07.08.2014, 10:24
Ein neuer Monat und wieder alte, diesmal sogar sehr alte Geräte! Diese Vor-End-Verstärker-Kombination der Marke Sony stammt aus dem Jahr 1969 und besitzt noch die Gravierung "Solid State" auf den Fronten, was auf die Volltransistorisierung (keine Röhren mehr) hinweist, da zu diesem Zeitpunkt viele Hybriden auf dem Markt waren, also Geräte die teiltransistorisiert waren und auch noch röhrenbestückt waren. Fernseher gab es z.B. noch bis vor wenigen Jahren so zu kaufen.
Die Vor-End-Verstärker-Kombination Sony TA-2000F und TA-3200F waren damals "state of the art" - den Begriff "high-end" gab es noch nicht. Für diese beiden hätte man den gut einführen können. Die beiden waren wohl weltweit das, was man (zumindest für den Heimbedarf) als weltbeste Kombination bezeichnen durfte. Einige Jahre später zog die Konkurrenz dann nach, Pioneer mit seinen SPEC und Exclusive Modellen und Technics mit SA und SU-10000 oder Kenwood mit der 700er Kombi. Aber 1969 konnte kaum ein Hersteller gleichwertiges anbieten.
Diese Kombination kostete seinerzeit knappe 4.000 DM, was etwa 3-4 Brutto-Monatsgehälter eines Durchschnittsverdieners waren. Schnell wird klar, weshalb diese heute so selten sind. Die Endstufe leistet 2 mal 130 Watt sinus an 4 Ohm, was damals utopisch war, Grundig war zur gleichen Zeit auf seinen SV-140 mit 2 mal 50 Watt sinus stolz!
Der technische Aufbau war vom Feinsten und extrem sorgfältig durchgeführt.
Die Endstufe von innen, sie verfügt bereits über einen vergossenen Trafo, ebenso wie der Vorverstärker. Alles ist sehr reichlich dimensioniert.
Im Vorverstärker gibt es fünf einzelne steckbare Platinen, wobei die Phono-Entzerrer-Platine (ganz rechts) noch einzeln abgeschirmt war.
Statt Potis für den Klang gab es hier 11-stufige Schalter mit Metallfilmwiderständen.
Auch das Netzteil ist stattlich dimensioniert.
Es gibt noch zusätzliche Abdeckplatten, die dazu dienen jegliche Einstreuungen fern zuhalten.
Von aussen sehen diese Geräte wahrlich klassisch aus, alles in silber gehalten. Es gab zwei Serien dieser Modelle, die erste hatte glatte Knöpfe (so wie hier unser Vorverstärker), in der zweiten wurden die Knöpfe aussen mit einer Riffelstruktur versehen, die von da an zum Sony-Markenzeichen wurde, bis Ende der 70er Jahre hatten sehr viele Sony-Geräte diese Art Knöpfe. Die Endstufe stammt demzufolge aus der zweiten Serie.
Der Vorverstärker TA-2000F verfügte über derart viele Anschlussmöglichkeiten, wie dies bis dahin kaum für möglich gehalten wurde. Es gab 2 mal Phono, Tuner, 2 mal AUX und 2 mal Tape - dazu zwei Vorverstärkerausgänge.
Zusätzlich gab es noch beleuchtete Pegelanzeigen, bei Preamplifiern auch ein absolute Novität.
Zudem überzeugt das Gerät durch seine schlichte Eleganz.
Als wäre das aber noch nicht genug, gab es hinten noch einen umfangreichen Umschalter für verschiedenste Impedanzen von MM-Systemem und, man glaubt es kaum, Einstellmöglichkeiten für MC-Systeme - hier noch Low-Level genannt, da die Bezeichnung MC noch völlig ungebräuchlich war - ebenso wie die Systeme selbst, denn ausser im Studiobereich, fanden die Moving Coils kaum Anwendung - der TA-2000F ist aber 1969 bereits gerüstet! Als Sahnehäubchen gibt es für alle Eingänge Pegelsteller außer für Phono 1 - so kann man alle Quellen exakt gleich laut einpegeln - einmalig!
Die Endstufe wurde schon häufiger vorgestellt, stellt aber immer noch einen Meilenstein in der Hifi-Geschichte dar. Sie kostete um 1.300 DM und war damit eher preisgünstig für die gebotene Leistung. Der Vorverstärker hingegen ist so rar, weil er um 2.400 DM kostete, was so unglaublich viel war, dass er nur wenige betuchte Käufer fand.
Die Endstufe TA-3200F verfügt über zwei schaltbare Eingänge und Anschluss für zwei Paar Lautsprecher. Der Ein-/Aus-Schalter ist an einen Stummschalter gekoppelt, der beim Ausschalten sofort für Ruhe in den Boxen sorgt, zieht man nur den Stecker, spielt sie munter weiter, bis die Elkos leer sind.
Aus Angst vor Beschädigungen an den angeschlossenen Lautsprechern, es gab seinerzeit kaum Boxen die soviel Leistung verarbeiten konnten, baute man noch einen Leistungsbegrenzer ein, der auf 50% oder gar 25% der Leistung schaltbar war. Man ahnte damals in Nichttechnikerkreisen nicht, dass dies eigentlich überflüssig war, denn Lautsprecher zerstört man eher mit zu leistungsschwachen Verstärkern.
Alles an diesen Geräten ist wirklich sehr solide und robust ausgeführt, so dass es auch heute, 45 Jahre später, noch einwandfrei funktioniert.
Mir hat es viel Freude bereitet, so gut erhaltene Geräte, die einen so hohen Qualitätststandard aufweisen, zu überarbeiten. Die machen es bestimmt noch mal so lange!
Die Vor-End-Verstärker-Kombination Sony TA-2000F und TA-3200F waren damals "state of the art" - den Begriff "high-end" gab es noch nicht. Für diese beiden hätte man den gut einführen können. Die beiden waren wohl weltweit das, was man (zumindest für den Heimbedarf) als weltbeste Kombination bezeichnen durfte. Einige Jahre später zog die Konkurrenz dann nach, Pioneer mit seinen SPEC und Exclusive Modellen und Technics mit SA und SU-10000 oder Kenwood mit der 700er Kombi. Aber 1969 konnte kaum ein Hersteller gleichwertiges anbieten.
Diese Kombination kostete seinerzeit knappe 4.000 DM, was etwa 3-4 Brutto-Monatsgehälter eines Durchschnittsverdieners waren. Schnell wird klar, weshalb diese heute so selten sind. Die Endstufe leistet 2 mal 130 Watt sinus an 4 Ohm, was damals utopisch war, Grundig war zur gleichen Zeit auf seinen SV-140 mit 2 mal 50 Watt sinus stolz!
Der technische Aufbau war vom Feinsten und extrem sorgfältig durchgeführt.
Die Endstufe von innen, sie verfügt bereits über einen vergossenen Trafo, ebenso wie der Vorverstärker. Alles ist sehr reichlich dimensioniert.
Im Vorverstärker gibt es fünf einzelne steckbare Platinen, wobei die Phono-Entzerrer-Platine (ganz rechts) noch einzeln abgeschirmt war.
Statt Potis für den Klang gab es hier 11-stufige Schalter mit Metallfilmwiderständen.
Auch das Netzteil ist stattlich dimensioniert.
Es gibt noch zusätzliche Abdeckplatten, die dazu dienen jegliche Einstreuungen fern zuhalten.
Von aussen sehen diese Geräte wahrlich klassisch aus, alles in silber gehalten. Es gab zwei Serien dieser Modelle, die erste hatte glatte Knöpfe (so wie hier unser Vorverstärker), in der zweiten wurden die Knöpfe aussen mit einer Riffelstruktur versehen, die von da an zum Sony-Markenzeichen wurde, bis Ende der 70er Jahre hatten sehr viele Sony-Geräte diese Art Knöpfe. Die Endstufe stammt demzufolge aus der zweiten Serie.
Der Vorverstärker TA-2000F verfügte über derart viele Anschlussmöglichkeiten, wie dies bis dahin kaum für möglich gehalten wurde. Es gab 2 mal Phono, Tuner, 2 mal AUX und 2 mal Tape - dazu zwei Vorverstärkerausgänge.
Zusätzlich gab es noch beleuchtete Pegelanzeigen, bei Preamplifiern auch ein absolute Novität.
Zudem überzeugt das Gerät durch seine schlichte Eleganz.
Als wäre das aber noch nicht genug, gab es hinten noch einen umfangreichen Umschalter für verschiedenste Impedanzen von MM-Systemem und, man glaubt es kaum, Einstellmöglichkeiten für MC-Systeme - hier noch Low-Level genannt, da die Bezeichnung MC noch völlig ungebräuchlich war - ebenso wie die Systeme selbst, denn ausser im Studiobereich, fanden die Moving Coils kaum Anwendung - der TA-2000F ist aber 1969 bereits gerüstet! Als Sahnehäubchen gibt es für alle Eingänge Pegelsteller außer für Phono 1 - so kann man alle Quellen exakt gleich laut einpegeln - einmalig!
Die Endstufe wurde schon häufiger vorgestellt, stellt aber immer noch einen Meilenstein in der Hifi-Geschichte dar. Sie kostete um 1.300 DM und war damit eher preisgünstig für die gebotene Leistung. Der Vorverstärker hingegen ist so rar, weil er um 2.400 DM kostete, was so unglaublich viel war, dass er nur wenige betuchte Käufer fand.
Die Endstufe TA-3200F verfügt über zwei schaltbare Eingänge und Anschluss für zwei Paar Lautsprecher. Der Ein-/Aus-Schalter ist an einen Stummschalter gekoppelt, der beim Ausschalten sofort für Ruhe in den Boxen sorgt, zieht man nur den Stecker, spielt sie munter weiter, bis die Elkos leer sind.
Aus Angst vor Beschädigungen an den angeschlossenen Lautsprechern, es gab seinerzeit kaum Boxen die soviel Leistung verarbeiten konnten, baute man noch einen Leistungsbegrenzer ein, der auf 50% oder gar 25% der Leistung schaltbar war. Man ahnte damals in Nichttechnikerkreisen nicht, dass dies eigentlich überflüssig war, denn Lautsprecher zerstört man eher mit zu leistungsschwachen Verstärkern.
Alles an diesen Geräten ist wirklich sehr solide und robust ausgeführt, so dass es auch heute, 45 Jahre später, noch einwandfrei funktioniert.
Mir hat es viel Freude bereitet, so gut erhaltene Geräte, die einen so hohen Qualitätststandard aufweisen, zu überarbeiten. Die machen es bestimmt noch mal so lange!