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Kenwood KR 6160 Endstufe
#1
Ich habe ein Problem mit einem Kenwood KR 6160. Leider bin ich in Elektronik absolut unbewandert. Ich krieg zwar Teile aus- und eingelötet, aber hier steh ich jetzt auf dem Schlauch, auch wenn ich schon mit fremder Hilfe ein paar Dinge herausgefunden habe.

Der Kenwood macht auf dem rechten Kanal Probleme, siehe Video:


Über Kopfhörer ist alles in Ordnung, genauso wenn ich Vor- und Endstufe trenne und das Ausgangssignal über einen externen Verstärker verstärke. 

Es wird wahrscheinlich ein defekter Transistor sein? Ersatzelkos würde ich wohl finden und einlöten können, aber bei den Transistoren weiß ich nicht, worauf ich achten muss, zumal wohl im Schaltplan auch regelmäßig andere Teile angegeben, als dann wirklich verbaut sind. Ich hab schon auf alltransistors.com geschaut, aber nicht für alle Typen liegen dort Daten vor. Weiterhin finde ich viele Teile nicht im Versandhandel. Die Hinweise, die ich dazu bekam, haben mir leider nicht weitergeholfen, weil ich zu wenig im Stoff stehe und schlicht nicht verstehe, was ich jetzt machen muss. 

Auf Audiokarma gibt es diesen Thread, aber auch dem kann ich nicht 1:1 folgen, mangels verfügbarer Teile:
https://audiokarma.org/forums/index.php?...on.760451/

Kann mir jemand auf die Sprünge helfen? Danke!
[-] 1 Mitglied sagt Danke an bobhund für diesen Beitrag:
  • feesa
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#2
Hallo,

Grundsätzlich mal eine Sache vorweg: Du kannst nicht von irgendeinem anderen Post aus einem anderen Forum, der sich wohl möglich auch noch bei dem Gerät um eine ganz andere Sache dreht, auf deinen speziellen Fehler in deinem Gerät schließen. Du kannst natürlich wild so lange alle Teile wechseln, bis das Gerät vielleicht irgendwann mal wieder funktioniert, oder auch wahrscheinlich nicht.

Dann noch etwas: Wenn du gar keine Ahnung von Elektronik hast und auch noch gar keine Messungen an dem Gerät vorgenommen hast, wird es etwas schwierig.

Ich schaue jetzt aber trotzdem mal in meine Glaskugel und vermute zu sehen, dass wahrscheinlich einer der Endtransistoren und /oder einer der 0,47 Ohm Widerstände auf Grund des von dir beschriebenen Fehlerbildes defekt ist.

Wie komme ich darauf? Nun, ich meine (es ist wirklich nur ein "meine") in deinem Video zu hören, dass dem rechten Kanal eine Halbwelle des Signals fehlt. Diese kommt bei Betrieb über den Kopfhörer von den Treibertransistoren. Somit scheint in dem Fall alles OK zu sein. Beim Betrieb über Lautsprecher stehen den Lautsprechern die Widerstände R32 und / oder R34 "im Weg", sodass in dem Fall eine Halbwelle fehlt.

Du wirst also die Endtransistoren ausbauen müssen und mit einem Komponententester prüfen müssen, den du wahrscheinlich auch nicht einmal besitzt. Dann kannst du nur den Versuch wagen und die Endtransistoren vom linken in den rechten Kanal und umgekehrt zu tauschen. Wandert der Fehler, ist der Fall klar.

Aber das sagt nur die Glaskugel, die momentan seeeehr "verstimmt" ist.

Viel Erfolg,

Ulf


Nachtrag: Es kann natürlich auch sein, dass im Endtransistor-Bereich / Umgebung irgendwo eine kalte Lötstelle ist oder ein Übergangswiderstand, etc. ...
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#3
Video 
Hallo Ulf,

danke für die Tipps. Ich werde mir Ersatzteile bestellen und berichten, wie weit ich komme.

Gruß
Helge
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#4
Zunächst einmal, viel Erfolg beim Reparieren!

Nur der Gelegenheit in Hinsicht des Themas zu Deinem Exemplar wegen, wollte ich mal in Sachen Wiedergabe nachfragen.


Und zwar:
Ich hab noch einen Kenwood KR 6200 aus Familienbesitz, der über 13 Jahre im Kellerverlies fast vergessen gewesen wäre, wenn ich
ihn nicht letzten Sommer wiederentdeckte. Also das Ding gleich mitgenommen und er ging sogar noch an etc. ... aber

... der Tieftonbereich ist schon recht dürftig.

Und in einem anderen Thread beklagte sich ein Besitzer eines KR 5200 ebenso über die lasche Basswiedergabe.


Ist diese dürftige Tieftonwiederabe bei Deinem Exemplar ebenso der Fall? Selbstverständlich bezogen auf neutrale Klangregelung.


Und um möglcherweise ein Hinweis oder vllt. sogar ein Tipp für Dein Problem mit dem Kanal bzw. der Balance abzugeben:

Da es sich um einen Schieberegler für die Balance der Kanäle handelt, würde ich auf jeden Fall mal den Schieberegel näher betrachten und ggf mit Isoopropyl reinigen.
Die dort aufgetragene Kohleleiterbahn wird entweder gerne durch die mechanische Reglerbetätgung über die Jahre in Mitleidenschaft gebracht oder es sammelt sich Schmutz an.

Ich hatte schonmal derartiges Problem mit einem anderen Gerät. Wenn sie noch `mechanisch´in Takt sind, sollten sie wenigstens mal VORSICHTIG (!) gesäubert werden.

Aber dabei ist wichtig, dass auf keinen Fall die Leiterbahnschicht beschädigt wird. Das ist nahezu ir-räparabel und es müsste ansonsten ein equivalenter Widerstand-Schieberegler
als Ersatzteil mit vergleichbarer Grösse und Werten gesucht werden, wenn überhaupt verfügbar.

Oder aber es liegt grundsätzlich an was Anderen.


Besten Dank für Deine Rückmeldung & gutes Gelingen für Deine Reparatur!
Analog Ortofon VMS20 MkII, Pro-S; Grado G-X; Thorens TP16 II, III, TPO63, TD145 MkII; Teac V5010; Onkyo TA2090, TA2066; Yamaha KX670, C2; Teac A-X55; Sansui AU555, BA60; Heco Activ 2000/k (aktiv & passiv); RFT BR 25E. Digital Tascam US144 MkII; RME Fireface 800.
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#5
Hat nichts mit dem 6160 zu tun - aber wegen der Frage zum 5200/6200. Die klingen alles andere als bassschwach. Wenn sie in Ordnung sind, haben sie ein eher volles Klangbild mit ausgeprägter Loudness-Charakteristik.
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#6
Die Regler hab ich alle einige Dutzend Mal hin- und herbewegt, bis sie nicht mehr gekraspelt haben. Das Problem jetzt liegt wohl nicht am Balance-Regler, allein schon das seltsame Tröten beim Ausschalten lässt sich so doch nicht erklären. Zum Klangbild kann ich jetzt noch nicht so viel sagen, im derzeitigen Zustand mag ich mit dem Gerät nicht hören Smile Da kommt keine Freude auf.
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#7
Da dürfte etwas in dem Bereich sein, wie Accu-Fan es beschrieben hat. Entweder weggeben zum Instandsetzen - oder beiseite stellen...
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#8
Den Fehler zu beseitigen ist weniger als eine Stunde Arbeit.

Das Gerät wieder zur "alten Leistung" zu überreden, wird wohl eher eine größere Operation. Soviel zum Thema "wenig Bass".

Möglich ist alles, man muss es halt wollen...
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#9
Hab die Transistoren 1-4 ausgelötet. Einer davon (auf der rechten Seite) hat auch eine Fehlermeldung beim Teileprüfer verursacht. War also wohl defekt. Hab jetzt die vier ersetzt durch andere Transistoren. Jetzt ist der Kenwood totenstill. Auch über Kopfhörer kommt gar kein Geräusch mehr heraus. Ist die Vorstufe jetzt auch kaputtgegangen? Warum? Beleuchtung läuft noch, der FM-Empfänger läuft definitiv noch, denn er schlägt aus.

Ergänzung: Wenn ich an der Rückseite auf "Separate" umstelle und Pre-Out mit einem externen Verstärker verbinde, dann kann ich was hören. Extrem leise zwar, aber es klappt.
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#10
Wer bitte hat denn etwas davon gesagt, dass du die Transistoren gegen irgendwelche anderen Transistoren ersetzen sollst? Die originalen Transistoren gibt es ja noch bei ebay. Zwar zu etwas respektablen Preisen, aber wenn es nur einer war, der defekt ist, hätten sich die 10-15 Euro doch gelohnt, wenn man sonst nicht weiß, was man tut.

Und wenn du schon nach Ersatztypen suchst und keine Ahnung hast, worauf es ankommt, dann fragt man mal nach. Die Chance, dass du eine Antwort bekommst, mit der du arbeiten kannst, liegt bei knapp 100%.

So, jetzt hast du die Endstufe zerschossen. Was soll jetzt geschehen?
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#11
Auf Audiokarma wurden die KSC1845 als Ersatz für die 2SC845 genannt und die hab ich eingelötet.
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#12
Und dabei auch das andere Pinout beachtet...?
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#13
Ich dachte eigentlich schon, aber werde das morgen noch einmal checken.
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#14
Wo bitte ist denn in der Endstufe ein 2SC845 verbaut? Und wieso sind das die Endtransistoren, von denen ich gesprochen habe? Die Endtransistoren haben die Bezeichnung 2SC1115 ...
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#15
Also - die Endstufe blieb offensichtlich unangetastet. Vielleicht ist noch kein größerer Schaden entstanden. Ein begrenzter wohl bestimmt. Aber die 1845 werden allgemein gegen 2SC458 getauscht. Hast Du Dich verlesen?
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#16
Ich hab mir alles noch einmal angesehen.

Ich habe mich an die Anleitung aus Audiokarma (siehe Link Eingangspostin) gehalten:

"The schematic lists Qe1-Qe4 as 2SC693U(E or F), but this unit has 2SC458 :eek: transistors installed in those locations, so I'll put in KSC1845F."

Bei mir waren allerdings 2SC693E verbaut. Davon ist wohl einer kaputt gewesen.

Ich hatte die KSC1845 tatsächlich falsch eingelötet, obwohl ich mir alles sorgfältig aufgeschrieben habe. Aber hab wohl die Pinbelegung von oben gesehen aufgeschrieben statt über Kopf und dadurch Chaos verursacht. Also ausgelötet, gedreht, neu eingelötet. Habe auf einem Kanal jetzt wieder Sound (wenn auch nicht ganz brumm- und störungsfrei), auf dem andere bekomme ich nur ein Rauschen. Hatte zuerst nur Stille, hab dann die Lötstellen noch einmal überprüft und gemerkt, dass ein Füßchen nicht richtig angelötet war. Hab das jetzt behoben und eben dieses Rauschen bekommen. Ich glaube fast, dass ich jetzt mal die alten Transistoren erneut einlöte und gucke, ob es dann wieder geht und dann den fehlenden nachbestelle, wenn das vielversprechend aussieht.

Ergänzung:

Der rechte Kanal ist recht laut, aber hat einen Brummton im Hintergrund, der linke Kanal ist sehr leise, stark überlagert von einem Rauschen. Das Rauschen bleibt auch, wenn ich mit dem Balanceregler den linken Kanal ganz wegdrehe. (Das sind jetzt Kopfhörertests, will die Boxen erst wieder anschließen, wenn es über Kopfhörer zumindest auf beiden Kanälen wieder geht).
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#17
(03.03.2022, 21:35)Accu-Fan schrieb: Wo bitte ist denn in der Endstufe ein 2SC845 verbaut? Und wieso sind das die Endtransistoren, von denen ich gesprochen habe? Die Endtransistoren haben die Bezeichnung 2SC1115 ...

Die sehe ich nirgends im Schaltplan. 
[Bild: mainamp.jpg]
Ich habe zwei Schaltpläne, in dem anderen sind bei Qe1-4 eben die 2SC693 eingezeichnet, die auch bei mir verbaut waren.
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#18
Weiter oben hattest Du geschrieben 2SC845. Das hätte nun gar nicht gepaßt.
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#19
Wenn ich mir die Transistoren anschaue, ist die Belegung von 693 und 1845 gleich. Von der flachen Seite aus gesehen haben beide E C B. Werden also 1:1 getauscht. Bei 458 gegen 1845 werden sie einmal um 180° versetzt eingelötet.
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#20
Nur "Edgar Wallace" ist noch spannender. Wink3
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#21
(04.03.2022, 09:57)sankenpi schrieb: Weiter oben hattest Du geschrieben 2SC845. Das hätte nun gar nicht gepaßt.

Da hab ich die 1845 und die 458 durcheinandergewürfelt Sad
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#22
(04.03.2022, 08:26)bobhund schrieb: Der rechte Kanal ist recht laut, aber hat einen Brummton im Hintergrund, der linke Kanal ist sehr leise, stark überlagert von einem Rauschen. Das Rauschen bleibt auch, wenn ich mit dem Balanceregler den linken Kanal ganz wegdrehe. (Das sind jetzt Kopfhörertests, will die Boxen erst wieder anschließen, wenn es über Kopfhörer zumindest auf beiden Kanälen wieder geht).

Hier hänge ich derzeit. Woran kann es nun liegen, dass die Kanäle so unterschiedlich laut sind und der eine rauscht? Ich hab blöderweise auch alle Kondensatoren ersetzt (die waren auch alle mindestens 50% neben der aufgedruckten Kapazität). Dabei kann ich natürlich auch wieder etwas versaut haben, was das Auffinden des Fehlers jetzt erschwert.
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#23
Da keiner weiß, was Du genau gemacht hast und was Du wild drauf los getauscht hast - gib das Gerät einem Fachmann oder verhökere es in Teilen. Nach dem wilden Losgebastel wird Dir hier keiner helfen können/wollen. Wenn Du schon nicht mehr weißt, ob Du alles wieder richtig ersetzt hast. Und ehrlich gesagt - bei den alten Kondensatoren vermag ich nicht zu glauben, daß da viele unter Nennwert waren.
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#24
Ich habe nicht "wild" ersetzt. Ich habe die Konsendatoren ausgebaut und durch nenngleiche ersetzt. Dabei hab ich die ausgelöteten noch einmal gemessen und vöölig abweichende Werte bekommen. 100 µF waren z.B. ca. 150 µF. Es kann halt nur sein, dass es noch irgendwo eine imperfekte Lötstelle gibt.

Ansonsten hab ich nur die vier Transistoren (Qe1 bis Qe4) durch die 1845er ersetzt, bei den ausgelöteten Transistoren hat das Messgerät bei einem der vier eine Fehlermeldung ausgespuckt. Der war also wohl defekt.

So ganz grob falsch kann alles ja auch nicht sein, immerhin funktioniert der rechte Kanal jetzt wieder.
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#25
Hat er aber vorher auch, oder?
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