06.01.2025, 10:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.01.2025, 10:38 von nick_riviera.)
naja, es hat sich leider auch bei der sinnvollen Innovation seit 1982 noch eine Menge getan. Das mit den sinnbefreiten Dingen hat m.E. erst nach 2010 angefangen, davor hat es noch eine Menge sinnvolle Innovationen gegeben. Und selbst dieser "Assistenten- und Netzwerk-Terror", der seit 2010 zunehmend tobt, ist ja eigentlich nur eine Vorstufe zum erklärten Ziel, die Autos autonom fahren zu lassen. Wenn man sich mal ganz neue Autos ansieht wie z.B. den Audi A5 Avant, dann sieht man, dass es den Herstellern langsam gelingt, das ganze Technik Gedöns ergonomischer und weniger aufdringlich zu machen.
Ich habe ja noch einen W123 Kombi von 1985 als 15 Liter saufenden Sechszylinder, als das mein Alltagsauto war, fand ich den toll und habe nichts vermisst. Wenn ich ihn aber mit dem W210 und dem W211 vergleiche, wobei die ja auch schon beide uralt sind, liegen da wischen den beiden und dem W123 keine Welten, sondern Universen. Seit ich den S211 gewöhnt bin, kommt mir der ehemals als riesig und komfortabel empfundene S123 vor wie eine hochbeinige schaukelnde Kalesche, in der ich mich bei Geschwindigkeiten jenseits von 100km/h nicht mehr so wirklich wohl fühle. Für das, was der 211 Kombi mit dem kleinen "Taxidiesel" an Fahrkomfort und Fahrleistung bietet, musste sich 1982 die S-Klasse W126 ziemlich strecken - und der 211 hat ab Werk eine Innenraumakustik und eine Audio-Ausstattung, für die man beim W123 vierstellige Beträge ausgeben musste, um dem halbwegs nahe zu kommen.
Es gibt doch bei Youtube die ZDF Autotests mit Rainer Günzler, die relativieren ganz schnell den verklärten Blick auch die "gute alte Zeit". Ich bin ja auch ein Fan von altem Zeug, sonst wäre ich nicht hier - trotzdem finde ich, dass man zwar nicht jeden neuen Mist mitmachen muss, und sich seine Kritik bewahren sollte, man sollte sich dem Fortschritt aber schon zuwenden, weil man nur so erkennen kann, was mist ist und was nicht. Vieles, was aus der "früher war alles besser" Sicht schlimm aussieht, hat ja auch seine Vorteile. Wenn ich mir z.B. die Standard Radioausstattung selbst der S-Klasse von 1982 ansehe, da kann sich jeder selber die Frage beantworten, ob er so einen Müll heute noch haben wollte, nur weil er technisch einfacher ist.
Ich selber schraube an Autos - schwerpunktmäßig Mercedes - seit den späten siebzigern, da hatte ich selber noch gar keinen Führerschein, und bei meinen älteren Schulkollegen ohne goldenen Löffel im Mund war es zu der Zeit modern, alte Diesel Flossen für 300 Mark mit Rest TÜV zu kaufen und zuende zu fahren. Immer, wenn ich ein moderneres Auto in die Finger gekriegt habe, fand ich es am Anfang wahnsinnig kompliziert, bin dann aber reingewachsen. Die letzte Autogeneration, an die ich mich schraubertechnisch rangetraut habe, ist die E-Klasse W211, die als Kombi bis 2009 gebaut wurde. Momentan kommt grade der W212 in die "Schrottphase" und der W213 geht preislich grade auf Abwärts-Tour, ich denke, wenn die Modelle bei den Schraubern angekommen sind, wird es auch hier Möglichkeiten geben, sie in Eigenintiative instandzuhalten. Anders als bei HiFi kann man auch mit alten Autos so viel Geld verdienen, dass es motivationsfördernd wirkt.
Was mich ehrlich gesagt immer ein wenig wundert - wir sind doch hier in einem HiFi Forum unterwegs, da gehe ich erstmal davon aus, dass hier gewisse Ansprüche an den Klang normal sind. Wie haltet Ihr beim Auto solche Prothesenlösungen aus, wie sie hier oft diakutiert werden ? Wenn ein Auto innen so leise und akustisch gedämpft ist, dass man auch bei Autobahntempo noch was vom Radio hört, und wenn die Lautsprecherausstattung eine "Bühne" aufbaut, bei der man trotz Fahrgeräuschen noch differenziert Instrumente raushören kann, dann ist das zusammen mit dem Fahrgefühl doch ein tolles Erlebnis - und da sind moderne Autos halt wesentlich besser aufgestellt, als die Kisten aus der Zeit, wo "stereo" das Maximum war, wofür sich Hersteller interessiert haben.
Gruß Frank
Ich habe ja noch einen W123 Kombi von 1985 als 15 Liter saufenden Sechszylinder, als das mein Alltagsauto war, fand ich den toll und habe nichts vermisst. Wenn ich ihn aber mit dem W210 und dem W211 vergleiche, wobei die ja auch schon beide uralt sind, liegen da wischen den beiden und dem W123 keine Welten, sondern Universen. Seit ich den S211 gewöhnt bin, kommt mir der ehemals als riesig und komfortabel empfundene S123 vor wie eine hochbeinige schaukelnde Kalesche, in der ich mich bei Geschwindigkeiten jenseits von 100km/h nicht mehr so wirklich wohl fühle. Für das, was der 211 Kombi mit dem kleinen "Taxidiesel" an Fahrkomfort und Fahrleistung bietet, musste sich 1982 die S-Klasse W126 ziemlich strecken - und der 211 hat ab Werk eine Innenraumakustik und eine Audio-Ausstattung, für die man beim W123 vierstellige Beträge ausgeben musste, um dem halbwegs nahe zu kommen.
Es gibt doch bei Youtube die ZDF Autotests mit Rainer Günzler, die relativieren ganz schnell den verklärten Blick auch die "gute alte Zeit". Ich bin ja auch ein Fan von altem Zeug, sonst wäre ich nicht hier - trotzdem finde ich, dass man zwar nicht jeden neuen Mist mitmachen muss, und sich seine Kritik bewahren sollte, man sollte sich dem Fortschritt aber schon zuwenden, weil man nur so erkennen kann, was mist ist und was nicht. Vieles, was aus der "früher war alles besser" Sicht schlimm aussieht, hat ja auch seine Vorteile. Wenn ich mir z.B. die Standard Radioausstattung selbst der S-Klasse von 1982 ansehe, da kann sich jeder selber die Frage beantworten, ob er so einen Müll heute noch haben wollte, nur weil er technisch einfacher ist.
Ich selber schraube an Autos - schwerpunktmäßig Mercedes - seit den späten siebzigern, da hatte ich selber noch gar keinen Führerschein, und bei meinen älteren Schulkollegen ohne goldenen Löffel im Mund war es zu der Zeit modern, alte Diesel Flossen für 300 Mark mit Rest TÜV zu kaufen und zuende zu fahren. Immer, wenn ich ein moderneres Auto in die Finger gekriegt habe, fand ich es am Anfang wahnsinnig kompliziert, bin dann aber reingewachsen. Die letzte Autogeneration, an die ich mich schraubertechnisch rangetraut habe, ist die E-Klasse W211, die als Kombi bis 2009 gebaut wurde. Momentan kommt grade der W212 in die "Schrottphase" und der W213 geht preislich grade auf Abwärts-Tour, ich denke, wenn die Modelle bei den Schraubern angekommen sind, wird es auch hier Möglichkeiten geben, sie in Eigenintiative instandzuhalten. Anders als bei HiFi kann man auch mit alten Autos so viel Geld verdienen, dass es motivationsfördernd wirkt.
Was mich ehrlich gesagt immer ein wenig wundert - wir sind doch hier in einem HiFi Forum unterwegs, da gehe ich erstmal davon aus, dass hier gewisse Ansprüche an den Klang normal sind. Wie haltet Ihr beim Auto solche Prothesenlösungen aus, wie sie hier oft diakutiert werden ? Wenn ein Auto innen so leise und akustisch gedämpft ist, dass man auch bei Autobahntempo noch was vom Radio hört, und wenn die Lautsprecherausstattung eine "Bühne" aufbaut, bei der man trotz Fahrgeräuschen noch differenziert Instrumente raushören kann, dann ist das zusammen mit dem Fahrgefühl doch ein tolles Erlebnis - und da sind moderne Autos halt wesentlich besser aufgestellt, als die Kisten aus der Zeit, wo "stereo" das Maximum war, wofür sich Hersteller interessiert haben.
Gruß Frank