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Plattenspieler JVC QL-Y3F Tonarm-/Automatik-Problem
#1
Hallo Ihr,

vielleicht kann mir ja jemand helfen bei meinem Problem:

Ich habe vor ein paar Wochen in der Bucht einen JVC QL-Y3F erstanden.

[Bild: qly3f_01.jpg]

(Bildquelle: JVC Katalog)

Gekauft habe ich ihn als defekt (ohne Headshell, ohne Füsse) und mit einem Problem mit der SPEED-Taste... Die SPEED-Taste habe ich schnell wieder hinbekommen, die war nur extrem verklemmt.

Nun ist folgendes Problem und da scheine ich laut anderen Foren auch nicht so ganz alleine zu sein:

Die Tonarmsteuerung für UP/DOWN und die Automatik (START/STOP) funktioniert nicht so, wie es soll.

Folgende Symptome:
  1. Tonarm lässt sich mit der Taste UP/DOWN hochfahren, aber nicht mehr runter
  2. Durch Drücken der START/STOP-Taste läuft Teller an, Tonarm hebt sich, bleibt aber in Ausgangsposition stehen (sollte sich in Richtung Plattenanfang bewegen)
  3. Bewege ich den Tonarm dann von Hand in Richtung Platte, bewegt sich manchmal der Tonarm von alleine weiter und senkt sich am Anfang der Platte richtig ab
  4. Am Plattenende hebt sich der Tonarm, bewegt sich aber nicht nach rechts in die Ausgangsstellung
  5. Bewege ich den Tonarm dann von Hand nach rechts, bewegt sich manchmal der Tonarm von alleine weiter in die Ausgangsstellung und senkt sich ab und der Teller schaltet sich aus
  6. Bleibt der Tonarm aus irgendwelchen Gründen oben, lässt sich das nur durch Ausschalten des Gerätes beheben (Solenoid stromlos)
Ist hier ein QL-Y3F Besitzer, der die gleichen Probleme hatte und sie lösen konnte? Vielleicht hat ja auch Klaus (jvc_graz) eine Idee oder Lösungsmöglichkeit?


Bevor Ihr zu schnell antwortet:
  1. JA, ich habe von Vinylengine das Servicemanual und den Schaltplan
  2. JA, ich bin der Lage diese zu lesen und zu verstehen und habe gemäß dem Servicemanual schon verschiedene Dinge ausprobiert

Gemäß Servicemanual kommen eigentlich nur noch zwei Sachen in die engere Auswahl:
  1. UP-/und oder DOWN-Switch am Lift defekt
  2. IC 804 defekt (NEC UPD554C-033)

Zum Thema UP-/DOWN-Switch folgendes Bild aus dem Servicemanual:

[Bild: qly3f_02.jpg]

Der handschriftliche Text ist nicht von mir, der steht schon so im Schaltplan drin. Meine Verwunderung hier: Der linke Switch ist scheinbar mit Masse verbunden laut Plan. In Natura habe ich das nicht feststellen können (weder optisch noch messtechnisch)!
Ist das nun ein Fehler im Plan oder hat mein Vorgänger (auf der Platine wurde schon im Bereich der Tonarmsteuerung einiges ausgetauscht) evtl. hier irgendwo ein Kabel beim Zusammenbau vergessen?

Und falls mit den Schaltern alles in Ordnung sein sollte, so sagt das Manual aus: IC804 defekt. Über das Ding ist leider so gar nicht viel im Netz zu finden. Es handelt sich scheinbar um einen 4-Bit Mikroprozessor mit internem ROM und RAM.

[Bild: qly3f_03.jpg]

Und nun hier die interessante Frage: Wenn ich genau dieses IC bekomme (also von NEC mit der Endnummer -033), ist dass dann auch richtig programmiert (für den JVC) oder handelt es sich dann um einen noch zu programmierenden Mikroprozessor???

Viele Grüße,
Stefan
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#2
Allermeistens sind solche Probleme mechanischer Natur!

Shy
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#3
Meiner Erinnerung nach hat der QL-Y3F am Tonarm einen Kontakt aus leitfähigem Gummi, und zwar da, wo der Tonarm auf der Liftbank aufliegt. Mit diesem Kontakt wird registriert, ob der Arm wirklich angehoben wurde; das wird wohl der "Down Switch" sein. Ich hatte bei meinem QL-Y3F (vor 30 Jahren …) das Problem, dass dieses Gummi kaputt/verloren ging. Die Symptome, die Du beschreibst, kommen mir bekannt vor (aber, wie gesagt: 30 Jahre …). Damals habe ich das Gummi provisorisch durch ein kleines "Kügelchen" aus Alufolie ersetzt und die Steuerung lief wieder normal.

Gruß

Thomas
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#4
Vielleicht sollte ich mich klarer ausdrücken: Hier ist kein "richtiger" Schalter zu suchen. Vielmehr ist der Tonarm (mit dem Leitgummi) der eine Kontakt des Schalters (wahrscheinlich der Kontakt, der auf Masse liegt, weil das Tonarmrohr ja auch abschirmen soll) und die (isolierte) Liftbank der andere Kontakt.

Gruß

Thomas
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#5
Ja, dann stellt der Tonarm selbst auch die Verbindung zur Masse dar.

Shy
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#6
Hallo Stefan,

zumindest bei einem Teil der Probleme würde ich ebenfalls - wie Armin - auf die Mechanik tippen. Hast Du die Mechanik schon komplett zerlegt und gereinigt? Oft hilft das schon.


Viele Grüße
Thomas
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#7
Sorry, etwas OT...

Welches System hast Du angetüdelt? (Habe den gleichen Dreher)

Hi
[Bild: nordicflags2v5jk8.jpg]
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#8
Hallo Thunderforce,

erstmal die Antwort zur OT Frage:

Da ich nicht wusste, ob ich den Player überhaupt reparieren kann, habe ich erstmal nur was ganz simples dran: Ortofon OM10 mit SH-4 Headshell.

(11.06.2014, 10:01)Thunderforce schrieb: Sorry, etwas OT...

Welches System hast Du angetüdelt? (Habe den gleichen Dreher)

Hi
[-] 1 Mitglied sagt Danke an stefankv für diesen Beitrag:
  • Viking
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#9
Hallo an die freundlichen Helfer!

Nach Euren Hinweisen habe ich mir nochmal die Tonarm Mechanik angesehen.

Und der Gewinner ist paschulke2!

Ein "richtiger" Schalter ist der UP-Switch nicht (also ich mein jetzt den Schalter/Sensor, ob der Arm oben ist). Der funktioniert in der Tat über die Masse/Erdung des Tonarms über ein (wohl ehemals) leitfähiges Gummi (hier auf den Bilder rot eingekreist). Wenn der Lift oben ist, hat der Tonarm (Masse) über das Gummi Kontakt mit dem Lift, der wiederum auch leitend ist.

Das interessante an der Sache ist, das die Liftbank (silbergrau, siehe nachfolgende Fotos) eigentlich Plastik ist und ich deshalb nicht vermutet hatte, dass so der Massekontakt zustande kommen könnte. Aber die Liftbank leitet, und zwar richtig gut!

Nur das Gummi halt nicht mehr. Bei diversen Messungen war mal Kontakt da, dann mal nicht. Das würde jetzt auch die ganzen Symptome (geht, geht mal nicht, geht wenn Tonarm links/rechts bewegt wird) erklären.

[Bild: qly3f_04.jpg]

[Bild: qly3f_05.jpg]

[Bild: qly3f_06.jpg]

[Bild: qly3f_07.jpg]

Jetzt bin ich nur noch am Rätseln, wie ich den Fehler beheben kann. Das mit dem Alukügelchen ist eine interessante Idee, die werde ich die Tage mal ausprobieren.

Alternativ habe ich im Internet eine holländische Firma gefunden, die mir vielleicht helfen kann. Die stellen nämlich leitfähiges Gummi her! Dort werde ich mal nachfragen.

Viele Grüße,
Stefan
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#10
(11.06.2014, 19:49)stefankv schrieb: Jetzt bin ich nur noch am Rätseln, wie ich den Fehler beheben kann. Das mit dem Alukügelchen ist eine interessante Idee, die werde ich die Tage mal ausprobieren.
Die Geschichte mit der zusammengeknüllten Alufolie war natürlich aus der Not geboren (ich war jung und hatte kein Geld …), hat aber – wie so manches Provisorium – lang gehalten.

Wenn der Kontaktgummi noch da ist, dann würde ich es mal mit Saubermachen versuchen (Isopropanol, Alkohol oder Wasser mit Spülmittel).

Gruß

Thomas

PS: Die Verbindung des Tonarmrohrs nach Masse hast Du aber getestet, ja?
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#11
Was auch noch denkbar wäre: Vielleicht hat ja schon jemand den Kontaktgummi ersetzt und dabei nicht das Originalteil genommen, sondern einen nicht leitenden Gummi, weil sich eben diese Funktion des Gummis und der Liftbank nicht unbedingt auf den ersten Blick erschließt …

Gruß

Thomas
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#12
Hallo Thomas,

(11.06.2014, 20:54)paschulke2 schrieb: Wenn der Kontaktgummi noch da ist, dann würde ich es mal mit Saubermachen versuchen (Isopropanol, Alkohol oder Wasser mit Spülmittel).

PS: Die Verbindung des Tonarmrohrs nach Masse hast Du aber getestet, ja?

Saubermachen hat nichts gebracht und die Masse zum Tonarm ist auch da.

Bei dem Gummi dürfte es sich wohl auch um das Original handeln, hier mal ein Bild davon:

[Bild: qly3f_08.jpg]

Durch die zwei Pröppel oben wird es im Tonarm festgehalten, unten ist die Auflagefläche, wo das Gummi dann auf der Liftbank aufliegt.

Am Samstag habe ich das Probentütchen mit verschiedenen Mustern von einer Firma, die sich auf Produkte zur elektromagnetischen Abschirmung spezialisiert hat, bekommen. Sie hatten auch ein Muster mit leitfähigem Gummi mit dazu gelegt, was ich aber nicht auf die Form zuschneiden konnte und es somit nicht im Befestigungsloch gehalten hat.

Aber im Probentütchen befand sich auch ein Muster von einem kleinen Schlauch mit weichem Plastikinnenleben und feiner Geflechtschirmung aussen. Das habe ich mir auf die Grösse abgeschnitten, und dann zusammengedrückt in das Loch im Tonarm "gefummelt".

[Bild: qly3f_09.jpg]

Ergebnis: Der Kontakt funktioniert wieder so wie er soll und der Player dadurch auch wieder!!!

Ich danke Euch nochmal recht herzlich für die vielen hilfreichen Tipps!

Viele Grüße,
Stefan
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