02.01.2012, 16:48
So richtig "old" ist wohl noch kein MD-Spieler... trotzdem flog hier einer rum, wollte zu $sohn und war kaputt. Der hat zwar einen alten Dual-Dreher an seinem Yamaha CR-400, aber aus irgendeinem Grund liebt er meine alten Minidiscs, die früher Im Wechsler des Autos steckten. Er liess auf jeden all nicht locker....
Symptom: MDs wurden oft nicht ganz ausgeworfen. Das Laufwerk kaute ungesund auf den Scheibchen rum und brauchte oft mehrere Minuten, um sie erfolgreich rauszuwürgen. In der Zwischenzeit flackerte das Display wild umher und das Gerät machte grausame Selbstzerstörungsklänge. (Als $sohn mal eine Tafel Schokolade im VHS-Recorder versenkte, da machte der ähnliche Geräusche...)
Das beste aber war der Folge-Fehler, der daraus entstand. Sobald auf einer MD eine TOC neu geschrieben werden sollte, kam die MD als "Blank Disc" wieder aus dem Gerät. Ich konnte es nicht glauben. Ein Titel geteilt, ein Name geändert oder ein paar Sekunden Stille weggeschnitten... führte alles zu "Blank Discs". Unrettbar. Und das trotz Schreibschutz. Was für einen unfassbaren Scheiss hat Sony sich da eigentlich ausgedacht!?
Nun denn. Hat meinen Ehrgeiz gepackt. Also auf mit der Schachtel, die gefühlt ca. 300g wiegt. Kein Wunder, denn es ist nix drin:
Wirklich erbärmlich. Da weiss man umso mehr, was man an echtem Hifi-Gerät hat. Verarbeitung und ingeniöser Ansatz sind hier echt eien totale Katastrophe.
Zum Glück lässt sich das Laufwerk mit ein paar Schrauben lösen und auch schichtweise zerlegen, wobei man dem SM tunlichst folgen sollte, sonst brechen flugs irgendwelche Plastiknippel ab oder Bleche verbiegen... fürchterlich.
Schon nach zwei Lagen musste ich laut lachen:
Dieses eingerahmte Knöpsken soll der Spindelmotor sein! Die 470er-Elkos unten zum Größenvergleich. Der Motor ist halb so groß. Die Ironie: Zwei weitere Motoren (von der Größe richtiger Kassettendeckmotoren) sind nur für das motorische Ein- und Ausfahren zuständig. Und ausgerechnet bei denen haperte es.
Schön auch das Drahtbrückengrab rechts!
Der Grund für das hakelnde Ausspucken: Zwei versiffte Microschalter im tiefsten inneren des Mechanismus. So kleine Dinger habe ich noch nie gesehen. Offenbar war die Logik nicht darauf vorbereitet, widersprüchliche Informationen über den Status einer eingelegten Minidisc zu erhalten. Das Resultat: Beim Auswürg-Versuch wurde der OW-Kopf nicht geparkt und die MD mit voller Motorkraft gegen denselben gepresst. Er bog sich gefährlich. Großartige Technik, Sony!
Ein Auslöten und reinigen der Mikroschlater brachte sofortige Abhilfe. das Einziehen und Auswerfen der MD klappt jetzt wieder, mit dem gleichen grausamen Geräusch wie bei Mini-DV-Camcordern. Warum muss man eine Platte bloß motorisch auflegen?
Es blieb das Problem der ungewollten Formatierung. Ein ausgiebiges Studieren des filigranen Blechhaufens zeigte das Problem: Der magnetische OW-Kopf senkte sich bei Schreibvorgängen nicht mehr auf die Oberfläche der MD ab. Der Laser erhitzte die TOC ordnungsgemäß, damit der Mgnetkopf schreiben kann... tat es aber nicht. Noch ein prima Konzept, Sony. Man stelle sich einen Plattenspieler vor der Schallplatten komplett und unwiderruflich löscht, weil eine Nadel fehlt.
Grund für den fehlenden Kontakt zur Scheibe war ein Plastikhebel, der vom Auswurfmotor komplett verformt und verbogen war. Also vorsichtig zurückgebogen das Ganze:
Erstaunlicherweise hat das Laufwerk all das überlebt. Ich war in meiner Wut nicht immer sanft und mir sind auch zwei Plastik-Pinökel entgegengebrochen... keine Ahnung, wo die jetzt fehlen. Zumindest nimmt es aber wieder auf, löscht keine MDs mehr und spuckt auch alles wieder aus, wenn man es will.
Mal sehen, wie lange es im Kinderzimmer überlebt. Als nächstes gibt's dann was volljähriges für den Filius.
Symptom: MDs wurden oft nicht ganz ausgeworfen. Das Laufwerk kaute ungesund auf den Scheibchen rum und brauchte oft mehrere Minuten, um sie erfolgreich rauszuwürgen. In der Zwischenzeit flackerte das Display wild umher und das Gerät machte grausame Selbstzerstörungsklänge. (Als $sohn mal eine Tafel Schokolade im VHS-Recorder versenkte, da machte der ähnliche Geräusche...)
Das beste aber war der Folge-Fehler, der daraus entstand. Sobald auf einer MD eine TOC neu geschrieben werden sollte, kam die MD als "Blank Disc" wieder aus dem Gerät. Ich konnte es nicht glauben. Ein Titel geteilt, ein Name geändert oder ein paar Sekunden Stille weggeschnitten... führte alles zu "Blank Discs". Unrettbar. Und das trotz Schreibschutz. Was für einen unfassbaren Scheiss hat Sony sich da eigentlich ausgedacht!?
Nun denn. Hat meinen Ehrgeiz gepackt. Also auf mit der Schachtel, die gefühlt ca. 300g wiegt. Kein Wunder, denn es ist nix drin:
Wirklich erbärmlich. Da weiss man umso mehr, was man an echtem Hifi-Gerät hat. Verarbeitung und ingeniöser Ansatz sind hier echt eien totale Katastrophe.
Zum Glück lässt sich das Laufwerk mit ein paar Schrauben lösen und auch schichtweise zerlegen, wobei man dem SM tunlichst folgen sollte, sonst brechen flugs irgendwelche Plastiknippel ab oder Bleche verbiegen... fürchterlich.
Schon nach zwei Lagen musste ich laut lachen:
Dieses eingerahmte Knöpsken soll der Spindelmotor sein! Die 470er-Elkos unten zum Größenvergleich. Der Motor ist halb so groß. Die Ironie: Zwei weitere Motoren (von der Größe richtiger Kassettendeckmotoren) sind nur für das motorische Ein- und Ausfahren zuständig. Und ausgerechnet bei denen haperte es.
Schön auch das Drahtbrückengrab rechts!
Der Grund für das hakelnde Ausspucken: Zwei versiffte Microschalter im tiefsten inneren des Mechanismus. So kleine Dinger habe ich noch nie gesehen. Offenbar war die Logik nicht darauf vorbereitet, widersprüchliche Informationen über den Status einer eingelegten Minidisc zu erhalten. Das Resultat: Beim Auswürg-Versuch wurde der OW-Kopf nicht geparkt und die MD mit voller Motorkraft gegen denselben gepresst. Er bog sich gefährlich. Großartige Technik, Sony!
Ein Auslöten und reinigen der Mikroschlater brachte sofortige Abhilfe. das Einziehen und Auswerfen der MD klappt jetzt wieder, mit dem gleichen grausamen Geräusch wie bei Mini-DV-Camcordern. Warum muss man eine Platte bloß motorisch auflegen?
Es blieb das Problem der ungewollten Formatierung. Ein ausgiebiges Studieren des filigranen Blechhaufens zeigte das Problem: Der magnetische OW-Kopf senkte sich bei Schreibvorgängen nicht mehr auf die Oberfläche der MD ab. Der Laser erhitzte die TOC ordnungsgemäß, damit der Mgnetkopf schreiben kann... tat es aber nicht. Noch ein prima Konzept, Sony. Man stelle sich einen Plattenspieler vor der Schallplatten komplett und unwiderruflich löscht, weil eine Nadel fehlt.
Grund für den fehlenden Kontakt zur Scheibe war ein Plastikhebel, der vom Auswurfmotor komplett verformt und verbogen war. Also vorsichtig zurückgebogen das Ganze:
Erstaunlicherweise hat das Laufwerk all das überlebt. Ich war in meiner Wut nicht immer sanft und mir sind auch zwei Plastik-Pinökel entgegengebrochen... keine Ahnung, wo die jetzt fehlen. Zumindest nimmt es aber wieder auf, löscht keine MDs mehr und spuckt auch alles wieder aus, wenn man es will.
Mal sehen, wie lange es im Kinderzimmer überlebt. Als nächstes gibt's dann was volljähriges für den Filius.
Gruß, Friedemann
www.peaceman.de
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