Furnieren leicht gemacht - Schritt für Schritt Anleitung f. Anfänger

[oldsansui]

Sehr geiler Thread
Mir sind auch schon 3 Receiver Cases in dieser Art fast gut gelungen.
Aber jedes Teil wird etwas besser. Im Sommer geht es auf der Terrasse weiter.
Klasse Tipps - Deine Anleitung lässt mich locker bleiber - Herzlichen Dank Jo

[Steini]

die meisten Kippen sind bestimmt eh abgebrannt ohne fünf mal daran gezogen zu haben

[Der Karsten]

Wenns dann endlich etwas wärmer draussen ist werd ich meinem PS-8750 auch ne neue Unterhose verpassen
Hatte ich bei meinem PS-6750 auch schon gemacht weil mir das dunkelgraue Plastefoliengedöns nicht gefällt

[Sachzich]

Hoffentlich mit aussagekräftigen Bildern Karsten

[oldsansui]

Genau
Für die cool "shades of grey"/schwarz gehaltenen Sony Dreher Serie würde ich stark dunkles Furnier nehmen, so ins rötliche passt mM. nicht.
Ich habe noch etwas Mooreiche liegen, die Menge sollte reichen, kannst Du for free haben Karsten.

[charlymu]

Mein Projekt, Coral CX-7 MKII Tröten in schwarz foliert, mit schwarzer Frontbespannung sollen furniert werden.

Schallwand und Rückwand sollen bleiben wie sie sind. Also nur die verbleibenden 4 Seiten. Diese würde ich gerne in einem dunklen Holzton haben.

Ich habe aber mal so gar keine Ahnung von Furnier, was würdet Ihr mir raten? Und wo bekomme ich so große Furnierblätter für einen vernünftigen Preis her?

Auf Stoß furnieren, beim ersten Versuch, muß ich nicht unbedingt haben. Klebefurnier? Oder mit Ponal verbimsen? Was für ein Holz?

Fragen über Fragen...

[Der Karsten]

Danke Rainer, haste mal n Bild wo man das besser erkennen kann
Der Sui 890 ist ja sehr schön, aber vom Furnier her nicht so toll erkennbar

Mußte mal bei Ebay reingucken Dirk einfach mal Furnier eingeben und los

[Ichundich]

Fragen über Fragen...

Fahr mal nach Mentzen Furnierwerkstatt dort kann man oftmals schöne große Reststücke günstig oder gar geschenkt abstauben.

[timundstruppi]

Toller Beitrag!
Mit dem Rauchen ist mir nicht aufgefallen. Ich dachte, das war Beize.
Ich hatte eher gedacht: Haben wir heute schon Vollmond?

[Ichundich]

Wieso haste schon nee Pulle Korn intus

[timundstruppi]

Ich meine die Unterarme...
Wen bekämpft die Fledermaus?
Wer verwandelt sich?

[Miwo]

Hmm, habe mir gerade mal die ganzen Bilder angeschaut. Alter Schwede, der nikotingetränkte rechte Zeigefinger sieht aber voll ätzend aus. Maybe sollte ich mim Rauchen aufhören

Wenn Du da mal Tipps brauchst, ich hab es seit Dezember geschafft...

[winix]

Hmm, habe mir gerade mal die ganzen Bilder angeschaut. Alter Schwede, der nikotingetränkte rechte Zeigefinger sieht aber voll ätzend aus. Maybe sollte ich mim Rauchen aufhören

Bimsstein

[Sachzich]

Jau, die Unterarme sind mir auch aufgefallen, sieht ja aus wie vom Affen behaart

Und nein, ich rauche gern deswegen ja auch extra Van Nelle Zware Shag, das muss Atemnot geben beim inhalieren...

So, jetzt aber genuch dumm Tüch gelabert.

[timundstruppi]

Affe?
ne Werwolf, wenn der Vollmond rauskommt.

Bei mir auch, aber blond. Auf einem Foto sah ich wie der Camelmann am Arm aus.
Ich hatte meiner Tochter das Foto einer Stelle am Arm nach einer Sommelrodelbahnfahrt in Kärnten geschickt. Ich hatte mich an einer kleinen Stelle verbrannt, wie sie dort Jahre zuvor. Letztes Jahr kam sie nicht mehr mit, zu groß/alt...
Man wird

[winix]

Und nein, ich rauche gern deswegen ja auch extra Van Nelle Zware Shag, das muss Atemnot geben beim inhalieren...

Endlich mal einer, der auch was Gscheits qualmt

Red Bull Zware Shag

[Sachzich]

Dirk (charlymu), du machst dir viel zu viel Gedanken

Du gehst wie folgt vor:
Fahr zum Baumarkt, bei den Holzzuschnitten gibt es eine Restekiste. Da suchst du dir ein paar Reste - gibbet für ganz kleines Geld (fürn 5er gibbet genuch zum Üben).
Furnier hatte Karsten schon geschrieben, hinfahren, fragen für Reste.
Mehr brauchts erstmal nicht.
Dann fängst an Wie man verfahren könnte, steht ja hier im Fred.
Du wirst sehen, dass das geht.

Also, das erste Mal habe ich vor über 30 Jahren furniert, damals noch mit Bügeleisen und Furnier mit Kleberücken. Dazu habe ich auch erstmal geübt, wollte doch wissen, was wie wo und überhaupt. Natürlich ist das inne Hose gegangen, war aber nicht schlimm, hat nachn paar Versuchen dann funktioniert. Dann war sehr lange Zeit Ruhe, habe auch erst jetzt wieder damit angefangen und mich erinnert, dass das mit dem Bügelfurnier nicht so mein Ding ist - da bin ich zu dämlich für
Und jetzt, also heute, habe ich auch erstmal geübt, also so eine "Kaltpressaktion". Einfach paar Bretter auße Restekiste und los gings.

Ich bezeichne mich als Anfänger, bin ich auch, weil soooo viel habe ich nicht gemacht: 4 Paar Boxen und Böxchen und ein Zargenversuch - mehr nicht.

[UriahHeep]

Nicht nur einer.
Im offiziellen Vertrieb noch keinen günstigeren gefunden. Morgens die Augen noch nicht ganz auf gehts los.

[zuendi]

Ich bin ebenfalls ein Anfänger, in der Furniertechnik, habe aber schon alle hobbymäßigen Macharten durchprobiert und zumindest für die Theorie, einen fähigen Fachmann im Hintergrund. Ich gebe mal meine Erfahrungen wieder:

Schmelzkleberfurniere aufbügeln:
Furnieren mit schon industriell aufgebrachten Schmelzkleber, ist recht einfach zu realisieren. Aber es hat auch Nachteile - die Verklebung der Furniere, sollte beim ersten mal, sofort 100%ig gelingen. Wenn das nicht exakt geklappt hat, kann sich das Furnier später lösen. Und bei erneuten festbügeln, kann sich das Furnier zusammenziehen, so das plötzlich = unschöne Spalte, an den Furnierkanten entstehen. Bzw. es kann sich etwas verformen und dadurch verschieben. Plötzlich passt der runde Ausschnitt der Lautsprecher nicht mehr = nacharbeiten. Die Ritzen an den Kanten, kann man mit Holzkitt, hergestellt aus dem Schleifstaub + Holzleim auffüllen, aber es ist trotzdem kein Furnier und demzufolge sichtbar.
Die dafür notwendigen Furniere, zumindest die ich bisher gekauft habe, sind industriell, aus schmaleren Einzelfurnieren, industriell zusammengefügt. Schon durch Überhitzung, zu langer Einwirkzeit der Hitze, können die Fügestellen, als Spalt sichtbar werden.
Auch wenn das Furnier einwandfrei verklebt wurde, bilden sich an den industriellen Fügestellen der Furniere = feine Spalten / Risse. Die sind zwar kaum sichtbar, aber ich fühle sie - denn an der Stelle ist die Oberflächenbehandlung (polierter Schleifgrund) gerissen und das ist zumindest fühlbar.
Sehr bewährt hat sich ein hoher Anpressdruck, des noch "heißen" Furniers. Das habe ich mit einer schmalen und geschliffenen Kante, eines Hartholz-Vierkantholz und Schmackes erreicht. Anpressen, nur durch das Bügeleisen, hat sich nicht bewährt.
Dann habe ich gelesen, dass durch Wärmeeinwirkung, wie Sonneneinstrahlung, Nähe zu Heizkörpern - sich das Furnier lösen kann. Ein späteres Anbügeln, ist zumindest durch die Oberflächenversiegelung, nicht mehr möglich.
Daher ist diese Methode nicht optimal, aber machbar.

Furniere mit Ponal aufbügeln:
Die Verarbeitung ist nicht jedermanns Sache, das Furnier wölbt sich, durch die in dem Kleber und ins Furnier gewanderte Feuchtigkeit. Durch die Zufuhr der Bügelhitze verstärkt sich der Effekt schlagartig. Daher auch beim aufbügeln, wird es noch welliger. Aber letztendlich konnte ich es bändigen, das dauert eben seine Zeit und es klebte bombenfest und wahrscheinlich unlösbar, auf dem Objekt. Bei der Verarbeitung schrumpft es leicht, also immer etwas mehr Furnier einplanen. Eventuell bekommt man das besser hin, wenn man den Holzkleber, länger ablüften lässt, so das er weniger Feuchtigkeit enthält, denn auch dieses Ponal wird durch Hitze wieder weich und "verschmolzen", die Feuchtigkeit ist eher kontraproduktiv! Aber solange, habe ich mir nicht gewagt zu warten. Der Kleberauftrag erfolgte nicht mit der Rolle, sondern mit einem sehr feinen Zahnspachtel, auf beide Klebeseiten. Dadurch kann der Kleber, gut "verlaufen", beim anpressen, denn er findet ja noch Freistellen. An den Kanten sollte er, auf der ganzen Länge leicht austreten, dann ist es optimal.

Furniere mit Ponal kalt aufpressen:
Das wurde hier schon gut beschrieben, dem ich mich anschließe. Die einfachste Methode, mit dem geringsten Furnierschwund. Der Kleberauftrag erfolgte ebenfalls, mit einem Zahnspachtel und dann pressen. Die gute Pressung, macht die Qualität aus und hier haben wir ein Problem. Industrielle Qualitätspressen, sind leicht sphärisch, damit ist ein gleichmäßiger Druck besser gewährleistet. Wenn wir einfach ein paar Hölzer, mit Schraubzwingen verspannen, können sich durch das verspannen = Hohlräume bilden. Diese sind kaum wahrnehmbar und manchmal erst bei der Nachbearbeitung - sichtbar. Also vernünftig verspannen, mit entsprechenden Hilfsmitteln, ist das "A" und "O". Und eine Trennfolie zwischen legen, damit durchschlagender Kleber, sich nicht mit den Pressmitteln verbindet. Das Ergebnis ist aber durchweg als das beste und einfachste, zu deklarieren. Dafür dauert es aber auch am längsten, zumindest bei mir. Ich habe jeden Tag, eine Seite, einer Box verklebt = 6 Tage.
Das wurde hier aber schon beschrieben, ich fasse das nur nochmal zusammen.

Nachbearbeitung:
Furnierkanten, kann man leicht mit einem Cuttermesser schneiden, dessen Klinge aber ein hohe Qualität und Schärfe haben sollte. Vom Prinzip, pro Schnitt = einmal Klinge abbrechen. Dann ohne Druck ca. 10 mal und gegenläufig, je nach Furnierhärte. Nie bis zum Ende durchziehen und das Werkstück auf eine gute, plane und krümelfreie Arbeitsoberfläche legen.
Furniersägen gehen sicherlich auch, aber eine gute, brauchbare kann schnell mal 100 Euro kosten und das für 2 Boxen zusätzlich ausgeben? Und die 5 Euro-Teile, das kann sich jeder selber beantworten, nicht umsonst werden höherwertigere und teurere Modelle angeboten. Und wenn man die Furniersägen, egal welcher Qualität, nicht ebenfalls gefühlvoll bedient, dann reißt das Furnier, auch am Ende schnell aus. Daher ..., muss jeder für sich selber entscheiden!

Zum Schluss wird das Furnier geschliffen, bewährt hat sich bei glatten Flächen, ohne Kanten (Boxen), ein Exczenterschleifer. Der sollte ebenfalls, kein schweres Billigteil sein und eine Maschine, die nur Schwingungen erzeugt und keine Umdrehungen des Schleiftellers. Ohne großen Druck und relativ schnell schleifen, man sieht und fühlt das Ergebnis schon. Dann die Furnieroberfläche, mit einem feuchten Lappen abwischen, so richten sich feine Holzfasern auf und mit immer feineren Schleifscheiben nachbehandeln. Hierbei gilt, so wenig, wie möglich schleifen, denn das Furnier ist endlich, in seiner Stärke.

Finishbehandlung, ob ölen, wachsen, lasieren, lackieren, polieren - wie jeder mag und das wäre ein neues Thema.

[dksp]

Super Thread hier… mit super Beiträgen

[oldsansui]

Danke Rainer, haste mal n Bild wo man das besser erkennen kann
Der Sui 890 ist ja sehr schön, aber vom Furnier her nicht so toll erkennbar

Mooreiche gewachst - Bitteschön.




Gute Auswahl - faire Preise

Ich habe mit Ponal aufgebügelt. Genau die Nachteile, die zuendi so trefflich zusammenfasst, habe ich auch bemerkt.
Aber letztlich ist es - für meinen bescheidenen Anspruch - gerade noch gut geworden.
Die Erfahrung zählt. Ich werde öfter mal einen überbügeln.

[Der Karsten]

Hallo Rainer,
danke für die Bilder aber ich glaube Moorleiche ist mir von der Maserung etwas zu unspektakulär
Wie findest Du das hier



Ich will ja meine gesamten Geräte mit einheitlichen Seitenteilen ausstatten

[oldsansui]

Leider geil

[Der Karsten]

Finde ich auch, wird dann wenn der Frühling voll da ist in Angriff genommen
Ölen oder Hochglanzlack, was meinste sieht besser aus

[zuendi]

Weder noch, wenn ich dazu was sagen darf?