Es war einmal ein Plattenspieler der Marke JVC, Modell QL-A7 aus dem Jahr 1978, der stand in den USA zum Verkauf (bei ebay) und sah schon nicht mehr soo gut aus:
Bei einem ersten Test stellt sich heraus, dass der Plattenteller mit weit über 100 Touren drehte und das Lager für das Gegengewicht schon strak nachgelassen hatt, so dass das Gegengewicht stark herunter hing. Zudem fehlte eines der Gummis an der Haube, dort wo sie auf der Zarge aufliegt. Dann war das Cinchkabel nicht mehr schön, das amerikanische Netzkabel ging auch gar nicht und leider war auch die Schrift vorne am Aluschild schon teilweise abgerieben.
Der stolze Besitzer hatte sich nun in den Kopf gesetzt, dass genau dieser Plattenspieler, der ja wirklich zur Spitzenklasse rechnen darf, kostete er doch schon 1978 in Deutschland rund 1.200,- DM (ohne Tonabnehmer), in seinem Wohnzimmer in seiner Hauptanlage spielen sollte. Dazu wünschte er sich eine Klarlackierung in Klavierlackoptik und echtem Palisanderfurnier darunter.
Also zerlegt das Ganze, die Motorelektronik instandgesetzt, das Schild zum Neubeschriften verschickt (vielen lieben Dank, Erwin - ist super geworden!) und die Zarge zu Niko geschafft. Der hat Rio-Palisander-Furnier aufgeleimt und der Lackierer hat hernach acht Schichten Klarlack aufgebracht, mit sieben Zwischenschliffen - das ganz in einer staubfreien Brennkammer bei 80°C getrocknet, sonst wird das nix mit Klavierlack...
Dann wurde alles wieder montiert, das Gummilager des Tonarms, welches das Gegengewicht trägt, wurde mit mehreren Gummilagen solange (aus alten Flachriemen) unterfüttert, bis das Rohr mit dem Gegengewicht wieder gerade steht - aber es federt noch!
Und dann präsentierte sich dieser 35 Jahre alte Plattenspieler in nie gesehener Schönheit, denn so ein Furnier mit hochglänzendem Klarlack gab es ja von JVC erst zwei Jahre später bei den Nachfolgemodellen.
Auch die Gumminoppen unten an der Haube wurden erneuert.
Hinten wurde das Typenschild wieder an der richtigen Stelle aufgeklebt und man kann die neuen Kabel sehen (Netzkabel und Cinchkabel). Natürlich wurde das Laufwerk auf 240V umgestellt.
Das Laufwerk hat einen Einschalter und drei Sensortasten für 33, 45 und STOP, wobei eine mechanische Bremse für rasches Anhalten des Tellers sorgt. Das Laufwerk ist quarzgesteuert und hat daher keine Potis zum Einstellen der genauen Geschwindigkeit. Die Endabschaltung des Tonarms sorgt dafür, dass der Lift angehoben wird und das Laufwerk stoppt - berührungslos per Lichtschranke!
Und wundervoller Plattenspieler, der nun als Unikat an seinem neuen Arbeitsplatz ein würdiges Ende seiner Karriere findet.