf. habe ich die Neugier bei einigen ja geweckt.

Viele Grüße DATGrueni jetzt mal als MDGrueni
Jo, hab selber mehrere MD-Geräte gehabt, darunter auch ein Studiogerät von Denon. An sich ne dolle Sache, allerdings ist bei den Home-Geräten zu beachten, dass das Copy-Bit einem mitunter nen Strich durch die digitale Rechnung macht. Bei Studio-Geräten kann man das abschalten. Weit verbreitet sind Stage1-Geräte bis max. 80 min Aufzeichnung, aber leider nur am Gerät, je nach Ausstattung, editierbar. Alles, was danach kam (HD-MD) war zwar am Rechner editierbar, aber eben auch zu nichts mehr wirklich kompatibel, desderwegen weniger verbreitet. Für mich nicht Fisch und nicht Fleisch.
Genau das copybit spielt in heutigen Zeiten keinerlei Rolle mehr, spielst du vom PC in den MD DAT oder was auch immer Recorder digital rein existiert es nicht. Denn kein einziger PC gibt dieses Bit aus, noch verwertet er es. Diese Kopien sind für immer frei davon! Ganz legal, einfach weil aktuelle Systeme es nicht mehr ausgeben oder verstehen.
Hier geht es ja auch nicht mehr um den Pro. Einsatz. Ich gebe dir aber recht, genau dieses SCMS hat damals viel verhindert.
Nun ja, ne digitale Kopie in 2. Generation von nem MD-Sampler von MD zu MD wird eben trotzdem nix, weil der MD das Bit sehr wohl auf die MD setzt. Ich geb Dir Recht, ist natürlich heuer nicht mehr wirklich wichtig, wenn man alles auf Festplatte hat und die MDs nur zum Spass. Für mich war es seinerzeit ne dolle Sache, bin nur wegen der Haptik der Geräte und dem Hang zu älterem Geraffel davon wech.
Die zweite Generation funktioniert! Wenn die erste vom PC kam dann kannst du das Spiel duchaus sogar noch weitertreiben, ich habe es mal getestet... Aber wie du schon sagst, absolut egal heute. Wenn man so etwas nutzt dann zum Spaß. Und für wen wäre es heute wichtig eine Kopie von der Kopie von der Kopie zu ziehen? Mein hifi Bereich fängt weitestgehend in den 80ern an und endet Ende der 90er. Man stapelt heute die Geräte in Massen welche ich mir in der Jugend nicht lesten konnte! Pleasantry
Drinks genau so isses. Mein Hifi-Bereich liegt etwas früher, 70er-80er. Und ja, ich mag mich auch mit den zeitgenössischen "Eigenheiten" des Geraffels anlegen. Die MD war ne tolle Alternative zur Musikkassette, nur eben seinerzeit teuer und deshalb (und wegen dem SCMS) nicht so verbreitet. Wenn ich mich recht erinnere, war es auch die Zeit, in der die "Generation Kassette" eben mit Baum pflanzen, Kind großziehen und Häuslebauen beschäftigt war. Musik hören fiel da hinten runter.

Übrigens, ein absoluter Killer für MD ist bei einigen Kisten die Aufnahmebereitschaft (REC+Pause). Da schrammt der Schreibkopf nämlich mitunter stundenlang übers Medium, wenn man nicht Stop oder Start drückt. Ende vom Lied ist ein meist noch brauchbares Medium, aber ein dummerweise kaputter Kopf.
(11.08.2015, 04:53)hörtnix schrieb: [ -> ]Jo, hab selber mehrere MD-Geräte gehabt, darunter auch ein Studiogerät von Denon.
Weissst Du noch die Typenbezeichnung des Denon-MD?
War ein DN-M 1050 R mit der optionalen Speichererweiterung. Für den Heimgebrauch ziemlich umständlich zu bedienen, aber ein tolles Gerät. Hab ihn hier im Forum weitergegeben.

Hier http://old-fidelity-forum.de/thread-10038.html ,das waren meine, sind mittlerweile alle wech.
Schöner Denon. Also mehr fürs Aufnahmestudio.
(Ich steh ja total auf die Broadcastgeräte von den[e|o]n.)
Meine kleine minidisc sammlung :

[Bild: 100_1878.jpg]
[Bild: 100_1879.jpg]
[Bild: 100_1881.jpg]
[Bild: 100_1882.jpg]

der Sharp geht morgen von mir, ist verkauft !

habe noch 3 kleine aber nur einer mit NETMD

es gibt noch den TASCAM MD-801R

[Bild: 100_0680.jpg]

da ist de kleine motor in der mitte futsch . . .
achja das waren Zeiten . hatte damals den MZ1 das erste von sony war nen schönes gerät gerne genutzt
Mein lieber Scholli, das war ja mal ein fettes Pfunf an Information. Hätte ich ne Sprenkler Anlage installiert, wäre diese mit Sicherheit angesprungen, weil mir wegen dem vielen Input der Schädel qualmte Tease
Vielen Dank für deine Info zum Thema Minidisc, welches seinerzeit an mir völlig vorbeigegangen ist.
Ich habe mir erst letztes Jahr dieses hier zugelegt :

[Bild: 1439324205457.jpg]
Es ist einSony MDS JE 530 - nix besonderes aber mir macht es schon Spaß. Ich hab aber bis jetzt erst 5 MD's aufgenommen, weil es wie ihr ja schon geschrieben habt, ein weiteres Spielzeug von vielen ist Floet
An diesem hier konnte ich auch nicht vorbei gehen, da es sich für nen 10er echt angebiedert hat. Nun spielt es in meinem Badezimmer gar nicht mal so selten :


[Bild: 20150807_104928.jpg]
Mein persönliches Wunsch - Gerät wäre dieser :

[Bild: 3syofi2.jpg]
...oder dieser :

[Bild: dsc1102_5144.jpg]
Die Geräte habe ich nur aus optischen Gesichtspunkten ausgewählt und weil ich den passenden CD Player QS 930 habe, mit dem ich sehr zufrieden bin (optisch und haptisch) - aber vielleicht könnt ihr mir ja was dazu sagen. Vielleicht hat hier ja jemand eines der Geräte.
(11.08.2015, 21:07)acerview schrieb: [ -> ]achja das waren Zeiten . hatte damals den MZ1 das erste von sony war nen schönes gerät gerne genutzt

Jau, das hatte ich auch - auf der Funkausstellung Berlin, damals gesehen. Sony schmiss damals dort, bespielte MDs in die Massen (eine bekam ich). Und im ersten Track, konnte man hören, ob man das dazugehörige MZ1, gewonnen hatte, oder eben nicht = Scheiße, Pech gehabt.
Das Teil fand ich so geil, ich kaufte mir den, als der rauskam = 1200 DM.
Der QS 920 entspricht technisch übrigens FAST meinen oben gezeigten JA20ES. Intern ist da eigentlich kein großer Unterschied. Die Audio Analog Platinen sind sogar fast identisch nur dass diese im QS nicht getrennt vom Netzteil sind. Die Bestückung ist absolut gleich. Das Laufwerk ist auch im Unterbau Identisch. Der 20ES hat halt das Schubladensystem auf das Laufwerk aufgesetzt. Das Base Chassis ist aber weitestgehend identisch.

Jedoch der JA20 hat das bessere Netzeil und eine etwas bessere Digitalabteilung da er schon Atrac Type-R kann.

Wenn man einen QS haben will, der technisch identisch / nahe dem JA20ES enstpricht muss man den QS930 nehmen. Dieser kann ebenfalls Type-R.

Alle SONYs ab der JEx30 im Namen haben Type-R. Also auch dein 530! Heißt nimmst du damit auf, profitiert auch der QS vom etwas besseren Codec.

Spätere Atrac codecs hatten keinen großen weiteren Vorteil zu Type-R, außer dass sie in Longplay ggf. bessere Qualität liefern. Ich finde das aber nicht so erwähnenswert, wenn nicht sogar unwichtig für HiFi Decks.
Da eröffnen sich mir zwei weitere Fragen :
1. Das heißt also das Aufnahmen mit meinem MDS S707 hörbar schlechter klingen würden, als mit meinem 530 ? Oder spielt sich das in einem Bereich ab, der nicht wahrnehmbar ist ?
2. Ist ein QS 930 dann qualitativ schlechter als ein JE 530 auch wenn er in einer optisch minderwertigeren Schale steckt ? Denker
So einwenig MD Geraffel steht bei mir auch. Benutze ich sehr gern.

Habe zwei MD Decks von Sony und ein MD Walkman von Sony. Ich fand den Eröffnungsthread auch sehr interessant....vieles wusste ich nicht. Auch kein Wunder, da die MD Zeit früher auch an mir vorbei gelaufen ist.


Die stehen bei mir:

Sony MDS JE500


[Bild: DSC_0981.jpg]


Sony MDS JE330

[Bild: DSC_0969.jpg]




Der Walkman, den ich aber so gut wie nicht benutze:



[Bild: DSC_0935.jpg]
(11.08.2015, 22:49)HifiChiller schrieb: [ -> ]Da eröffnen sich mir zwei weitere Fragen :
1. Das heißt also das Aufnahmen mit meinem MDS S707 hörbar schlechter klingen würden, als mit meinem 530 ? Oder spielt sich das in einem Bereich ab, der nicht wahrnehmbar ist ?
2. Ist ein QS 930 dann qualitativ schlechter als ein JE 530 auch wenn er in einer optisch minderwertigeren Schale steckt ? Denker

1. Hörbar ist so eine Sache. Es kommt auch immer auf das Quellenmaterial an. Bei Popmusik wird das ggf. egal sein. Bei Material mit vielen Details und Rauminformationen kann das schon Auswirkungen haben. Stärker zum tragen kommt es beim erneuten aufnehmen von bereits Datenreduzierter Musik. Das kennen wir ja von mp3… je besser der codec… trotzdem heißt das nicht das ein schlechterer immer sofort hörbar schlechter klingen muss. Als absolut transparent auch in artefaktefreier Matrixcodierung (das wäre z.B. analoges Dolby Surround wo der hintere Kanal 180° Phasenverdreht im Signal vorhanden ist) wurde aber tatsächlich nur alles ab Type-R eingestuft.

Wenn man sich mal einen Live-Frequenzschreib ansieht und dort z.B. Atrac 4.5 oder auch frühere mit Type R vergleicht fallen Unterschiede auf. Beispielsweise fällt bei ver. 4.5 und froheren Atrac Versionen während der Wiedergabe ab 16-17khz der Pegel manchmal unstetig auf und ab - zusammen, ist das bei Type-R nicht mehr so der Fall. Heißt man sieht es auch.

Und hier gilt: Es zählt immer nur das Gerät mit dem die Aufnahme getätigt wurde. Heißt nimmst du mit Type-R auf, profitiert auch jedes ältere Gerät vom codec bei der Wiedergabe. Also positiver kann es eigentlich ja gar nicht sein.

2. Ein kleiner JE520 innen, der 320 ist noch spartanischer! :

[Bild: SonyJE520.jpg]

Es springt jeden sofort an wo dort gespart wurde. Das sind u.a. Dinge wie wesentlich kleineres Netzteil aus billigeren Material, einfachere winzige glättungs (keine HiFi) Elkos auch nicht alles Kanalgetrennt wie in den großen Geräten. Das schlägt sich auf die Spannungssauberkeit nieder, das wieder auf den Takt etc. DA und AD Converter in einen Chip während diese bei den großen immer getrennt sind.

Was die DA Wandler selbst angeht sind dort auch viel einfachere verbaut.
Während die DA Converter Chips in den großen QS und ES z.B. jeweils 8 push and pull Ausgänge besitzen. Heißt je Kanal 4 180° phasenverkehrt gegeneinander arbeitende Wandler. je Kanal also 2x +180° 2x -180°. Fehlt das bei den kleinen JE Geräten.
Dort gibt es nur 1x +180° 1x -180° Ausgänge je Kanal an den DA Konvertern. Erkennbar an der geringeren Anzahl der Opamp Mixer die diese Signale zusammenmixen. Diese opamps sind bei den großen Geräten durchweg teure Markenware, während bei den kleinen gerne Krimskrams eingesetzt wurde.

Die großen Geräte (ja20 30 50, 333, 555…qs..) haben dazu noch zusätzlich zum normalen DA Converter einen 2x Co. Current Pulse Wandler. Was soviel heißt, Strom und Spannung werden bei der Wandlung zusätzlich kontrolliert dass sie "100% Matchen". Das war eine SONY Eigenentwickling. Dann gibt es noch bei späteren Großen Geräten die schaltbaren Digitalfilter via. 20Bit (QS, 2er, 3er Serie ES) oder 24Bit (5er Serie ES) DSP die den Aliasingfilter optional einstellbar machen. (Analog, Spline, Plain, Standard) Was das genau bewirkt kann ich gerne mal in Oszillogrammen des Audioausgangssignales zeigen. Ich hatte das schonmal woanders gezeigt. Daher bei Interesse gerne.

Das ganze hier erwähnte ist aber komplett egal wenn man nun die kleinen JE Geräte zum Aufnehmen via Digitaleingang nimmt. Dort sind sie 1:1 den großen ebenbürtig. Was ja logisch ist, es bleibt digital und die Prozessoren etc. die den Codec schreiben sind die gleichen wenn die gleiches können. Anders halt bei der Wiedergabe über die Analogausgänge und beim Digitalisieren, dort kommt der ganze Zusatzaufwand zu tragen den die großen Geräte bieten.

Das hier beschriebene kannst du übrigens technisch auch 1:1 auf sie SONY CD Player und DATs übertragen. (E Serie QS Serie ES Serie…).
Ausnahme die absoluten TOP of the End DAT (DTC-2000ES) und z.B. CD Player (ab 779ES...). Diese haben übrigens sogar irre SECHZEHN getrennte DA Wandler im Gerät. (Zwei Chips mit jeweils 8 Kanal DA Converter Ausgängen) Heißt 8 Wandler je Kanal parallel in Push and Pull! Erkennbar an den vielen OpAmp Mixern (Texas Instruments). Ein absolut übertriebener Aufwand der eigentlich gar nicht nötig wäre… Aber die haben es getan! Das macht heute eigentlich keiner mehr so bei den Mainstream Herstellern wie SONY es ja auch war und ist. Solch einen Aufwand gibt's heute nur noch bei den High End Schmieden für unbezahlbar. Viel zu teuer!
Hallo DAT(MD)Grueni!

Danke für die ausfühliche Info. Das Problem mit dem KMS210 Laser ist leider auch mir bekannt. Ich selbst habe einen MDS-JA3ES
der ebenfalls mit diesem Fehler behaftet ist. Habe mir zwar vor langer Zeit schon den Lese.- und Schreibkopf zugelegt aber aus
der Reparatur wurde dann doch nichts mehr.
Wie Du eben schreibst, die MD Technilogie gerät in Vergessenheit und fristet, ob intakt oder defekt, ihr Dasein meist nur mehr im Speicher. So auch bei mir.

Zu dem genannten Laserproblem habe ich auch schon einiges gelesen, anscheinend hat jemand (aus dem Minidisk-Forum) die Einstellung
des Laserstroms einigermaßen hinbekommen damit das Ding nicht allzufrüh abraucht. Detail dazu müsste ich nochmals nachblättern.

Grüße Werner
Moin,

ich habe auch einen. Damals NEU gekauft.
Funktioniert ohne Probleme heute noch, nur der Akku ist platt Wink3

[Bild: 14312736iz.jpg]

BOH ist der staubig Lol1
(13.08.2015, 07:44)rindenmulch schrieb: [ -> ]…...
Zu dem genannten Laserproblem habe ich auch schon einiges gelesen, anscheinend hat jemand (aus dem Minidisk-Forum) die Einstellung
des Laserstroms einigermaßen hinbekommen damit das Ding nicht allzufrüh abraucht. Detail dazu müsste ich nochmals nachblättern.

….

Das Problem ist, dann fährt der Laser ggf. auf unterster Kante am Aufnahmestart um am Aufnahmeende nicht zuviel über oberkante an Power zu bekommen. Was leicht zu erhöhten Errorwerten bei Aufnahmebeginn führen kann… Und um das einzustellen braucht man dazu noch einen Lasermessgerät.

Alles irgendwie nix halbes und nichts ganzes. Du könntest einfach immer einen Titel aufnehmen, warten bis der Laser abgekühlt ist dann wieder… so erreichst du nicht den Kritischen wert der bei Erwärmung auftritt… Aber abermals, nichts halbes und nichts ganzes.

Ich würde den eher als Player nehmen und zum aufnehmen etwas anderes. Zumal der JA3 recht alt ist und nicht gerade den top-end Atrac hat. Jedoch hat er tolle Wandler. Ja ich habe auch einen - TOTEN! Deswegen habe ich den auch nicht gezeigt.

Ich habe hier noch zwei neue KSS210 liegen…. LOL

Eine kleine Anekdote: Als ich meinen JA20 via ebay bekam, lag eine MD bei vom Verkäufer. Incl. einen kleinen netten Schreib: "Das sei um mal zu zeigen was der kleine wirklich kann!" … garnicht so extremviel schlechter als sein lange ersparten Burmester CD Player! Aber er gab zu, da steckt ja auch viel haben wollen und Image dahinter. Wer kennt sie nicht diese Silbernen Kisten.

Und ja! Damit kann man Leute beeindrucken, wenn man das abspielt und dann sagt. Du hörst eine MD, dann will das zuerst niemand glauben! Lol1

[Bild: IMG_0344.jpg]

[Bild: IMG_0343.jpg]



Zum MZ1… (der allererste) wenn der noch komplett funktioniert. Glückwunsch! Die meisten sind mittlerweile im funktionslosen Himmel...
Hallo!

Zitat:Bei meinem JA3ES habe ich eine Konstruktionsänderung durchgeführt, indem ich eine temperaturkompensierte Strombegrenzung eingebaut habe.

Hab den fred "Laser-Einheiten und Fehlkonstruktionen (Sony JA3ES)" nochmal rausgesucht. Wers noch nicht gelesen hat Klick-Klack

Grüß Werner
Weiter unten liest man wieder, dass er mittlerweile auch andere Geräte zum aufnehmen nutzt. Der Aufwand ist es wirklich nicht Wert wird dort auch geschrieben. Schon garnicht für die alte atrac Version die der 3er bietet. Wie gesagt er ist ein toller Abspieler und ich finde man sollte ihn am Leben halten ohne Aufnahmefuntion.
Hmm, ich habe mich ja von 1995 an durchgehend mit MD beschäftigt, und bin auch recht angetan davon (Technik und Klang).
Allerdings habe ich alle ES-Geräte, die ich mir (zum testen) gekauft hatte, wieder verkauft, denn sie haben mich alle nicht überzeugt Floet
Nur den JA20 habe ich damals nicht bekommen, vielleicht ist das noch einen Versuch wert Big Grin
Ich hatte als Portable nen Sharp (Vollmetallgehäuse und Kick-Out via Hebelmechanismus) mit Fernsteuerung am KH-Kabel (als Verkängerung, ging aber auch ohne). Den gab´s auch was größer mit Aufnahmefunktion, dann war er silber - meiner war quietsch-gelb LOL
Als Deck in der Anlage war´s ein Sony 920QS - war auch fein!

zimbo

So nen Portable von Sharp hab ich auch noch, leider macht der keinen Mux mehr.....:

Reparieren lohnt wohl auch nicht mehr, schade drum, eigentlich ein sehr wertiges Gerät und sogar noch das ganze Zubehör vollständig erhalten.....Flenne

Oder weis vllt. jemand, was es mit dieser Fehlermeldung auf sich hat?

[Bild: image.jpg]

[Bild: image.jpg]
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