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Guten Abend,
ich habe seit einigen Wochen großen Gefallen an Vintage-Hifi gefunden, obwohl ich vorher mit Hifi nichts am Hut hatte und musste mir dann auch unbedingt ein Gerät kaufen. Der NAD war dann ein unüberlegter Schnellschuss und jetzt steht er hier rum. Leider kam das Gerät nicht in dem Zustand an, den ich mir erträumt hatte (also "neu"). Zunächst war ich ziemlich enttäuscht und wollte das Gerät direkt weiterverkaufen, aber mittlerweile hat mich der Ehrgeiz gepackt, das Ding selbst auf Vordermann zu bringen. Das Problem: Ich habe quasi keine Ahnung von Elektronik (und somit auch nicht vom Löten) und habe auch sonst mit Handwerk recht wenig zu tun. Deswegen habe ich einige konkrete Fragen:
1. Neben einer generellen Grundreinigung würde ich gerne die Elkos tauschen, sowie die Potis auseinandernehmen und gründlich reinigen. Ist das für einen Anfänger machbar? Löten würde ich vorher noch an Schrottplatinen üben
2. Ich habe gelesen, dass die NADs Probleme mit Endstufe machen können (große Hitzeentwicklung). Ist das wirklich so?
3. Ist es notwendig, den Tuner neu einzuregeln (bzw. kann man das selbst)?
4. Wie "gefährlich" ist die Aufarbeitung? Wie gesagt, ich habe keine Ahnung von Elektronik und habe öfters etwas von Restspannung auf dem Trafo gelesen.(Gesunder Menschenverstand ist aber vorhanden)
5. Das Holzgehäuse würde ich gerne wieder aufarbeiten. Kann man das einfach abschleifen und danach mit Wachs bzw. Öl behandeln?
6. Die Kratzer in der Alufront sind wohl für die Ewigkeit, oder?
7. Leider wurde der Tuner-Regler wohl beim Versand beschädigt: Er eiert und lässt sich nur einige cm nach links oder rechts drehen. Kann das etwas Scherwiegendes sein?
Anbei ein Foto vom Kratzer in der Front und vom Innenleben, weitere Fotos reiche ich gerne nach, wenn gewünscht.
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Wenn du noch keine Erfahrung mit dem Löten hast, dann ist das eine gute Idee mit den Schrottplatinen.
Wenn das gut klappt, dann könnte man die Elkos tauschen, muss man aber nicht.
Die Potis brauchen nicht zerlegt werden, ein wenig Tunerspray und ein paar Mal hin und her drehen reichen meist aus.
Wenn der Tuner einwandfrei empfängt, dann sollte man nichts tun. Wenn nicht, muss man sehen. Tuner abgleichen ist nicht einfach und braucht gegebenenfalls weitere Messtechnik.
Zur Gefahr: Alle Arbeiten nur mit gezogenem Netzstecker durchführen. Ein Multimeter zum messen von Spannungen sollte vorhanden sein. Damit kann man dann die Spannung an den großen Netzteilelkos überprüfen. Diese wird im Normalfall aber innerhalb weniger Sekunden abgebaut. Man sollte aber keine Arbeiten an elektrischen Geräten ohne Kenntnisse der Grundlagen der Elektronik/Elektrotechnik durchführen.
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17.03.2013, 23:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.03.2013, 23:28 von __diz__.)
Hallo namenloser :-)
Dein Enthusiasmus bzw. Ehrgeiz in allen Ehren, aber hier passt meiner Meinung nach etwas nicht zusammen. Das hat auch eigentlich nichts mit dem Gerätetyp zu tun.
Du hast, nach eigener Aussage, null Ahnung von Elektronik. Dann möchtest Du aber alle Elkos tauschen (warum?), Potis auseinandernehmen, Tuner neu Abgleichen.
Wir sind hier ja ein ziemlich aktives Forum und helfen auch gerne mit dem einen oder anderen Tipp zu Reparatur der "alten" Geräte.
Schwierig und u.U. gefährlich wird es allerdings wenn Leute, die nicht wissen an welcher Seite sie den Lötkolben anfassen sollen, nach Restaurationsanleitungen fragen.
Sei bitte nicht böse, aber für eine vernünftige Restauration braucht man ein Mindestmaß an Grundwissen in Elektrotechnik/Elektronik und auch ein wenig Messwerkzeug - besser wäre einschlägige Erfahrung auf dem Gebiet. Andernfalls kommen auf einen Tipp jede Menge Rückfragen - und man kann hier nicht jeden Handgriff bzw. die grundlegenen Zusammenhänge erklären. Manche Dinge werden einfach vorrausgesetzt - und an dieser Stelle kann es u.U. dann auch gefährlich werden.
Lass die Restauration von einem Profi machen. Dabei ist für Dich das Frustrationspotential nicht so gross und Du hast danach lange Spass an dem Gerät.
Gruß Dirk
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Tach Stiwa, herzliches Willkommen hier,
ich würde nicht pauschal sagen "das bringt nix, lass besser machen", sondern eher "kommt drauf an...".
Als ich hier letztes Jahr anfing Receiver restaurieren zu wollen, war ich ebenfalls absoluter Laie, und bin es in Bezug auf Elektrotechnik immer noch. Dennoch kann man auch als Laie einen Großteil an Wartungsarbeiten selber durchführen, wenn man eine gewisse Neugier, Recherchelust und Geduld mit sich bringt, handwerklich nicht ganz ungeschickt und vor allem in der Lage ist, fachfremde Themen im Ansatz zu begreifen.
Das Problem ist, dass man immer schnell an Grenzen stößt, für die Fachwissen nötig ist. Das kann man sich bestenfalls aneignen, ist aber doch meistens auf Expertenhilfe angewiesen. Schon allein, weil technisches Equipment fehlt. Außerdem fehlt es einem Neuling sowieso an allem: jedes blöde kleine Bauteil (vom Widerstand über Elkos bis zu Transistoren, Lämpchen oder simple Diffusorfolie) muss bestellt werden. Vorher muss man aber erst mal rausfinden, wo es das Zeug gibt, bzw. was man überhaupt benötigt. Wenn man Pech hat, muss man 5 Bauteile bei 4 Händlern bestellen und kommt gar nicht über die Mindestbestellmenge...
Schau Dir mal meinen Thread zu meinem Übungsgerät NAD 160 an. Ziemlich schnell war klar, dass die Endstufen-Transistoren durch sind. Ich hatte mehrere Wochen Pause, weil ich einige Transistoren bestellen musste, und damit solange gewartet habe, bis ich eine größere Bestellung auch mit anderen Teilen bei nur EINEM Händler zusammen hatte.
Bislang habe ich die Transen nicht eingelötet, weil andere Projekte dazwischen kamen. Und weil ich befürchte, dass die Kiste auch nach dem Transentausch nicht läuft, weil ich den ursächlichen Fehler, der die Transen hat abrauchen lassen, nicht kenne...
Oder mein erster Marantz 2270: da ist irgendwas am Tuner kaputt. Das kann ich selber nicht beheben, weil man ohne Equipment einen ordentlichen Tunerabgleich nicht hinbekommt. Ich kann noch nicht mal herausfinden, welches Bauteil wirklich defekt ist, mangels Fachwissen. Also habe ich zwar den Amp und die Beleuchtung komplett überholt, muss aber trotzdem irgendwann den Tuner reparieren lassen.
Lange Rede, kurzer Sinn: wenn Du Spaß am Lernen und Herumbasteln hast, dann versuche es. Erwarte aber nicht, dass Du alles hinbekommst.
Und bevor Du mit dem Löten am 140 anfängst, würde ich mal ein paar Tage lang die Restaurationberichte hier im Forum lesen. Und zwar nicht nur die vom 140, sondern auch die über andere Receiver.
Gruertzi
Jens
Übrigens: Permanente Provokation ist ein Zeichen der Unzufriedenheit mit der eigenen Bedeutungslosigkeit...
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18.03.2013, 09:18
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.03.2013, 09:20 von __diz__.)
Jens
Pauschal habe ich das ja auch nicht behauptet. Es gibt hier im Forum warscheinlich eine Menge Leute, die einen NPN von einem PNP Transistor unterscheiden können und dabei auch noch einen Lötkolben bedienen können. An dieser Stelle macht Selbsthilfe durch ein Forum dann auch Sinn. Aber wenn der Treadstarter selbst bereits sagt, dass er weder Elektronikkentnisse noch Löterfahrung besitzt, halte ich so eine "selbst auf Vordermann Bringen" Aktion für aussichtslos.
Die Frage wäre natürlich auch noch, was man im Endeffekt erreichen möchte: Geld Sparen, e i n gut funktionierendes Gerät haben wollen oder sich wirklich weitergehende Kenntnisse aneignen. In den ersten beiden Fällen geht der Schuss ohne ein Mindestmass an Erfahrung sicher nach hinten los. Wie Du ja selbst sagst, kommt warscheinlich irgendwann der Punkt, wo man dann doch auf Expertenhilfe angewiesen ist. Nur bis dahin hat man warscheinlich schon mehr investiert als gedacht oder u.U. an dem Gerät die Defekte noch verschlimmbessert.
Gruß Dirk
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• lofterdings
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Danke erst mal für eure zahlreichen und ehrlichen Meinungen. Ich habe in den letzten Tage alle einschlägigen Foren durchforstet und mir einen groben Überblick verschafft. Ich sehe das Ganze auch eher als langfristiges Projekt, d.h. ich werde mir definitiv eine günstige Lötstation kaufen und erstmal damit üben und mich weiter in Elektrotechnik einlesen, bevor ich mich dann an den NAD wage. Ich schätze mal, dass es mindestens ein halbes Jahr daueren wird, weil ich durch Studium und Nebenjob sowieso nicht so viel Zeit habe. Wie das bei solchen Vorhaben ist, bin ich mir auch darüber im Klaren, dass das nich alles problemlos von statten gehen wird, aber die Herausforderung reizt mich nunmal. Andere Werkzeuge/Geräte (z.B. Multimeter) stehen mit sowieso zur Verfügung und da kann mir mein Vater auch behilflich sein. Grundsätzlich will ich es aber selbst machen. Ich möchte mir nicht einfach nur das Geld sparen, sondern etwas "eigenes" machen und mich in Zukunft ggf. auch weiteren Geräten widmen. Über weitere Antworten, v.a. gerätespezifische Tips, würde ich mich trotzdem freuen.
Potis zerlegen und Tuner abgleichen sind mir z.B. in den Sinn gekommen, weil ich es direkt auf Anhieb "richtig" machen will und den Receiver nicht nach wenigen Jahren wieder zerlegen muss.
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• __diz__
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Hallo Stiwa,
erst einmal eine Frage: Funktioniert der NAD - das habe ich irgendwie überlesen ?
Die Kratzer im Alu würde ich als Patina betrachten, die sind für die Ewigkeit, das Holzgehäuse kann man überarbeiten, aber das dünne Furnier ist besonders an den Kanten schnell durchgeschliffen. Eine trockene Innenreinigung mit Staubsauger und Pinsel schadet mit Sicherheit nicht und macht so schnell auch nichts kaputt.
Einen Lötkolben zu kaufen ist erst einmal keine schlechte Idee, aber ich würde erst einmal mir ein Cinch-Kabel löten (am besten mit günstigen Steckern von Conrad, da wird dann gleich die Frustationsgrenze abgesteckt), dann kannst Du Dich erst einmal an das Werkzeug gewöhnen ohne gleich wie ein Großer die Platinen des 140ers zu malträtieren. Je nach Hersteller nehmen die Platinen ein nicht fachmännisches Rumgebrate recht übel und Lötaugen lösen sich vom Träger schneller als man "Pieps" sagen kann.
Gruß Roland
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• __diz__
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Hallo Stiwa (ist das Dein richtiger Name?)
Ich wollte Dir das "Selbermachen" auch garnicht mit aller Gewalt ausreden. So wie Du Dein Vorhaben in Deinem zweiten Post erklärst, klingt das auch bereits etwas anders.
Eine gute und komplette Grundlagensammlung zum Thema Elektronik findest Du hier: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/index.htm
bzw. zur Schaltungstechnik hier: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/index.htm
Gruß Dirk
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Stiwa ist nur mein Nickname, in Wirklichkeit heiße ich natürlich anders
Der Receiver funktioniert, abgesehen vom Tuning-Regler, der sich nur ein paar cm bewegen lässt. Wurde evt. beim Versand beschädigt. Danke für die Links, die werde ich mir demnächst zu Gemüte führen. Ich habe mir folgendes "Löt-Set" zusammengestellt. Ist das für Anfänger geeignet und auch für die später folgende Auffrischung zu gebrauchen? Inbesondere beim Lötzinn gibt es ja viele Meinungen und ich blicke nicht wirklich durch. Grundsätzlich sollte er aber verbleit, mit Halogenen und ohne Kupfer sein, da dieser nicht gut für Dauerlöstspitzen ist?
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Hi Stiwa, wo kommst du denn her?
Vielleicht kann man dir ja unter die Arme greifen und dir ein paar grundlegende Dinge vermitteln, die dein Gerät und auch du zum überleben brauchten.
Es grüßt Christian......
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Da würde ich noch folgendes in den Warenkorb packen:
Entlötlitze 2mm und 1,5mm
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(19.03.2013, 20:11)Stiwa schrieb: Grundsätzlich sollte er aber verbleit, mit Halogenen und ohne Kupfer sein, da dieser nicht gut für Dauerlöstspitzen ist?
Moin,
mit dem Lot bekommst Du Dauerloetspitzen am schnellesten klein. Elektroniklot hat etwa 60/40 SbPb mit 2%Cu und Kolophoniumflussmittel. Der Kupferzusatz sorgt dafuer, dass die Loetspitze nicht so schnell angegriffen wird. Reines Bleifreilot z.B. loest Kupferloetspitzen mit geradezu erstaunlicher Geschwindigkeit auf.
Mit Halogenen aktiviertes Lot erkennt man daran, dass es baim Aufschmelzen spritzt, das ist fuer Loetungen an Dachrinnen etc. gedacht, also klassische Weichloetverbindungen und nicht fuer elektrische/elektronische Geraete. Da kann das Flussmittel sogar mit der Zeit Leiterbahnen durchfressen.
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Peter
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