06.04.2009, 11:54
Heute hatte ich einen wunderschönen Vollverstärker von Rotel aus dem Jahr 1974, damals der zweitgrößte im Programm, Modell RA-1312 mit 2 mal 110 Watt Sinus und korrekten 19"-Einbaubamessungen.
Das solide Gerät mit knapp 20 kg Gewicht hatte die letzten Jahre in einem Partykeller zugebracht, was er technisch vollkommen unbeeindruckt hinnahm, äußerlich jedoch sehr gelitten hat.
Hier mal ein paar Eindrücke vor der Bearbeitung:
Also zunächst habe ich das Gerät mal bis auf das Chassis zerlegt und alles zum Reinigen gebracht. Die Front kam in ein Waschmittel-Laugebad, die Knöpfe in das Ultraschallbad, ebenfalls mit Waschmittellauge, das Chassis wurde mit Sodareiniger (von Frosch) gereinigt, die Platinen alle mit Preßluft ausgeblasen.
Dann habe ich mich um die Technik gekümmert, alle Schalter und Potentiometer wurden mit den bewährten Mitteln in dieser Reihenfolge behandelt: Objekt reinigen mit Kontakt 390, mehrere Dutzend Male betätigen, dann mit Kontakt WL ausspülen, mehrere Dutzend Male betätigen und zum Schluss mit Kontakt 61 schützen. Da kratzt nichts mehr und es setzt auch nichts mehr aus...
Dann kam das Relais an die Reihe, weil es bei kleinen Lautstärken schon deutlich hörbar aussetzte. Auslöten, öffnen, Feder aushängen, Kontaktplatte heraus klappen, Ruhekontakte aufbiegen und dann die Kontakte mit Chrompolitur wieder auf Hochglanz polieren.
Nachdem das Relais wieder eingebaut war, kümmerte ich ich auch noch um das extrem aufwendige Alps-Potentiometer für Balance und Lautstärke, man kann es nur reinigen, indem man es auslötet.
Hier nach der Prozedur, wieder eingebaut:
Der Eingangswahlschalter ist ein großer Fünffach-Tastensatz mit gegenseitiger Auslösung, der zum Zwecke der Reinigung ebenfalls ausgebaut werden musste.
nach der Reinigung wieder zusammen gelötet:
Nun wurden noch die Lampen der VU-Meter erneuert, auch die Instrumente mussten dazu geöffnet werden, die Lampen sind direkt unterhalb der Skalen verlötet.
Hier mal ein Blick auf die demontierte Front:
Nun konnte die Front wieder komplett montiert werden, dazu holte ich die 3mm starke Aluplatte aus der lauwarmen Lauge und trocknete sie ab. Dann sprühte ich sie mit einem Intensiv-Reinigungsschaum ein (siehe Bild) und polierte sie snschließend mit einem Mikrofasertuch.
Anschließend kamen die im Ultraschallbad gereinigten Knöpfe wieder an ihren Platz. Rotel hat hier aus dem Vollen gedrehte, riesige Aluknöpfe verwendet, die alle mit Madenschrauben befestigt sind. Das nenne ich Qualität!
Nachdem alles wieder zusammengebaut war, kümmerte ich mich noch um die beschädigten Lautsprecherklemmen, zwei waren ausgebrochen, eine ließ sich nicht mehr öffnen. Ersatz dafür hatte ich am Lager, so etwas gibt es bei Reichelt für wenig Geld, jedoch mußte der Ausschnitt mit einer Feile vergrößert werden.
Vorher:
Hier die Ausschnitte in der Rückwand,A bereits vergrößert, B kommt noch dran - zum Größenvergleich.
Nun bereits mit neuen Speaker-Terminals:
Auch von innen, wieder alles richtig verlötet:
Vor dem endgültigen Zusamenbau können wir mal ein paar Blicke in dieses sauber aufgebaute Gerät werfen. Hier die kräftige Endstufe mit insgesamt acht TO-3-Transistoren auf groß dimensionierten Kühlblechen:
Und hier ein Blick von unten in das geöffnete Gerät:
Nachdem nun alles wieder zusamengebaut war, präsentierte sich der Rotel in seiner ganzen Pracht, ein würdiger Vertreter der 70er Jahre, wie ich finde:
Im Detail:
Dieser Verstärker bietet keine außergewöhnliche Technik oder Ausstattung, ist aber extrem robust und solide aufgebaut.
Er kann auch von hinten überzeugen:
Immerhin verfügt er über zwei Phonoeingänge, deren Empfindlichkeit in drei Stufen (2/4/8mV) und drei Eingangsimpedanzen (25/50/100kOhm) umgeschaltet werden können, zusätzlich gibt es noch Tuner, zwei mal AUX und zwei Tape-Anschlüsse in DIN und Cinch. Darüber hinaus sind Vorstufenausgung und Endstufeneingang auftrennbar.
Dieses Gerät, welches dem Forumsteilnehmer Olaf gehört, wird ihm noch sehr lange viel Freude bereiten. Er baut sehr viel an DIY-Lautsprechern, wobei der Rotel ein idealer Partner ist, der so schnell nichts übel nimmt.
Das solide Gerät mit knapp 20 kg Gewicht hatte die letzten Jahre in einem Partykeller zugebracht, was er technisch vollkommen unbeeindruckt hinnahm, äußerlich jedoch sehr gelitten hat.
Hier mal ein paar Eindrücke vor der Bearbeitung:
Also zunächst habe ich das Gerät mal bis auf das Chassis zerlegt und alles zum Reinigen gebracht. Die Front kam in ein Waschmittel-Laugebad, die Knöpfe in das Ultraschallbad, ebenfalls mit Waschmittellauge, das Chassis wurde mit Sodareiniger (von Frosch) gereinigt, die Platinen alle mit Preßluft ausgeblasen.
Dann habe ich mich um die Technik gekümmert, alle Schalter und Potentiometer wurden mit den bewährten Mitteln in dieser Reihenfolge behandelt: Objekt reinigen mit Kontakt 390, mehrere Dutzend Male betätigen, dann mit Kontakt WL ausspülen, mehrere Dutzend Male betätigen und zum Schluss mit Kontakt 61 schützen. Da kratzt nichts mehr und es setzt auch nichts mehr aus...
Dann kam das Relais an die Reihe, weil es bei kleinen Lautstärken schon deutlich hörbar aussetzte. Auslöten, öffnen, Feder aushängen, Kontaktplatte heraus klappen, Ruhekontakte aufbiegen und dann die Kontakte mit Chrompolitur wieder auf Hochglanz polieren.
Nachdem das Relais wieder eingebaut war, kümmerte ich ich auch noch um das extrem aufwendige Alps-Potentiometer für Balance und Lautstärke, man kann es nur reinigen, indem man es auslötet.
Hier nach der Prozedur, wieder eingebaut:
Der Eingangswahlschalter ist ein großer Fünffach-Tastensatz mit gegenseitiger Auslösung, der zum Zwecke der Reinigung ebenfalls ausgebaut werden musste.
nach der Reinigung wieder zusammen gelötet:
Nun wurden noch die Lampen der VU-Meter erneuert, auch die Instrumente mussten dazu geöffnet werden, die Lampen sind direkt unterhalb der Skalen verlötet.
Hier mal ein Blick auf die demontierte Front:
Nun konnte die Front wieder komplett montiert werden, dazu holte ich die 3mm starke Aluplatte aus der lauwarmen Lauge und trocknete sie ab. Dann sprühte ich sie mit einem Intensiv-Reinigungsschaum ein (siehe Bild) und polierte sie snschließend mit einem Mikrofasertuch.
Anschließend kamen die im Ultraschallbad gereinigten Knöpfe wieder an ihren Platz. Rotel hat hier aus dem Vollen gedrehte, riesige Aluknöpfe verwendet, die alle mit Madenschrauben befestigt sind. Das nenne ich Qualität!
Nachdem alles wieder zusammengebaut war, kümmerte ich mich noch um die beschädigten Lautsprecherklemmen, zwei waren ausgebrochen, eine ließ sich nicht mehr öffnen. Ersatz dafür hatte ich am Lager, so etwas gibt es bei Reichelt für wenig Geld, jedoch mußte der Ausschnitt mit einer Feile vergrößert werden.
Vorher:
Hier die Ausschnitte in der Rückwand,A bereits vergrößert, B kommt noch dran - zum Größenvergleich.
Nun bereits mit neuen Speaker-Terminals:
Auch von innen, wieder alles richtig verlötet:
Vor dem endgültigen Zusamenbau können wir mal ein paar Blicke in dieses sauber aufgebaute Gerät werfen. Hier die kräftige Endstufe mit insgesamt acht TO-3-Transistoren auf groß dimensionierten Kühlblechen:
Und hier ein Blick von unten in das geöffnete Gerät:
Nachdem nun alles wieder zusamengebaut war, präsentierte sich der Rotel in seiner ganzen Pracht, ein würdiger Vertreter der 70er Jahre, wie ich finde:
Im Detail:
Dieser Verstärker bietet keine außergewöhnliche Technik oder Ausstattung, ist aber extrem robust und solide aufgebaut.
Er kann auch von hinten überzeugen:
Immerhin verfügt er über zwei Phonoeingänge, deren Empfindlichkeit in drei Stufen (2/4/8mV) und drei Eingangsimpedanzen (25/50/100kOhm) umgeschaltet werden können, zusätzlich gibt es noch Tuner, zwei mal AUX und zwei Tape-Anschlüsse in DIN und Cinch. Darüber hinaus sind Vorstufenausgung und Endstufeneingang auftrennbar.
Dieses Gerät, welches dem Forumsteilnehmer Olaf gehört, wird ihm noch sehr lange viel Freude bereiten. Er baut sehr viel an DIY-Lautsprechern, wobei der Rotel ein idealer Partner ist, der so schnell nichts übel nimmt.