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Pioneer CT-447 spielt zu langsam
#1
Guten Tag,

der Titel sagt's ja schon, Tape spielt zu langsam, alles klingt etwa einen Halbton tiefer - leiern tut es nicht.

Wie kann ich (komplett unerfahren in solchen Dingen) das beheben? Gibt's da zufällig irgendwo im Geräteinneren ein Justierpoti, oder muss ich da evtl. Riemen oder Rollen (oder was weiß ich) tauschen?
Grüße
Matthias
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#2
Bei ausgeleierten Riemen läuft ein Deck eher zu schnell, da über die nachlassende Riemenspannung, dem Motor weniger Widerstand entgegengesetzt wird.

Ich kenne dieses Deck nicht. Aber - wie üblich - sollte auch bei diesem Tapedeck (ohne Direktantrieb) hinten am Capstanmotor eine kleine Öffnung sein. Dahinter versteckt sich ein Poti, darüber lässt sich der Tapespeed einstellen.

Einfach mal Deckel runter und reinschauen und ggf. ein Foto machen und hier zeigen ... 

Gruß, Bob.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an AnalogBob für diesen Beitrag:
  • Jörgi
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#3
Wie kann sich das -so sehr- verstellen?
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#4
In der Regel laufen Tapedecks zu langsam weil sie jahrelang unbenutzt rum standen. Das Öl in ALLEN Lagern hat sich verflüchtigt und alles dreht schwer. Bei Nakamichis kann man zum Beispiel darauf wetten das wenn man alles geölt und gereinigt hat die Decks ohne an irgend einem Poti zu drehen wieder im Auslieferzustand sind. Vorausgesetzt der Besitzer hat nicht schon vorher alles verkurbelt...
Wer eine Tippfehler oder anderes findet darf ihn getrost behalten, ich brauch ihn nicht mehr.....

www.luckyx02.de
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#5
Danke für die Hinweise!

Ich bekenne mich schuldig (?), das Ding stand in der Tat "jahrelang unbenutzt rum". Wie aufwändig ist denn so 'ne Ölung, und welches Öl bietet sich da an?

Service Manual hab ich beschafft, dazu steht aber nix drin. Bei Gelegenheit mach ich die Kiste mal auf und schaue rein, vielleicht bin ich dann ja schon schlauer.
Grüße
Matthias
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#6
Außer den relativ "einfach" zu ölenden capstanlagern müssen auch die Motorenlager und auch die Wickeldorne geschmiert werden. Das ist eigentlich nur was für Profis. Wenn du jetzt nur den speed verstellst quietscht das Deck in ein paar Tagen rotzerbärmlich weil jetzt auch der letzte Rest Öl verflogen ist. Sinterlageröl wie Isoflex PDP65 ist die erste Wahl. Wo man nicht rankommt nehm ich Kontakt61. Das hilft aber nicht bei Totaloxidation der zumeist versilberten und daher bei Nichtbenutzung stark anlaufenden Kontaktzungen im Motor. Das muss auseinander....
Wer eine Tippfehler oder anderes findet darf ihn getrost behalten, ich brauch ihn nicht mehr.....

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#7
Es muss nicht immer daran liegen, weil ein Tapedeck längere Zeit nicht spielen durfte.
Mein aktuelles Gegenbeispiel.
Habe derzeit ein Kenwood KX-1003 von 1978 zur Revision.
Dort laufen Capstanwelle und Motor einwandfrei.
Siehe hierzu der Fred: https://old-fidelity-forum.de/thread-39266.html

Wenn sich der Tapespeed verlangsamt, muss es auch nicht zwangsläufig daran liegen, dass die Gleitlagen trocken sind.
Das hatte ich z.B. noch nie. Was ich aber schon mehrfach hatte:
Geräte die nach jahrelanger Nichtbenutzung, von mir wieder reaktiviert wurden, liefen nach kurzer Spielzeit zu langsam.
Ursache war hier jeweils ein defekter Capstanmotor, bei denen die Wicklungen des Ankers hochohmig wurden.
Siehe hierzu der Fred -> Kenwood KX-990 Problem Capstanmotor: https://old-fidelity-forum.de/thread-27862.html

Selbstverständlich ist es fast immer empfehlenswert, die Gleitlager von Capstan-, Assist- und Wickelmotore nachzuölen.
Aber - wie bereits gesagt - eher nicht für Anfänger geeignet.
Das Wickeldorne geölt werden, wäre mir neu. Nach meinem Kentnisstand werden Wickeldorne und auch die Nockenwalzen der Assistmotore nicht geschmiert.
Ich habe die jedenfalls noch nie geölt und auch nie Probleme (z.B. Geräusche) damit gehabt.


Gruß, Bob.
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#8
Ja so was gibts bei den ganz alten Decks aus den siebzigern öfters. Wahrscheinlich andere Öle, Fertigungsweisen. Anders kann ich mir das nicht erklären. Habe ein UHER CG300 vom Flohmarkt das in allen Daten noch den Werksangaben entspricht. Da hat nichts geleiert, da war nix dumpf. Dolby level spot on. War wohl doch die "gute" alte Zeit.... ;-)
Wer eine Tippfehler oder anderes findet darf ihn getrost behalten, ich brauch ihn nicht mehr.....

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#9
Danke nochmals für Eure Einschätzungen. Ich werde die Finger davon lassen und mich wahrscheinlich nach einem Ersatzdeck umschauen.
Grüße
Matthias
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#10
Das CT-447 ist recht servicefreundlich. Der Ausbau des Laufwerks ist kein Hexenwerk, dahinter ist viel Platz.
Man muss nicht wie so oft das halbe Gerät zerlegen um das Laufwerk nach hinten herausziehen zu können.

Das Gerät ist aus den 90ern und daher nicht voll mit abgelaufenen und trockenen Idler Wheels.
Treibriemen tauschen, dabei Capstanlager ölen, Geschwindigkeit einstellen und sehen, ob sie gehalten wird.
Den Motor zerlegen ist zu schwierig, wenn man es noch nie gemacht hat.
Gruß
Michael

Plattenspieler-Forum.de

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