21.09.2017, 17:33
Nicht daß jetzt hier jemand denkt, wenn man beim Armin sagt, ooch das Gerät ist aber schön, das hätte ich auch gerne,
dann bekommt er so eines geschenkt. - Nein, so ist das durchaus und natürlich nicht. Diese M-85, die ich heute zu Captn Difool geschickt habe, hat eine lange Vorgeschichte:
Am 1. November 2007 gab ein Kunde diese Endstufe in meiner früheren Firma hifi-werkstatt in Berlin ab, mit der Fehlerangabe: "steht in Protect, sonst keine Funktion", er wollte einen Kostenvoranschlag, falls es über 100 Euro kosten würde. Eine kurze Untersuchung des Gerätes ergab, dass beide Railspannungen (plus/minus 50 Volt und plus/minus 37 Volt) nicht anlagen. Ein Abklemmen aller vier großen Elkos (2 mal 30.000µF/56V und 2 mal 47.000µF/45V) und probeweise anlöten von vier 4.700µF/63V ergab, das der Rest des Gerätes absolut in Ordnung war und problemlos lief. Es wurde daraufhin ein Kostenvoranschlag erstellt, der beinhaltete, dass in die großen, defekten Kondensatoren neue (kleinere) Elkos eingebaut werden sollten, dafür mehrere, die parallel geschaltet werden. Dies um den extrem geringen Platz auszunutzen, der in dem Gerät eben zur Verfügung steht. Der Kunde lehnt dies ab, weil es ihm zu teuer war und verzichtete auf seine Endstufe ("können'se entsorgen!"). Am 1.1.2008 gründete ich good-old-hifi und nahm diese Endstufe mit. Ich vollzog einige Monate später den Umbau der Kondensatoren durch Aufsägen und ausleeren der dicken Elkos und anschließendem verschließen derselben, es kamen jeweils sechs 4.700er Elkos hinein, so dass sich knapp 30.000µF pro Elko ergab. Weshalb auch immer funktionierte die Endstufe jedoch nicht - und ich befürchtete, dass ich bei den "neuen" Elkos irgendwo einen Fehler eingebaut hatte. Aber auch ein Abklemmen der vier Elkos und ersatzweisem Anklemmen von vier kleinen Siebelkos leiß die Endstufe ebenso wenig wieder funktionieren. Ich rief einen alten Kollegen und Freund an, der früher einige Jahre bei Yamaha in Hamburg in der Yamaha-Hifi-Werkstatt gearbeitet hatte, aber nun in seiner alten Heimat (Krefeld) seine eigene Werkstatt hat. Er sagte zu, sich uim die M-85 zu kümmern. Ich sandte sie also nach Krefeld und frage ein halbes Jahr später mal nach, was denn damit sei. Axel gab zu, so etwas hätte er noch nicht erlebt - er weiß nicht warum die nicht läuft. Also kam sie wieder zurück, immer noch kaputt. Einige Jahre später zog Dieter Kühnhold von Luxman-forever zu uns nach Nemegk und wir legten unsere Werkstätten räumlich zusammen.
Als Lennart (mein Sohn, inzwischen knapp 29 Jahre alt) mich mal nach der M-85 fragte und dazu meinte, die könne er sich gut bei sich zu Hause vorstellen, sagt ich ihm, die sei kaputt und keiner wüsste, was damit los sein. Dieter horchte auf und sagte, so was gibt es nicht, man muss doch herausfinden, was da los ist. Dieter ist immerhin mittlerweile 76 Jahre alt und Radio-Fernsehtechniker-Meister seit 1965. Er untersuchte die M-85 mehrere Wochen lang immer wieder mal. Er bestätigte,. dass die von mir "gebastelten" Elkos und auch die Endstufen in Ordnung seien, das Gerät aber dennoch nicht funktioniert. Auch er gab irgendwann auf. Und so stand sie nun schon wieder einige Jahre unberührt im Regal und just heute hat sich nun André (Captn Difool) gemeldet, den ich zwar nicht persönlich, aber in verschiedenen Foren schon seit vielen Jahren kenne und weiß, dass er ein Fachmann auf diesem Gebiet ist und den Wunsch nach einer solchen Endstufe äußerte. Und da habe ich ganz spontan geschrieben "Du kannst eine geschenkt haben", denn ob sie nun noch weitere Jahre hier nutzlos verbringt oder jemanden möglicherweise glücklich macht, das ist schon ein Unterschied. Ich hoffe André bekommt sie wieder hin und wird auch hier im Forum berichten, was es nun letztlich für eine Ursache hatte. Ich wünsche ihm viel Glück dabei!
Die andere M-85 auf meinem Tisch ist nun fertig und läuft wieder sauber und ohne Fehl und Tadel.
Beste Grüße
Armin
dann bekommt er so eines geschenkt. - Nein, so ist das durchaus und natürlich nicht. Diese M-85, die ich heute zu Captn Difool geschickt habe, hat eine lange Vorgeschichte:
Am 1. November 2007 gab ein Kunde diese Endstufe in meiner früheren Firma hifi-werkstatt in Berlin ab, mit der Fehlerangabe: "steht in Protect, sonst keine Funktion", er wollte einen Kostenvoranschlag, falls es über 100 Euro kosten würde. Eine kurze Untersuchung des Gerätes ergab, dass beide Railspannungen (plus/minus 50 Volt und plus/minus 37 Volt) nicht anlagen. Ein Abklemmen aller vier großen Elkos (2 mal 30.000µF/56V und 2 mal 47.000µF/45V) und probeweise anlöten von vier 4.700µF/63V ergab, das der Rest des Gerätes absolut in Ordnung war und problemlos lief. Es wurde daraufhin ein Kostenvoranschlag erstellt, der beinhaltete, dass in die großen, defekten Kondensatoren neue (kleinere) Elkos eingebaut werden sollten, dafür mehrere, die parallel geschaltet werden. Dies um den extrem geringen Platz auszunutzen, der in dem Gerät eben zur Verfügung steht. Der Kunde lehnt dies ab, weil es ihm zu teuer war und verzichtete auf seine Endstufe ("können'se entsorgen!"). Am 1.1.2008 gründete ich good-old-hifi und nahm diese Endstufe mit. Ich vollzog einige Monate später den Umbau der Kondensatoren durch Aufsägen und ausleeren der dicken Elkos und anschließendem verschließen derselben, es kamen jeweils sechs 4.700er Elkos hinein, so dass sich knapp 30.000µF pro Elko ergab. Weshalb auch immer funktionierte die Endstufe jedoch nicht - und ich befürchtete, dass ich bei den "neuen" Elkos irgendwo einen Fehler eingebaut hatte. Aber auch ein Abklemmen der vier Elkos und ersatzweisem Anklemmen von vier kleinen Siebelkos leiß die Endstufe ebenso wenig wieder funktionieren. Ich rief einen alten Kollegen und Freund an, der früher einige Jahre bei Yamaha in Hamburg in der Yamaha-Hifi-Werkstatt gearbeitet hatte, aber nun in seiner alten Heimat (Krefeld) seine eigene Werkstatt hat. Er sagte zu, sich uim die M-85 zu kümmern. Ich sandte sie also nach Krefeld und frage ein halbes Jahr später mal nach, was denn damit sei. Axel gab zu, so etwas hätte er noch nicht erlebt - er weiß nicht warum die nicht läuft. Also kam sie wieder zurück, immer noch kaputt. Einige Jahre später zog Dieter Kühnhold von Luxman-forever zu uns nach Nemegk und wir legten unsere Werkstätten räumlich zusammen.
Als Lennart (mein Sohn, inzwischen knapp 29 Jahre alt) mich mal nach der M-85 fragte und dazu meinte, die könne er sich gut bei sich zu Hause vorstellen, sagt ich ihm, die sei kaputt und keiner wüsste, was damit los sein. Dieter horchte auf und sagte, so was gibt es nicht, man muss doch herausfinden, was da los ist. Dieter ist immerhin mittlerweile 76 Jahre alt und Radio-Fernsehtechniker-Meister seit 1965. Er untersuchte die M-85 mehrere Wochen lang immer wieder mal. Er bestätigte,. dass die von mir "gebastelten" Elkos und auch die Endstufen in Ordnung seien, das Gerät aber dennoch nicht funktioniert. Auch er gab irgendwann auf. Und so stand sie nun schon wieder einige Jahre unberührt im Regal und just heute hat sich nun André (Captn Difool) gemeldet, den ich zwar nicht persönlich, aber in verschiedenen Foren schon seit vielen Jahren kenne und weiß, dass er ein Fachmann auf diesem Gebiet ist und den Wunsch nach einer solchen Endstufe äußerte. Und da habe ich ganz spontan geschrieben "Du kannst eine geschenkt haben", denn ob sie nun noch weitere Jahre hier nutzlos verbringt oder jemanden möglicherweise glücklich macht, das ist schon ein Unterschied. Ich hoffe André bekommt sie wieder hin und wird auch hier im Forum berichten, was es nun letztlich für eine Ursache hatte. Ich wünsche ihm viel Glück dabei!
Die andere M-85 auf meinem Tisch ist nun fertig und läuft wieder sauber und ohne Fehl und Tadel.
Beste Grüße
Armin