(25.11.2013, 13:41)onkel böckes schrieb: [ -> ]Und ich denke wer sich von meinen betitelungen Verirrter/Esos angesprochen fühlt ist selbst schuld und/oder hat ein Problem damit das er was hört was nicht da ist.
Es darf jeder seinem Hobby fröhnen aber muss sich dann unter physikalischen Grundsätzen auch vorhalten lassen das es nicht möglich ist.
Und wieder ging es nicht ohne Seitenhiebe.
Ich möchte mal gern wissen, wie hoch angesiedelt hier das vielzitierte Wissen um die "physikalischen Grundsätze" wirklich ist.
Bisher hab ich davon noch nicht mehr mitbekommen als die zwei uuuuuuuuralten Links.
Mich hat gerade mein Produzent angerufen, dem ich heute nacht eine Alternativversion geschickt habe. Natürlich hab ich ihm nicht gesagt, was ich verändert habe, denn sonst würde die suggestive Wirkung die Unvoreingenommenheit aushebeln.
"Nein, so bitte auf keinen Fall, das ist viel stumpfer und die ganze Raäumlichkeit ist verändert."
Auflösung: Es war der Austausch von 2x30cm XLR-Verbindungskabel zwischen zwei Geräten.
Ich hatte einmal Silberkabel rausgenommen, und gegen Kupfer versilbert getauscht, weil das Silber auf den S-Lauten etwas zu aggressiv war.
Aber klare Ansage lautet jetzt: Dann lieber minimal aggressiv auf den S-en als überalles stumpf.
Der Unterschied ist offenbar alles andere als subtil, denn der Künstler hat dasselbe gehört, wie seine Email zeigt. Wenn man weiß, auf welche Stellen des Signals man einzoomen muß, hört man das dann auch auf den eingebauten Lautsprechern des MacBooks. Und zwar problemlos.
Aber genau dieses Einzoomen und abspeichern - das kann eben nicht jeder. Dafür muß man in aller Regel Musiker oder Tonmensch sein und sein Material bis ins 64tel in- und auswendig kennen.
Vor allem aber braucht man sowahl geeignetes Ausgangsmaterial, das auflösend genug ist als auch einigermaßen anständige Technik.
Philips CD 100 an Sansui Receiver und 70er-Jahre-Tröten (Platzhalter für beliebiges, hier verbreitetes Geraffel) fallen nicht unbedingt in diese Kategorie.
Nochmal: Was
du nicht hörst, ist deshalb nicht zwangsläufig inexistent, egal wie oft Pelmazo (- der wenigstens selbst die Ahnung hat und sie nicht nur zitiert) und langjährig verrentete Funktechniker hier zornig verlinkt werden.
Du hast ja auch keine TIM gehört, sonst hättest du sie ja entdecken können. Matti Otala hat sie gehört - und es sogar geschafft, sie nachzuweisen. Und wie schwierig das manchmal mit Nachweisen sein kann, siehst du, wenn du mal als Suchbegriff CERN in deinen Browser tippst.
Aber sicher, "das ist ja was ganz anderes". Kabel und ihre klangliche Auswirkung stehen ja auch ganz vorn auf der Agenda der Wissenschaft. Darüber ist alles bekannt, was überhaupt jemals bekannt sein kann. beschäftigt sich seit Urzeiten schon die halbe Welt mit...
Nicht, daß man mich falsch versteht und daraus dreht, Firmen wie Monster, Kimber oder wie sie alle heißen, hätten auch nur entfernt was mit Wissenschaft zu tun oder es wäre irgendwas dran an ihrem Geschwurbel.
Daß das gerührter Kot ist, wissen wir alle. Monster machen zudem noch ausgesprochen unangenehmen Sound.
Aber selbst der beweist immerhin, daß die Dinger wirklich irgendwas tun.
Jeder, der sich mal ernsthaft mit dem Thema befaßt hat, weiß, daß gerade die generelle Aussage, ein Kabel wäre klanglich "besser", im allerhöchsten Maße unseriös ist.
Es geht um Veränderung in Kombination, denn ein Kabel verbindet ja zwei Teile. Die Aussage "besser" impliziert, daß es sich mit allen angeschleossenen Gerätschaften gleich verhält - und genau das ist Unsinn.
Vor allem sitzen am Ende eben nur wir davor und können mangels zweifelsfrei beurteilbarer technischer Parameter einfach nur feststellen, welches uns besser gefällt.
Ist das wirklich so schlimm ? Warum darf man das nicht ? Weil clevere Geschäftsleute damit Geld verdienen ?
Wohl nur, weil wir eben nicht selbst diejenigen sind, die's durchgezogen haben, so ein Geschäft wirklich aufzuziehen, mit allem Drum und Dran - Gold hier, Hochglanzprospekte da, Gratisgaben für die "Test"redakteure, und Schampus auf der HighEnd in München.
Das scheint mir zunehmend der wahre Grund für den Stammtisch-Beißreflex zu sein. "Die da oben machen ja eh, was sie wollen", "Früher war alles besser", "und wir Kleinen dürfen zahlen." Und so weiter...
Klar, wären wir noch beim geozentrischen Modell, wär das alles etwas einfacher. War es nicht Galilei, der ein relativ unangenehmes Problem bekam, als er, basierend auf Berechnungen von Kepler und Kopernikus, etwas formulierte, das allen "physikalischen Grundsätzen" nach unmöglich war ?
Mit deiner Einstellung hätte es nie auch nur einen einzigen Fortschritt gegeben - wozu auch ?
Hat Otari nur zum Spaß seine Bandmaschinen bis 80kHz ausgelegt ? Baut Schoeps ohne Grund Mikrophone mit wahnsinnigen Aufwand, die bis 100kHz laufen ? Wurde Ray Dolby beschimpft, weil er sich mit den physikalischen Gegebenheiten der Bandaufzeichnung nicht zufrieden geben wollte ?
Könnte man echt billiger und einfacher haben.
Und Marketinggründe fallen in diesem Nischengeschäft eindeutig aus. Da gibt's nämlich kein Marketing, sondern AES-Papers. Und wenn die nicht fundiert sind, weiß ich nicht, was sonst.
Mir geht's überhaupt nicht um Kabel oder nicht, mir geht es um diese egozentrierte Einstellung, die ich, mit Verlaub, zum Kotzen finde.
Wer so durch's Leben läuft, und sich dazu noch einzig mit Berichten aus zweiter Hand bewaffnet um sie mit süffisanter Genugtuung in die Runde zu werfen ("Da steht alles, was man wissen muß"), um nur ja nicht über den Tellerrand sehen zu müssen, kann sich auch gleich einsargen lassen. Da kommt eh nix mehr.
HALLO WACH !