Die Kombination konnte ich gestern sehr günstig in den Kleinanzeigen aufstöbern. Zwar habe ich selbst gar keine Verwendung dafür, aber ich weiss schon, wem ich damit eine Freude machen kann.
Den optischen Zustand beider Geräte würde ich mit einer guten 2 (+) bewerten. Es sind die Modelle HCA 8500 MKII und HMA 8500 MKII.
Die Vorstufe wurde als intaktes Gerät angeboten, die Endstufe mit Mängeln. Sie soll sich regelmäßig ausschalten (protect), wobei das besonders bei gehobenerer Lautstärke geschehen soll.
Gestern abend und heute Nachmittag habe ich mir zuerst die (intakte) Vorstufe angesehen. Eine richtige Reparatur erwarte ich selbst bei der Endstufe nicht, aber trotzdem habe ich ein paar Bilder und ein paar Messungen gemacht. Die Endstufe wird dann am Sonntag angeschaut.
Gute Front, guter Deckel, das ist schon die halbe Miete. Wenn dann noch das Potentiometer mit 4 Ebenen gut ist, dann ist bereits alles OK.
Die Phonostufe nimmt beinahe das halbe Gerät in Anspruch. unter den vier Blechhauben befinden sich je zwei Vgs selektierte FET. Der eigentliche RIAA Verstärker ist um je einen Hitachi HA12017 im SIL Gehäuse aufgebaut. Das könnte "OPA Roller" (also OPA-Tuning-Wechsler) im ersten Anlauf stoppen Der 4548 dient nur als Servoregler, damit die Schaltung in der Balance bleibt. Schliesslich ist auch die Phonostufe ein "DC" Verstärker ohne Kondensatoren im direkten Signalweg.
Man kann die MC Empfindlichkleit in zwei Stufen wählen. Der Eingangswiderstand beträgt hier 100 ohm. Im MM Modus kann man zwischen 100K und den üblichen 47 K wählen. Die Eingangskapazität wurde bei Geräten für den deutschen Markt auf 270pf festgelegt. "Anderswo" sind es 150 pF . Dazu später mehr.
Links oben (vor dem LS-Regler sind die Spannungsregler zu erkennen. Obwohl die Schaltung übersichtlich ausfällt, sind die Spannungen von guter Qualität.
Der "Tone amp" ist ebenfalls um je einen HA12017 und zwei Doppel-FET aufgebaut. Vor und hinter ihm dämpft jeweils eine Ebene des Lautstärkereglers. Er ist ebenfalls als DC Verstärker aufgebaut, und auch hier ist ein 4558 für die Balance zuständig. Wahlweise kann man das Signal des Tone-amp DC gekoppelt, oder über einen Foko auskoppeln. Viel sollte man durch das "weglassen" dieses Kondensators übrigens nicht erwarten. An den beiden Trimmern wird die Balance der Schaltung eingestellt.
Die Verarbeitungsqualität halte ich für "relativ gut". Der Aufbau macht auf mich einen soliden Eindruck, und ich sehe an keiner Stelle die Notwendigkeit, irgendetwas auszuwechseln, geschweige denn mit moderneren Bauteilen aufzutunen. Da sehe ich kein Potenzial...Absolut nicht.
Ein paar Messungen:
Alle Hochpegelmessungen wurden mit 0,5V Eingangsspannung und 1V Ausgangsspannung am DC Ausgang gemessen. Tone control "off".
FFT 1 KHz links:
und rechts:
Ein aussergewöhnlich gutes Ergebnis. K2 liegt bei lediglich -110 dB, K3 nochmal deutlich darunter. Sehr geringes Rauschen. Das ist sehr nah an der Meßgrenze des Meßgerätes.
CCIF IMD , 19&20K . An der Meßgrenze des AP2322 F2-F1 -120 dB !
Amplitudenfrequenzgang bei "Vollaussteuerung". -1 dB bei 117 KHz. -3 dB bei ca. 280 KHz. In Abhängigkeit der Potentiometerstellung verringert sich die Bandbreite etwas. Klanglich aber völlig unerheblich. Grün über den Kondensatorausgang. Man "verliert" 0,1 dB bei 20 Hz Schaltet man die Klangregelstufe ein und belässt die Regler in der Neutralposition, bleibt alles "kerzerngerade". Das ist nicht selbstverständlich.
Und da viele Leute (besonders die Tuner) sehr heiß auf "Rechtecke" sind, habe ich das auch mal im Zeitbereich dargestellt.
10 KHz Rechteck aus einem Le Croy Arbiträrgenerator. Seine Anstiegszeit beträgt 5 Nanosekunden.
Blau DC, Magenta über den Koppel-C. Tuner werden das "schräge Dach" im Kondensatorfall bemängeln, obwohl das völlig uninteressant ist. Das sind 0,1 dB 20 Hz.
Die Anstiegszeit (10/90) beträgt etwa 1,1 µs.
Edit wegen einer Frage: Im Bild wurden zwei Messungen übereinandergelegt (overlay). Daher ist die Anzeige der Anstiegszeit ab der zweiten Stelle unklar. An der ersten Nachkommastelle sind eine 2 und eine 3. Bei der im Bild gewählten Zeitbasis ist die Messung der AZ toleranzbehaftet. Ich habe dennoch zwei Perioden gewählt, damit die Frequenz angezeigt werden kann.
Wählt man Die Zeitbasis so, dass nur eine steigende Flanke dargestellt wird (also ca. 10 x kürzer), wird die Messung der AZ wesentlich genauer und es werden 1,1µs errechnet.
Das Potentiometer ist bis -40 dB perfekt Danach kommt der Bereich, der eher weniger benutzt wird. Im wirklich ungünstigsten Fall können 0,7 dB zusammenkommen. Das ist OK.
Phono-VV:
Die Störabstände sind nach meinem Dafürhalten gut, wenn nicht sogar sehr gut.
Bezugsmaß MM 5mV, MC 500 µV.
MM -94 dB (A), MC -77 dB (A)
Entzerrung alleine (ohne System) : Perfekt und deckungsgleich (L&R). Abweichung um lediglich +/- 0,1dB
Die Eingangskapazität im Original: 270 pF . Entfernt man C404 L & R, ergeben sich etwa 50 pF, was in vielen Fällen wieder etwas zu wenig ist. Ich habe C404 gegen 68p Styroflex getauscht.
Rot "Original" mit System, 460 mH+120p . Das geht also prinzipiell auch ohne Änderungen ganz gut. Blau ohne C404, gelb mit C404 als 68pf. Das ist in den meisten Fällen eine praxisgerechte Konfiguration.
Die Verzerrungen (MM 10 mV) sind extrem gering. THD&N (20 KHz bw) beträgt lediglich 0,003 %
Optisch und haptisch nicht ganz das wovon ich träume, aber trotzdem eine sehr gute Vorstufe.
Den optischen Zustand beider Geräte würde ich mit einer guten 2 (+) bewerten. Es sind die Modelle HCA 8500 MKII und HMA 8500 MKII.
Die Vorstufe wurde als intaktes Gerät angeboten, die Endstufe mit Mängeln. Sie soll sich regelmäßig ausschalten (protect), wobei das besonders bei gehobenerer Lautstärke geschehen soll.
Gestern abend und heute Nachmittag habe ich mir zuerst die (intakte) Vorstufe angesehen. Eine richtige Reparatur erwarte ich selbst bei der Endstufe nicht, aber trotzdem habe ich ein paar Bilder und ein paar Messungen gemacht. Die Endstufe wird dann am Sonntag angeschaut.
Gute Front, guter Deckel, das ist schon die halbe Miete. Wenn dann noch das Potentiometer mit 4 Ebenen gut ist, dann ist bereits alles OK.
Die Phonostufe nimmt beinahe das halbe Gerät in Anspruch. unter den vier Blechhauben befinden sich je zwei Vgs selektierte FET. Der eigentliche RIAA Verstärker ist um je einen Hitachi HA12017 im SIL Gehäuse aufgebaut. Das könnte "OPA Roller" (also OPA-Tuning-Wechsler) im ersten Anlauf stoppen Der 4548 dient nur als Servoregler, damit die Schaltung in der Balance bleibt. Schliesslich ist auch die Phonostufe ein "DC" Verstärker ohne Kondensatoren im direkten Signalweg.
Man kann die MC Empfindlichkleit in zwei Stufen wählen. Der Eingangswiderstand beträgt hier 100 ohm. Im MM Modus kann man zwischen 100K und den üblichen 47 K wählen. Die Eingangskapazität wurde bei Geräten für den deutschen Markt auf 270pf festgelegt. "Anderswo" sind es 150 pF . Dazu später mehr.
Links oben (vor dem LS-Regler sind die Spannungsregler zu erkennen. Obwohl die Schaltung übersichtlich ausfällt, sind die Spannungen von guter Qualität.
Der "Tone amp" ist ebenfalls um je einen HA12017 und zwei Doppel-FET aufgebaut. Vor und hinter ihm dämpft jeweils eine Ebene des Lautstärkereglers. Er ist ebenfalls als DC Verstärker aufgebaut, und auch hier ist ein 4558 für die Balance zuständig. Wahlweise kann man das Signal des Tone-amp DC gekoppelt, oder über einen Foko auskoppeln. Viel sollte man durch das "weglassen" dieses Kondensators übrigens nicht erwarten. An den beiden Trimmern wird die Balance der Schaltung eingestellt.
Die Verarbeitungsqualität halte ich für "relativ gut". Der Aufbau macht auf mich einen soliden Eindruck, und ich sehe an keiner Stelle die Notwendigkeit, irgendetwas auszuwechseln, geschweige denn mit moderneren Bauteilen aufzutunen. Da sehe ich kein Potenzial...Absolut nicht.
Ein paar Messungen:
Alle Hochpegelmessungen wurden mit 0,5V Eingangsspannung und 1V Ausgangsspannung am DC Ausgang gemessen. Tone control "off".
FFT 1 KHz links:
und rechts:
Ein aussergewöhnlich gutes Ergebnis. K2 liegt bei lediglich -110 dB, K3 nochmal deutlich darunter. Sehr geringes Rauschen. Das ist sehr nah an der Meßgrenze des Meßgerätes.
CCIF IMD , 19&20K . An der Meßgrenze des AP2322 F2-F1 -120 dB !
Amplitudenfrequenzgang bei "Vollaussteuerung". -1 dB bei 117 KHz. -3 dB bei ca. 280 KHz. In Abhängigkeit der Potentiometerstellung verringert sich die Bandbreite etwas. Klanglich aber völlig unerheblich. Grün über den Kondensatorausgang. Man "verliert" 0,1 dB bei 20 Hz Schaltet man die Klangregelstufe ein und belässt die Regler in der Neutralposition, bleibt alles "kerzerngerade". Das ist nicht selbstverständlich.
Und da viele Leute (besonders die Tuner) sehr heiß auf "Rechtecke" sind, habe ich das auch mal im Zeitbereich dargestellt.
10 KHz Rechteck aus einem Le Croy Arbiträrgenerator. Seine Anstiegszeit beträgt 5 Nanosekunden.
Blau DC, Magenta über den Koppel-C. Tuner werden das "schräge Dach" im Kondensatorfall bemängeln, obwohl das völlig uninteressant ist. Das sind 0,1 dB 20 Hz.
Die Anstiegszeit (10/90) beträgt etwa 1,1 µs.
Edit wegen einer Frage: Im Bild wurden zwei Messungen übereinandergelegt (overlay). Daher ist die Anzeige der Anstiegszeit ab der zweiten Stelle unklar. An der ersten Nachkommastelle sind eine 2 und eine 3. Bei der im Bild gewählten Zeitbasis ist die Messung der AZ toleranzbehaftet. Ich habe dennoch zwei Perioden gewählt, damit die Frequenz angezeigt werden kann.
Wählt man Die Zeitbasis so, dass nur eine steigende Flanke dargestellt wird (also ca. 10 x kürzer), wird die Messung der AZ wesentlich genauer und es werden 1,1µs errechnet.
Das Potentiometer ist bis -40 dB perfekt Danach kommt der Bereich, der eher weniger benutzt wird. Im wirklich ungünstigsten Fall können 0,7 dB zusammenkommen. Das ist OK.
Phono-VV:
Die Störabstände sind nach meinem Dafürhalten gut, wenn nicht sogar sehr gut.
Bezugsmaß MM 5mV, MC 500 µV.
MM -94 dB (A), MC -77 dB (A)
Entzerrung alleine (ohne System) : Perfekt und deckungsgleich (L&R). Abweichung um lediglich +/- 0,1dB
Die Eingangskapazität im Original: 270 pF . Entfernt man C404 L & R, ergeben sich etwa 50 pF, was in vielen Fällen wieder etwas zu wenig ist. Ich habe C404 gegen 68p Styroflex getauscht.
Rot "Original" mit System, 460 mH+120p . Das geht also prinzipiell auch ohne Änderungen ganz gut. Blau ohne C404, gelb mit C404 als 68pf. Das ist in den meisten Fällen eine praxisgerechte Konfiguration.
Die Verzerrungen (MM 10 mV) sind extrem gering. THD&N (20 KHz bw) beträgt lediglich 0,003 %
Optisch und haptisch nicht ganz das wovon ich träume, aber trotzdem eine sehr gute Vorstufe.