Soeben wurde eine aktive Frequenzweiche von SONY fertig - kürzlich habe ich hier eine Pioneer D-23 vorgestellt - genau so etwas ist die TA-D900 von Sony auch, nur etwas moderner. Sie stammt von 1987, ist aber nur die äußerlich anders gestaltete Version der erfolgreichen TA-D88, die bereits 1981 erschien. Technisch sind sie beide identisch, die 900 gehört zur ESPRIT-Reihe, die es 1981 noch nicht gab, daher auch die an die anderen Modelle angepasste Optik.
Die Frequenzweiche hat, im Gegensatz zur Pioneer D-23, keine schaltbaren Flankensteilheiten, sondern trennt stets mit sehr steilen 24dB/Oktave und nach Bessel-Charakteristik. Bis zu vier Wege sind möglich, die wählbaren Frequenzen sind in steckbaren Modulen unter einer Glasscheibe auswählbar. Insgesamt sehr wertig aufgebaut, jedoch nicht so universell einsetzbar wie die D-23.
Defekt waren hier einige Kleinigkeiten, die jedoch viel Gehirnschmalz erforderten, um sie zu beseitigen. Zum einen fehlte ein FET-Doppeltransistor 2SK244, zum anderen war ein weiterer defekt - dieser Transistor ist einfach nirgendwo mehr aufzutreiben. Ich habe daher nach vielen Versuchen beide Doppeltransistoren durch vier einzelne FET-Transistoren vom Typ 2SK50 ersetzt - funktioniert wunderbar. Desweiteren fehlte ein Knopf, der unter der Glasplatte sitzt und das Gerät weitgehend abschaltet, damit nach dem Abnehmen der angeschraubten Glasplatte, niemand die Module herausziehen kann - ohne die eventuell noch angeschlossenen Endstufen dabei zu killen. Es soll ja Leute geben, die "vergessen" die Weiche abzuschalten, bevor sie Platinen heraus ziehen - da hat der Hersteller gut mitgedacht! Den Kopf habe ich per Hand angefertigt und dann eingebaut. Dafür habe ich einen Knopf aus Dieters Riesen-Fundus von Luxman-Knöpfen zersägt und mit einer Kunststoff-Unterlegscheibe verklebt. Auch das funktioniert prächtig. Zuletzt mussten die Frequenz-Umschalter mehrmals gereinigt werden, da diese offenbar längere Zeit nicht bewegt wurden - und da waren sie richtig böse korrodiert. Dann allerdings präsentierte sich die Weiche wieder richtig hübsch.
Hier ein Blick ins die aufgeräumte Innentechnik.
Blick von oben auf die erwähnte Glasplatte, unten in der Mitte der "neue" Knopf, darüber rechts und links je drei Module.
Die Front, man kann alle vier Frequenzbereich-Pegel kanalweise einzeln einstellen.
Der wahrlich zurückhaltend vornehm beleuchtete Netzschalter.
Die vier Pegelsteller für den rechten Kanal.
Jetzt darf sie wieder ins Badische zurück, da wird jemand froh sein, dass sie wieder funktioniert. Denn laut dem ebay-Verkäufer sollte sie ja ohnehin "einwandfrei" sein oder so ähnlich. Wer kennt das nicht?