Servus Miteinander,
ich bin gerade dabei einen Technics SU-9600 Vorverstärker zu reinigen und durchzutesten, ich habe auch die Elkos erneuert.
Ich wollte laut Service Manual folgende Alignments durchführen und prüfen, jedoch gibt es dabei Probleme.
Bei POSITIVE POWER sollen beim Punkt 611 und 613, +136V anliegen, bei mir sind es jedoch +157V.
Es änderst sich nichts, wenn ich am Poti VR601 drehe, das eigentlich laut Manual dafür gedacht ist.
Vielleicht hat jemand von euch eine Idee und kann mir weiterhelfen, was dafür verantwortlich ist.
Die anderen Sachen habe ich eingestellt und überprüft, da passt alles soweit.
Gruß
Marvin
Das Drehpotentiometer sollte die Spannung ziemlich stark beeinflussen können. Falls nichts passiert:
- Spannungsregler hinten auf 240V einstellen
- Zur absoluten Sicherheit: überprüfen, ob vor den Längstransistoren (hinter den Siebelkos) die korrekte Spannung von 170V anliegt
- Bauteile übeprüfen: D605 (Zenerdiode; geht gerne mal kaputt); TR603 (Transistor; Basis liegt an VR601 an); TR601 und 602 (Längstransistoren in Darlington-Schaltung); VR601 selbst; Widerstände darum herum.
(27.04.2023, 14:23)Cpt. Mac schrieb: [ -> ]Das Drehpotentiometer sollte die Spannung ziemlich stark beeinflussen können. Falls nichts passiert:
- Spannungsregler hinten auf 240V einstellen
- Zur ...
Damit würde ich immer starten, wenn noch nicht geschehen. Sonst liefert der Netztrafo eine zu hohe (was Messwerte angeht) Spannung ins Netzteil.
VG
Aber nicht in diesem Fall. Da gibt es ein Problem mit dem Längsregler, der an Transparenz kaum zu überbieten ist.
Kritik: Warum versucht sich jemand an einem etwas besseren Gerät, wenn er absolut kein Verständnis von der Technik hat?
Nicht böse gemeint...Nur abs. Unverständnis.
Hat ja niemand geschrieben dass nicht auch ein technisches Netzteilproblem vorliegt, trotzdem würde ich die Messungen dazu unter der 240V Einstellung tätigen.
Das spielt in diesem Fall trotzdem keine Rolle. Die Spannung wird gleich bleiben....Nur eben jetzt nicht, wo der Regler defekt ist.
Danke für eure Antworten.
Das Gerät ist seit dem es in meinem Besitz ist, auf 240V eingestellt.
Ich habe die Spannungen der Transistoren gemessen.
TR601
C= 159,4V
B= 157,4V
E= 156,7V
TR602
C= 160V
B= 157,4V
E= 157,4V
TR603
C= 157,4V
B= 14,7V
E= 12,9V
Ist es möglich TR602 und TR603 (C1012A) durch BF258 zu ersetzen?
TR603 ist sehr korrodiert und zeigt keinerlei Messergebnisse.
D605, TR601 und VR601 sind in Ordnung.
Moin, nach den Spannungsmessungen ist TR602 kaputt.
Von der Spannungsfestigkeit kann der genannte Trs. eingesetzt werden. Die max. Verlustleistung ist geringer, sollte aber reichen, denn der max. Kollektorstrom ist größer. TR602 soll hier die Strombelastung des TR603 verringern und das Regelverhalten verbessern. Man könnte sogar kurzzeitig auf ihn verzichten ... allerdings würde ich generell an solchem Amp keine Experimente im NT und besonders mit anhängendem Verstärker machen.
Wie wurde TR603 ohne Ergebnisse gemessen? Die an ihm gemessenen Spannungen erscheinen plausibel.
Ich habe die Transistoren mit dem Diodentest, von B-E und B-C gemessen.
Beim TR603 kommen keine Werte.
Beim TR602 bekomme ich Spannungen angezeigt.
Hm, beim Diodentest von nem Si-Bipolartrs. sollten in Flußrichtung eine Spannung von ca. 0,7V und in Sperrichtung Unendlich (OL) angezeigt werden. Wenn das nicht kommt, ist der Trs. hinüber.
edit bei den gruseligen Wucherungen am TR603 sollte zwingend an den verzinnten Enden der Drähte gemessen werden.
Beim TR602 messe ich B-C 0.602V und in die andere Richtung 2.333V, B-E 0.002V umgekehrt auch 0.002V.
Beim TR603 zeigt das Multimeter nur OL, egal gegen was ich messe.
Ich würde gerne beide gegen BF258 tauschen.
Oder gibt es noch einen besser geeigneten Ersatz?
2,33V ist kaputt, 2x0V noch kaputter, nur OL auch, tausche die und miß vorher mal zum Vergleich und für die Erfahrung.
Ich besorge mir die Transistoren, und werde berichten.
Edit
Hier noch die Werte von TR601 (2SD198)
B-C 0.543V / OL
B-E 0.551V / OL
VR601 ist laut Manual 20kOhm, gemessen bis 18kOhm.
Ich habe die neuen BF258 Transistoren bekommen.
zuerst meine Messungen:
B-C= 0.681V / OL
B-E= 0.686V / OL
nach dem Einbau, Spannung an den Punkten 611 und 613 ist 136.1V, wie es sein soll.
nochmal die Spannungen an den Transistoren gemessen.
TR601
C=160.8V
B=136.6V
E=136V
TR602
C=160.9V
B=137.2V
E=136.7V
TR603
C=137.2V
B=13.48V
E=12.93V
Heißt alles gut jetzt?
Verstärker funktioniert nun auch sauber?
Bei meinem ersten Test des Verstärkers, hat auch alles funktioniert!
Das Problem ist nur aufgefallen, da ich die Messungen vom Service Manual durchgeführt habe.
An C von TR601 und TR602 liegen nur 160.8V an, das Service Manual zeigt 170V.
Ich habe mal gemessen, Spannungsregler unten auf 220V und 240V.
Trafo Punkt 602 und 602 auf 220V = 140.6V und auf 240V = 127.6V
Nach dem Gleichrichter, Punkt 603 und 601 220V = 178V / 240V = 161V
Also komme ich nicht auf die angegebenen 170V.
Alles auf diese Zeichnung bezogen.
Ich würde es trotzdem auf 240V lassen. Dadurch entstehen keine wirklichen Nachteile.
Nur wenn die geregelte Spannung von 136V unter Last deutlich zusammenbricht und das Ausgangssignal verzerrt, reicht die ungeregelte Spannung nach dem Gleichrichter für die Regelung nicht. Neben der Sekundärspannung des Trafos können der Gleichrichter oder der Siebeleko C605 dafür die Ursache sein.
Zu überprüfen ist der RIPPLE aller geregelten Spannungen in beiden Einstellungen. In der 240V Stellung -kann- es z.B. generell, oder durch Alterung und Toleranzen zu einem erhöhten Ripple kommen, der all das zunichte macht, was sich die Entwickler damals ausgemalt haben, ohne dass es zu irgendwelchen hörbaren Effekten kommt.
Hinhören ist "pillepalle" und deckt bestimmt 90% der möglichen Fehler und Mängel nicht auf.
(03.05.2023, 21:54)HerrHansman schrieb: [ -> ]An C von TR601 und TR602 liegen nur 160.8V an, das Service Manual zeigt 170V.
Ich habe mal gemessen, Spannungsregler unten auf 220V und 240V.
Trafo Punkt 602 und 602 auf 220V = 140.6V und auf 240V = 127.6V
Nach dem Gleichrichter, Punkt 603 und 601 220V = 178V / 240V = 161V
Also komme ich nicht auf die angegebenen 170V.
Bei 220V beträgt das Delta auf die aktuell gültigen 230V etwa +5% und umgekehrt von 240V nach 230V auch nur rund -5%. Da Technics nur Messwerte, aber keine Messbedingungen nennt, kann man schon von einer +/- 5%igen Toleranz ausgehen.
Welche Spannung nun wirklich vor dem Regler anliegt, ist von untergeordneter Bedeutung, solange nicht die Mindestregelspannung - sehe ich so bei 10V, also Ue = Ua + 10V - unterschritten und die maximale Spannung - sehe ich so bei 200V - nicht überschritten wird. In diesem 50V-Bereich bleibt die Spannung Ua stets gleich und die hast du nach nach dem Austausch des Tr auch bestätigt.
Die Restwelligkeit (Ripple) auf der Reglerausgangsseite zu messen, ist kaum der Mühe wert. Die Kapazität von C606 wird über die Gleichspannungsverstärkungsfaktoren (hfe) von Tr601 mal dem hfe von Tr602 vervielfacht, weshalb sich da kaum was wird messen lassen.
Zitat:Die Restwelligkeit (Ripple) auf der Reglerausgangsseite zu messen, ist kaum der Mühe wert.
Wer das bei so einem Gerät als Mühe betrachtet, sollte gar nicht erst das Gehäuse öffnen. Diese Messung gehört schlichtweg zur absoluten
Mindestkontrolle nach Arbeiten am Netzteil. Ganz gleich an welchem Gerät.
....kaum der Mühe wert....tssss.....unfassbar.
Genau so wie es kaum der Mühe wert ist, nach dem Austausch irgendwelcher Bauteile in einem Verstärker eine FFT durchzuführen....Ruhestrom stimmt, kann also nichts in Schieflage sein. Das ist bekanntlich der ganz normale KÜTIBA- Alltag
Schöne
theoretische Sichtweise. Und wer weiss? Mitunter klappt´s ja auch, und alles stimmt zumindest halbwegs.
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Zitat:Verstärker funktioniert nun auch sauber?
Das wird für immer unklar bleiben, und wenn es irgendwin 100 € Verstärker wäre, dann ist das in der Tat alles nicht so wichitg.
Der SU 9600 ist ein guter Vorverstärker.....Wenn er nur nicht "braun" wäre. Ich hatte schon einige davon.
Ein paar Eigenschaften:
https://old-fidelity-forum.de/thread-33020.html
Habe meinen Analysator erst vorletzte Woche an Herrn Knopf zurückverkauft. War nur ein Staubfänger. Lohnte einfach nicht, da irgendetwas großartig nachzumessen, weil es meistens sowieso stimmte.
Zitat:Lohnte einfach nicht, da irgendetwas großartig nachzumessen, weil es meistens sowieso stimmte.
LOL, aber selbstverständlich
...Wirklich sehr wirtzig und ungemein "glaubwürdig".
Ich verwende auch nur mein Fluke Taschenmultimeter und mein altes HM 203.....Mehr braucht es nicht, um hochwertige Hifigeräte nach Reparaturen zu prüfen...
Und auch hier stimmt(e) immer alles perfekt. Besonders dann, wenn vorher daran herumgebastelt wurde, und der Klang vom Besitzer als "perfekt" beschrieben wurde. Sinus ist "da" , Musik plärrt...alles OK.
Schöne Märchenwelt,
typisch für Foren.......Bitte jetzt wieder ernsthaft.
Was du nicht alles weißt.