Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Ich möchte den Thread gern auch ein bisschen um den Low Budget Bereich ergänzen und einen "Einsteigermonitor" für Hobbymusiker vorstellen:

Meine - mit Sicherheit "Chinakracher" aus dem musicstore
Fame 1080 / 8 Zöller

Muss gestehen, dass dies meine ersten Abhörlautsprecher für mein Ministudio waren, weshalb ich auch nur die Yamaha HS 80 vom Probehören im Laden mit eigenen Songs kannte. Wären meine erste Wahl gewesen, nur die Kohle hatte ich damals nicht

Nach der Lektüre einiger (weniger, aber wohlwollender) Reviews im Netz - hauptsächlich auf homerecording Seiten und vereinzelt im hifi forum hab ich also 300€ überwiesen und hatte die Teile am nächsten Tag bei mir:

(geliehenes Foto)


Als Vergleich hatte ich bis dahin nur die Infinity Reference 10, ordinäre PC Boxen und die Bose Anlage im Auto zum Gegenhören.

Für meine Zwecke waren die Dinger ideal, ich hab zu dem Zeitpunkt fast nur noch Musik über diese Lautsprecher gehört (immer im Sweetspot) und hab auf einmal Nuancen gehört, die habe ich in meinen Lieblingssongs noch nie wahrgenommen (z.B. Bowie - China Girl)

Ich hoffe ich blamier´mich jetzt nicht total vor spoc, aber für meine Zwecke fand ich die Lautsprecher (immer gemessen am Preis) prima.
Ich selbst hab damit natürlich nicht an Klassik, sondern an elektronischer Musik geschraubt. Die Bässe sind ziemlich exakt, nur die Höhen leicht überspitzt.

spoci: Mich würde mal Deine Erfahrung mit Low Budget Monitoren interessieren - Hast ja sicher tagtäglich eher mit hochwertigem Equipment zu tun und hast vielleicht ein schönes Fazit oder Tips?

Die können auf Anhieb alle ganz beeindruckend tönen, genau das ist ja auch das einzige Entwicklungsziel:
Die müssen im Regal bei Amptown, music store und Thomann "besser" klingen als die Mitbewerber daneben.
Deswegen kommen sie heute alle als Bassreflex daher, damit der "für-die-Größe"-Bonus punkten kann.
Natürlich tun sie damit das, was jede Bassreflexbox tut: Sie mölmen auf genau einem einzigen Ton rum, das aber dafür so gewaltig, daß man das als unbedarfter Neuling ziemlich lange gar nicht merkt.

Das von dir angesprochene Modell kenne ich nicht. Es tut für zu Hause vermutlich, wie alle anderen dieser Kategorie auch, seinen Dienst.
Aber ich kann nur immer wiederholen, daß es einen Grund hat, warum in Studios weltweit genau ein einziger LS überall steht und daneben nur wenige andere.
Sei froh, daß du die HS-80 nicht gekauft hast, die fallen trotz weit höherem Preis nämlich genauso in die von mir beschriebene Kategorie.
Mit den NS-10 haben die nur gemein, daß der Tieftöner aus Marketinggründen ebenfalls weiß ist.

Die einzigen, die ich noch ganz gut finde, allerdings nur für Sprache und Filmton, sind die Event TR-5 - leider gibt es die wie die NS-10 schon seit Jahren nicht mehr neu. Für Musik sind die auch eher nix.

Blamieren tätest du dich nur, wenn du Behauptungen aufstellen würdest, die nicht haltbar sind, aber ganz sicher nicht, wenn du feststellst, daß sie dir gefallen und Dinge tun, die du vorher nicht kanntest. Ich sach ja immer, wer Spaß hat, hat schon mal recht.

Daß sie besser auflösen als du vorher gewohnt warst, glaube ich dir sofort und hat mehrere gute Gründe. Es illustriert eher, wie schlecht die dir vorher bekannten Lösungen waren, ganz egal, was für ein klingender Name da draufsteht. Daß ich Infinity ebenso wie das meiste andere für Vollschrott halte, ist ja keine Neuigkeit...

Zu den unbestreitbaren Vorteilen deiner gar nicht soooo kleinen Aktivboxen (8") gehört zum Einen die Anordnung der Chassis.
Die Abstrahlung einer kleinen Zweiwege-Box ist nur noch durch Zweiwege D'Appolito- oder Zweiwege-Koaxial-Anordnung zu übertreffen, allein das macht eine Menge aus gegenüber den üblichen Verschallungselementen, die den meisten Menschen ja nicht groß genug sein können.
In Wahrheit wird eine Box schon prinzipiell aus mehreren Gründen immer schlechter, je größer sie wird, vor allem aber je mehrwegiger sie wird.

Dazu kommt, daß Nahfeld von sich aus nicht nur den Vorteil hat, daß der Raum weitgehend ausgeblendet wird, sondern auch den, daß viel weniger Leistung benötigt wird - was bei den schlechten Chassis, die immer verwendet werden, die einzige Rettung darstellt. Gibt man da nämlich Leistung rein, steigen die Artefakte sofort exponentiell.
Und natürlich hörst du im Nahfeld natürlich sowieso besser, die Konzentration ist durch die Direktheit viel größer.

Das alles sind Vorteile, die allein dem Prinzip des Nahfeldhörens geschuldet sind und den Grund darstellen, daß es bei der Arbeit an Ton fast ausschließlich zur Anwendung kommt. Da kann die Box noch so billig sein - die Vorteile nimmt sie trotzdem mit.
Deine Box weist allerdings ein Merkmal auf, das sie für Studioanwendungen sofort disqualifiziert, sie für das Heimstudio hingegen in den meisten Fällen geegneter macht: Die hintere (back fire) Bassreflexöffnung. Das funktioniert im Studio nicht, weil es da keine rückwärtige Wand gibt, die den Schall zurückwirft und die Schalladdition überhaupt wirken läßt. Bassreflex im Studio strahlt deshalb zwingend in Richtung des Hörers (front fire).
Das ist neben dem Preis der deutlichste Hinweis auf die Zielgruppe.

Ich hab meine Hecos nun rechts und links vom Bürostuhl, 50 cm Hörabstand.
Das fetzt

Hecos ! Hat schon jemand Hecos vorgeschlagen ?

Im Nahfeldfred nicht (Ich hör´ ja auch nicht nahfeld), aber bei der Trötenberatung.
Heco Superiors sind zum Glück immer noch unterbewertet, selbst 930er gehen manchmal für gerade mal einen Hunni weg.

(31.08.2013, 11:18)bathtub4ever schrieb: [ -> ](Saftflaschen-Kiste empfiehlt der Tom immer).

Meine Idee wäre auch (wenn´s von der Höhe passt), such stabile Wein-Kisten... möbel sie nen bisschen auf
und du hast dadurch auch ein zusätzliches Staufach für Platte o.ä.

Tom: meinst Du echte Weinkisten aus Holz?

Gefunden im Ratgeber bei Ebay,

Zitat:
Hier möchte ich (selber ehemaliger Besitzer der Yamaha NS-10-in Studio) einmal mit dem Gerücht aufräumen
die Yamaha NS-10 Monitore hätten einen HAMMERKLANG! Die NS 10 sind so ziemlich die beschissensten Abhören, die es in der weiten Welt zu kaufen gibt! Wenn Du die als einzige Abhöre zum Mischen oder Mastern einsetzt: Viel Erfolg! Kann nur Müll dabei rauskommen! Die NS 10 werden in Studios als Zweitabhöre benutzt, da sie eben so "beschränkt" klingen und somit etwaige Überpräsenzen (Mix- / Masteringfehler) anderer Monitore oder des Mischers Ohr gnadenlos aufdecken. Sorry, aber Einen anständigen Mix oder gar Mastering darauf hinzubekommen halte ich für unmöglich.Wie so oft in der professionellen Welt hat sich eben das schlechteste durchgesetzt. Die Lautsprecher höhren sich ja nicht nur unter HIFIdelen Gesichtspunkten mäßig an sondern haben auch andere Macken.Im Bassbereich ist bei dieser Box so gut wie gar nichts zu erwarten. Wenn sich aber alle darauf geinigt haben so ist das immerhin ein großer Vorteil! Und Mann sollte nicht unterschätzen was der gelernte Tontechniker(Meister)alles mit Erfahrung wieder gut machen kann. Schade, daß der---mann höhrt sich den Lautsprecher gerne an Faktor---bei dieser Box doch nicht so besonders groß ausgefallen ist. Aber so ist es nun mal. Aus heutiger Sicht und in einer Zeit wo diese Lautsprecher nach wie vor für horrende Summen bei ebay verkauft werden, ist die Definition als Industrie-Standard in jedem Fall verfehlt!
Monitore von Adam oder Genelec bieten für vergleichbares Geld (im Verhältnis zum gegenwärtigen Marktpreis) ein Vielfaches an Leistung, Definition und Klangtreue.
Wer trotzdem noch auf diese Systeme baut, hat die Möglichkeiten moderner Technologie noch nicht verstanden und stellt sich ein paar Oldtimer ins Studio.

-Marc Heppener-

Zitat Ende !



Gruß von Martin

Der will nur einen Negativ-Hype auslösen

Wobei man recht häufig liest : Wenn es auf den NS 10 klingt, dann
klingt es überall Korrekte Wiedergabe können und sollen die
wohl gar nicht beherrschen

...........also ein Lowpe !?



Gruß von Martin

(01.09.2013, 10:47)bathtub4ever schrieb: [ -> ] Tom: meinst Du echte Weinkisten aus Holz?

Yep

(01.09.2013, 12:38)keramikfuzzi schrieb: [ -> ]Gefunden im Ratgeber bei Ebay,

Gähn.
Das ist hier auch schon dreimal gepostet worden...irgendwann ist es nicht mal mehr amüsant.

Ganz davon abgesehen, daß eigentlich klar sein sollte, was solche Äußerungen wert sind, wenn der Verfasser offensichtlich schon überfordert ist, die Rechtschreibkorrektur eines Computers zu bedienen.
Wobei die Aussage, daß es, zumindest absolut gesehen, "bessere" Monitore als die NS-10 gibt, ja nicht falsch ist.
Als Alternative dann aber AUSGERECHNET mit ADAM oder Genelec zu kommen, könnte nicht deutlicher illustrieren, was der Mann "höhren" kann.

(01.09.2013, 13:07)Tom schrieb: [ -> ]

(01.09.2013, 10:47)bathtub4ever schrieb: [ -> ] Tom: meinst Du echte Weinkisten aus Holz?

Yep

... alternativ gingen auch große Apfelkisten aus der Mosterei, haben einen ähnlichen Effekt, sehen aber noch rustikaler aus.
Hab' ich mal für meine Schwester überarbeitet. Angeschliffen, weiß Lasur gestrichen, mit einigen Stahlnägeln in sich steifer gemacht und noch jeweils 4 kleine Gummifüße drunter... passt prima in ihre helle Landhauseinrichtung... und der Hinweis von Tom, dass sich eine zusätzliche Staufläche für Platten ergibt, ist nicht nur nützlich, sondern gibt auch durch das zusätzliche Gewicht eine höhere Standfestigkeit...

Mal davon ab, ich würde mir die NS auch nicht reinstellen, Studiostandard hin oder her, gefällt mir gar nicht - für mich ein "Zugangsverhinderer" bzw. könnte ich mir den nicht "schönhören". Auf Dauer wäre ich damit unzufrieden ...

Aber zum Glück sind die Geschmäcker ja verschieden.

Bin übrigens Mitte September mal beim MDR in Leipzig zur Besichtigung und gespannt womit die so arbeiten ...

Das ist genau, was ich immer jedem sage. Die sind für normales Musikhören komplett ungeeignet.
Und genau deshalb sind die Dinger völlig abgekoppelt von der Frage nach verschiedenen Geschmäckern.
Zu Hause gehen die nicht. Aber das, was zu Hause geht, geht im Studio wiederum nicht.
Man fährt ja auch nicht mit nem McLaren in den Urlaub - und mit nem Sharan nicht in Silverstone.

PS. MDR bzw. Radio generell hat auch wenig mit Musikabhören zu tun, das muß man wissen. Die Monitorauswahl erfolgt idR sprachoptimiert (und heutzutage natürlich per Schmiergeldtransfer).

(01.09.2013, 13:40)spocintosh schrieb: [ -> ]

(01.09.2013, 12:38)keramikfuzzi schrieb: [ -> ]Gefunden im Ratgeber bei Ebay,

Gähn.
Das ist hier auch schon dreimal gepostet worden...irgendwann ist es nicht mal mehr amüsant.

Ganz davon abgesehen, daß eigentlich klar sein sollte, was solche Äußerungen wert sind, wenn der Verfasser offensichtlich schon überfordert ist, die Rechtschreibkorrektur eines Computers zu bedienen.
Wobei die Aussage, daß es, zumindest absolut gesehen, "bessere" Monitore als die NS-10 gibt, ja nicht falsch ist.
Als Alternative dann aber AUSGERECHNET mit ADAM oder Genelec zu kommen, könnte nicht deutlicher illustrieren, was der Mann "höhren" kann.

Das das kommt, wusste ich schon vorher, dazu braucht man hier nur lesen, was Du hier so schreibst und in welchem Stil es verfasst ist. Diese Aussage disqualifiziert sich von selbst. Es ist nicht professionell die Hörfähigkeit eines anderen Musikers oder Nichtmusikers herunterzumachen. Das ist narzistisches Verhalten, falls Du weisst was das ist.

Alter.
Ich platz gleich...

Lern erstmal, die Worte richtig zu schreiben, die du benutzt. Vollpfosten.
Ganz bestimmt kannst Du mir nicht erzählen, was professionell ist und was nicht.

Weiterhin könntest du mal erklären, wie sich "eine Aussage disqualifizieren" kann...
Kleiner Tipp: Nutze am besten Formulierungen, die du auch handhaben kannst. Und versuch nicht, mir was über Studioausstattung zu erzählen. Dafür mußt du ungefähr 30 Jahre früher aufstehen.

Aber vielleicht hast du ja noch was Sinnvolles beizutragen, das nicht nur abgeschrieben ist.

Jungs, immer schön geschmeidig bleiben

(01.09.2013, 15:00)spocintosh schrieb: [ -> ]PS. MDR bzw. Radio generell hat auch wenig mit Musikabhören zu tun, das muß man wissen. Die Monitorauswahl erfolgt idR sprachoptimiert (und heutzutage natürlich per Schmiergeldtransfer).

mMn. machen die ja alles mögliche ... wie gesagt, bin gespannt (rechne mit Geithain) ... hoffentlich sehen wir auch was davon ...

Geithain wäre naheliegend - im wahrsten Sinne des Wortes.

eben



Und nochmal nebenbei - Zeugs von Geithain gefällt mir richtig gut

Dazu und trotzdem was ganz anderes: Sind die RFT BR 25 eigentlich als Abhörmonitore ernst zu nehmen?

(01.09.2013, 18:15)samwave schrieb: [ -> ]Dazu und trotzdem was ganz anderes: Sind die RFT BR 25 eigentlich als Abhörmonitore ernst zu nehmen?

... das kann der gute Spok mal bei mir ab Mitte der Woche testen, wenn er will...

Ich hänge mich hier mal kurz rein
Bertram
Wenn es eine ernsthafte, ECHTE Nahfeldabhöre werden soll, kannst Du auf jeden Fall ältere gebrauchte K+H in Erwägung ziehen. Z.B. O98 sind ab 300 Euro zu haben. Für den Preis gibt es nichts besseres. PUNKT.
Ich bringe mal am 21.9. ein Paar O98 mit (wenn Platz ist), dann kannst Du mal hören, was sowas kann

Wer mit sowas wann und wie Musik hören will, soll hier mal nicht zur Debatte stehen.
Ich kenne auch Leute, die haben große K+H und Geithains im Wohnzimmer......

Campa
Super, kann ich das auch testen?

Leider ist der Begriff "Monitor" so etwas von überstrapaziert.

Die BR 25:

Als Bühnenmonitor: Nie und nimmer.
Als Monitor im Aufnahmestudio zur Abmischung, usw: Nein.
Als Monitor in einem Radiostudio (bitte nicht um 1957): Bedingt, jedoch brauchbar.
Als "Testmonitor" bei einer Liveaufnahme: Bedingt, jedoch gut brauchbar.
Als Monitor für zu hause die Heimorgel auf den Compi zu bannen: Eine von vielen "besseren" Möglichkeiten.
Als Heimlautsprecher mit "monitorcharakter": Brauchbar.
Als Heimlautsprecher mit "monitorcharakter" im kleinen Büro mit fixem Hörplatz: Ja.

Die Dinger sollten immer in der Preis-/Leistungsrelation gesehen werden. Besser geht (schnell) mal, jedoch halt zu einem anderen Kurs.

Gesehen (und logisch gehört) habe ich sie oft bei (wirklichen) Profis im Kinderzimmer oder im Hobbyraum, selbst besass ich einige Paare. Das Ding ist nmbM weder Fisch noch Vogel, pflügt jedoch das ganze Feld gar nicht so über durch, da haben sich die Dinger klar ihre Position verdient.

Gruss, Coc