Moin,
heute ist der Schaltplan fertig geworden.
Da dies ein "open Hardware" Projekt ist, kann jeder Interessent Diesen gern benutzen und damit machen was er möchte, es gibt keine Copyrights.
Gezeichnet wurde der Plan mit der Software
"sPlan" des Herstellers ABACOM. Es gibt einen kleinen kostenlosen Viewer (ganz unten auf der verlinkten Seite), der es Euch ermöglicht, die Originaldatei zu öffnen und zu betrachten und dabei jede Skalierung zu benutzen, die angenehm ist. Mit der Vollversion der Software lässt sich der Plan natürlich auch ändern.
Hier der Direktlink zum Viewer:
Download sPlan 7.0 - Viewer
Und hier der Schaltplan selbst:
LED VU-Meter 2x50
Außerdem hier noch ein PNG-Bild, falls das reicht:
An dieser Stelle ein paar kleine Anmerkungen zur Schaltung für interessierte Leser:
Die beiden MAXIM ICs MAX7219 sind für die Steuerung der LEDs zuständig. Jeder dieser ICs kann maximal 64 LEDs steuern, wobei mehrere davon hintereinander geschaltet werden können.
Diese ICs arbeiten nach dem s.g. Zeitmultiplex-Verfahren, das heißt, nicht alle LEDs leuchten gleichzeitig, sondern Gruppen von je 8 Stück werden in schneller Folge nacheinander bedient. Durch die Geschwindigkeit der Umschaltung sieht das Auge alle LEDs als Ganzes. Das spart eine Menge Strom und kommt mit vergleichsweise wenigen Anschlüssen aus (z.B. 16 Anschlüsse für 64 LEDs). Fast alle LED-Anzeigen arbeiten mit diesem Verfahren.
Der MAX7219 braucht für die LEDs keine Vorwiderstände, er hat PWM-getaktete Stromausgänge. Als Steuerleitungen zum Mikrocontroller werden nur 3 Leitungen gebraucht. Diese dienen als serielles Bussystem. Die Widerstände R1 und R2 legen den Strom durch die LEDs fest. Diese Widerstände sollten auf keinen Fall kleiner als 10K sein, mehr ist für die LEDs nicht gesund, zumal sich die Helligkeit per Software und Taster S2 schrittweise ändern lässt.
Im Schaltplan seht Ihr bei IC1 alle 50 LEDs für einen Kanal.
Da der Platz auf einer A4 Zeichnung endlich ist, habe ich bei IC2 die LEDs für den zweiten Kanal weggelassen - der Anschluss entspricht exakt dem wie bei IC1 gezeigten Schema.
Weiterhin haben wir das Herzstück des Projekts, einen Mikrocontroller ATtiny861A der Firma Atmel. Der kann schon richtig was und kostet gerade mal 1,75€ beim großen Elektronik-Discounter mit dem "R".
Die Software für dieses Projekt ist in "C" im kostenlosen Atmel-Studio geschrieben und obwohl sie schon recht umfangreich ist, benutzt sie nur 17% des Mikrocontrollers - bis jetzt.
Der Mikrocontroller hat jede Menge eingebaute A/D-Wandler mit 10Bit Auflösung, zwei davon benutzen wir. 10Bit heißt, der AD-Wandler kann die angelegte Gleichspannung in genau 1024 Teile zerlegen.
Um einen definierten Messbereich zu haben, benötigt man eine Referenzspannung, die bei uns in Form der Referenzspannungsquelle LM4040C41 vorliegt und eine Referenzspannung von 4.096V mit 0.5% Genauigkeit erzeugt. Genauer ist zwar immer möglich, aber nicht unbedingt nötig - muss jeder selbst entscheiden, es gibt auch sehr teure Referenzspannungsquellen
.
Wir haben also 4.096V und 1024 Wandlerschritte - das macht eine Auflösung von 4096 / 1024 = 4mV pro Schritt - gar nicht so übel für ein VU-Meter, was?
Weiter gehts mit dem Taster S1.
Der schaltet zwischen den Modi um und speichert die Einstellung permanent im internen EEPROM des Controllers.
Möglich sind derzeit:
- Balkenanzeige + Peak Hold mit Fallback
- Balkenanzeige + Peak Hold ohne Fallback (Peak geht dann einfach aus)
- Balkenanzeige ohne Peak
- Punktanzeige + Peak Hold mit Fallback
- Punktanzeige + Peak Hold ohne Fallback (Peak geht dann einfach aus)
- Punktanzeige ohne Peak
Nun kommen wir zum analogen Teil. Pro Kanal wird ein OPAmp benötigt um eine aktive Gleichrichtung zu ermöglichen. Diese Schaltung habe ich nicht erfunden, sie leistet bereits gute Dienste in diversen VU-Metern, die man so im Web findet. Die Eingangsempfindlichkeit kann mit P1 und P2 eingestellt werden.
Eine Besonderheit ist der OPAmp selbst. In unserem Fall arbeitet er mit einer einzigen Versorgungsspannung und diese beträgt nur 5V. Es ist ein "Rail2Rail on Output" Typ.
Das bedeutet, er kann trotz der unsymmetrischen Betriebsspannung am Ausgang ein Signal erzeugen, dass entweder sehr nah an "0" oder sehr nahe an der Versorgungsspannung liegt - eben Rail-to-Rail. Einerseits decken wir damit unseren Messbereich ab (mehr als 4.096V brauchen wir ja nicht), andrerseits kann am Ausgang des OPAmps niemals mehr als 5V anliegen und unseren Mikrocontroller zerstören.
Die letzte Besonderheit liegt in der Stromversorgung selbst.
Alles wird mit 5V betrieben, aber wer hat schon in seinem Gerät 5V bei ca. 500mA?
Die Lösung liegt in einem Spannungsregler. Man könnte einen normalen Linearregler wie den 7805 benutzen (geht sogar ohne Schaltungsänderung), dann sollte aber eine sehr gute Kühlung vorhanden sein. Schon bei 12V am Eingang entsteht eine Verlustleistung in nicht unerheblicher Höhe, die viel Wärme bedeutet.
Ich habe mich daher für ein pinnkompatibles kleines Wunderwerk auch vom "R" entschieden.
Es ist ein kleiner DC/DC Wandler, der bis zu 96% Wirkungsgrad hat und 1A liefern kann ohne merklich warm zu werden. Die Versorgungsspannung für das LED-VU-Meter kann 8 bis 36V betragen, dabei ist es egal ob es mit Gleichspannung oder Wechselspannung betrieben wird.
Obwohl ich bei meinen Experimenten keinerlei Störgeräusche im NF-Signal hatte, kann natürlich der Aufwand auch höher betrieben werden. Möglich wäre z.B. eine komplette galvanische Trennung! Es gibt ja unter uns auch Leute, die niemals irgendwelchen "Digitalkram" in ihrem Signalweg haben möchten. Diese haben teilweise spitze Ohren
Die Beschaffung der Bauteile stellt kein Problem dar, bis auf den OpAmp.
Leider führt "R" diesen nicht und andere Anbieter haben zum Teil Apothekenpreise.
Ich hatte für den Prototyp auch keinen TLV272 und nahm daher zum Test zwei einfach-OPAmps von "R", die OPA337.
Was an dieser Stelle zu der Frage führt, möchte Jemand mithelfen, einen passenden OPAmp für die Serie zu finden?
Entweder Jemand, der bei Farnell, Schukat etc. bestellen kann (ich kann es nicht mehr zu Händlerkonditionen) und z.B. eine Stange TLV272 kauft oder Ihr macht Vorschläge zu OPAmps, die wir nehmen könnten.
Folgende Kriterien sollten also vom OPAmp erfüllt werden:
- möglichst DIP-Gehäuse
- doppel OPAmp, also zwei Stück in einem Gehäuse
- Rail2Rail am Ausgang
- unsymetrische Versorgungsspannung, er soll sich bei 5V wohl fühlen
- leichte Beschaffbarkeit und preisgünstig
Ich hoffe Ihr hattet Spaß bei Lesen und freut Euch auf den weiteren Werdegang?
Als nächstes kommt ein Video und dann wird die Platine entwickelt.
Über Kommentare, Meinungen, Vorschläge und konstruktive Kritik freue ich mich sehr.
LG
Bruno