08.05.2009, 18:14
Hallo alle,
ich gebe ja selten eine Reparatur auf, aber heute war es mal soweit!
Michael (aka Jim Beam) hatte mir sein offenbar frisch erworbenes Kassettendeck von 1975, Marke Toshiba, Modell PC-6030 zugesandt. Von der Optik her ein wirklich ausgefallenes und daher interessantes Deck! Auch technisch nicht schlecht, zwar "nur" ein Zweikopf-Deck, dafür aber mit zwei Motoren und Doppelcapstan ausgestattet, ebenso ist der Tonkopf sehr hochwertig. Als Fehler stand "Riemen erneuern und Gerät durchsehen" auf dem Programm, an sich keine Hürde - so dachte ich jedenfalls zunächst.
Nachdem ich das Deck ziemlich weit zerlegt hatte, sah ich kaum eine Möglichkeit an den Capstan-Motor und den Wickelantrieb heran zu kommen. Alles völlig verbaut, rundherum Bleche und Platinen mit Dutzenden von Schrauben und nahezu ebenso vielen Steckern. Also zunächst einmal das Service Manual bestellt (beim Schaltungsdienst Lange für 11,- Euro).
Dann wurde weiter zerlegt bis ich endlich freien Zugang auf die Laufwerkrückseite hatte.
Die Riemen waren nur noch bruchstückhaft erhalten und als äußerst klebrige Masse auf den Rollen und Rädern verteilt. Diese Rückstände lassen sich nur mit viel Geduld und noch mehr Feuerzeugbenzin oder Kontakt WL nebst etlichen Wattestäbchen und Toilettenpapierblättern entfernen. Alles, was mit diesem Teufelszeug in Berührung kommt, ist unwiderruflich tiefschwarz und klebrig!
Nachdem die Kupplung und der Capstan-Motor-Pully ausgebaut und gereinigt waren, wurden die Schwungmassen in eingebautem Zustand gereinigt, ein heraus nehmen ist aufgrund der Platzverhältnisse nicht möglich. Als nun die Riemen an Ort und Stelle saßen, kam die Erkenntnis, dass der dritte Riemen sich nicht so auswechseln läßt. Der dritte Riemen verbindet das vorn sitzende Zählwerk zusammen mit einer optischen Drehkontrolle zwecks Endabschaltung und dem Abwickelteller des Laufwerks. Die Aufnahmenut des Bandtellers befindet sich leider unterhalb der Laufwerkplatte, der bandteller läßt sich nicgt nach vorne herausnehmen, da das Loch, durch das er nach vorne heraus lugt, kleiner ist als der hintere Teil des Bandtellers. Dahinter sitzen die Schwungmassen, die sich nicht heraus nehmen lassen.
Zum Wechsel dieses Riemens muß das Laufwerk unbedingt komplett ausgebaut werden, was einen riesigen zusätzlichen Zeitaufwwnd bedeutet. Daran haben die Entwickler vor 34 Jahren wohl nicht gedacht, leider.
Da der Zeitaufwand bis zu diesem Fortschritt schon nicht ganz unerheblich war, habe ich das Unterfangen an dieser Stelle abgebrochen. Hätte ich es zu Ende geführt wären um die 250,- Euro fällig geworden, die wohl kaum jemand bereit gewesen wäre, in dieses Gerät zu investieren. Kassettendecks sind ohnehin preislich recht problematisch, egal wie selten ein Modell auch ist.
Schade, lieber Michael, hat wohl nicht sollen sein!
ich gebe ja selten eine Reparatur auf, aber heute war es mal soweit!
Michael (aka Jim Beam) hatte mir sein offenbar frisch erworbenes Kassettendeck von 1975, Marke Toshiba, Modell PC-6030 zugesandt. Von der Optik her ein wirklich ausgefallenes und daher interessantes Deck! Auch technisch nicht schlecht, zwar "nur" ein Zweikopf-Deck, dafür aber mit zwei Motoren und Doppelcapstan ausgestattet, ebenso ist der Tonkopf sehr hochwertig. Als Fehler stand "Riemen erneuern und Gerät durchsehen" auf dem Programm, an sich keine Hürde - so dachte ich jedenfalls zunächst.
Nachdem ich das Deck ziemlich weit zerlegt hatte, sah ich kaum eine Möglichkeit an den Capstan-Motor und den Wickelantrieb heran zu kommen. Alles völlig verbaut, rundherum Bleche und Platinen mit Dutzenden von Schrauben und nahezu ebenso vielen Steckern. Also zunächst einmal das Service Manual bestellt (beim Schaltungsdienst Lange für 11,- Euro).
Dann wurde weiter zerlegt bis ich endlich freien Zugang auf die Laufwerkrückseite hatte.
Die Riemen waren nur noch bruchstückhaft erhalten und als äußerst klebrige Masse auf den Rollen und Rädern verteilt. Diese Rückstände lassen sich nur mit viel Geduld und noch mehr Feuerzeugbenzin oder Kontakt WL nebst etlichen Wattestäbchen und Toilettenpapierblättern entfernen. Alles, was mit diesem Teufelszeug in Berührung kommt, ist unwiderruflich tiefschwarz und klebrig!
Nachdem die Kupplung und der Capstan-Motor-Pully ausgebaut und gereinigt waren, wurden die Schwungmassen in eingebautem Zustand gereinigt, ein heraus nehmen ist aufgrund der Platzverhältnisse nicht möglich. Als nun die Riemen an Ort und Stelle saßen, kam die Erkenntnis, dass der dritte Riemen sich nicht so auswechseln läßt. Der dritte Riemen verbindet das vorn sitzende Zählwerk zusammen mit einer optischen Drehkontrolle zwecks Endabschaltung und dem Abwickelteller des Laufwerks. Die Aufnahmenut des Bandtellers befindet sich leider unterhalb der Laufwerkplatte, der bandteller läßt sich nicgt nach vorne herausnehmen, da das Loch, durch das er nach vorne heraus lugt, kleiner ist als der hintere Teil des Bandtellers. Dahinter sitzen die Schwungmassen, die sich nicht heraus nehmen lassen.
Zum Wechsel dieses Riemens muß das Laufwerk unbedingt komplett ausgebaut werden, was einen riesigen zusätzlichen Zeitaufwwnd bedeutet. Daran haben die Entwickler vor 34 Jahren wohl nicht gedacht, leider.
Da der Zeitaufwand bis zu diesem Fortschritt schon nicht ganz unerheblich war, habe ich das Unterfangen an dieser Stelle abgebrochen. Hätte ich es zu Ende geführt wären um die 250,- Euro fällig geworden, die wohl kaum jemand bereit gewesen wäre, in dieses Gerät zu investieren. Kassettendecks sind ohnehin preislich recht problematisch, egal wie selten ein Modell auch ist.
Schade, lieber Michael, hat wohl nicht sollen sein!