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Sony Laserdisc MDP 640D Spindelmotor dreht langsam an
#1
Hallo Zusammen,

ich bin neu hier im Forum, heiße Daniel Victory , 35, gelernter Elektroniker und habe die Hoffnung das Ihr mir bei meinem folgenden Problem vielleicht helfen könnt.

Seit kurzer Zeit bin ich Besitzer eines Sony Laserdisc Players (MDP-640D) den ich wegen "Mechanischer" Probleme sehr günstig erworben habe (19€).
Ich habe selber noch einen Sony MDP-440 (kleines Schwestermodell) und einen Pioneer DVL 909.
Mich hat einfach das Sammelfieber und der Mythos um Laserdisc's gepackt Smile 

Also nachdem ich also einen neuen Riemen und die verklemmte Mechanik korrigiert habe läuft der Player eigentlich einwandfrei, aber leider auch nur eigentlich.

Und zwar ist das Problem, das nach einlegen der Disc und Play drücken der Spindelmotor die Disc nur sehr langsam auf Touren bringt und es relativ lange dauert bis die Wiedergabe startet. Dannach funktioniert alles einwandfrei, PAL sowie auch NTSC Discs.

Als Vergleich kann ich den MDP-440 (bis auf das RGB Board und ein paar IC's für NTSC kompatibel mit dem 640D) nehmen und dieser hat das Problem nicht.

Ich habe mir das Service Manual besorgt und nun folgende Untersuchungen gemacht:

1. Versorgungsspannung an Trafo (TR-30) gegen Service Manual gemessen - OK
2. Spannung Netzteilplatine gemessen (PS-193) - OK
3. Spindelmotor aus MDP-440 eingebaut - Problem besteht weiter
4. Netzteilplatine (PS-193) + Trafo (TR-30) aus MDP-440 eingebaut - Problem besteht weiter
5. 7905 aus MDP-440 eingebaut Smile - Problem besteht weiter
6. Kompletten Pickup (Inkl. SV-33) aus MDP-440 eingebaut - Problem besteht weiter

Also habe ich bis auf das Mainboard (MP-31 enthält Syscontrol, Video/Audio usw), VFD Front und Analog Audio fast alles getauscht.
Der Fehler muss eigentlich auf dem MP-31 Board zu finden sein!

So wie ich das Manual mit den enthaltenen Schaltplänen verstehe wird der Spindelmotor von der Netzteilplatine (PS-193) versorgt (PWM-AMP) und von dem MP-31 Systemcontrol teil über IC613/IC 614 angesteuert. (SP OFF/2FH/SP ERROR/SP UNLOCK) Die Signalleitungen sind bis auf SP ERROR über Widerstände direkt mit den IC's verbunden. Es gibt sonst keine weiteren Elemente dazwischen. Diese Widerstände werde ich als nächstes mal messen ggfs tauschen.

IC613 ist ein MB89795-127
IC614 ist ein MSM72H032GS-K

Hat jemand von euch solch ein Fehlerbild schonmal gesehen und mir mal ein Tipp geben in welche Richtung ich am besten schauen soll?

Messgeräte, Oszilliscop und ein guter Willen sind vorhanden Smile

Danke & Gruß
Daniel
[-] 1 Mitglied sagt Danke an DeepblueXL für diesen Beitrag:
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#2
Mal ganz was simples... Püfe auch mal ab der Teller wo die LD aufliegt noch volle Haftung bietet! Wenn die LD dort nicht fest haftet dauert es beim Starten und abbremsen gerne ewig! 1500umin oder 1800umin bei einer recht schweren 30cm Scheibe sind nicht ohne und wenn dann schlechte Haftung vorhanden ist wird das nix mit schnell starten!

Das gilt übrigens für alle LD Player.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an DATGrueni für diesen Beitrag:
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#3
(29.08.2019, 18:10)DATGrueni schrieb: Mal ganz was simples... Püfe auch mal ab der Teller wo die LD aufliegt noch volle Haftung bietet!

Moin,
die Ohren koennen helfen, das Durchrutschen der Platte auf dem Teller muesste doch zu hoeren sein.
Und wenn man ein drehzahlabhaengiges Signal vom Spindelmotor bekommen kann (ich gehe davon aus, dass es ein EC-Motor ist), kann man ihn mit einem Oszilloskop beim Beschleunigen zusehen.

73
Peter
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#4
Interessant wäre eine Zeitangabe, damit man sich ein Bild machen kann.
Vom drücken der Starttaste (Lade bereits geschl.) bis zum Erscheinen der Zeitanzeige im Display vergehen bei einem MDP-1000 oder einem  MDP-440 etwa 15 bis 16 Sekunden.

Wie lange dauert der Vorgang bei diesem 640er ?

Dass die LD in geklemmtem Zustand absolut leicht läuft, und der clamper nicht scheuert, wird mal vorausgesetzt. Man kann es z.p. prüfen, indem man am Netzschalter in laufendem Betrieb ausschaltet oder den Stecker zieht.
Die Regelschleife ist ziemlich kompliziert. Die Reflexlichtschranke auf dem kleinen FG13 board liefert drehzahlabhängige Frequenzen an IC620, der wiederum über IC615 und IC614 den Motortreiber steuert, den du ja mit PS-193 bereits getauscht hast.
Ganz ehrlich: Du bist zu 100% auf dich allein gestellt. Ein zweites baugleiches Gerät zum Vergleich aller Zustände wäre sicher hilfreich, wobei ich hier ganz klar einen unverhältnismäßigen Aufwand  sehe. Wenn das Ding grundsätzlich spielt, würde ich es so belassen. Es sei denn es soll eine Art Lebensaufgabe werden.
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#5
Hallo zusammen,

danke für die Antworten bisher. Also ich kann ein Durchrutschen der Platten oder auch ein Schleifen ausschließen.
Einen Leichtgängigkeitstest durch Stromunterbrechung habe ich auch geprüft. Hier findet keine Abbremsung (mechnsicher Art) statt und Platte dreht ewig Smile.

Da ich die gesamte Leseeinheit (inklusive Spindelmotor und Leiterplatte) vom MDP-440 auch verwendet habe würde ich da ein Problem ausschließen.

Zeit von Start bis Zeitanzeige auf dem Display vergehen ca. 40 Sekunden. Der MDP-440 ist selber bei den 14-15 Sekunden fertig.

Der Spindelmotor ist ein normaler DC Motor mit Schleifkontakten, also kein EC Motor. Wie Scope anmerkt ist dieser über eine Reflexlichtschranken in der Drehzahl überwacht/gesteuert.
Nachdem der Player aber gestartet hat funktioniert der Ablauf normal, also Skip vor zurück oder FFW/FR ist kein Problem.

Man hört beim Hochlaufen nach Play drücken, das der Spindelmotor kurz abgeschaltet wird und ein neuer Versuch gestartet wird (nach ca. 20 Sekunden).

Kurze Prüfung der Widerstände von Mainboard MP-31 zum Motortreiber entsprechen den Vorgaben. Dann wird vielleicht einer der IC's einen weg haben oder die Ansteuerfrequenz zum Motortreiber stimmt nicht so ganz..

Da werd ich dann wohl leider mit dem Problem leben müssen, es sei den jemand kennt dieses Gerät und hat noch ne Idee.

Danke schonmal & Gruß
Daniel
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#6
Zitat:Einen Leichtgängigkeitstest durch Stromunterbrechung habe ich auch geprüft. Hier findet keine Abbremsung (mechnsicher Art) statt und Platte dreht ewig [Bild: smile.gif].


So muss es sein Wink3


Zitat:Da werd ich dann wohl leider mit dem Problem leben müssen, es sei den jemand kennt dieses Gerät und hat noch ne Idee.


Leider nicht....Ohne Vergleichsgerät nur per Zufall zu finden, und selbst wenn, wird man Probleme bekommen, die Signale an den IC in laufendem Zustand abzugreifen und zu protokollieren (vergleichen)
Ab und an werden Geräte mit defekter Lasereinheit angeboten. Dann würde ich zuschlagen.
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#7
Hallo zusammen,

habe nun am Wochenende noch etwas Zeit investiert und mal etwas genauer gemessen im vergleich zum MDP-440.

Mittlerweile habe ich herausgefunden das der Spindelmotor über ein Spannungssignal über SP-Error an PS-193 gesteuert wird.
Die Frequenz an 2FH beträgt 31,45kHz und ist bei beiden Geräten identisch.
Ausgangsspannung an dem Spindelmotor ist nach dem Hochlaufen auch identisch.

Hier sind zum Start bzw. Beschleunigung an SP Error ca 156mV gegen GND und -900mV gegen GND zum stoppen bzw abbremsen des Motors anliegend.

Zum Vergleich hier mal die Werte vom MDP-440:
Start/Beschleunigung: 625mV
Stop/abbremsen: -1,75V

Das erklärt natürlich das wesentlich schnellere verhalten des MDP 440 und bei nährer Betrachtung des Schaltplans sind aber auch andere Widerstandbestückungen an den OPs je nach Modell zu sehen. Deshalb können die Werte beider Geräte nicht miteinander verglichen werden.

[Bild: 5PS5xcs.png]

Die Steuerung hat Scope schön und richtig erklärt. Ich gehe jetzt davon aus das entweder die OPs IC615/617 ein Problem haben oder der Analog De/Multiplexer IC620.
Könnte man mal Tauschen auf gut Glück. Weiß jemand wie man den Roten Kleber an den IC'S wegbekommt?

Danke & Gruß
Daniel
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#8
Die IC löte ich mit Heißluft oder IR aus. Das "Problem" dabei ist, dass man den chip und sein Umfeld so stark erwärmen muss, dass man sich beim abhebeln des Chip sicher sein kann, dass alle pins verflüssigt sind. Den Klebstoff (der auch, oder sogar weitgehend unter dem IC ist ), ist dann ebenfalls so geschwächt, dass man das Bauteil mit der Pinzette mit relativ wenig kraftaufwand und leichter Drehung abheben kann.
Unterm Strich keine große Sache. Thumbsup

Alternativ musst du eben die pads mit Litze sehr sorgfältig absaugen, die Beine dabei  einzeln leicht anheben, und den Chip schlußendlich mit einer Klinge "abhebeln.
Das wäre mir zu mühselig.

Ich habe mir die Zusammenhänge bisher nicht genau angesehen, sehe aber 4066 Analogschalter, die da irgendwie drin hängen. Die würde ich zuerst prüfen oder auswechseln....Wechselt mal alle Chips die in Frage kommen, reden wir von viellecht 20-30  Minuten, Diese Zeit kann man da durchaus noch investieren, weil es eben ein Multinormplayer ist.
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#9
Hallo Zusammen,

so ich habe den Übeltäter nun Identifizieren können.

Es war IC615 (also 4558) der scheinbar eine Macke hat.

Habe aus dem 440er diesen IC getauscht und nun läuft die Kiste wie ein junger Gott.
Mit Entlötlitze und einem Messer für den Kleber war das ne Sache von 5 Minuten.

Den Analogschalter IC616 hatte ich zuvor getauscht ohne eine Änderung des Fehlerbildes.

Danke nochmal an alle die geholfen haben auch speziell an Scope Smile.

Gruß
Daniel
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#10
(01.09.2019, 17:00)DeepblueXL schrieb: Es war IC615 (also 4558) der scheinbar eine Macke hat.

Moin,
wie identifiziert?
Das ist ja das eigentlich Interessante daran ;-)

Bei verdaechtigen OPV sehe ich mir zuerst die Spannungsdifferenz der Eingaenge an. Typischerweise liegt sie bei 0V.

73
Peter
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#11
3rd "golden rule" . LOL

Zitat:Das ist ja das eigentlich Interessante daran ;-)

Warum? Elkos werden doch auch "einfach so" auf Verdacht gewechselt, und da es hier nur drei (?) IC waren, konnte man die auch "mal eben so" tauschen. Drinks
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