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Onkyo - tödliche Schwachstelle Ruhestrom und Treiber
#26
Zitat:Den Tipp mit der Inbetriebnahme ohne Transistoren werde ich mal versuchen und die Basisspannungen von 0,7V bzw. -0,7V messen.


So, bin heute mal dazu gekommen die Sicherung zu erneuern und die Spannungen ohne Transistoren zu messen. Statt der gewünschten 0,7V bzw. -0,7V liegt allerdings an ALLEN VIER Basen eine Spannung von +62,2V an. Das sollte ja wohl so nicht sein. Auf dem heilen linken Kanal messe ich an den Basen (mit Transistoren) tatsächlich Spannungen von 0,5V bzw. -0,5V (per Multimeter). 

Liegt das jetzt daran dass eine Regelung voll aufmacht weil die Transistoren fehlen, oder ist da doch noch etwas defekt ? Bin aktuell mal wieder echt ratlos.
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#27
Mindestens die Treiber sind auch durch, dann liegt an den Basen der Endtransistoren die Betriebsspannung an. Nach erfolgter Reparatur mit ner Glühbirne in Reihe einschalten um weiteren Schäden vorzubeugen.
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#28
Hallo Guido,

wenn du vor 25 Jahren eine RFT Ausbildung gemacht hast, sollte es doch kein Problem sein die Kiste zu reparieren. Deine Ausbildung war Mitte der 90er Jahre, also immer noch zur besten "Reparatur-Zeit" für HiFi Geräte aus den 80er und 90er Jahren.

Wie man sieht, hast du durch den Tipp einen Satz Endtransistoren gespart Drinks . Prima!

Jetzt gehst du wie folgt vor:

1.) Die großen, weißen Widerstände messen, ob sie noch den aufgedruckten Wert haben.
2.) Die Treibertransistoren (bitte beide) im defekten Kanal ersetzen.
3.) In der Umgebung der Treiber bitte die Widerstände prüfen
4.) Ist einer der Treiber (oder beide) defekt, bitte die Stufe davor prüfen
5.) Ist dort einer der Transistoren defekt, bitte diese Stufe mit Transistoren komplett ersetzen
6.) Platine auf kalte Lötstellen und schlechte bzw. defekte Verbinder prüfen, besonders in den thermisch stark belasteten Teilen !

Hinweis: wenn man sorgfältig bzw. gründlich arbeiten will, ersetzt man die Transistoren der Stufe, die als erste von hinten gesehen noch ok ist, immer gleich mit.
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#29
Hallo zusammen,
ich muss nochmal nerven, auch wenn der letzte Beitrag schon etwas zurückliegt, aber ich bin bisher bei dem Projekt nicht weitergekommen :

Wie geschrieben habe ich die vier Transistoren ausgelötet und messe an den Basen überall +62,2V, was ja schonmal nicht sein kann. Inzwischen habe ich festgestellt dass diese Spannung auf der positiven Hälfte der Endstufe nach einigen Sekunden des Messens einbricht und ich dann dort wie erwartet ca. +0,5V habe. Auf der negativen Seite bleibt es allerdings bei den +62,2V. Das kann ich auch über die vorgelagerten Stufen nachvollziehen, auch dort liegt diese Spannung überall an. Nur dürfte in dem Bereich ja eigentlich nirgendwo eine positive Spannung zu messen sein. Wenn ich den Schaltplan richtig interpretiere liegen dort überall negative Spannungen an. Ich vermute daher mal einen Mess-/Gedankenfehler meinerseits : Als Bezugspotential habe ich den ET-Pin der Netzteilplatine genommen, weil ich da am besten drankomme, und dann testhalber die Spannungen B+ und B- gemessen, das passt auch soweit. Aber kann ich den überhaupt nehmen ? Irgendwie machen die ganzen Messwerte überhaupt keinen Sinn. Ich hab das auch mal 1:1 mit dem heilen linken Kanal verglichen, dort stimmen die Spannungen mit den Angaben im Schaltplan überein. Wie gesagt, normalerweise hat die negative Hälfte des Kanals ja nirgendwo eine Verbindung zu B+, also sollte man auch keine positiven Spannungen messen können. Was mache ich falsch ?
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#30
Wir reden immer noch von der M-5550 ?

Die Endstufe hat einen Servo, der zur Reparatur erstmal abgeklemmt werden sollte. Dazu ein Beinchen von R217 für links (R218 für rechts) auslöten.

Liegen dann an den Basen aller Endstufentransistoren immer noch +blablups an, ist der negative Treiber durch.
Das wäre Q447 (Q448). Der stellt zusammen mit Q437 (Q438) einen Darlington dar, der auch kaputt sein kann.
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#31
Was macht denn ein Servo ? Ich habe mal versucht, an den R218 ranzukommen, aber dazu müsste ich die gesamte Front zerlegen und sieben Flachbandkabel aus den filigranen Klemmungen lösen. Da ist mir das Risiko zu groß dass ich was abbreche das nicht wieder zusammenbekomme. Stattdessen habe ich mal alle Transistoren des rechten Kanals, einschließlich Q448 und Q438, ausgelötet und mit einem Komponententester geprüft, die scheinen alle in Ordnung zu sein. Ebenso die Dioden D421 (D422) bis D433 (D434) und die Kondensatoren C419 (C420) bis C423 (C424).
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#32
Komisch: elektrisch 2x rechte Hand und mechanisch 2x linke; ist eigentlich immer umgekehrt.

Schade: R217 (bzw. R218) nicht auszubauen. Aber gut: dein Gerät, deine Entscheidung.

Der Servo schaut (jedenfalls in diesem Falle hier) am Ausgang nach Gleichspannung, die er dann wegregelt. Dazu gibt er ein Korrektursignal an den Eingang. So lange er aktiv ist, kann niemand etwas zu den Spannungen an den Transistoren sagen: Ist es eine Fehlspannung aus einem Defekt oder ein Korrektursignal ?

TE hatte sich zu Wort gemeldet, weil die von Onkyo verwendeten Steckverbinder der Temperaturfühler Q243 (bzw. Q244) zum Oxidieren neigen, was ggf. zum Tod der Endstufe führen kann. Er empfahl die Transistoren direkt zu verlöten, also ohne Steckverbinder. Was hast du diesbezüglich unternommen ? Auch bei den Treibern Q445/Q447 (bzw. Q446/Q448) ?

Bitte baue nicht wahllos Teile - auch nicht zur Prüfung - aus. Das bringt nur Frust, aber keine Erkenntnis. Messe die +/-12V im Netzteil und der Hauptplatine auf Vorhandensein. Gleiches bei den +/-60V. Messe in der (defekten) Endstufe von hinten nach vorne und notiere - wenn möglich - die Werte in einem Schaltplanausdruck. Beim Messen den dicken Daumen nehmen: bei den 60V können es +/-3V sein, bei den 12V +/-1V.
Wichtig wäre auch die Spannung VOR R217 (R218), also die Seite zum schwarzen Käfer (=Servo) hin. Sie sollte 0V betragen, +/- 0,01V.
Im Bereich der Abweichung zum anderen Kanal sollte der Fehler/Defekt zu finden sein.
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#33
So, ich habe heute mal wieder etwas gemessen und die Werte im Schaltplan notiert. Irgendwie ist alles um Q443 herum deutlich im negativen Bereich (ca. -58V), obwohl die Werte dort eigenlich irgendwo zwischen +3V und -3V sein sollten. Habe auch immer sofort die gleiche Stelle im linken Kanal gemessen, das hat sich bestätigt. Dort ist alles so wie im Plan. Ich verstehe nur nicht was die Spannung so weit ins negative zieht. Alle Transistoren hatte ich ausgelötet und geprüft, der Servo ist wie von Florida Boy beschrieben abgelötet, den Kondensator C422 habe ich auch geprüft, dort fallen noch ca. 3V ab, er hat also keinen Schluss. Die drei Stecker der Flachbandleitungen habe ich auch entfernt und die Kabel direkt angelötet. Mir fällt nix mehr ein…

[Bild: B0-DD1-FE4-ACD1-4-B50-BBDA-C064-F2919-CDF.jpg]
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#34
Was macht denn die Schaltung aus Q422 und Q426 ? Ich habe die Vermutung, dass das Problem dort entsteht, kann mir aber nicht erklären woher diese Unsymmetrie dort kommt. Ist das wieder irgendeine Regelung, die man erst abklemmen muss um vernünftige Werte zu messen ?
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#35
Q422 (und Q424) ist der obere Teil der Konstantstromquelle und Q426 (und Q408) der untere. Sie werden temperaturkompensiert durch die LEDs D410 und D412 versorgt. Wenn sie noch leuchten - wovon ich ausgehe - ist da alles bestens. Die Stromquelle wird exakt für solche Fälle über die Dioden D414 und D416 geschützt.
(Q412 und Q414 stellen die Kaskode dar.)

Das Problem ist ja nicht das zu wenige Plus, sondern das zu viele Minus. Irgendwer muss es fälschlicher Weise dahin lassen.

Wenn am Emitter von Q448 keine -0,6V anliegen, sondern auch mehr weniger als -55V, ist der negative Treiber durch. Finden sich dort die -0,6V ist Q438 der Schuldige.
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#36
Ich habe jetzt sowohl C422 als auch Q448 und Q438 ausgelötet und dann nochmal eingeschaltet und gemessen. An den negativen Spannungen hat das leider nichts geändert. Außerdem sind beide Transistoren gem. Komponententester in Ordnung. Die genannten LEDs leuchten auch. Macht alles keinen Sinn.
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#37
C422 dürfte ein scheibenförmiger Keramik-Kondensator sein. Den kaputt zu bekommen, bräuchte man schon einen Hammer.

In Grün sind alle Spannungen im Soll der SM-Angaben und in Rot all diejenigen, die nicht mit dem SM übereinstimmen, wenn ich das richtig verstanden habe. Wenn nicht, bitte korrigiere mich.

Was der Komponententester behauptet, interessiert (mich) nur am Rande, insbesondere, wenn der Fehler weiterhin existiert. Ich habe jedenfalls kein Vertrauen in seine Aussagen. Generell ist der Prüfstrom aller batteriebetriebener Tester für Transistoren, mit einem Gehäuse größer TO-92, zu gering, um eine verlässliche Aussage treffen zu können.

Wir können (du kannst ?) nur versuchen, den Fehler weiter einzugrenzen. Nächster Schritt wäre, die Treiber Q446/Q448 erstmal abzuklemmen und dann erneut zu messen.
Was mich wundert: die beiden LEDs D410 und D412 leuchten, was zu erwarten war. Die LEDs D416 und D418 auch ? Wenn ja, stimmen die Spannungsangaben nicht.

Mehr kann ich nicht tun, als zu versuchen, dich bei der Stange zu halten. Lasse nicht die Flügel hängen, nur weil das Mühen nicht sofort von Erfolg gekrönt ist. Alt aber wahr: kein Preis ohne Fleiß. Wir kommen der Sache näher, Schritt für Schritt.
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#38
Heute habe ich mir die Spannungen nochmal genauer angesehen bzw. die oben fehlenden Stellen gemessen. Es bleibt dabei dass alles so grob passt, mit Ausnahme von Q422 und Q426. Die Dioden D414 und D416 habe ich auch nochmal ausgelötet und mit dem Komponententester geprüft, alles OK. C422, Q438 und Q448 sind noch ausgelötet, die ziehen also nichts nach unten. Weiterhin habe ich die Spannungen an den beiden 8-poligen Flachbandkabeln zur Frontplatine miteinander verglichen, die stimmen auch grob überein.

[Bild: FF138-E8-E-27-F7-4600-8-FBA-D9-E1-EE3-D5217.jpg]
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#39
Gut das du dich nochmal aufgerafft hast. Es lohnt ja, auch wenn mühselig.
Zwischen den beiden ,,roten Messstellen" hängt nur noch Q444 mit den beiden LEDs. Entweder hat der Temperaturfühler (also Q444) keinen Kontakt über den Steckverbinder oder er ist wirklich hinüber.
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#40
Den Steckverbinder von Q444 habe ich bereits entfernt und das Kabel direkt auf die Platine gelötet. Und selbst wenn er defekt wäre, wie sollte er dann das Potential in Richtung negativer Betriebsspannung ziehen ? Der hat doch nirgends Kontakt zu -Ub, oder irre ich ?
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#41
Über die Basis von Q438 wird Q444 das negative Gelumpe angereicht, weshalb ich den ja auch anfangs im Verdacht hatte.

Beim Temperaturfühler (Q444) hast du volle Auswahl:

[Bild: VAVEiLRl.jpg]

Solltest du dich für einen Ersatztyp entscheiden, müsste vor dem Einbau die Anschlussbelegung geprüft werden, da u. U. unterschiedlich.

Dann besteht die Möglichkeit von Kollateralschäden. Zumindest an einer LED würde ich einen Ausfall erwarten. Daher ist es sinnvoll, sie zur Prüfung auszubauen, noch bevor der Ersatztransistor eingebaut wird.
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