Vor ca. 12 Jahren habe ich mir einen µ3i für damals knapp 470 € bestellt. Natürlich ausschließlich wegen dem Gehäuse, denn technisch ist das nichts, was die aufgerufenen Preise rechtfertigen würde.
Das gilt nach meinem Ermessen für die meisten Phonostufen.
Von den (in Deutschland) damals aufgerufenen 470 € (330€ in China) befinden sich vermutlich 400 € im Gehäuse, oder sind -wo auch immer- hängen geblieben.
Im direkten Vergleich war das Gerät aber trotzdem preiswert.
Natürlich wird es auch Leute geben, die das Gerät schon wegen dem äußeren Erscheinungsbild
nicht gewählt hätten, aber das ist keine Diskussion wert. Zu einem wunderbaren PE oder einem tollen Dual passt es auch nicht unbedingt.
Zu einem Transrotor o.Ä. aber schon.
Das Netzteil ist (wie so vieles im Hifibereich) ein ziemlicher Blender. Ein kleiner 5 VA Trafo und eine Platine mit 78XX und 79XX. Also alles ganz normal...
Da bereits bei Lieferung der 7915 defekt war (er prasselte), habe ich das NT gleich nach dem Kauf auf LM337 bzw. 317 umgebaut. Hörbare Verbesserungen gab es dadurch aber keine, und selbst die Störabstände blieben praktisch unverändert.
So habe ich mit dem Gerät jetzt rund 12 Jahre Schallplatten gehört, obwohl mich ein "Designfehler" seit je her ärgerte.
Die Verstärkung für MM Systeme fiel mit gerade mal 33 dB viel zu gering aus, während sie für MC mit 66 dB ziemlich vorlaut war. Da musste man also stets aufpassen, wenn man
von MM auf den MC-Arm umschaltete, damit es kein Donnerwetter gab.
In MM musste man für normale Lautstärken bereits auf etwa 13-14 uhr an der Vorstufe einstellen. MC etwa 10 Uhr. Echt blöd....Ich war 12 Jahre zu faul, das zu ändern...bis vorhin
Die Wandstärken des Alugehäuses betragen ca. 3mm, an vielen Stellen gut 5 mm ! Darunter nochmal ein Blechgehäuse.
Im Oberen Bereich der einstufige MM Verstärker und die Entzerrung. Die beiden Trimmer sind für die Offsetkorrektur der beiden OPA 134. Den habe ich gleich nochmal korrigiert....lag etwas daneben. Im unteren Bereich der MC pre pre mit 2 x opa2134 und Eingangsstufe ähnlich Elektor Supra mit mehreren parallelgeschalteten Transistoren
Im Original beträgt die Verstärkung für MM gerade mal 33 dB. Das liegt noch unter dem PP400.
Ohne die Schaltung komplett umzubauen, und die Entzerrung nicht zu beeinflussen, bleibt nur der Weg über den R am invertierenden Eingang zu gnd. Hier habe ich nochmal 330R parallel geschaltet und komme so auf etwas über 38 dB. Das reicht mir aus.
Dummerweise steigt dadurch die Verstärkung für MC von satten 66 auf überzogene 72 dB, was mir viel zu viel ist. Also musste auch an den OPA 2134 um 5 dB reduziert werden, was ebenfalls durch 2 neue R bewerkstelligt wurde.
Also MM 39 dB, MC wieder 66 dB. Damit komme ich zurecht.
Die Entzerrung ist
im relevanten Bereich auf +/- 0,25 dB exakt. Das war vorher bereits ebenso.
FFT am Ausgang des Verstärkers bei 5 mv Eingangsspannung in Stellung MM :
Die Störabstände, Bezogen auf 5 mV /MM und 500µV/MC:
MM unbewertet: 72 dB und 80 dB (A)
MC unbewertet 65 dB und 77 dB (A)
Direkt vergleichen kann man das mit anderen Geräten nur dann, wenn die Verstärkungsfaktoren jeweils gleich sind. Zumindest annähernd.