02.03.2012, 10:32
Hallo alle,
heute eröffne ich den neuen Monatsthread mit einer Spezialaufgabe, die ich zu erfüllen hatte:
Unser Kunde, hatte eine ONKYO Endstufe, Modell M-5090, also die ganz große, die auch als M-200 oder M-5099 unterwegs ist, erstanden. Sie kam aus dem Hause Nubert im Schwäbischen, gehörte wohl einem Mitarbeiter dort. Der Erwerber hatte wohl deshalb Vertrauen und kaufte sie - zumal sie ja auch nach der Beschreibung komplett überholt worden war und die Beleuchtung auf LED umgestellt war. Leider stellte sich heraus, dass das mit der Beleuchtung nicht so gut aussah und zudem waren die großen Siebelekos, deren 30.000µF-Elkos zu gerne auslaufen (so war es bei dieser Endstufe auch), nur durch solche mit 10.000µF ersetzt worden.
Meine Aufgaben lauteten:
Elkos wieder in "passende" umbauen,
Lautsprechergruppen konnten nicht mehr 1 oder 2 angewählt werden, sondern nur noch 1 oder 1+2.
Beleuchtung so umbauen, dass es wieder "richtig" aussieht und bitte so, dass eine zweite, baugleiche Endstufe, die demnächst zu uns kommt, exakt gleich aussieht, denn die stehen beieinander.
Potis kratzen laut.
Klappe vorne unten ausgebrochen (auch so eine typische M-5090-Krankheit)
Das rechte Power-Meter zeigt ohne Signal etwas an.
Also ran ans Werk!
Als Ersatzkondensatoren wählte ich 22.000µF in 100V. Die Originalen haben zwar 30.000µF in 90V und messen dabei 63mm im Durchmesser bei einer Höhe von 105mm. Um das erneute Auslaufen zu verhindern ist eine höhere Spannungsfestigkeit notwendig, daher bekommt man als größtes "nur" 22.000µF, wenn sie noch hinein passen sollen. Die zuvor eingebauten 10.000µF in 100V von Siemens passten zwar prima, sind aber von der Kapazität her, einfach viel zu klein für ein M-5090. Ich habe ja bei 22.000µF schon ein schlechtes Gewissen...
Hier sind die neuen Elkos schon eingebaut, die sind übrigens schweineteuer, ich musste knapp 65 Euro pro Stück verlangen.
Die Lautsprechergruppen waren nicht mehr anwählbar, da hier Drahtbrücken eingebaut waren, die ich entfernt habe, zusätzlich wurden alle vier Relais erneuert.
Die Beleuchtung war sehr merkwürdig umgestaltet worden, nach der Devise: hier liegen 13 Volt an, also nehme man 7 Leuchtdioden in Reihe und schon hat man eine langlebige Ersatzbeleuchtung. Stimmt schon, sieht aber wirklch nicht aus. Also superhelle, aber breit streuende Pilot-LED's für 12 Volt zerlegt und diese innen grün gefärbt.
Unten original, oben mit grünem Lampoenfärbelack versehen. Es handelt sich hier nur um das Innenleben dieser Pilot-LED's.
Hier das fertige Ergebnis, oben die wieder montierten und innen gefärbten Pilot-LED's, schon verlötet - unten die Reihenschaltung von grünen Normal-LED's, wie es vorher war (geht garnicht!). Die Lampen, die man dort sieht blieben übrigens drin, denn leuchten nach jedem Einschalten nur etwa 3-4 Sekunden. Dann werden die Power-Meter in rot beleuchtet, wenn die Relais klicken, wechselt die Farbe dann auf grün - das sieht einfach richtig gut aus!
Die anderen LED's, die weiter unten punktförmige Anzeigen beleuchten, wurden auch mit LED's bestückt, die längliche Power-Anzeige mit mit einer Pilot-LED ohne den Mantel drumherum. Hauptsache war, dass es möglichst original ausssieht und nicht irgendwie gebastelt.
Das Ergebnis kann sich doch sehen lassen, oder?
Die Potis wurden ausgebaut, gründlich gereinigt und versiegelt.
Die Klappe, quer über das gesamte Gerät, war einseitig ausgebrochen, was leider bei diesen Endstufen häufiger passiert. Den abgebrochenen Stift aus Kunststoff habe ich durch eine Schraube ersetzt - das dürfte länger halten!
Beide Power-Meter erhielten einen mechanischen und einen elektrischen Abgleich - so dass die Zeiger immer exakt auf 0,01 stehen, wenn kein Ton verstärkt wird.
Hier der Anblick der Platinen unten im Gerät. Oben rechts und links sind die vier neuen Relais zu erkennen.
Blick von oben ins geöffnete Gerät, die neuen Elkos fügen sich harmonisch ein.
So sieht das Gerät nun im Ganzen aus - eine fantastische Endstufe von 1982 mit satten 2 mal 350 Watt sinus an 4 Ohm und einem Gewicht von 31 kg. Die wird es noch lange machen!
heute eröffne ich den neuen Monatsthread mit einer Spezialaufgabe, die ich zu erfüllen hatte:
Unser Kunde, hatte eine ONKYO Endstufe, Modell M-5090, also die ganz große, die auch als M-200 oder M-5099 unterwegs ist, erstanden. Sie kam aus dem Hause Nubert im Schwäbischen, gehörte wohl einem Mitarbeiter dort. Der Erwerber hatte wohl deshalb Vertrauen und kaufte sie - zumal sie ja auch nach der Beschreibung komplett überholt worden war und die Beleuchtung auf LED umgestellt war. Leider stellte sich heraus, dass das mit der Beleuchtung nicht so gut aussah und zudem waren die großen Siebelekos, deren 30.000µF-Elkos zu gerne auslaufen (so war es bei dieser Endstufe auch), nur durch solche mit 10.000µF ersetzt worden.
Meine Aufgaben lauteten:
Elkos wieder in "passende" umbauen,
Lautsprechergruppen konnten nicht mehr 1 oder 2 angewählt werden, sondern nur noch 1 oder 1+2.
Beleuchtung so umbauen, dass es wieder "richtig" aussieht und bitte so, dass eine zweite, baugleiche Endstufe, die demnächst zu uns kommt, exakt gleich aussieht, denn die stehen beieinander.
Potis kratzen laut.
Klappe vorne unten ausgebrochen (auch so eine typische M-5090-Krankheit)
Das rechte Power-Meter zeigt ohne Signal etwas an.
Also ran ans Werk!
Als Ersatzkondensatoren wählte ich 22.000µF in 100V. Die Originalen haben zwar 30.000µF in 90V und messen dabei 63mm im Durchmesser bei einer Höhe von 105mm. Um das erneute Auslaufen zu verhindern ist eine höhere Spannungsfestigkeit notwendig, daher bekommt man als größtes "nur" 22.000µF, wenn sie noch hinein passen sollen. Die zuvor eingebauten 10.000µF in 100V von Siemens passten zwar prima, sind aber von der Kapazität her, einfach viel zu klein für ein M-5090. Ich habe ja bei 22.000µF schon ein schlechtes Gewissen...
Hier sind die neuen Elkos schon eingebaut, die sind übrigens schweineteuer, ich musste knapp 65 Euro pro Stück verlangen.
Die Lautsprechergruppen waren nicht mehr anwählbar, da hier Drahtbrücken eingebaut waren, die ich entfernt habe, zusätzlich wurden alle vier Relais erneuert.
Die Beleuchtung war sehr merkwürdig umgestaltet worden, nach der Devise: hier liegen 13 Volt an, also nehme man 7 Leuchtdioden in Reihe und schon hat man eine langlebige Ersatzbeleuchtung. Stimmt schon, sieht aber wirklch nicht aus. Also superhelle, aber breit streuende Pilot-LED's für 12 Volt zerlegt und diese innen grün gefärbt.
Unten original, oben mit grünem Lampoenfärbelack versehen. Es handelt sich hier nur um das Innenleben dieser Pilot-LED's.
Hier das fertige Ergebnis, oben die wieder montierten und innen gefärbten Pilot-LED's, schon verlötet - unten die Reihenschaltung von grünen Normal-LED's, wie es vorher war (geht garnicht!). Die Lampen, die man dort sieht blieben übrigens drin, denn leuchten nach jedem Einschalten nur etwa 3-4 Sekunden. Dann werden die Power-Meter in rot beleuchtet, wenn die Relais klicken, wechselt die Farbe dann auf grün - das sieht einfach richtig gut aus!
Die anderen LED's, die weiter unten punktförmige Anzeigen beleuchten, wurden auch mit LED's bestückt, die längliche Power-Anzeige mit mit einer Pilot-LED ohne den Mantel drumherum. Hauptsache war, dass es möglichst original ausssieht und nicht irgendwie gebastelt.
Das Ergebnis kann sich doch sehen lassen, oder?
Die Potis wurden ausgebaut, gründlich gereinigt und versiegelt.
Die Klappe, quer über das gesamte Gerät, war einseitig ausgebrochen, was leider bei diesen Endstufen häufiger passiert. Den abgebrochenen Stift aus Kunststoff habe ich durch eine Schraube ersetzt - das dürfte länger halten!
Beide Power-Meter erhielten einen mechanischen und einen elektrischen Abgleich - so dass die Zeiger immer exakt auf 0,01 stehen, wenn kein Ton verstärkt wird.
Hier der Anblick der Platinen unten im Gerät. Oben rechts und links sind die vier neuen Relais zu erkennen.
Blick von oben ins geöffnete Gerät, die neuen Elkos fügen sich harmonisch ein.
So sieht das Gerät nun im Ganzen aus - eine fantastische Endstufe von 1982 mit satten 2 mal 350 Watt sinus an 4 Ohm und einem Gewicht von 31 kg. Die wird es noch lange machen!