(02.02.2025, 18:56)HUCHT-Tec schrieb: ==> Beschreibung und Schaltplan später.
Hier die versprochene Beschreibung der Funktionsweise der aktuellen Version 3.0:
Die Stromversorgung für den Tiny wird ab jetzt nicht mehr über Taster zugeführt.
Es wurde eine kleine Schaltungserweiterung aus zwei kleinen Halbleitern und wenigen Widerständen
hinzu gefügt, die mit der Firmware des Tiny ein R/S-Flipflop bilden und das Schalten der Betriebsspannung
gleich mit übernehmen.
Dieses Flipflop (und damit der ganze weitere Ablauf) wird durch Betätigung eines der beiden Taster
getriggert, wenn der Tastendruck eine Mindestdauer von in diesem Fall ca 65 ms überschreitet.
Kurzes Antippen reicht also aus und der Taster kann danach auch gleich wieder losgelassen werden.
Die 65 ms sind die von mir konfigurierte Zeit für den Power On Reset des Tiny.
Der Taster schaltet die Betriebsspannung für den Tiny ein und nach Ablauf des Resets aktiviert der
Tiny als erste Handlung das weitere Eingeschaltetbleiben der Betriebsspannung durch die ext. Hardware.
Eventuelles Prellen des Tasters spielt für diesen Vorgang keine Rolle, wird also vollständig unterdrückt.
Danach wird am PIN1 (ADC0) abgefragt, welche Befehle gesendet werden sollen, und danach geginnt
gleich die Aussendung von IR-SIRC.
Wenn alle Befehle gesendet sind, dann schaltet der Tiny sich selber seine Betriebsspannung ab.
Der schläft nach getaner Arbeit also nicht einfach nur ein, sondern begeht gleich Selbstmord.
Im abgeschalteten Zustand zieht die aktuelle Schaltung bein Raumtemperatur dann nur noch rund
130 Nanoampere ( = 0,13 µA) Ruhestrom, der damit weit unterhalb der Selbstentladung der Batterien
liegt. Nach kräftigem Erwärmen der Fernbedienung mit einem Föhn sind das rund 300 Nanoampere.
Das Abschalten der Betriebsspannung erfolgt, wenn der Taster losgelassen wurde und der Tiny die
Abschaltung ausgelöst hat. Also durch das spätere der beiden Ereignisse.
Wenn durch kurzes Betätigen eines Tasters die Aussendung gestartet wurde und der Taster sofort
wieder losgelassen wurde, dann hat ein erneutes Betätigen - auch des anderen Tasters- während
der laufenden Übertragung keine Auswirkungen, ist also völlig unschädlich für die Aussendung.
Zum Schalten der Betriebsspannung wird ein SMD Logic Level pMOS
BSP171 eingesetzt.
Der ist zwar klar überdimensioniert, aber der einzige greifbare p-Typ in meiner Bastelkiste gewesen.
Dafür lässt der sich aber wie ein bedrahtetes Bauteil einfach auf eine Lochrasterplatte stecken,
was mir als SMD-Hasser mit altersbedingt weit fortgeschrittenen Sehproblemen sehr entgegen kommt.
Leider hat dieser Typ eine eingebaute Inversdiode, was ihn als gleichzeitigen Verpolungsschutz
unbrauchbar macht und deshalb noch separate Vorkehrungen gegen Verpolung erfordert.
In diesem Fall sind das einfach ein Widerstand 4R7 und eine kleine 1 A Shottkydiode zum Schutz
des Tiny.
Die beiden Taster werden jeweils mit einem Schaltstrom von rund 2,3 mA betrieben, was deren
elektrischer Selbstreinigung entgegen kommt.
Bislang noch nicht berücksichtigt worden sind Vorkehrungen zum Schutz gegen elektrostatische
Entladungen. Die Fernbedienung sollte also zum Batteriewechsel etc. nur dann geöffnet werden,
wenn man sich vorher entladen hat. Also, so ganz "CE"- tauglich ist das Design noch nicht.
Mir ist aufgefallen, dass es haptisch doch ziemlich deutlich fühlbare Unterschiede zwischen dem
vergossenen Machwerk #4 und dem Machwerk #5 mit der nur eingeschraubten Lochrasterplatte gibt.
Letztere fühlt sich in der Hand deutlich(!) "plastemässiger" an.
Ist natürlich nur mein subjektives Empfinden. Habe deshalb gerade das Machwerk #5 auch noch
vergossen. Damit das Epoxiharz nicht in diese beiden einfachen "Schweinetaster" reinkriecht,
habe ich diese Dinger vorübergehend zerlegt.
Langfristig kann man natürlich auch den integrierten Schlafmodus des Tiny statt der zusätzlichen
Halbleiter benutzen. Das würde aber nur Material für unter einem Euro einsparen, dagegen aber einen
erheblichen Programmier- und Zeitaufwand erfordern, wenn man das noch in meine fertige und jetzt
auch praxiserprobte Firmware einfügen wollte.
Ich gehöre leider nicht zu den Leuten, die sich solche Funktionalität einfach aus einem fertigen
Projekt heraus kopieren können, sondern müsste mir von Grund auf überlegen, wie ich das sauber
und zweckmässig noch in meine Firmware reingebastelt bekomme, ohne deren erwiesene
Funktionsfähigkeit zu beeinträchtigen.
Dabei müsste ich alle mir einfallenden Programmiermöglichkeiten gründlich durchdenken, die jeweiligen
Vor- und Nachteile abwägen und dann noch div. Debuggen und Erprobungen durchführen.
Also quasi bei Null anfangen. Vielleicht mache ich das irgendwann mal bei vieeel Langeweile.
Das hat für mich aber eine Menge Zeit und drängt nicht, da ich jetzt eine funktionierende Hard-
und Software habe, die zwar nicht die Krone der schaltungstechnischen Eleganz ist, aber "tut" und
auch leicht aufzubauen ist. Die verwendeten Bauteile sind allesamt unkritisch und gut erhältlich.
Da würde ich dann schon lieber ein Leiterplattenlayout dafür anfangen...
Was gleich einen narkoleptischen Tiny mit berücksichtigt. Für den müssten dann nur wenige Bauteile
weggelassen und wenige Drahtbrücken eingesetzt bzw. einige R in andere Positionen bestückt werden.
![[Bild: DAT-Secret-Key-Sender-5-mit-ATtiny25-026.jpg]](https://i.postimg.cc/6pqTtq87/DAT-Secret-Key-Sender-5-mit-ATtiny25-026.jpg)
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