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Ich habe Gönnenwein in guter Erinnerung, da gab es mal ein Feature auf BR4 oder WDR3...
Gruß
Thomas
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26.10.2016, 13:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.10.2016, 13:17 von Franky.)
Das "Ländle" und dann ein paar Tourneen genügten ihm vollends, obwohl Gönnenwein mehr hätte werden können. Ist auch respektabel.
Die Columbia-Platte hat übrigens einen deutlich niedrigeren Pegel als z.B. die "London", mehr Headroom. Das konnten die sich aufgrund des ruhigeren Vinyls leisten, während bei den Decca-ffss meist schon etwas mehr Druck nötig war, damit das Verhältnis zu den Laufgeräuschen wieder stimmte. Deshalb gibt es auch oft erst mal einen "Wow"-Effekt, wenn man eine Decca-ffss auflegt.
Viele Grüße - Frank
ps.: wenn du Deine Columbia findest und sie ist noch recht gut erhalten - unbedingt mit KH reinhören, dann weißt Du, was ich meine.
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Ich hatte übrigens vor ein paar Jahren ein interessantes Gespräch mit dem Chef von RTI, einem der größten Presswerke an der amerikanischen Westküste.
Er erzählte, dass er irgendwann Anfang der 90er Jahre von einem französischen Zulieferer ein Granulat bekommen hat, mit dem er die leisesten Platten der gesamten Firmengeschichte pressen konnte - was anders war, konnte ihm keiner sagen und nach der einen Lieferung wars das auch wieder...
Gruß
Thomas
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Da ich heute noch etwas Zeit hier am PC habe, ein Plattentipp meinerseits: Rubinstein und die "Symphony of the Air", der quasi Nachfolger des NBC Symphony Orchestra, spielen die 5 Klavierkonzerte Beethovens, dirigiert von Josef Krips. Das besondere an dieser recht preisgünstig gehandelten Box: es handelt sich um eine der ganz frühen Stereoaufnahmen aus dem Jahr 1956, die 1957 in den USA auf "Living Stereo" erschienen, dann in den 60er Jahren mit dieser Box in Deutschland und erstaunlich gut klingen. Klar, sonst wären die Aufnahmen nicht auf "Living Stereo" erschienen. Auch die deutschen Pressungen ohne "Living Stereo" Label, sind wertige 160-Gramm-Pressungen. Zu Dirigent und Solist muss man nichts sagen - viel mehr "Prominenz" geht nicht.
Man merkt, dass "Stereo" noch im Versuchsstadium steckte, der Bassbereich ist sehr luftig, man hat versucht, auch die tiefen Töne etwas auf "Breitwand" zu bringen und weniger ins Zentrum - eine komplett andere Auffassung wie z.B. bei den ersten "Living Presence" der Mercury, deren Aufnahmen einen bei der Wiedergabe von Anfang an frontal überwältigen - "straight to the face" mit drei Mikrophonen. Die späteren Aufnahmen der RCA mit van Cliburn und Fritz Reiner etwa hören sich tontechnisch dann schon völlig anders an. Ist interessant.
Viele Grüße - Frank
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• winix, tiarez, Feathead
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So, jetzt isse raus.... ich bin schon soooo gespannt!
Gruß
Thomas
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• winix, Franky, Feathead
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28.10.2016, 09:25
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.10.2016, 10:11 von Franky.)
Tolle Sache, was Fone da mit neuen, rein analogen Aufnahmen leistet. Was mich außer der Musik selbst (die zweite ist auch meine Lieblings-Symphonie von Mahler) interessieren würde: gibt es da bei Fone-Produktionen einen technischen Qualitätsunterschied zu, sagen wir den besseren Platten aus den 60er Jahren?
Würde mich auch hinsichtlich der zahlreichen 180g-Wiederveröffentlichungen seitens der DGG und anderer Labels - abseits der bekannten MFSL "Original Master Recordings" - interessieren, die man seit einiger Zeit sogar bei "Saturn" im Regal sieht.
Ich habe mal einen Vergleich Platte vs. "HiRes" angehört, und zwar von zwei DGG-Aufnahmen mit Karajan, einmal seine Ring-Einspielung (ich glaube 1965-1966), zum anderen sein erster Beethoven-Zyklus von 1962 mit den neun Symphonien. Zwischen der (letzten?) Digitalisierung in 24/96 und den Platten gibt es keinen großen Unterschied. Die alten Platten hören sich immer noch einen Tick natürlicher an, die 24/96-Digitalisierung halt ein weniger sauberer. Wo ich früher meinte, die Platte schwächelt ein wenig, tut's auch die digitale Konserve - ist also ergo die Aufnahme. Die Platten müssen allerdings "near mint" sein. Ich kann mir daher nicht vorstellen, dass z.B. die DGG-Wiederveröffentlichungen auf Vinyl (in dann rein analoger Kette, logisch) qualitativ viel besser sind als die alten, "near mint" vorausgesetzt, wie erwähnt.
Und dann noch eine Frage, vielleicht kann sie jemand beantworten: woran erkennt man, ob die Wiederveröffentlichungen auf Vinyl (z.B. viele von Miles Davis) in einer rein analogen Produktionskette hergestellt wurden? Zum Verständnis - das hat nix mit einer "Verteufelung" digitaler Quellen zu tun, im Gegenteil. Nur, digital würde ich mit einem digitalen Wiedergabegerät hören wollen, da würde ich mir keine Platte davon kaufen.
Viele Grüße - Frank
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Hallo,
also: Einen fest gelegten Standard, dass die drei Schritte von der Aufnahme bis zum Mastering in Bezug auf das Speichermedium (so wie früher AAD, ADD und DDD) dokumentiert werden, gibt es meines Wissens nicht.
Zu Fonè: Giulio Cesare Ricci verwendet ausschließlich seine eigene Aufnahmetechnik mit einer ziemlich ungewöhnlichen Mikrofonierung - insofern kann man seine Aufnahmen nicht unbedingt mit den historischen Alben vergleichen. Typisch für ihn ist, dass der Aufnahmeraum mehr in die Musik einbezogen wird, als man das gewöhnt ist. Außerdem versucht er - bei Vivaldi geht das ganz gut - Stätten zu finden, in denen die aufgenommenen Stücke zu ihrer Zeit aufgeführt wurden (oder zumindest hätten aufgeführt werden können).
Das klappt oft gut - mit frappierendem Raumeindruck und -dynamik - manchmal nervt mich auch der Hallbrei auf den Aufnahmen.
Gruß
Thomas
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• winix, Franky
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28.10.2016, 11:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.10.2016, 11:53 von Franky.)
(28.10.2016, 10:32)tiarez schrieb: Einen fest gelegten Standard, dass die drei Schritte von der Aufnahme bis zum Mastering in Bezug auf das Speichermedium (so wie früher AAD, ADD und DDD) dokumentiert werden, gibt es meines Wissens nicht.
Genau das ist der Punkt. Da stehen dann Bemerkungen wie "taken from original Mastertapes" oder "Pure Analouge Audiophile Mastering" und dergleichen, dabei würden die drei Buchstaben "AAA" alles erklären - nur, die werden vermieden! Das gibt doch ein wenig zu denken. Meine Meinung: sobald digitalisiert wurde, spielt man das ganze am Besten auch digital ab, logischerweise im Format des digitalen Masters, also meist 24/96, wenn es um die alten analogen Masterbänder geht, denn in diesem Format wurden sie üblicherweise abgenommen, und das kann man bequem als DVD-Audio oder via Festplattenspieler auch wiedergeben.
Oder die Labels sollten gefälligst - wie bei den wenigen Eterna-Reissues, bei Speakers Corner oder MFSL - auf andere Weise klar angeben, um was es sich handelt. Sonst werden sie mich als Kunden nicht gewinnen.
Viele Grüße - Frank
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Ich halte es für nicht so entscheidend - man kann auch hervorragende LPs vom digitalen Master schneiden oder andersherum. Nur wäre es wichtig, wenn an allen Punkten der Produktionskette Leute arbeiten, die wissen, was sie tun.
Gruß
Thomas
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28.10.2016, 14:44
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.10.2016, 14:45 von Franky.)
Das ist klar. Geht nur darum, dass ich von einem digitalen Master keine teure Platte kaufe (bin halt' Schwabe...). Da fühle ich mich etwas verschaukelt. Habe übrigens gesehen, dass bei der Eterna-Reissue von Carl Orffs "Die Kluge" mit Heribert Kegel tatsächlich das gesuchte "AAA" auf dem Cover steht. Wer die Platte nicht kennt, unbedingt anhören. Ich hatte mal diese AAA-Version (hier ist die Analogue Audio Association gemeint) mit 180g-Scheiben. Habe ich irgendwann weggegeben, was ich fast bereue, aber es war ein Verwandter.
Viele Grüße - Frank
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28.10.2016, 15:21
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.10.2016, 15:21 von Franky.)
...und so könnte sich das der geneigte Käufer einer Schallplatte vorstellen - lag einer Eterna-Wiederveröffentlichung bei: vorbildlich, da weiß ich, was ich kaufe, wobei ich auf die Unterschriften verzichten könnte, das ist Show. Voraussetzung ist logischerweise, dass ich in etwa auch weiß, was ich außer dem technischen Hintergrund rein musikalisch kaufe.
Viele Grüße - Frank
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• winix, tiarez, Feathead
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Die Kluge von Eterna reizt die Möglichkeiten einer Opernaufnahme tatsächlich sehr weit aus.
Fast alle anderen wirken dagegen eher statisch und fade - andererseits: wer möchte sich schon vorstellen, wie Montserrat Caballe und Luciano Pavarotti auf der Bühne umherjagen ?
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29.10.2016, 08:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.10.2016, 08:35 von Franky.)
Carl Orff wollte, dass bei der "Klugen" nichts mehr an eine "Oper" erinnert, gibt sogar ein schönes Zitat von ihm dazu, weiß nur nicht mehr wo. Übrigens toll für Kinder so ab 10 Jahren - stets nur eine Plattenseite pro "Session", sonst wird es zu viel.
Ich besitze die Aufnahme mit Sawallisch, auch gut, kommt aber an die Eterna mit Herbert Kegel nicht ran, wie Du auch meinst. Statisch und fade bei mir nur deshalb, weil ich eben die Eterna-Aufnahme kenne. Die ist zudem interessant, weil sie die Möglichkeiten einer Hifi-Aufnahme voll ausreizt. Gilt als Meilenstein - keine Ahnung, wo sie das Equipment dazu her hatten. Gut waren die Techniker der Eterna bekanntermaßen, aber "Die Kluge" toppt technisch alles, was bei Eterna, sonst meist guter Durchschnitt, erschienen ist. Die Neuauflage der Doppel-LP kostet knapp 40 Euro - ist es auch wert.
Viele Grüße - Frank
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Damit die schöne Rubrik nicht einschläft - noch ein Tipp aus der "Living Stereo"-Ecke:
Die "Pines Rome" und "Fountains of Rome" von Respighi mit Fritz Reiner und dem Chicago Symphony Orchestra. Aufgenommen 1959, auch die deutsche Lizenzpressung hier ist klangtechnisch einfach nur hervorragend. Ich besitze sogar die CD davon und bevorzuge eindeutig die Platte. Die Interpretation von Ozawa und Karajan sind dramatischer als die von Reiner, ist Geschmackssache, ich finde alle gut, je nachdem, welche ich hören möchte.
Viele Grüße - Frank
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...und wenn man sich dann mal den Unterschied zwischen einer herausragend guten Pressung und gutem Durchschnitt anhören will, legt man zum Vergleich diese Wiederveröffentlichung von 1971 auf. Man fragt sich - warum zum Henker haben die damals nicht einfach die alten Folien noch mal hergenommen, sondern mussten einen neuen (schlechteren) Schnitt anfertigen?
Viele Grüße - Frank
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Respighi hat mir wegen seiner expressiven Klangmalerei immer gefallen - bin nur immer zu träge, mir tatsächlich was zu holen....
Gruß
Thomas
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Der Kontrast zwischen den sanften (für mich eher impressionistischen) Passagen und dann den wirklich brachialen expressionistischen Teilen seiner symphonischen Werke ist - sogar aus der Konserve - ein Hörerlebnis.
Wenn's mich mal packt, besorge ich mir diese Aufnahmen als Schallplatte (ist das CD-Cover).
Viele Grüße - Frank
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• Feathead
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War heute in der Post - das Klassik-Äquivalent zu den Heavy-Metal-Saitenakrobaten.....
Gruß
Thomas
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• winix, Franky, Feathead
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Da legst Du die Latte hinsichtlich Tonqualität aber wirklich hoch (Interpretationen dagegen sind Geschmackssache). Vorsicht, bei mir jedenfalls ist es wie mit dem Wein: hat man sich erst mal an die edleren Tropfen gewöhnt, kann man mit dem Rest irgendwann nix mehr anfangen. Ich sortiere jede Woche ein paar Platten aus, die mir entweder musikalisch, hauptsächlich aber von der Aufnahme- und Pressqualität her nicht mehr zusagen. Ist aber ok so, jenseits der 50 oder 60 wird das Leben zu kurz, um schlechten Wein zu trinken...
Viele Grüße - Frank
ps.: auf dem Level der "Reference Mastercuts" oder der Fone-Veröffentlichungen bin ich allerdings noch nicht angekommen, das kommt noch.
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04.11.2016, 17:44
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.11.2016, 17:44 von tiarez.)
Meld Dich einfach, ich habe mehr von dem Zeug, als ich mir jemals anhören kann und mag.
Gruß
Thomas
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das lockt gen Norden
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Eines Tages fällt das Regal um und ich bin unter einer Tonne ffss begraben :-)
Gruß
Thomas
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Ich werde mich noch melden, war jetzt am Wochenende in Baden-Württemberg auf dem Land (herrlich), einen Nachlass aus der Familie regeln. Bin erst mal etwas geschafft.
Viele Grüße - Frank
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07.11.2016, 14:48
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.11.2016, 14:51 von Franky.)
Fazit lieber Thomas gleich am Anfang - ffss kannst Du mir fast alles anbieten, das vom Zustand her nicht weit unter dem Level "excellent" angesiedelt ist. Über die Rechnung reden wir lieber vorerst mal nicht, aber dass Dich ffss-Pressungen erschlagen, können wir natürlich nicht zulassen.
Allerdings, worüber reden wir bei "ffss" im Detail? Mich würden einige Solti-Einspielungen interessieren, wie z.B. sein "Ring" und seine Aufnahmen der Mahler-Symphonien, "le sacre du printemps", die "Háry János Suite", "The Planets", die Bartok-Aufnahmen, Richard Strauss, Bruckner, Elgar, Schostakowitsch und weit mehr. Also recht viel, und ich besitze vieles davon - in den deutschen DMM-Ausgaben, die man durchaus anhören kann, insbesondere die Solti-Edition (Boxen mit rund 20 Platten pro Box) ist sehr sorgfältig herstellt. Wenn ich dann aber etwa die "Walküre", die ich in ffss (leider nur noch "very good") habe, mit der deutschen DMM-Pressung vergleiche, ist das schon ein großer Unterschied. Man muss sich immer klarmachen, dass es die selbe Aufnahme ist, kann man leicht vergessen - ffss ist einfach die Freude am guten (besseren) Klang.
Warum die deutschen Decca-Pressungen klanglich so stark gegenüber den englischen ffss abfallen ist ein altes Thema. Es gibt zwei Thesen, die leider seitens Decca nie bestätigt oder dementiert wurden: zum einen sollen nur Masterkopien (wahrscheinlich Studiomaster) mit einem ordentlichen analogen Kopierverlust nach Deutschland und andere Decca-Töchter außerhalb UK gegangen sein. Zum anderen waren die englischen Decca-Techniker beim Schnitt ihrer Platten anscheinend einfach die besten ihrer Zeit. Richtige Decca-Kenner unterscheiden sogar noch anhand der Codes zwischen den Auslaufrillen die einzelnen Techniker. Richtig gemein ist das, wenn man meint, dass sich z.B. die "Play Bach"-Aufnahmen auf den deutschen roten Decca gut anhören. Dann bekommt man - wenn überhaupt - eine zudem fast abgespielte ffss in die Hände und muss hören, dass man die Sache mit der Schallplattenherstellung noch viel besser machen kann. Man denkt sich - schade um's Vinyl...
Woher der Vorsprung der englischen Decca kam, ist übrigens auch nicht uninteressant - im zweiten Weltkrieg perfektionierten die Engländer die Tonaufnahme auf Schallplatte (im Direktschnitt), während die Deutschen auf das "Magnetophon" setzten. Gerüchterweise basieren die berühmten BTR-Maschinen (British Tape Recorder) der Abbey-Road-Studios aus der Nachkriegszeit prinzipiell auf Kriegsbeute, die 1946 von Berlin nach London geschafft worden war - u.a. eine bis dahin unbekannte "Aufnahmemaschine auf Magnetbandbasis" - dies nur nebenbei.
Hinter dem Decca-Flaggschiff Solti kommen bekannter weise eine ganze Menge anderer und nicht schlechterer Dirigenten wie Ansermet, Walter Weller, Haitink, Maazel oder Monteux mit tollen Einspielungen. Sogar Benjamin Britten hat als Dirigent für Decca Einspielungen produziert. Wer wie ich von Bach bis Bartok je nach Stimmung einfach gerne Musik hört, könnte hier problemlos ein kleines Vermögen in ffss-Scheiben investieren. Ich habe mir vor einiger Zeit die Decca CD-Box "The Analogue Years" gekauft, um mir vieles einfach mal anhören zu können und rauszufinden, was sich auch als Platte lohnen könnte. Von wenigen "Gassenhauern" wie den unvermeidlichen "Cappriccio espagnol", Willi Boskosvsky, oder "Cappricio Italien" einmal abgesehen, habe ich noch keine CD entdeckt, die mir nicht gefiel.
Viele Grüße - Frank
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Die Box habe ich auch als Schallplatten mit frühen Mono-Aufnahmen, u.a. von Erich Kleiber.
Ansonsten ist der Zustand der Deccas bei mir eher gemischt - die Boxen und Cover sind oft ziemlich ramponiert, das Vinyl dagegen meist jungfräulich - eine typische Boxset-Sammlung eben....
Gruß
Thomas
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