Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Sony CDP X779ES
#1
Diesen gut erhaltenen 779 brachte mir gestern ein guter Bekannter, der mit dem Gerät eigentlich ganz zufrieden war.   "Eigentlich", denn etwa jede zehnte CD wollte er nicht problemlos einlesen.
Da das Gerät ausschliesslich mit gepressen CD betriebeben wurde, konnte er mir auch nichts über den Betrieb mit unterschiedlichen CD-R erzählen.

[Bild: 1.jpg]

Mit meiner fehlerarmen "blameless" Test CD lagen die Werte durchweg im Rahmen. Nicht mehr als 10 bis 40 C1 Fehler/sek in  7350 Blöcken. Eigentlich unauffällig. Eine weitere willkürlich ausgewählte,  absolut kratzfreie gepresste CD erreichte dagegen bis zu 3000 C1 , 400 C2 und etwa 5 bis 40  CU /sek was  gut 50 % beschädigte Blöcke  bedeutet. 

Das liegt daran, dass die Reflexion -auch- bei gepressten CD zum Teil  voneinander abweicht. CD-R liegen diesbezüglich  nochmal unterhalb gepresster CD.
Der Effekt lässt sich auch am Augensignal beobachten. Selbst mit gepressten CD variiert die Amplitude um bis zu 20%. In diesem Fall kam mit einigen gepressten CD  zu wenig (und zu verrauscht) aus dem Signalverstärker heraus. Mit CDR nochmal mindestens  10% weniger.
Daher ist es auch nötig, die Amplitude des Augensignals in diesem Fall mit der angegebenen YEDS-18 Test CD zu messen. Es sei denn, man hat vorher eine CD ausgewählt, die genau so refklektiert. Um das herauszufinden, muss man diese CD allerdings erst mal haben. Die eigentlichen Testsignale auf dieser CD kann man hingegen  auch mit einer gebrannten Kopie der YEDS 18 verwenden. Sie liegt im Netz zum Download bereit.

Da die Fehler der beiden Korrekturstufen C1 und C2 zu 100% behoben werden, bleiben "nur" die 5 bis 40 Interpolationen pro Sekunde , in denen die Originaldaten nicht wieder exakt hergestellt werden können.
Kurzum....Man hat davon über die kleinen Testlautsprecher -noch- nichts gehört, aber es war selbstverständlich ein absolut unhaltbarer Zustand.

Die ersten 35 Minuten mit einer neuwertigen gepressten CD:

Man beachte, dass die Skalierung der Y-Achse verzehnfacht werden muss !
CD-R waren mit dem Gerät nicht mehr abspielbar. Sie wurden in der Regel gar nicht erst eingelesen.

[Bild: 2GFvP6M.gif]

Die Emission der Laserdiode war dabei gar nicht so schlecht. sie betrug  direkt über der Optik immer noch fast 0,1 mW, was für diese Lasereinheit eigentlich OK ist. Das Augensignal war allerdings stärker als gewöhnlich verrauscht.
Nach  erhöhen des Laserstroms war  keine höhere Emission zu messen. Im Gegenteil...Sie fiel selbst mit steigendem  Strom nochmal leicht ab.
Der Strom durch die LD wird über die Monitordiode "PD" innerhalb festgelegter Grenzen vom IC geregelt. In diesem Fall konnte ein erhöhter Strom aber nichts mehr ausrichten, da die LD  erschöpft war.

[Bild: VaFpnMd.jpg]

KSS 272A (hier das Orig. im 779)

[Bild: julpiYR.jpg]

Der gebrauchte Laser aus dem 339, bereits im 779 eingebaut. Da der 779 einen anderen Spindelmotor als der 339 ( mit Bürstenmotor) hat, und auch die Servoplatine nicht zu 100% identisch ausfällt, muss man den Laser separat wechseln, was etwas mehr Aufwand bedeutet.

[Bild: NmmNxXG.jpg]

Besondere Vorsicht ist beim Aus-und Einbau der Flexleitung geboten, da ich Leute kenne, die sie bereits eingerissen haben Wink3
[Bild: 5cDnWMZ.jpg]

Bei diesen Lasern muss man auch ein wenig löten. Es ist auch keine schlechte Idee, beim Hantieren passendes Schuhwerk Wink3 und/oder ein Erdungsband zu verwenden.
Vom Ausbau der geklebten Magnete rate ich ab, und es ist ebenfalls von Vorteil, die vier Federn unter den Gummis nicht zu vertauschen, da deren Federkräfte  unterschiedlich sind .
[Bild: yvZ2Gej.jpg]

Der Goldcap wurde irgendwann in etwas seltsamer Position erneuert.Wink3
[Bild: ImkaZ8j.jpg]

alles fertig eingebaut. Davor die Reste vom 339, den ich wohl  wieder zusammensetzen werde. 
[Bild: XtEdhcJ.jpg]

Das Ergebnis ist ausgezeichnet. (ich habe den Laser schon im 339 geprüft Wink3)

Nochmal die selbe CD wie oben:
Im Bereich Min . 15 - 20 lag ein ganz feines Härchen auf der Oberfläche. Ich wollte die Messung aber nicht wiederholen.
Trotzdem ein sehr gutes Ergebnis. Keine C2 und keine CU Fehler.

[Bild: fqqxq8l.gif]

Die Verzerrungen des DAC liegen mit 0,0013% THD&N  (22KHZ, 0 dBFS, 997 Hz) extrem niedrig, und eine Differenz zwischen den Kanälen ist nicht messbar. Auch nicht im Frequenzgang.

[Bild: EO0iIqe.gif]

Noch ein Paar Fotos:

[Bild: 2.jpg]

[Bild: 4.jpg]

Die beiden DAC CXD 2562Q (auf der Unterseite), links oben der Oszillator mit 74HCU04

[Bild: 5.jpg]

Analogteil UNVERBASTELT....schön Wink3
[Bild: IMG-9904.jpg]

Achso...Die Holzseiten gibt´s  auch noch, wurden aber vor dem Transport zu mir abgeschraubt.
[-] 37 Mitglieder sagen Danke an scope für diesen Beitrag:
  • Tom, nice2hear, Geruchsneutral, bikehomero, peugeot.505, xs500, dingle, proso, slv911, Das.Froeschle, Antek36, Mainamp, E-Schrotti, Baruse, Luxmanfan, arnop, MiDeg, AnalogBob, MacMax, 0300_infanterie, havox, charlymu, Schwarzdreher, Rainer F, Test, cola, hifiES, RetroFelix, Hippman, lukas, mannix, HVfanatic, source, traveller, spocintosh, IrieTim, onkyo
Zitieren
#2
Klasse Gerät und tolle Bilder! Für mein Verständnis noch eine Frage, du schreibst die Emmision der Diode war eigentlich OK, baust aber eine neue ein. Was war denn die eigentliche Ursache?

Gruß

Jürgen

Zitieren
#3
Eine Lasereinheit ist ein ziemlich komplexes Bauteil aus optischen, mechanischen, und elektronischen Bauteilen. Zwar konnte ich zwischen der neuen, und der alten Laserdiode keine erkennbare Differenz in der Laserleistung (der Emission von Laserlicht) messen, stellte aber ebenfalls fest, dass das Ausgangssignal der Fotodioden (Das verstärkte Augensignal) etwas  zu schwach und verrauscht ausfiel.
Ich habe mal gelernt, dass alternde Laserdioden -besonders bei grenzwertig  höheren Strömen- von ihren "idealen" Eigenschaften  (also kohärentes Licht) immer weiter abweichen, und zu  einem unscharfen, verrauschten Signal führen. Die Laserdiode wude zu 100% "ausgefahren" , was zur Folge hat, dass die Regelung keine weitere Alterung durch erhöhten Strom kompensieren konnte. Das Ganze war also auf der Kippe. Einige CD´s mit hoher Reflexion funktionierten noch, andere nur noch mit hohen Fehlerraten, oder gar nicht mehr.

Möglich wäre zusätzlich noch eine Verschmutzung bzw. Staub im Inneren der Optik, oder mechanische Probleme
In so einem Fall kann man die Lasereinheit nur als ganzes auswechseln.
[-] 19 Mitglieder sagen Danke an scope für diesen Beitrag:
  • Kimi, bikehomero, winix, slv911, Mainamp, Luxmanfan, MiDeg, AnalogBob, MacMax, 0300_infanterie, havox, charlymu, Onkyo-Boy, kandetvara, Hippman, mannix, HVfanatic, cola, Jan_K
Zitieren
#4
Was für ein klasse Reparaturbericht. Kommt einem vor, als würde man direkt daneben die Instandsetzung beobachten. 
Schönen Sonntag noch und..... Drinks
Hallo bitte hier ein sony
Er funktioniert einmal frei
Aber die Tür will nicht zu gehen
Ansonsten alles gut ... Dance3
[-] 4 Mitglieder sagen Danke an MacMax für diesen Beitrag:
  • mannix, scope, cola, Jan_K
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Sony CDP-897 spuckt jede CD sofort wieder aus wus 9 1.749 13.01.2024, 11:48
Letzter Beitrag: wus
  Sony CDP XB720: Platinenbruch von Transportschaden nice2hear 25 11.727 31.12.2023, 18:28
Letzter Beitrag: derHamburger
  Sony CDP-228ESD - Laufwerk fährt wieder aus tzurby 10 1.118 04.12.2023, 15:36
Letzter Beitrag: Armin777
  Sony CDP-101 Schublade geht nicht auf Svennibenni 22 7.114 04.02.2023, 12:44
Letzter Beitrag: Horst1906
  Sony CDP-497 CD-Player mausetot ? AnalogBob 3 2.547 12.04.2022, 18:39
Letzter Beitrag: AnalogBob
  SONY CDP-101 kein Focus / liest TOC nicht oerg866 28 6.347 07.04.2022, 01:31
Letzter Beitrag: persecutor



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste