26.07.2022, 15:28
Habt Ihr schon die Diskussion rund um mofi mitbekommen?
Worum geht es?
Ich kann das nur schildern, wie ich es verstanden habe. Mofi fertigt unter anderem hochwertige Schallplatten. Ist bekannt, oder?
Sie werben damit, dass sie in der Regel auf die Original Master Bänder zurückgreifen und suggerieren, dass die Fertigung rein analog erfolgt.
Bei Youtube kam jetzt im Zusammenhang mit einer Neuveröffentlichung eine Frage auf. Michael Jackson Thriller soll von den Original Bändern in einer Auflage von 40.000 Stück auf Vinyl erscheinen. Wie ist das technisch möglich? Wenn man wie versprochen in einem one-step-Verfahren vom Orignial Masterband Vinyl schneidet, muss das Band circa 40-60 abgespielt werden, weil die Schneidvorlagen je maximal für 1.000 Stück reichen. Das wirft Fragen auf. Der Eigentümer des Bands (Sony) wird es niemals zulassen, dass jemand ein Original Master 40 x und mehr abspielt! Das gilt für den „heiligen Gral“ Thriller um so mehr!
Wie ist das also möglich? Entweder arbeitet man mit analogen Kopien des Originals, was qualitativ nicht das ist, was man verspricht, oder man erstellt eine digitale Kopie von der man so viele Vinyls schneiden kann, wie man will. Das wäre qualitativ absolut in Ordnung, ist aber nicht das, was die Kunden von Mofi erwarten.
Die Schallplatte soll neu circa 100 Euro kosten…
Im Zusammenhang mit dieser Frage stellt sich jetzt heraus, dass mofi (wahrscheinlich) seit 2008 Vinyl von digitalen Kopien schneidet. Dabei bleiben sie in Ihren Aussagen sehr wage.
Die Preise für neue Platten sind das Eine. Der secondhand-Markt für die limitierten Auflagen geht regelmässig durch die Decke. Wenn das jetzt alles fragwürdig ist, kann das zusammen brechen…
Jetzt ist die Szene, die sich für diese Platten interessiert, arg verunsichert. Die klanglich guten Platten sind ja nicht schlechter geworden. Das Problem ist wohl eher, dass man sich getäuscht fühlt.
Meine Meinung dazu ist, dass man naiv war. Warum kommen erst jetzt solche Fragen auf? Diese Rechnung hätte man viel früher aufmachen können..
Der Aufschrei in dieser Szene ist meines Erachtens aus einem ganz anderem Grund so laut:
es erschüttert die Grundfeste einer Philosophie nach der ausschliesslich „analog“ der einzig gut klingende Weg sein kann. Ausgerechnet ein Edel-Lieferant dieser Szene hat das ausgenutzt.
Ich habe keine dieser Schallplatten. Die Frage, die ich mir bei dem aktuellem Schallplatten-Hype schon länger Frage:
wenn 99 % der aktuellen normalen Schallplatten (also „diesseits“ von Mofi) digital produziert werden, wo ist dann der Vorteil einer Schallplatte? Wenn jetzt sogar die angeblich analogen High-End - Anbieter in Wahrheit auf digitalen Daten basiert, dann ist der „analoge Traum“ ausgeträumt.
Ist das schlimm? Nein! Der digitale Weg liefert hervorragende Ergebnisse! Aber es beendet die analoge Folklore. Wem das jetzt egal ist, der kann in Zukunft meines Erachtens genauso von CD/SACD/HiRes-Daten Musik anhören. Vinyl ist meines Erachtens dann nur ein unnötiger Umweg.
Oder es macht nur noch Sinn, wenn man alte „echte“ Analogscheiben abspielt. Oder wenn man Anbieter findet, die wirklich rein analog arbeiten. Mofi ist aus diesem Spiel raus…
Ich bin übrigens über eine rein analoge Produktion zurück zur Schallplatte gekommen: Sound City. Da war analog Programm und meine Idee war damals, dass eine analoge Arbeit auch analog abgespielt werden kann. Das hat Charme. Sobald aber digital in dem workflow vorkommt, ist das (für mich) in Frage gestellt.
Jetzt habe ich in meiner Sammlung sicherlich einige Platten, die digital produziert wurden. Ich bin aber auch kein high-ender und mir reicht es, wenn es Spass macht und halbwegs gut klingt. Wenn ich für 100 Euro Thriller kaufe, dann würde ich das enger sehen. Thriller steht übrigens im Original als Schallplatte seit Erscheinung in meinem Regal….
Worum geht es?
Ich kann das nur schildern, wie ich es verstanden habe. Mofi fertigt unter anderem hochwertige Schallplatten. Ist bekannt, oder?
Sie werben damit, dass sie in der Regel auf die Original Master Bänder zurückgreifen und suggerieren, dass die Fertigung rein analog erfolgt.
Bei Youtube kam jetzt im Zusammenhang mit einer Neuveröffentlichung eine Frage auf. Michael Jackson Thriller soll von den Original Bändern in einer Auflage von 40.000 Stück auf Vinyl erscheinen. Wie ist das technisch möglich? Wenn man wie versprochen in einem one-step-Verfahren vom Orignial Masterband Vinyl schneidet, muss das Band circa 40-60 abgespielt werden, weil die Schneidvorlagen je maximal für 1.000 Stück reichen. Das wirft Fragen auf. Der Eigentümer des Bands (Sony) wird es niemals zulassen, dass jemand ein Original Master 40 x und mehr abspielt! Das gilt für den „heiligen Gral“ Thriller um so mehr!
Wie ist das also möglich? Entweder arbeitet man mit analogen Kopien des Originals, was qualitativ nicht das ist, was man verspricht, oder man erstellt eine digitale Kopie von der man so viele Vinyls schneiden kann, wie man will. Das wäre qualitativ absolut in Ordnung, ist aber nicht das, was die Kunden von Mofi erwarten.
Die Schallplatte soll neu circa 100 Euro kosten…
Im Zusammenhang mit dieser Frage stellt sich jetzt heraus, dass mofi (wahrscheinlich) seit 2008 Vinyl von digitalen Kopien schneidet. Dabei bleiben sie in Ihren Aussagen sehr wage.
Die Preise für neue Platten sind das Eine. Der secondhand-Markt für die limitierten Auflagen geht regelmässig durch die Decke. Wenn das jetzt alles fragwürdig ist, kann das zusammen brechen…
Jetzt ist die Szene, die sich für diese Platten interessiert, arg verunsichert. Die klanglich guten Platten sind ja nicht schlechter geworden. Das Problem ist wohl eher, dass man sich getäuscht fühlt.
Meine Meinung dazu ist, dass man naiv war. Warum kommen erst jetzt solche Fragen auf? Diese Rechnung hätte man viel früher aufmachen können..
Der Aufschrei in dieser Szene ist meines Erachtens aus einem ganz anderem Grund so laut:
es erschüttert die Grundfeste einer Philosophie nach der ausschliesslich „analog“ der einzig gut klingende Weg sein kann. Ausgerechnet ein Edel-Lieferant dieser Szene hat das ausgenutzt.
Ich habe keine dieser Schallplatten. Die Frage, die ich mir bei dem aktuellem Schallplatten-Hype schon länger Frage:
wenn 99 % der aktuellen normalen Schallplatten (also „diesseits“ von Mofi) digital produziert werden, wo ist dann der Vorteil einer Schallplatte? Wenn jetzt sogar die angeblich analogen High-End - Anbieter in Wahrheit auf digitalen Daten basiert, dann ist der „analoge Traum“ ausgeträumt.
Ist das schlimm? Nein! Der digitale Weg liefert hervorragende Ergebnisse! Aber es beendet die analoge Folklore. Wem das jetzt egal ist, der kann in Zukunft meines Erachtens genauso von CD/SACD/HiRes-Daten Musik anhören. Vinyl ist meines Erachtens dann nur ein unnötiger Umweg.
Oder es macht nur noch Sinn, wenn man alte „echte“ Analogscheiben abspielt. Oder wenn man Anbieter findet, die wirklich rein analog arbeiten. Mofi ist aus diesem Spiel raus…
Ich bin übrigens über eine rein analoge Produktion zurück zur Schallplatte gekommen: Sound City. Da war analog Programm und meine Idee war damals, dass eine analoge Arbeit auch analog abgespielt werden kann. Das hat Charme. Sobald aber digital in dem workflow vorkommt, ist das (für mich) in Frage gestellt.
Jetzt habe ich in meiner Sammlung sicherlich einige Platten, die digital produziert wurden. Ich bin aber auch kein high-ender und mir reicht es, wenn es Spass macht und halbwegs gut klingt. Wenn ich für 100 Euro Thriller kaufe, dann würde ich das enger sehen. Thriller steht übrigens im Original als Schallplatte seit Erscheinung in meinem Regal….