Diesen 1080 brachte mir ein Bekannter vorbei, der das Gerät schon eine Zeit lang im Einsatz hatte. Er bemängelte an dem Gerät, dass von Anfang an der "direkt" Schalter keine Funktion hatte, und die Phonostufe auf einem Kanal merklich lauter spielen würde.
Darüber hinaus stellte das Gerät den Betrieb vor ein paar Tagen dann komplett ein....Es kam nichts mehr aus den Lautsprechern.
Logischerweise wurde mit der Behebung des letzten Fehlers begonnen. Der Totalausfall hatte seine Ursache auf der Platine, die für die geregelten Betriebsspannungen verantwortlich ist.
Dort fand ich haufenweise schlechte Lötstellen, wobei einige Teile beinahe ohne Lötkolben entnommen werden konnten ; Nachdem das erledigt war, spielte das Gerät grundsätzlich wieder so, wie es vor dem Totalausfall spielte.....Deckel drauf...fertig.
Hätte man so machen können, aber mir fielen weitere Dinge auf.
Die Kanäle des Phono-VV spielten wider erwarten gleich laut, und das Klangregelteil liess sich ebenfalls abschalten. Der Balanceregler ist vom "Direktschalter" nicht betroffen, was eventuell zu der Falschannahme führte.
Nachdem das Gerät dank Lappen und Staubsauger intern halbwegs sauber war, habe ich mir den Zustand der beiden 22 MF Elkos angeschaut. Die sind bei diesen Geräten -und dem Alter von gut 40 jahren- in vielen Fällen nicht mehr "wie neu". So auch in diesem Fall, wobei immerhin noch 15,5 mF bei gutem ESR vorhanden sind. Das ist absolut "OK" und ist selbst unter Volllast kein Grund für irgendwelche "Klangverluste" . Da ist immer noch sehr viel "Wuppdizität" drin, die man nicht mit dem Schraubendreher entladen sollte ;
Es handelt sich hier nicht um eine Generalüberholung, oder Restaurierung, da das wohl die wenigsten Leute für so einen alten Kahn bezahlen möchten. Das Gerät soll lediglich wieder fehlerarm ; funktionieren.
Das Teil ist bereits ziemlich groß und lässt sich nur mit Mühe "handhaben"....Also drehen und umlegen.
Auf der Platine für die geregelten Spannungen sind den Cap-swappern vermutlich gleich die schwarzen Elkos aufgefallen...stimmt´s ? Das sind 40 Jahre alte 100µ Nippon Chemicons, und kein einziger Elko auf dieser durchgegarten Platine zeigt Ermüdungserscheinungen. Das ist Qualität!
Ich habe dennoch einige aus optischen Gründen ausgewechselt. Die Neuware (BC) hat zwar etwas weniger Kapazität, aber immerhin den selben ESR
(100Hz)
Das Gerät prasselte und rauschte auf einem Kanal relativ stark, ausserdem kam es auf diesem Kanal beim Umschalten von "via Tone" auf "direkt" zu einem relativ lauten Plopp....
Die Ursache dafür waren defelte Tantalelkos und angeschlagene Transistoren, die ich mit Kältespray und Heißluft ausfindig machen musste. Die Teile befanden sich auf dem "preamp board" (das mit den Kippherbeln) und der Klangregelplatine.
Dazu musste Einiges zerlegt werden Die kleine Platine rechts ist für den "Super Bass".
Tone control board
Nachdem das Gerät dann "still" war, und auch der Umschaltplopp verschwunden war, habe ich das Gerät auf den Meßplatz geschleppt......
Rechts über 200 Watt, links keine 30 . Ratlosigkeit.....Die Verzerrungen bis dahin unauffällig. Das Verhalten fällt im täglichen Wohnzimmerbetrieb natürlich nicht auf....Aber irgendwie ist es trotzdem unbefriedigend.
Also alles wieder zurückgeschleppt und die Endstufe ausgebaut.
Die wurde vor vielen Jahren bereits ein mal repariert. Es wurden alle Treiber, diverse Widerstände und diverse Dioden erneuert. Ausserdem die NPN Leistungstransistoren.
Und zwar NUR die NPN. Die 2SB600 sind noch original.
Der 2SC424 ist zwar nicht total "unpassend", aber er ist nunmal kein Komplementär zum B600, was sich dem entsprechend in den Meßwerten wiederfinden lässt.
Der Kanal spielt nicht auf dem Niveau des original belassenen Kanals. Der Oberwellenanteil ist um einiges höher und reicht (wenn auch schwach) bis über die zehnte Harmonische
Messtechnsich nicht sehr schön, aber ich darf euch versichern, dass davon nichts zu hören ist.
Beide Endstufen liefen übrigens bis jetzt ohne jeden Ruhestrom. Der wurde erst jetzt und hier wieder ins Spiel gebracht. Den Oberwellen kann man aber auch damit nicht Herr werden. Dazu müsste man die Originaltransistoren oder zumindest geeignete Komplementäre einsetzen......Kostet aber Geld.
Das alles hat aber nichts damit zu tun, dass das Teil nur 25 Watt liefert.....Die Ursache dafür ist ärgerlich und abenteuerlich zugleich.
Es fiel mir auf, dass die Endstufe ungewöhnlich symmetrisch, geradezu perfekt ab ca. 20W ins clipping geht.
In der Strombegrenzung der Endstufen werden u.A. zwei Dioden SV-04 eingesetzt. Das sind "quasi" vier in serie geschaltete Diodenin einem Gehäuse, und es müssen am Diodentester etwa 2V daran abfallen. Auf dem linken board vorne die beiden grünen Dioden. Die hat irgend jemand durch "Einfachdioden" (0,6V) ersetzt, die ziemlich genau wie die SC-04 aussehen. Das sind die beiden schwarzen auf dem rechten Board. Die Strombegrenzung setzt dadurch viel zu früh ein.
Das linke Board ist aus einem Schlachtgerät (einem 1060), im dem die selben Platinen verwendet wurden. Dort ist lediglich die Betriebsspannung niedriger. Beim 1080 liegt sie bei +/-70V.
Nach Wechsel der Dioden war der Fehler verschwunden, obwohl die "spektrale Reinheit" wie erwähnt nicht mehr gegeben ist.
Wieder zurück auf den Meßplatz.....
Spektrum 1W, 8R , L&R: Beide Kanäle bleiben trotzdem unter 0,05% THD
Diese Messung wurde am betriebswarmen Gerät durchgeführt. Der bessere Kanal schneidet hier schlechter als in der ersten Messung (oben) ab, da das Netzteil in diesem Fall fast doppelt so viel Strom liefern muss, und der Ripple steigt. Er dominiert dann THD&N Im ersten Fall blieb der andere Kanal fast inaktiv. Ursache für das veränderte Verhalten (in Clippingnähe) zur ersten Messung (weiter oben ) vermute ich in der Temperatur.
Der schlechte Kanal kommt im "worst case " auf 0,04% , was "musikalisch betrachtet" vollkommen harmlos ist.
216W x 2 (1% THD&N) 8R bcd. Leistungsaufnahme im Max. ca. 800W.
CCIF-IMD 50 W , 8R BCD . Nichts was mir Sorgen macht....
Die Summe der beiden Testfrequenzen liegt um 26 dBV, F2-F1 um -54, also -80 dB oder 0,01% für diese Komponente. Für alles zusammen um 0,03%
Der Phono Entzerrer:
Abweichung vom Ideal unter 0,5 dB (L & R) Praktisch keine Pegeldifferenz. Gemessen über Tape rec.
Mit System : 460 mH und zusätzlichen 120 pF . Die Eingangskapazität liegt bei 210 pF (Phono 1) und 225 pF (Phono 2) ...Jeweils 70 Kohm
Darüber hinaus stellte das Gerät den Betrieb vor ein paar Tagen dann komplett ein....Es kam nichts mehr aus den Lautsprechern.
Logischerweise wurde mit der Behebung des letzten Fehlers begonnen. Der Totalausfall hatte seine Ursache auf der Platine, die für die geregelten Betriebsspannungen verantwortlich ist.
Dort fand ich haufenweise schlechte Lötstellen, wobei einige Teile beinahe ohne Lötkolben entnommen werden konnten ; Nachdem das erledigt war, spielte das Gerät grundsätzlich wieder so, wie es vor dem Totalausfall spielte.....Deckel drauf...fertig.
Hätte man so machen können, aber mir fielen weitere Dinge auf.
Die Kanäle des Phono-VV spielten wider erwarten gleich laut, und das Klangregelteil liess sich ebenfalls abschalten. Der Balanceregler ist vom "Direktschalter" nicht betroffen, was eventuell zu der Falschannahme führte.
Nachdem das Gerät dank Lappen und Staubsauger intern halbwegs sauber war, habe ich mir den Zustand der beiden 22 MF Elkos angeschaut. Die sind bei diesen Geräten -und dem Alter von gut 40 jahren- in vielen Fällen nicht mehr "wie neu". So auch in diesem Fall, wobei immerhin noch 15,5 mF bei gutem ESR vorhanden sind. Das ist absolut "OK" und ist selbst unter Volllast kein Grund für irgendwelche "Klangverluste" . Da ist immer noch sehr viel "Wuppdizität" drin, die man nicht mit dem Schraubendreher entladen sollte ;
Es handelt sich hier nicht um eine Generalüberholung, oder Restaurierung, da das wohl die wenigsten Leute für so einen alten Kahn bezahlen möchten. Das Gerät soll lediglich wieder fehlerarm ; funktionieren.
Das Teil ist bereits ziemlich groß und lässt sich nur mit Mühe "handhaben"....Also drehen und umlegen.
Auf der Platine für die geregelten Spannungen sind den Cap-swappern vermutlich gleich die schwarzen Elkos aufgefallen...stimmt´s ? Das sind 40 Jahre alte 100µ Nippon Chemicons, und kein einziger Elko auf dieser durchgegarten Platine zeigt Ermüdungserscheinungen. Das ist Qualität!
Ich habe dennoch einige aus optischen Gründen ausgewechselt. Die Neuware (BC) hat zwar etwas weniger Kapazität, aber immerhin den selben ESR
(100Hz)
Das Gerät prasselte und rauschte auf einem Kanal relativ stark, ausserdem kam es auf diesem Kanal beim Umschalten von "via Tone" auf "direkt" zu einem relativ lauten Plopp....
Die Ursache dafür waren defelte Tantalelkos und angeschlagene Transistoren, die ich mit Kältespray und Heißluft ausfindig machen musste. Die Teile befanden sich auf dem "preamp board" (das mit den Kippherbeln) und der Klangregelplatine.
Dazu musste Einiges zerlegt werden Die kleine Platine rechts ist für den "Super Bass".
Tone control board
Nachdem das Gerät dann "still" war, und auch der Umschaltplopp verschwunden war, habe ich das Gerät auf den Meßplatz geschleppt......
Rechts über 200 Watt, links keine 30 . Ratlosigkeit.....Die Verzerrungen bis dahin unauffällig. Das Verhalten fällt im täglichen Wohnzimmerbetrieb natürlich nicht auf....Aber irgendwie ist es trotzdem unbefriedigend.
Also alles wieder zurückgeschleppt und die Endstufe ausgebaut.
Die wurde vor vielen Jahren bereits ein mal repariert. Es wurden alle Treiber, diverse Widerstände und diverse Dioden erneuert. Ausserdem die NPN Leistungstransistoren.
Und zwar NUR die NPN. Die 2SB600 sind noch original.
Der 2SC424 ist zwar nicht total "unpassend", aber er ist nunmal kein Komplementär zum B600, was sich dem entsprechend in den Meßwerten wiederfinden lässt.
Der Kanal spielt nicht auf dem Niveau des original belassenen Kanals. Der Oberwellenanteil ist um einiges höher und reicht (wenn auch schwach) bis über die zehnte Harmonische
Messtechnsich nicht sehr schön, aber ich darf euch versichern, dass davon nichts zu hören ist.
Beide Endstufen liefen übrigens bis jetzt ohne jeden Ruhestrom. Der wurde erst jetzt und hier wieder ins Spiel gebracht. Den Oberwellen kann man aber auch damit nicht Herr werden. Dazu müsste man die Originaltransistoren oder zumindest geeignete Komplementäre einsetzen......Kostet aber Geld.
Das alles hat aber nichts damit zu tun, dass das Teil nur 25 Watt liefert.....Die Ursache dafür ist ärgerlich und abenteuerlich zugleich.
Es fiel mir auf, dass die Endstufe ungewöhnlich symmetrisch, geradezu perfekt ab ca. 20W ins clipping geht.
In der Strombegrenzung der Endstufen werden u.A. zwei Dioden SV-04 eingesetzt. Das sind "quasi" vier in serie geschaltete Diodenin einem Gehäuse, und es müssen am Diodentester etwa 2V daran abfallen. Auf dem linken board vorne die beiden grünen Dioden. Die hat irgend jemand durch "Einfachdioden" (0,6V) ersetzt, die ziemlich genau wie die SC-04 aussehen. Das sind die beiden schwarzen auf dem rechten Board. Die Strombegrenzung setzt dadurch viel zu früh ein.
Das linke Board ist aus einem Schlachtgerät (einem 1060), im dem die selben Platinen verwendet wurden. Dort ist lediglich die Betriebsspannung niedriger. Beim 1080 liegt sie bei +/-70V.
Nach Wechsel der Dioden war der Fehler verschwunden, obwohl die "spektrale Reinheit" wie erwähnt nicht mehr gegeben ist.
Wieder zurück auf den Meßplatz.....
Spektrum 1W, 8R , L&R: Beide Kanäle bleiben trotzdem unter 0,05% THD
Diese Messung wurde am betriebswarmen Gerät durchgeführt. Der bessere Kanal schneidet hier schlechter als in der ersten Messung (oben) ab, da das Netzteil in diesem Fall fast doppelt so viel Strom liefern muss, und der Ripple steigt. Er dominiert dann THD&N Im ersten Fall blieb der andere Kanal fast inaktiv. Ursache für das veränderte Verhalten (in Clippingnähe) zur ersten Messung (weiter oben ) vermute ich in der Temperatur.
Der schlechte Kanal kommt im "worst case " auf 0,04% , was "musikalisch betrachtet" vollkommen harmlos ist.
216W x 2 (1% THD&N) 8R bcd. Leistungsaufnahme im Max. ca. 800W.
CCIF-IMD 50 W , 8R BCD . Nichts was mir Sorgen macht....
Die Summe der beiden Testfrequenzen liegt um 26 dBV, F2-F1 um -54, also -80 dB oder 0,01% für diese Komponente. Für alles zusammen um 0,03%
Der Phono Entzerrer:
Abweichung vom Ideal unter 0,5 dB (L & R) Praktisch keine Pegeldifferenz. Gemessen über Tape rec.
Mit System : 460 mH und zusätzlichen 120 pF . Die Eingangskapazität liegt bei 210 pF (Phono 1) und 225 pF (Phono 2) ...Jeweils 70 Kohm