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Fotoreparaturstory Rotel RA-1312 mit sehr vielen Bildern!
#1
Heute hatte ich einen wunderschönen Vollverstärker von Rotel aus dem Jahr 1974, damals der zweitgrößte im Programm, Modell RA-1312 mit 2 mal 110 Watt Sinus und korrekten 19"-Einbaubamessungen.

Das solide Gerät mit knapp 20 kg Gewicht hatte die letzten Jahre in einem Partykeller zugebracht, was er technisch vollkommen unbeeindruckt hinnahm, äußerlich jedoch sehr gelitten hat.

Hier mal ein paar Eindrücke vor der Bearbeitung:

[Bild: rotelra-1312_02v6ng.jpg]

[Bild: rotelra-1312_04a668.jpg]

Also zunächst habe ich das Gerät mal bis auf das Chassis zerlegt und alles zum Reinigen gebracht. Die Front kam in ein Waschmittel-Laugebad, die Knöpfe in das Ultraschallbad, ebenfalls mit Waschmittellauge, das Chassis wurde mit Sodareiniger (von Frosch) gereinigt, die Platinen alle mit Preßluft ausgeblasen.

[Bild: rotelra-1312_06p3dw.jpg]

[Bild: rotelra-1312_15j6jt.jpg]

Dann habe ich mich um die Technik gekümmert, alle Schalter und Potentiometer wurden mit den bewährten Mitteln in dieser Reihenfolge behandelt: Objekt reinigen mit Kontakt 390, mehrere Dutzend Male betätigen, dann mit Kontakt WL ausspülen, mehrere Dutzend Male betätigen und zum Schluss mit Kontakt 61 schützen. Da kratzt nichts mehr und es setzt auch nichts mehr aus...

[Bild: rotelra-1312_20c0xv.jpg]

Dann kam das Relais an die Reihe, weil es bei kleinen Lautstärken schon deutlich hörbar aussetzte. Auslöten, öffnen, Feder aushängen, Kontaktplatte heraus klappen, Ruhekontakte aufbiegen und dann die Kontakte mit Chrompolitur wieder auf Hochglanz polieren.

[Bild: rotelra-1312_092cb5.jpg]

[Bild: rotelra-1312_11xfll.jpg]

Nachdem das Relais wieder eingebaut war, kümmerte ich ich auch noch um das extrem aufwendige Alps-Potentiometer für Balance und Lautstärke, man kann es nur reinigen, indem man es auslötet.

[Bild: rotelra-1312_23cej2.jpg]

Hier nach der Prozedur, wieder eingebaut:

[Bild: rotelra-1312_24ohlt.jpg]

Der Eingangswahlschalter ist ein großer Fünffach-Tastensatz mit gegenseitiger Auslösung, der zum Zwecke der Reinigung ebenfalls ausgebaut werden musste.

[Bild: rotelra-1312_181et7.jpg]

nach der Reinigung wieder zusammen gelötet:

[Bild: rotelra-1312_19viu2.jpg]

Nun wurden noch die Lampen der VU-Meter erneuert, auch die Instrumente mussten dazu geöffnet werden, die Lampen sind direkt unterhalb der Skalen verlötet.

[Bild: rotelra-1312_07dkhu.jpg]

Hier mal ein Blick auf die demontierte Front:

[Bild: rotelra-1312_08ffj7.jpg]

Nun konnte die Front wieder komplett montiert werden, dazu holte ich die 3mm starke Aluplatte aus der lauwarmen Lauge und trocknete sie ab. Dann sprühte ich sie mit einem Intensiv-Reinigungsschaum ein (siehe Bild) und polierte sie snschließend mit einem Mikrofasertuch.

[Bild: rotelra-1312_211cbv.jpg]

Anschließend kamen die im Ultraschallbad gereinigten Knöpfe wieder an ihren Platz. Rotel hat hier aus dem Vollen gedrehte, riesige Aluknöpfe verwendet, die alle mit Madenschrauben befestigt sind. Das nenne ich Qualität!

[Bild: rotelra-1312_055eau.jpg]

Nachdem alles wieder zusammengebaut war, kümmerte ich mich noch um die beschädigten Lautsprecherklemmen, zwei waren ausgebrochen, eine ließ sich nicht mehr öffnen. Ersatz dafür hatte ich am Lager, so etwas gibt es bei Reichelt für wenig Geld, jedoch mußte der Ausschnitt mit einer Feile vergrößert werden.

Vorher:

[Bild: rotelra-1312_25ch1x.jpg]

Hier die Ausschnitte in der Rückwand,A bereits vergrößert, B kommt noch dran - zum Größenvergleich.

[Bild: rotelra-1312_26ufcm.jpg]

Nun bereits mit neuen Speaker-Terminals:

[Bild: rotelra-1312_27sezy.jpg]

Auch von innen, wieder alles richtig verlötet:

[Bild: rotelra-1312_28xcbv.jpg]

Vor dem endgültigen Zusamenbau können wir mal ein paar Blicke in dieses sauber aufgebaute Gerät werfen. Hier die kräftige Endstufe mit insgesamt acht TO-3-Transistoren auf groß dimensionierten Kühlblechen:

[Bild: rotelra-1312_14fd7k.jpg]

[Bild: rotelra-1312011r0i4.jpg]

Und hier ein Blick von unten in das geöffnete Gerät:

[Bild: rotelra-1312_16vdzz.jpg]

Nachdem nun alles wieder zusamengebaut war, präsentierte sich der Rotel in seiner ganzen Pracht, ein würdiger Vertreter der 70er Jahre, wie ich finde:

[Bild: rotelra-1312_29x55q.jpg]

Im Detail:

[Bild: rotelra-1312_30k1zt.jpg]

[Bild: rotelra-1312_31332j.jpg]

[Bild: rotelra-1312_32q0w2.jpg]

Dieser Verstärker bietet keine außergewöhnliche Technik oder Ausstattung, ist aber extrem robust und solide aufgebaut.
Er kann auch von hinten überzeugen:

[Bild: rotelra-1312_33m8pr.jpg]

[Bild: rotelra-1312_34h492.jpg]

[Bild: rotelra-1312_35o64d.jpg]

Immerhin verfügt er über zwei Phonoeingänge, deren Empfindlichkeit in drei Stufen (2/4/8mV) und drei Eingangsimpedanzen (25/50/100kOhm) umgeschaltet werden können, zusätzlich gibt es noch Tuner, zwei mal AUX und zwei Tape-Anschlüsse in DIN und Cinch. Darüber hinaus sind Vorstufenausgung und Endstufeneingang auftrennbar.

Dieses Gerät, welches dem Forumsteilnehmer Olaf gehört, wird ihm noch sehr lange viel Freude bereiten. Er baut sehr viel an DIY-Lautsprechern, wobei der Rotel ein idealer Partner ist, der so schnell nichts übel nimmt.

Drinks
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#2
Das nenne ich doch mal gute, alte japanische Wertarbeit. Im Vergleich zu dem Yamaha RX-300 meines Bruders, dem ich letzte Woche dieselbe Prozedur habe angedeihen lassen.Da war ich doch ziemlich enttäscht von Yamaha, da bin ich anderes gewohnt. Aber das ist ja auch eine ganz andere Preis- und Gewichtsklasse. Kann man eigentlich gar nicht vergleichen. Floet

Das war mal wieder saubere Arbeit, Armin! Drinks
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#3
Saubere Arbeit Drinks

Was berechnest du für einen derartigen Fullservice?
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#4
Hallo Armin habe auch so einen und einen RT-1024, aber Beide leuchten ganz unterschiedlich.
Der Tuner gelblich sehr stark und der RA-1312 die Anzeigenleuchten schwach.
Ist es möglich die Anzeigen vom RA-1312 auch so stark und gelblich zu machen?

[Bild: rotelrtra00.jpg]

Der Unterschied ist gravierend.
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#5
AtUdo

Der Olaf bezahlt dafür 180,- Euro, allerdings zusammen mit dem RT-1024, der gleichzeitig mit im Service war.

AtErich

Ja, dann muss man andere (nicht so ganz passende!) Lampen einbauen. Sieht man aber nur, wenn man das Gerät aufmacht!

Drinks
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#6
Das mit den Lampen geht nicht so einfach weil die SKalen der VU-Meter nicht transparent sind.
Höchstens gelbe LED's nehmen
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#7
Erich, die Lampen sitzen vor den Skalen unten, wie man auf zwei Fotos im Bericht ganz gut erkennen kann.

Drinks
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#8
Armin das weiß ich.

Wie bekommt man diese VU-Meter so hellgelb wie die Skalenscheibe des RT-1024, dann würde das besser zusammenpassen
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#9
Wow, echt der Wahnsinn dieser Verstärker !
Da hast du mal wieder klasse Arbeit geleistet Armin Drinks

Die Front und die Knöpfe sind ja echt massiv ! PrayPray
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