08.03.2009, 11:07
Hallo alle,
heute möchte ich Euch mal wieder ein absolutes Schätzchen vorstellen, welches mir Frank zur Reparatur übergab, direkt in Japan (!) ersteigert.
Die Marke JVC (Japan Victor Company) heißt in Japan nur Victor, daher die etwas fremdartig wirkende Beschriftung.
Hier mal eine Abbildung ohne das Holzgehäuse, in dem sie von Hause aus steckt, das Frank aber nicht den Transportrisiken aussetzen wollte, es ist nämlich hochglänzend lackiert und sieht einfach umwerfend aus, ist aber empfindlich.
Dieses Prachtstück stammt aus dem Jahr 1982, wiegt satte 28 kg und leistet lässig 2 mal 160 Watt Sinus an 8 Ohm bei 0,0002% Klirr und über die erstaunliche Leistungsbandbreite von 5 bis 100.000 Hz, was andere auch zu Angaben jenseits von 2 mal 300 Watt veranlassen würde, wobei man nicht einmal lügen müsste.
Defekt war die rechte Endstufe, der Vorbesitzer gab an, dass es dort extrem heiß werden würde. Nun, dann schaut man mal eben nach, oder? Aber wo nur ist die Platine?
Das Service-Manual, welches Frank dankenswerter Weise mitgeliefert hatte, gab zum Glück Auskunft. So kenne ich ältere JVC-Geräte: extrem servicefreundlich!! Insgesamt acht Schrauben entfernen, sechs Kabelbinder aufknipsen und schon läßt sich der Netztrafo entfernen, der die sagenhafte Größe eines DIN-A-Blattes mit einer Dicke von zehn Zentimetern hat. Zunächst die Kabel mit den Steckverbindern aus dem Gehäuse herausfummeln.
Dann läßt sich das Ganze nach hinten schieben und darunter wird die Platine sichtbar und sehr gut zugänglich.
Am Ende läßt sich der immerhin bereits 11 kg wiegende Trafo, der in Toroid-Ringkern-Technik aufgebaut ist, einfach beiseite legen. Er liefert immerhin in der Hauptwicklung zwei mal 53 Volt, damit arbeitet die Endstufe mit plus/minus 75 Volt - das ist auch nicht so häufig!
Nachdem nun die Strom verstärkenden Endtransistoren ausgetauscht waren, weil die Gehäuse aufgeplatzt waren, wurde noch die große Platine nachgelötet und anschließend gewaschen. Zwischendrin wurden noch die Lautsprecherrelais ausgebaut und deren Kontakte wieder auf Hochglanz poliert.
So macht das Arbeiten an einer Endstufe Spaß!
Hier einmal die Siebelkos, vier Stück zu je 10.000µF in 80 Volt!
und das ist die andere Seite der Platine - ein wirklich sauberer Aufbau!
Anschließend stelte ich den Ruhestrom und den Offset exakt ein und ließ sie ein Stündchen probelaufen. Auch die riesigen VU-Meter wurden nach Sinuston auf korrekte und gleiche Anzeige nachgestellt. Eine Besonderheit ist die Beleuchtung dieser Anzeigen, die nahezu die gesamte Front bedecken. Sie wechselt von rot auf weiss, wenn die Schutzschaltung frei gibt. Sieht absolut super aus:
Klanglich verwöhnt sie mit dem Schub, den nur wirklich große, starke Endstufen an die Lautsprecher abgeben - vergleichbar mit einem V8 auf der Straße. Wer so etwas mal unter dem Gasfuß hatte, weiß, was ich meine...
Frank, das ist eine Superendstufe, die Du hoffentlich nicht mehr aus der Hand gibst - obwohl ich mir sehr gut vorstellen kann, dass es Etliche gibt, die sie gerne haben würden!!
heute möchte ich Euch mal wieder ein absolutes Schätzchen vorstellen, welches mir Frank zur Reparatur übergab, direkt in Japan (!) ersteigert.
Die Marke JVC (Japan Victor Company) heißt in Japan nur Victor, daher die etwas fremdartig wirkende Beschriftung.
Hier mal eine Abbildung ohne das Holzgehäuse, in dem sie von Hause aus steckt, das Frank aber nicht den Transportrisiken aussetzen wollte, es ist nämlich hochglänzend lackiert und sieht einfach umwerfend aus, ist aber empfindlich.
Dieses Prachtstück stammt aus dem Jahr 1982, wiegt satte 28 kg und leistet lässig 2 mal 160 Watt Sinus an 8 Ohm bei 0,0002% Klirr und über die erstaunliche Leistungsbandbreite von 5 bis 100.000 Hz, was andere auch zu Angaben jenseits von 2 mal 300 Watt veranlassen würde, wobei man nicht einmal lügen müsste.
Defekt war die rechte Endstufe, der Vorbesitzer gab an, dass es dort extrem heiß werden würde. Nun, dann schaut man mal eben nach, oder? Aber wo nur ist die Platine?
Das Service-Manual, welches Frank dankenswerter Weise mitgeliefert hatte, gab zum Glück Auskunft. So kenne ich ältere JVC-Geräte: extrem servicefreundlich!! Insgesamt acht Schrauben entfernen, sechs Kabelbinder aufknipsen und schon läßt sich der Netztrafo entfernen, der die sagenhafte Größe eines DIN-A-Blattes mit einer Dicke von zehn Zentimetern hat. Zunächst die Kabel mit den Steckverbindern aus dem Gehäuse herausfummeln.
Dann läßt sich das Ganze nach hinten schieben und darunter wird die Platine sichtbar und sehr gut zugänglich.
Am Ende läßt sich der immerhin bereits 11 kg wiegende Trafo, der in Toroid-Ringkern-Technik aufgebaut ist, einfach beiseite legen. Er liefert immerhin in der Hauptwicklung zwei mal 53 Volt, damit arbeitet die Endstufe mit plus/minus 75 Volt - das ist auch nicht so häufig!
Nachdem nun die Strom verstärkenden Endtransistoren ausgetauscht waren, weil die Gehäuse aufgeplatzt waren, wurde noch die große Platine nachgelötet und anschließend gewaschen. Zwischendrin wurden noch die Lautsprecherrelais ausgebaut und deren Kontakte wieder auf Hochglanz poliert.
So macht das Arbeiten an einer Endstufe Spaß!
Hier einmal die Siebelkos, vier Stück zu je 10.000µF in 80 Volt!
und das ist die andere Seite der Platine - ein wirklich sauberer Aufbau!
Anschließend stelte ich den Ruhestrom und den Offset exakt ein und ließ sie ein Stündchen probelaufen. Auch die riesigen VU-Meter wurden nach Sinuston auf korrekte und gleiche Anzeige nachgestellt. Eine Besonderheit ist die Beleuchtung dieser Anzeigen, die nahezu die gesamte Front bedecken. Sie wechselt von rot auf weiss, wenn die Schutzschaltung frei gibt. Sieht absolut super aus:
Klanglich verwöhnt sie mit dem Schub, den nur wirklich große, starke Endstufen an die Lautsprecher abgeben - vergleichbar mit einem V8 auf der Straße. Wer so etwas mal unter dem Gasfuß hatte, weiß, was ich meine...
Frank, das ist eine Superendstufe, die Du hoffentlich nicht mehr aus der Hand gibst - obwohl ich mir sehr gut vorstellen kann, dass es Etliche gibt, die sie gerne haben würden!!