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good-old-hifi Februar 2013
#76
Die letzten drei Tage (Freitag, Montag und Dienstag) habe ich an diesem Verstärker hier gearbeitet:

[Bild: L02A_0125.jpg]

Es ist der teuerste und aufwändigste Vollverstärker, den Kenwood jemals gebaut hat. Er stammt von 1982 und war mit dem sagenumwobenen Sigma-Drive ausgestattet, welches einen Dämpfungsfaktor von 10.000 an 8 Ohm erreichen soll (unglaublich hoch). Dabei wird das Lautsprecherkabel direkt in die Gegenkopplung der Endstufe mit einbezogen, daher benötigt man je vier Adern zwischen einer Box und dem Verstärker. Man kann es aber auch abschalten und ihn normal benutzen. Er leistet 2 mal 170 Watt sinus an 8 Ohm - sehr konservativ gemessen. Das Gerät ist (wie der Sansui G-33000 Floet) zweiteilig aufgebaut, das 17 kg schwere Netzteil kann separat aufgestellt werden, weil man sonst eine Gerätetiefe von über 50 cm erreicht. Der Verstärker ohne die vier Trafos im Gehäuse wiegt nochmal zusätzlich 17,5 kg. Er hat damals 4.000 DM gekostet - für einen Vollverstärker ganz schön heftig.

Die Geschichte dieses Gerätes ist eine traurige: vor ein paar Jahren fing er an mit den Relais zu klackern, dann kam er in eine Kenwood-Vertragswerkstatt, die fanden aber den Fehler nicht, danach erbarmte sich ein ehemaliger Mitarbeiter von Kenwood und nahm sich des Gerätes an. Darauf ging jedoch mehrmals eine der Endstufen hoch, mal die eine, mal die andere. So kam er dann zu uns. In den Endstufen waren nicht selektierte Transistoren verbaut, zum Teil welche der Marke ISC. Er erhielt also zunächst zwei komplett neue Bestückungen der Leistungshalbleiter beide Endstufen. Alles von der Marke Sanken und original, darüber hinaus selektiert, was man anhand der Kodierungen auf den Transistoren leicht erkennen kann. Die Glimmerscheiben wurden alle durch Silikonfolien ersetzt, die sind viel unempfindlicher.

[Bild: Kenwood_L_02_A_01_51375_Leverkusen.jpg]

Danach wurden beinahe alle Relais erneuert, der L-02A besitzt insgesamt 24 Stück davon (kein Tippfehler!). Jedoch werden einige davon (nämlich vier) nicht im Signalweg genutzt, weshalb diese nicht erneuert werden mussten. Alle anderen 20 wurden erneuert.

[Bild: Kenwood_L_02_A_02_51375_Leverkusen.jpg]

Dies hier ist der Eingangswahlschalter, direkt neben den Cinchbuchsen - so macht das Sinn. Die roten Relais (Marke NEC) sind die neuen.

[Bild: Kenwood_L_02_A_020_51375_Leverkusen.jpg]

Hier sieht man mal alle ausgetauschten Altteile auf einem Haufen. Da sind noch fünf Lampen zu sehen, von denen keine mehr leuchtete. Der Riemen öffnet die große Schublade an der Front, weiter unten noch zu sehen.

[Bild: Kenwood_L_02_A_03_51375_Leverkusen.jpg]

Insgesamt ist der Verstärker ziemlich unzugänglich gebaut, was einen guten Teil der Zeit in Anspruch nahm. Jede der Platinen auf der rechten Seite musste komplett ausgebaut werden und wurde penibel nachgelötet.

[Bild: Kenwood_L_02_A_04_51375_Leverkusen.jpg]

Hier sieht man den Verstärker zusammen mit dem Netzteil von oben. Man kann beide Geräte zusammenstecken oder eine etwa 2 Meter lange Leitung dazwischen schalten und das Netzteil separat aufstellen.

[Bild: Kenwood_L_02_A_05_51375_Leverkusen.jpg]

Von vorn sieht der Verstärker betont zurückhaltend vornehm aus, kaum Bedienungselemente, lediglich der Netzschalter, der Lautstärkesteller und eine Mutingtaste sind, neben den drei Eingangstasten Tape, Phono und others, zu sehen. Ein ganz kleiner Knopf auf der Schublade mit der Beschriftung open/close, lässt diese geräuschlos in Zeitlupe ausfahren - ein kleines Erlebnis!

[Bild: Kenwood_L_02_A_07_51375_Leverkusen.jpg]

[Bild: Kenwood_L_02_A_08_51375_Leverkusen.jpg]

Dies erledigt ein Kassettenrekorder-Motor mit einem Spindelantrieb unten im Gerät, dort kam eine neuer Riemen zum Einsatz.
Dort befinden sich die Bedienmöglichkeiten für Speaker on/off, DC coupled oder Subsonic, Tape A oder B, der REC-Out Selector, der vierstufige Loudness-Schalter mit stufenlos einstellbarer Bass-Einsatzfrequenz und die Wahlmöglichkeit der "others"-Quellen, ebenso lässt sich dort zwischen MM und MC wählen (dazu immer ganz leise drehen! Sonst rumpelts in den Boxen). Klangsteller sucht man an diesem Verstärker vergebens, wozu auch, man käme nie auf die Idee, daran zu drehen. Er klingt, so wie er ist, schon verdammt gut.

[Bild: Kenwood_L_02_A_06_51375_Leverkusen.jpg]

Alle gewählten Funktionen werden dorch kleine rote LED's angezeigt. Diese verstecken sich alle in einer Art Schacht, der von oben indirekt beleuchtet ist. Bei geöffneter Schublade fällt dieses Licht auch auf die Bedientasten.

[Bild: Kenwood_L_02_A_010_51375_Leverkusen.jpg]

[Bild: Kenwood_L_02_A_09_51375_Leverkusen.jpg]

Auch im Lautstärkesteller sitzt eine kleine rote LED, obwohl dieser nicht fernbedienbar ist.

[Bild: Kenwood_L_02_A_011_51375_Leverkusen.jpg]

Hinten finden sich sämtliche Cinchbuchsen vergoldet und so angeordnet, dass das Netzteil noch Platz findet.

[Bild: Kenwood_L_02_A_012_51375_Leverkusen.jpg]

Die Lautsprecher können wahlweise mit zwei oder vier Adern pro Box verdrahtet werden - mit vier Leitungen nennt sich das dann Sigma-Drive.

[Bild: Kenwood_L_02_A_013_51375_Leverkusen.jpg]

An dieser Steckverbindung wird das Netzteil angeschlossen.

[Bild: Kenwood_L_02_A_014_51375_Leverkusen.jpg]

Hier das Netzteil solo, es enthält im Prinzip vier Trafos (zwei für die Endstufen in Doppel-Mono, einen für den Vorverstärker und einen kleinen stand-by-Trafo für die Ferneinschaltung vom Verstärker aus).

[Bild: Kenwood_L_02_A_015_51375_Leverkusen.jpg]

[Bild: Kenwood_L_02_A_017_51375_Leverkusen.jpg]

Diese drehbaren Griff dienen einerseits zum Trage des 17 kg-Netzteiles und gleichzeitig zur Führung der Kabel, sofern das Netzteil direkt an den Verstärker gekoppelt ist.

[Bild: Kenwood_L_02_A_018_51375_Leverkusen.jpg]

Das ist das Gegenstück der Steckverbindung zum Anschluss an den Verstärker.

[Bild: Kenwood_L_02_A_019_51375_Leverkusen.jpg]

Der Netzanschluss ist ein zweipoliger Kaltgerätestecker, der - außer bei einigen Kenwood-Geräten - auch bei Revox, Roland und älteren Siemens-Staubsaugern vorkommt. Die US-Steckdosen wurden, wegen der VDE-Vorschriften, tot gelegt, zudem wurde das Gerät auf 240 Volt umgestellt.

[Bild: Kenwood_L_02_A_016_51375_Leverkusen.jpg]

Insgesamt ein denkwürdiges Stück Hifi-Geschichte, welches, aufgrund des sehr hohen Anschaffungspreises, nicht allzu häufig sein dürfte. HisVoice (Martin) hier aus dem Forum besitzt einen solchen Verstärker, den ich ihm vor vielen Jahren mal sehr preisgünstig (100 Euro) defekt überlassen habe. Hätte man mehr für verlangen können. Aber bei Martin ist er in sehr guten Händen und er hat ihn sich in mühevoller und langwieriger Arbeit wieder komplett instand gesetzt (Hut ab dafür!).

Dem stolzen Besitzer noch viel Freude mit diesem Boliden!

Drinks
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#77
Beeindruckendes Gerät,danke Armin Drinks
(löst aber nicht einen Haben-Wollen-Effekt bei mir aus,gottseidank LOL )
Grüsse aus München   Drinks

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#78
Wahnsinn! Wie immer eine beeindruckende Vorstellung. Body-Building kann man sich beim Einsatz dieser Geräte getrost sparen.

Danke für's Zeigen, Armin Drinks
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#79
[Bild: wowsk.gif] Ein Wahnsinnsteil! Danke fürs Zeigen!
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#80
Was für ein beeindruckender und interessanter Reparaturbericht!
Das macht Freude.
Danke Armin! Drinks

Das Kenwood Dickschiff ist schon recht beeindruckend.
Auch wenn mir persönlich der Keni optisch nicht so zusagt.
Grüße Alex Hi
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#81
Das nenne ich mal richtiges männerspielzeug, gefällt mir gut.Thumbsup
Danke fürs zeigen.

Ich nehme mal an, daß den meisten hier die zappelzeiger fehlen werden?!Dash1Flenne
[Bild: radio072yudf.gif]


Gruß Helge



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#82
Wow, was für ein mordsmäßiger Trumm! LOL
Imposant, diese Endstufentransistoren-Parade auf dem 2.Bild!
Auf der Eingangsplatine sieht man glatt noch einen unbestückten DIN-Anschluss Grin
Etwas gewöhnungsbedürftig finde ich dagegen diese lange Text-Litanei links auf der Front.

Danke für den tollen Bericht!

Beste Grüße Drinks
Toto
[-] 1 Mitglied sagt Danke an TotoM für diesen Beitrag:
  • lyticale
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#83
Irgendwie mag ich dieses *Tier* , erinnert mich an ältere Exemplare von Yamaha.
Dem Besitzer sei ein Trulalaa und noch viel Spass mit dieser Rarität !ThumbsupThumbsup

AtArmin : Könnte man da auch bedenkenlos die Ur - kappa´s ( 9 - er ) dranhängen ??
A hard on doesn't count as personal growth. Raucher
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#84
AtAlter Sack: besser nicht! Die Endstufen würde das wohl nicht lange mitmachen.

Drinks
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  • Alter Sack
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#85
(13.02.2013, 13:02)Armin777 schrieb: Es ist nur ein Paar Lautsprecher anschließbar. das genügt doch aber völlig, oder etwa nicht?

Naja, einen wahlschalter oder ein Paar Knöppe für die Empfindlichkeit der VU Meter Ausschläge wäre toll. Man kann nicht alles haben.

Wunderbare Kombo! Bin auch sehr glücklich mit meiner (ebenfalls revidiert). Ne Motte hatte sich aber nicht verpuppt und so seltsame Anschlüße hinten hatse auch nicht.

Grüße

Jens

Drinks
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#86
Heute stelle ich Euch einen kleinen Verstärker von 1975 vor, den Pioneer SA-6300. Ich hatte ihn vorher noch nie wahr genommen. Er leistet 2 mal 20 Watt Sinus an 4 und 8 Ohm, wiegt 6,7 kg und sieht, wie bei Pioneer damals üblich, sehr, sehr klassisch aus. Einfach silber und gut ist - wird niemals unmodern. Er kostete damals rund 400,- DM, also ein Brot- und Butter-Gerät, aber nicht ohne Charme!

Er hatte leider, gerade bei ebay erworben, nur eine Haltbarkeit von 5 Minuten, dann waren die Endstufen durchgebrannt - warum auch immer.
Ich habe beide erneuert, zusätzlich eine Dreifachdiode (für den Ruhestrom zuständig), deren eines Anschlussbeinchen abgebrochen war, erneuert, dann noch die Power-Lampe neu und, nach einer kompletten Schalter- und Potikur und einer umfassenden Reinigung, spielte der "kleine" Verstärker wieder satt auf. Interessantes Detail: nach Marantz-Manier ist die Frontplatte mit Sechskantschrauben von vorne befestigt.

[Bild: Pioneer_SA_6300_01_49176_Hilter.jpg]

Hier das übliche Nacktfoto, links oben der Trafo, darunter das stabilisierte Netzteil, auf der Hauptplatine ein Phonovorverstärker als integrierte Schaltung und oben die Endstufen.

[Bild: Pioneer_SA_6300_02_49176_Hilter.jpg]

Diese vier Transistoren und die rechte Diode wurden erneuert.

[Bild: Pioneer_SA_6300_03_49176_Hilter.jpg]

Die Aussenansicht, in Europa mit grauem Blechdeckel angeboten, in den USA gab es ihn auch im Holzhäuschen.

[Bild: sa-6300(2).JPG]

Die Front weist nur die wichtigsten Bedienelement auf, in dieser Preisklasse gab es ohnehin nicht mehr. Dafür eben sehr klassisches Design. Es gab zur gleichen Zeit noch den kleineren SA-5300 im Programm von Pioneer und die größeren Brüder: SA-7300, SA-8500 und SA-9500.

[Bild: Pioneer_SA_6300_04_49176_Hilter.jpg]

[Bild: Pioneer_SA_6300_05_49176_Hilter.jpg]

[Bild: Pioneer_SA_6300_06_49176_Hilter.jpg]

Hinten gibtt es Anschlüsse für Phono, Tuner und AUX, sowie ein Tape-Deck (auch in DIN) und zwei Paar Lautsprecher. Dafür bereits eine Kaltgerätesteckdose.

[Bild: Pioneer_SA_6300_07_49176_Hilter.jpg]

Irgendwie niedlich der kleine - einfach zum Liebhaben.

Drinks
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#87
Hallo allerseits,

nun habe ich es nicht mehr ausgehalten und bin diesem Forum (doch) beigetreten, um hier meiner Begeisterung auch einmal Ausdruck verleihen zu können. Seit rund einem Jahr lese ich hier mit ständig wachsendem Interesse mit. Obwohl ich überhaupt keine Ahnung von der Technik an sich habe, faszinieren mich die Berichte von Armin und Lennart über diese Geräte einfach; die tolle Optik und Haptik! Muss wohl daran liegen, dass ich mit dieser Art von Geräten aufgewachsen bin und bis heute zum Musik hören nutze.
An dem vorgestellten 6300er gefällt mir insbesondere die Art und Weise, wie hier die eher wenigen Schalter und Regler angeordnet wurden. Darüber hinaus, dass der Function-Regler fast genauso groß ist wie der dicke Volumen-Regler und die schwarze Einfassung der drei Schalter und des Volumen-Reglers. Sicherlich liegt Schönheit immer im Auge des jeweiligen Betrachters, aber: Ich finde, der sieht richtig toll aus und hat jede Menge Charme! Meinen Glückwunsch seinem neuen Besitzer und viel Spaß beim Musik hören Thumbsup.
Den Bericht über den Kenwood L-O2A fand ich auch wieder sehr interessant. Ein Wahnsinnsteil! Hatte ja keine Ahnung, dass es so einen Verstärker von Kenwood überhaupt gibt. Glücklicherweise spricht mich hier die Optik nicht ganz so an. Der Haben-wollen-Faktor hält sich in Grenzen Floet. Ganz anders bei den gerade vorgestellten Hitachi-Geräten von hadieho. Da werde ich in der Tat ganz unruhig Flenne. Gerade, weil auch ein recht bekannter Gebrauchthändler die eine Kombi im Angebot hat. Gäbe es die in silber, hätte ich schon zugegriffen. Jedenfalls gilt meine uneingeschränkte Bewunderung der Hitachi-Sammlung von hadieho.
Wenn er denn gut angekommen ist, sollte bei Armin und Lennart gerade ein kleiner schwarzer Hitachi Sr-302 (auch ein Gerät der Brot- und Butter-Kategorie) eingetroffen sein.
Übrigens: Sollte ich hier nicht die richtigen Begriffe hinsichtlich Schalter und Regler verwendet haben (sagt mir mein Gefühl!), bitte ich um Nachsicht der technisch versierten Forumsmitglieder. Dies ist sicherlich meiner technischen Unzulänglichkeit auf diesem Gebiet geschuldet. Aber ich lerne ja nie aus.
Ich hoffe, Armin und Lennart werden sich neben ihrer vielen Arbeit weiterhin die Zeit nehmen, so tolle bebilderte Berichte hier einzustellen. Mein formelle Vorstellung werde ich wohl noch an diesem Wochenende in die passende Rubrik einarbeiten.
Freundliche Grüße
Holger Hi
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#88
Ja, Holger - herzlich willkommen hier und auch Dein SR-302 wird einen solchen Bericht erhalten, wenn er denn an der Reihe war!

Drinks
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#89
Hallo Armin, danke für die gelungene Restaurierung und den tollen Bericht ... Thumbsup
Es ist schön, die Betriebsleuchte wieder leuchten zu sehen!
Ich freu mich schon auf das Gerät ...
Drinks
Gruß, Frank
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#90
Hübsch der Kleine..... ganz besonders natürlich mit dem WC Heart
Danke für´s Zeigen Drinks
Schönes WE Thumbsup
Ist das Hauptproblem der Menschheit, dass wir ein imperialistisches Gen haben?
Die Sonne scheint immer©
^ischreschminimiuf, isch... ^
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#91
Brauchen heit alle Zuwendung, klein und groß Smile
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#92
Nachdem ich mir die Bilder vom Pioneer SA-6300 noch einmal genauer angesehen habe - weil er so schön ist -, will ich hier noch etwas nachschicken. Der Function-Regler ist wohl doch genauso groß wie der Volumen-Regler und eben nicht geringfügig kleiner (!??? Denker). Da habe ich mich wohl von der schwarzen Einfassung des Volumen-Reglers optisch in die Irre führen lassen Blindeshuhn. Anscheinend sah die US-Variante auch geringfügig anders aus, nämlich ohne schwarze Einfassung. Auf der Suche nach weiteren Informationen bin ich etwas herumgesurft, habe aber nicht soooviel gefunden. Der dazugehörige Tuner dürfte wohl der TX-6300 sein, auch sehr hübsch. Ein entsprechendes Tapedeck konnte ich jedoch nicht lokalisieren; auch nicht bei vintagecassette.com. Irgendwie passt da weder die numerische Bezeichnung noch die Optik. Hätte einfach gerne mehr gewusst. Für Informationen, gerne auch nur Quellennennungen wäre ich dankbar.
So, ich muss jetzt meiner bevorzugten Fussballmannschaft die Daumen drücken.
Seid gegrüßt Drinks
Holger
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#93
Holger merke Dir mal (ganz allgemein) diese Seite: wegavision.pytalhost.com
Das ist eine riesige Sammlung von Hifi-Prospekten vieler Marken und Jahre. Dort findest Du dann auch das Prospekt von
Pioneer des Jahres 1975 - hier

Darin kannst Du nachlesen, das der dazu passende Tuner der TX-5300 ist (kein TX-6300 drin!) und das passende Deck heißt CT-F6060.

Drinks
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  • Rainer F
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#94
Hallo Armin,

(23.02.2013, 12:10)Armin777 schrieb: Er hatte leider, gerade bei ebay erworben, nur eine Haltbarkeit von 5 Minuten, dann waren die Endstufen durchgebrannt - warum auch immer.

Besteht zu diesm Defekt:

(23.02.2013, 12:10)Armin777 schrieb: zusätzlich eine Dreifachdiode (für den Ruhestrom zuständig), deren eines Anschlussbeinchen abgebrochen war, erneuert

vielleicht ein Zusammenhang? Denker

Womit erneuerst Du diese Dreifach-Dioden? Hast Du noche eine Sammlung in Deiner Asservatenkammer oder baust Du da eine Lösung mit heute noch erhältlichen Dioden?

Ach ja: Ein wirklich schicker Verstärker!

Gruß Roland
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#95
Ja, wir haben noch Vorräte von Original STV-2H, STV-3H und STV-4H am Lager. Man kann sie aber auch durch drei hintereinandergeschaltete "normale" Dioden" ersetzen, sieht halt nur nicht so gut aus, wie original.

Der Zusammenhang dürfte kaum bestehen, denn es waren beide Endstufen defekt - die Dreifachdiode steckt aber nur in einem Kanal.

Drinks
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  • rolilohse
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#96
Hallo Armin,

vielen Dank für deinen Hinweis auf Wegavision Thumbsup. Kannte ich tatsächlich noch nicht. Erst dachte ich, ich wäre im Michael-Otto Archiv gelandet. Da hatte ich nämlich auch gesucht, aber nichts gefunden. Anscheinend komme ich auch nicht an alle Seiten ran. Aber Wegavision scheint ja eine unglaubliche Fundgrube zu sein Dance3 Da werde ich in den nächsten Monaten bestimmt einige Zeit mit dem Studium von Prospekten verbringen Lol1.
Übrigens hatte ich den Pio-Tuner TX-6300 auf audio-database.com gefunden. Zwar alles in englischer Sprache, aber soweit kein Problem denke ich. Jedenfalls mit einem schönen Farbfoto und der meines Erachtens nach eindeutigen vorgenannten Bezeichnung. Neben diversen detaillierten Daten stand dort auch der Preis in Höhe von 24800 yen und die Angabe "around the 1975 time" Denker Das dortige Bild scheint aber den TX-5300 aus dem Pio-Prospekt von der Wegavision-Seite zu zeigen; zumindest sehr ähnlich, oder? Sad2 Eventuell nur eine unterschiedliche Bezeichnung für das Europamodell einerseits und das Japanmodell andererseits? Ich hoffe, du bist ein sehr geduldiger Zeitgenosse und knirscht angesichts meiner Fragen nicht schon mit den Zähnen Pleasantry Falls das in diesem Themenbereich stört, wo wäre es richtig?
Tschüß bis demnächst
Holger Drinks
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#97
Nö, so schnell knirsche ich nicht, keine Angst. Der Unterschied des TX-5300 zum TX-6300liegt lediglich im Empfangs-Frequenzbereich, während der TX-5300 die üblichen 87 bis 108 MHz aufweist, empfängt der 6300 nur zwischen 76 und 90 MHz - ist also ein reines Japan-Gerät! Der Rest hingegen ist baugleich.

Drinks
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#98
Danke Armin, ich hatte so etwas vermutet Thumbsup
Dann dir und Lennart noch einen schönen Tag und fohes Schaffen am Geraffel
Tschüß Drinks
Holger
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#99
Heute stelle ich Euch zwei Geräte von Martin (hier im Forum Leserpost) vor: den JVC A-X7, ein wirklich guter, häufig unterschätzter, Vollverstärker von 1981. Er ist der zweitgrößte der Serie (AX-1,2,3,4,5 und 9) und hat 2 mal 93 Watt sinus an 8 Ohm und wiegt 12 Kg. Die spezielle Verstärkertechnik nannte JVC damals Super-A, bei der Konzernmutter Matsushita, bzw. deren Hifi-Markenname Technics hieß es zur gleichen Zeit ebenfalls Super A (ohne Bindestrich) - und war im Prinzip das Gleiche. Man versuchte den üblichen Klasse-B -Verstärkern durch Annäherung zur Klasse-A die Vorteile (geringere Verzerrungen) dieser zu erhalten, ohne deren Nachteile (sehr starke Erwärmung, niedrige Leistung) hinnehmen zu müssen. Die sogenannten Klasse-AB war erfunden und hat sich allgemein stark durchgesetzt, nahm aber, soweit ich weiß, bei JVC seinen Anfang. Große Konzernmütter schicken häufig ihre kleineren Tochterfirmen voraus um neue Produkte am Markt zu testen, Matsuhita benutzte dafür stets JVC (z.B. für das VHS-System), der Erzrivale Sony hingegen seine Tochter Aiwa (z.B. für das DAT-System). Bei Erfolg wurde es sofort auch unter eigenem Namen auf den Markt geworfen. Die AB-Verstärker waren so ein Erfolg, auch wenn der Name dafür bei anderen Herstellern nicht verwendet wurde.

Der Fehler an Martins A-X7 (er gab keinen Mucks mehr von sich) lag in einer kleinen Diode, die im Lauf der Jahre von dem aggresiven Klebstoff zersetzt wurde, der zum Fixieren der größeren Elkos in der Produktion verwendet wird.

[Bild: JVC_A_X7_05_90419_N_rnberg.jpg]

Die rechte der beiden (auf dem Foto bereits erneuert) war es, das dunkle am Elko rechts ist der aggressive Klebstoff am Elko, der wird beinahe schwarz im Laufe der Zeit. Der Glaskörper der Diode war in der Mitte geborsten, als ich die Klebstoffreste sorgfältig entfernte, bemerkte ich durch die Berührung der Diode, dass diese mechanisch kaputt war. Offenbar hat sie teilweise bei Martin vor dem Verschicken zu mir noch gearbeitet, denn er berichtete dass das Relais immerfort ein- und ausschalten würde - nach dem Versand schaltete nichts mehr.

[Bild: JVC_A_X7_01_90419_N_rnberg.jpg]

So schaut ein A-X7 von innen aus. Ein kräftiger und hochwertig verarbeiteter Verstärker. Der Aufbau ist ungewöhnlich, denn die Endstufe ist zweigeteilt, unten links und oben rechts zu sehen. Unten rechts ist der Phonovorverstärker zu erkennen.

[Bild: JVC_A_X7_04_90419_N_rnberg.jpg]

Das ist die Platine, die auf dem Foto oben nur von unten zu sehen ist - nun von unten in den Verstärker geschaut.

[Bild: JVC_A_X7_03_90419_N_rnberg.jpg]

Das neue Relais auf einer Adapterplatine, nahm nun, wegen Platzmangel in der Bauhöhe, auf der Platinenunterseite Platz.

[Bild: JVC_A_X7_06_90419_N_rnberg.jpg]

Von außen wirkt der JVC wuchtig und für damals sehr modern, da er ein hell lackiertes Blechgehäuse und eine, damals gerade in Mode gekommene, mattsilberne Frontplatte vorzuweisen hatte.

[Bild: JVC_A_X7_07_90419_N_rnberg.jpg]

Das überaus aufgeräumte Design, mit nur ganz wenigen Bedienelementen, wird durch eine quer über das gesamte Gerät reichende Klappe ermöglicht, unter der sich alle übrigen Knöpfe verbergen.

[Bild: JVC_A_X7_08_90419_N_rnberg.jpg]

Es gibt nur grünliche Anzeigen, die unten alle in einer kleinen Sicke als LED's ausgeführt sind und darüber informieren, welche Knöpfe unter der Klappe gedrückt sind. Die Anzeigen oben sind alle als Lampen ausgeführt, leuchten aber ebenfalls in ähnlichem grün, wobei Power und Tape-Monitor eine mehr gelbliche Einfärbung erhalten haben. Alle diese Lampen, von denen einige durchgebrannt waren, wurden gegen helle Super-LED's ausgetauscht. Dies gestaltete sich nicht ganz einfach, da JVC mit 50 Volt Spannung und Vorwiderständen arbeitet, da musste ich einiges herum probieren.

[Bild: JVC_A_X7_010_90419_N_rnberg.jpg]

[Bild: JVC_A_X7_011_90419_N_rnberg.jpg]

[Bild: JVC_A_X7_012_90419_N_rnberg.jpg]

[Bild: JVC_A_X7_013_90419_N_rnberg.jpg]

[Bild: JVC_A_X7_014_90419_N_rnberg.jpg]

Ich finde das kann sich sehen lassen, da hier optisch nicht verraten wird, dass eine Umstellung auf LED stattgefunden hat.

[Bild: JVC_A_X7_015_90419_N_rnberg.jpg]

Auch hinten alles in heller farbe gehalten, wurde damals gerade Mode (statt des ewigen schwarz).

Ein wirklich hochwertig verarbeiteter und sehr solider Verstärker, allgemein eher unbekannt und selten bemerkt.

Drinks
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  • Rainer F, alex71, Mani, typostar, doublesix, Campa, stony, triple-d, yfdekock, New-Wave, charlymu, Tom, casu, Musik ist Trumpf, Faramir, magic jensen
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Sehr schöne Vorstellung und tolle Hintergrundinformationen. Thumbsup

Danke Armin und Lennart, bei euch kann man eine Menge lernen! Drinks


Gruß Jürgen

Jester  Die Kunst des Fliegens besteht darin, sich auf den Boden zu schmeissen und diesen zu verfehlen. ( Douglas Adams ) ... 

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