21.05.2021, 20:38
Kurz zur Vorgeschichte:
Vor längerer Zeit stolperte ich in den Kleinanzeigen über einen total gestrippten Sansui AU D11II, den ich in meinem jugendlichen Leichtsinn reflexartig kaufte. Wohl mit dem Hintergedanken mit dem Trafo was anfangen zu können indem ich ein Japan-Gerät auf 230V umrüste, ich mag kein Geraffel vorm Geraffel...
Auf der Suche nach einem entsprechenden Japan-Gerät musste ich feststellen, dass es sowas wie den AU D11II in Japan gar nicht gab. Nur vom Nachfolger und annähernd baugleichen AU G90X gibt es als Pendant den D707X in Japan. Also hab ich dann wagemutig einen als "Junk" deklarierten D707X erworben den ich nach mehreren Monaten dann beim Zoll abholen konnte.
Während der Wartezeit konnte ich mich (und meine Frau) schon mal etwas auf das kommende Esszimmertisch-Projekt vorbereiten:
Der Hauptunterschied vom D11II zum G90X sind Tonecontrol-Board und Phono-Entzerrer die mit 20V statt 30V versorgt werden. Also ist es nicht einfach nur mit Trafo tauschen getan sondern es wird ein Zwitter aus beiden Geräten entstehen.
Die übrigen Ersatzteile vom D11II sind zwar nicht so vertrauenserregend, aber ich bin ja Optimist...
Mit tollen Fotos kann ich leider nicht dienen, da ich mich während der kurzen Zeit, die ich damit mal verbringen kann, sehr auf das gerade vor mir Liegende konzentrieren muss. Hab zwei kleine Kinder, ihr wisst was ich meine...
Der D707X hatte auch noch einen Transportschaden in Form eines eingedrückten Rückblechs mit resultierendem Platinenbruch des Protector-/Lautsprecheranschluß-Boards. Nicht weiter schlimm, hab ja was in Petto.
Auf dem Tonecontrolboard des D11II waren einige Modifikationen (z.B. Kontakte des "Tone"-Schalters mit einem Widerstand gebrückt). Also hab ich diese Schalter durch die etwas Neueren vom Japangerät ersetzt (und die alten Schalter weggeschmissen, was wohl ein Fehler war ). Auch waren einige Jumperkabel mit Heißkleber fixiert, was sich aber spielend leicht entfernen ließ. Diese Kabel hab ich dann etwas gekürzt und neu verlötet, falls da vom Vorbesitzer ein Wackler vermutet wurde.
Beim Phonoequalizer-Board sind beim D11II die Steckkontakte anders weshalb ich die Verbindung zum Selector-Board mit kurzen Käbelchen hergestellt habe. Ob die Phonosektion alle Specs erreicht ist mir erstmal wurscht... Okay, ob der Rest perfekt in den Specs ist auch
Prophylaktisch getauscht wurden nur ein paar Elkos <16V und die Lautsprecher-Relais.
Der D707X ist zusätzlich auch nicht völlig gleich mit dem G90X: Beim Japangerät lassen sich nur Lautsprecher A oder B betreiben, beim G90X können A und B gleichzeitig betrieben werden, was aber mittels Impdedanzwahlschalter berücksichtigt werden sollte. Auch der D11II hat diesen Wahlschalter. Den Trafos hab ich vor Einbau auf "8Ohm-Stellung" gebrückt. Und auch das Power Supply Board musste natürlich mitgenommen werden, weil beim Japan-Gerät keine länderspezifische Eingangsspannung gesetzt werden kann.
Die grünen Input-Lämpchen hab ich gegen rote LED's getauscht, da ich diese schmalen grünen Anzeigen schon bei der Onkyo-Vorstufe habe und so bis auf den Cartridge-Selector alles einheitlich Rot leuchtet.
Dann wieder alles zusammengefrickelt und mit Vorschaltlampe das erste Mal eingeschaltet: Lampe dimmt gleich runter, Protector-Lämpchen blinkt paar Sekunden und schaltet dann das Relais durch. Fast alle Adjustments lassen sich sauber und stabil einstellen, bis auf das "Center-DC-Adjustment" zwischen Hot and Ground, was aber Berichten nach normal ist. Nach langer Iteration gelang es mir beide Kanäle dazu zu bringen "nur" noch zwischen +/- 70mV zu springen.
Für 'nen Vollhonk wie mich erst mal nicht schlecht!
Wer meinem Geschwafel bis hierher gefolgt ist und sich nun berechtigterweise fragt, was der Quatsch soll: Reiner Spieltrieb. Dann ist an meinem vierfach Umschalter noch ein Eingang frei der natürlich nicht so rumoxidieren kann. Und zu meinen beiden anderen schwarzen Anfang/Ende 80er Jahre Japangeraffel hab ich nun noch was aus Mitte 80er. So argumentier ich mir das zusammen... Ach so: die aberwitzigen Preise für funktionierende Geräte kann ich nicht mitmachen, deshalb das ganze Zinnober....
Nun aber zum eigentlichen Grund dieses Threads:
Zum einen hab ich ein ordentliches Grundrauschen, das auch aus 3m Entfernung zu den Boxen wahrnehmbar ist (Volume auf 0). Ich denke Lautstärkeregler unabhängig, bei aufgedrehter Lautstärke ohne Signal kommt noch weiteres Rauschen hinzu egal welcher Eingang gewählt ist (erst recht bei Phono, was aber denke ich normal ist).
Bei aktivierter ToneControl wird dieses Rauschen erheblich verstärkt. Das Rauschen kann bei deaktivierter ToneControl abgeschwächt werden, in dem man am Schalter etwas ruckelt und zieht aber auch wieder verstärken wenn man ihn nur scharf anguckt. Die üblichen Sprühmittelchen T61/WL/T60 zeigten keinerlei Wirkung.
Dieses Grundrauschen ist links stärker als rechts.
Bei Musik ist dafür der rechte Kanal leiser oder kommt mir nur leiser vor, da es an Höhen fehlt.
Nun die erste Frage: kann dieser ToneControl-Schalter das Rauschen verursachen und einem Kanal Frequenzen rauben/abschwächen?
Die zweite Frage: diese Schalter mit 12 Pins gab es in weiß und blau. Weiß sind mit kurzschließendem Schaltvorgang, Blau mit offenem Schaltvorgang.
Nach stundenlanger Recherche hab ich nur welche in Blau gefunden. Kann ich die auch nehmen? Was kann passieren, wenn der Schaltvorgang nicht kurzschließend stattfindet? Knallt es dann kurz in den Lautsprechern? Geht mehr kaputt? Es sind vier dieser Schalter für ToneControl, Subsonic, Loudness, Muting. Bei meinen knistert auch der Subsonic ein wenig, der Muting-Schalter rastet nicht mehr. Einzig der Loudness-Schalter ist unauffällig. Also macht nur komplett Tausch Sinn...
Diese sind drin:
Die hab ich gefunden:
https://www.ebay.de/itm/293858298593
Oder hat noch jemand welche von den weißen übrig??? Ich könnte mir vorstellen, dass Armin welche hat. Aber der ist ja leider nicht mehr hier
Vor längerer Zeit stolperte ich in den Kleinanzeigen über einen total gestrippten Sansui AU D11II, den ich in meinem jugendlichen Leichtsinn reflexartig kaufte. Wohl mit dem Hintergedanken mit dem Trafo was anfangen zu können indem ich ein Japan-Gerät auf 230V umrüste, ich mag kein Geraffel vorm Geraffel...
Auf der Suche nach einem entsprechenden Japan-Gerät musste ich feststellen, dass es sowas wie den AU D11II in Japan gar nicht gab. Nur vom Nachfolger und annähernd baugleichen AU G90X gibt es als Pendant den D707X in Japan. Also hab ich dann wagemutig einen als "Junk" deklarierten D707X erworben den ich nach mehreren Monaten dann beim Zoll abholen konnte.
Während der Wartezeit konnte ich mich (und meine Frau) schon mal etwas auf das kommende Esszimmertisch-Projekt vorbereiten:
Der Hauptunterschied vom D11II zum G90X sind Tonecontrol-Board und Phono-Entzerrer die mit 20V statt 30V versorgt werden. Also ist es nicht einfach nur mit Trafo tauschen getan sondern es wird ein Zwitter aus beiden Geräten entstehen.
Die übrigen Ersatzteile vom D11II sind zwar nicht so vertrauenserregend, aber ich bin ja Optimist...
Mit tollen Fotos kann ich leider nicht dienen, da ich mich während der kurzen Zeit, die ich damit mal verbringen kann, sehr auf das gerade vor mir Liegende konzentrieren muss. Hab zwei kleine Kinder, ihr wisst was ich meine...
Der D707X hatte auch noch einen Transportschaden in Form eines eingedrückten Rückblechs mit resultierendem Platinenbruch des Protector-/Lautsprecheranschluß-Boards. Nicht weiter schlimm, hab ja was in Petto.
Auf dem Tonecontrolboard des D11II waren einige Modifikationen (z.B. Kontakte des "Tone"-Schalters mit einem Widerstand gebrückt). Also hab ich diese Schalter durch die etwas Neueren vom Japangerät ersetzt (und die alten Schalter weggeschmissen, was wohl ein Fehler war ). Auch waren einige Jumperkabel mit Heißkleber fixiert, was sich aber spielend leicht entfernen ließ. Diese Kabel hab ich dann etwas gekürzt und neu verlötet, falls da vom Vorbesitzer ein Wackler vermutet wurde.
Beim Phonoequalizer-Board sind beim D11II die Steckkontakte anders weshalb ich die Verbindung zum Selector-Board mit kurzen Käbelchen hergestellt habe. Ob die Phonosektion alle Specs erreicht ist mir erstmal wurscht... Okay, ob der Rest perfekt in den Specs ist auch
Prophylaktisch getauscht wurden nur ein paar Elkos <16V und die Lautsprecher-Relais.
Der D707X ist zusätzlich auch nicht völlig gleich mit dem G90X: Beim Japangerät lassen sich nur Lautsprecher A oder B betreiben, beim G90X können A und B gleichzeitig betrieben werden, was aber mittels Impdedanzwahlschalter berücksichtigt werden sollte. Auch der D11II hat diesen Wahlschalter. Den Trafos hab ich vor Einbau auf "8Ohm-Stellung" gebrückt. Und auch das Power Supply Board musste natürlich mitgenommen werden, weil beim Japan-Gerät keine länderspezifische Eingangsspannung gesetzt werden kann.
Die grünen Input-Lämpchen hab ich gegen rote LED's getauscht, da ich diese schmalen grünen Anzeigen schon bei der Onkyo-Vorstufe habe und so bis auf den Cartridge-Selector alles einheitlich Rot leuchtet.
Dann wieder alles zusammengefrickelt und mit Vorschaltlampe das erste Mal eingeschaltet: Lampe dimmt gleich runter, Protector-Lämpchen blinkt paar Sekunden und schaltet dann das Relais durch. Fast alle Adjustments lassen sich sauber und stabil einstellen, bis auf das "Center-DC-Adjustment" zwischen Hot and Ground, was aber Berichten nach normal ist. Nach langer Iteration gelang es mir beide Kanäle dazu zu bringen "nur" noch zwischen +/- 70mV zu springen.
Für 'nen Vollhonk wie mich erst mal nicht schlecht!
Wer meinem Geschwafel bis hierher gefolgt ist und sich nun berechtigterweise fragt, was der Quatsch soll: Reiner Spieltrieb. Dann ist an meinem vierfach Umschalter noch ein Eingang frei der natürlich nicht so rumoxidieren kann. Und zu meinen beiden anderen schwarzen Anfang/Ende 80er Jahre Japangeraffel hab ich nun noch was aus Mitte 80er. So argumentier ich mir das zusammen... Ach so: die aberwitzigen Preise für funktionierende Geräte kann ich nicht mitmachen, deshalb das ganze Zinnober....
Nun aber zum eigentlichen Grund dieses Threads:
Zum einen hab ich ein ordentliches Grundrauschen, das auch aus 3m Entfernung zu den Boxen wahrnehmbar ist (Volume auf 0). Ich denke Lautstärkeregler unabhängig, bei aufgedrehter Lautstärke ohne Signal kommt noch weiteres Rauschen hinzu egal welcher Eingang gewählt ist (erst recht bei Phono, was aber denke ich normal ist).
Bei aktivierter ToneControl wird dieses Rauschen erheblich verstärkt. Das Rauschen kann bei deaktivierter ToneControl abgeschwächt werden, in dem man am Schalter etwas ruckelt und zieht aber auch wieder verstärken wenn man ihn nur scharf anguckt. Die üblichen Sprühmittelchen T61/WL/T60 zeigten keinerlei Wirkung.
Dieses Grundrauschen ist links stärker als rechts.
Bei Musik ist dafür der rechte Kanal leiser oder kommt mir nur leiser vor, da es an Höhen fehlt.
Nun die erste Frage: kann dieser ToneControl-Schalter das Rauschen verursachen und einem Kanal Frequenzen rauben/abschwächen?
Die zweite Frage: diese Schalter mit 12 Pins gab es in weiß und blau. Weiß sind mit kurzschließendem Schaltvorgang, Blau mit offenem Schaltvorgang.
Nach stundenlanger Recherche hab ich nur welche in Blau gefunden. Kann ich die auch nehmen? Was kann passieren, wenn der Schaltvorgang nicht kurzschließend stattfindet? Knallt es dann kurz in den Lautsprechern? Geht mehr kaputt? Es sind vier dieser Schalter für ToneControl, Subsonic, Loudness, Muting. Bei meinen knistert auch der Subsonic ein wenig, der Muting-Schalter rastet nicht mehr. Einzig der Loudness-Schalter ist unauffällig. Also macht nur komplett Tausch Sinn...
Diese sind drin:
Die hab ich gefunden:
https://www.ebay.de/itm/293858298593
Oder hat noch jemand welche von den weißen übrig??? Ich könnte mir vorstellen, dass Armin welche hat. Aber der ist ja leider nicht mehr hier