Vorstellung einer seltenen Endstufe: JVC M-L10 von 1982

[Armin777]

Hallo alle,

heute möchte ich Euch mal wieder ein absolutes Schätzchen vorstellen, welches mir Frank zur Reparatur übergab, direkt in Japan (!) ersteigert.

Die Marke JVC (Japan Victor Company) heißt in Japan nur Victor, daher die etwas fremdartig wirkende Beschriftung.
Hier mal eine Abbildung ohne das Holzgehäuse, in dem sie von Hause aus steckt, das Frank aber nicht den Transportrisiken aussetzen wollte, es ist nämlich hochglänzend lackiert und sieht einfach umwerfend aus, ist aber empfindlich.



Dieses Prachtstück stammt aus dem Jahr 1982, wiegt satte 28 kg und leistet lässig 2 mal 160 Watt Sinus an 8 Ohm bei 0,0002% Klirr und über die erstaunliche Leistungsbandbreite von 5 bis 100.000 Hz, was andere auch zu Angaben jenseits von 2 mal 300 Watt veranlassen würde, wobei man nicht einmal lügen müsste.

Defekt war die rechte Endstufe, der Vorbesitzer gab an, dass es dort extrem heiß werden würde. Nun, dann schaut man mal eben nach, oder? Aber wo nur ist die Platine?



Das Service-Manual, welches Frank dankenswerter Weise mitgeliefert hatte, gab zum Glück Auskunft. So kenne ich ältere JVC-Geräte: extrem servicefreundlich!! Insgesamt acht Schrauben entfernen, sechs Kabelbinder aufknipsen und schon läßt sich der Netztrafo entfernen, der die sagenhafte Größe eines DIN-A-Blattes mit einer Dicke von zehn Zentimetern hat. Zunächst die Kabel mit den Steckverbindern aus dem Gehäuse herausfummeln.



Dann läßt sich das Ganze nach hinten schieben und darunter wird die Platine sichtbar und sehr gut zugänglich.



Am Ende läßt sich der immerhin bereits 11 kg wiegende Trafo, der in Toroid-Ringkern-Technik aufgebaut ist, einfach beiseite legen. Er liefert immerhin in der Hauptwicklung zwei mal 53 Volt, damit arbeitet die Endstufe mit plus/minus 75 Volt - das ist auch nicht so häufig!



Nachdem nun die Strom verstärkenden Endtransistoren ausgetauscht waren, weil die Gehäuse aufgeplatzt waren, wurde noch die große Platine nachgelötet und anschließend gewaschen. Zwischendrin wurden noch die Lautsprecherrelais ausgebaut und deren Kontakte wieder auf Hochglanz poliert.
So macht das Arbeiten an einer Endstufe Spaß!



Hier einmal die Siebelkos, vier Stück zu je 10.000µF in 80 Volt!



und das ist die andere Seite der Platine - ein wirklich sauberer Aufbau!



Anschließend stelte ich den Ruhestrom und den Offset exakt ein und ließ sie ein Stündchen probelaufen. Auch die riesigen VU-Meter wurden nach Sinuston auf korrekte und gleiche Anzeige nachgestellt. Eine Besonderheit ist die Beleuchtung dieser Anzeigen, die nahezu die gesamte Front bedecken. Sie wechselt von rot auf weiss, wenn die Schutzschaltung frei gibt. Sieht absolut super aus:




Klanglich verwöhnt sie mit dem Schub, den nur wirklich große, starke Endstufen an die Lautsprecher abgeben - vergleichbar mit einem V8 auf der Straße. Wer so etwas mal unter dem Gasfuß hatte, weiß, was ich meine...

Frank, das ist eine Superendstufe, die Du hoffentlich nicht mehr aus der Hand gibst - obwohl ich mir sehr gut vorstellen kann, dass es Etliche gibt, die sie gerne haben würden!!

[Lakritznase]

Schöner Bericht, Armin - aber die Endstufe ist noch schöner!
Geiles Teil, gefällt mir einfach nur gut.
Meinen Glückwunsch an den Besitzer !

[Mugen]

Hallo Armin

schöner Bericht und eine wirklich schöne Endstufe
Von welchem Frank hast du Sie?

Victor.............soviel zum Thema japanischer Inmarkt.

Die meisten Geräte dieser Klasse wurden lustiger Weise nur auf dem japanischen Inmarkt verklöppelt. Die M-L10 gab es meines Wissens nach nie in Europa oder Amerika. Ebenso die JM-S1000/JC-S1000 welche die größte Kombi des Herstellers zwischen 75-79 war. Und anderes...................schade eigentlich.

[Armin777]

Die meisten Geräte dieser Klasse wurden lustiger Weise nur auf dem japanischen Inmarkt verklöppelt. Die M-L10 gab es meines Wissens nach nie in Europa oder Amerika.

Hallo Ari,
das ist absoluter Quatsch, natürlich gab es die M-L10 in allen Ländern der Erde! Frank hat nur niemanden außerhalb Japans gefunden, der bereit war die Kombi zu verkaufen. Beispielsweise besitzt Klaus aus dem HF (JVC Graz) die Kombi und dort steht auch JVC auf der Front, es gab sie in 100V, 115 Volt, 220 Volt und 240 Volt und es gab eine umschaltbnare Version für den internationalen Markt (also fünf verschiedene Versionen!) - nur bei der japanischen Version steht Victor auf der Frontplatte.

Schau z.B. mal hier: JVC M-L10

Bitte googel doch erst mal, bevor Du hier solche Sachen in die Welt setzt, o.k.?

[Maxihighend]

Was für ein herrliches Gerätchen !!

Ich glaube der JVC-Graz Klaus hatte auch einige Schwierigkeiten diese Teile zu ergattern. Da zahlt sich dann halt die Beharrlichkeit aus .

[Mugen]

tschuldige Armin.........dann werfe ich schon wieder irgendwas durcheinander.

Ich hab vergessen das es sich um diese Kombi von TVK handelt. Stimmt, die waren auch hier erhältlich und sind von JVC so ziemlich das beste was man hier bekam.

[jvc_graz]

na ja, so schwierig war es eigentlich nicht die M-L10/P-L10 mit dem JVC logo zu bekommen. bei den wirklich guten geräten kamen die verkäufer direkt auf mich zu, d.h. nicht über ebay oder yahoo. auch hatte ich bisher dabei immer glück, die geräte waren neu oder fast wie neu. ihr kennt sicherlich meinen QL-10. Der ist wie frisch aus der schachtel

schwierig ist es nur bei den nur in japan selbst vertriebenen geräten, da fehlen mir noch einige. z.b. der JM-S500 oder die M-7070

Gerade diese M-7070 hätte ich gerne- ist sie doch die bessere (?) version der M-7050- sprich des vorgängers der M-L10! vor allem interessiert mich dabei die technischen veränderungen. aber geduld ist alles, eines tages steht sie bei mir.

gruss, klaus

[Armin777]

Hallo Klaus,

schön, dass auch Du den Weg hier zu uns gefunden hast. Sei herzlich wilkkommen.

[jvc_graz]

danke armin f.d. nette begrüssung! ich glaube, vorstellen muss ich mich ja nicht mehr auch frank hat vermutlich einiges über mich erzählt.

ich habe meine fundus an vorhandenen bildern durchstöbert und glaube diese habe ich noch nirgends veröffentlicht


(M-7050 mit p-3030 und T-3030)


(M-7070, Internet Japan)

Und hier noch mals die M-L10/P-L10 mit JVC Logo:

(M-L10 und P-L10)

Gerade mit der M-7050 habe ich viel erfahrung gesammelt, fast ein jahr reparaturzeit (nachzulesen auf der tonbandwelt). Nicht die arbeit war das schlimme, sondern die fehlersuche und die beschaffung der teile.
Aber eine eigenheit von mir ist es nie aufzugeben- geht nicht gibt es nicht bei mir ..

gruss, klaus

[Friedensreich]

Hallo Klaus,

herzlich Willkommen!
Die Hifi-Internet-Welt ist ja nicht so gross, dass nicht jeder schon
einmal auf Deine Fotos gestossen ist.

Tu Dir auch hier keinen Zwang an - wir lieben Fotos!

[Tedat]

..auch von mir ein Herzliches Willkommen!




Jeder von uns der mal ne Info über JVC gesucht hat dürfte dich kennen.. da braucht gar keiner groß was zu erzählen.

[jvc_graz]

Hier noch ein katalogauszug zur M-L10. In japan gab es dafür noch einen eigenen katalog- dessen bilder sind ja auf einschägigen internetseiten abgebildet. Einen Testbericht gab es in der Zeitschrift "Stereo"


(M-L10, Produktkatalog JVC 1982)


(M-L10, P-L10, Produktkatalog Select HI-FI Component SeriesJVC 1982)

gruss, klaus

[Mugen]

Hach jeeee, ich liebe dieses Victor Zeugs, ich möchte DIEEEEEEESE hier :pray

JVC Böxles

Dafür würd ich sogar nochmal den fetten Marantz abgeben

[Tedat]

wo ist das Problem... die stehen doch zum Verkauf

[Mugen]

Versuch mal 160Kilo Boxen zu verschicken, von Japan hier her

Laut Herrn Hiroki rund 800,- Versand

[Kimi]

Dann würde ich es vorziehen nach Japan zu ziehen

[Don Tobi]

Hach jeeee, ich liebe dieses Victor Zeugs, ich möchte DIEEEEEEESE hier :pray

JVC Böxles

Dafür würd ich sogar nochmal den fetten Marantz abgeben

Die Treiber sehen wieder verdammt nach Coral oder Yamaha aus. Sie erinnern mich an die der NS-2000.

[Mugen]

JVC hat seine Boxen und Treiber aber selbst entwickelt, siehe..

http://www.niji.or.jp/home/k-nisi/sx-1000.htm

skroll etwas weiter runter, die ist es.