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Transistor Fälschungen besser erkennen.....
#1
Es gibt einige Möglichkeiten, gefälschte Transistoren zerstörungsfrei zu erkennen. In erster Linie sind das Gehäusemerkmale, Beschriftungsmerkmale und manchmal  auch Eigenschaften der Bedrahtung.  Elektrisch kann man mit Hausmitteln so gut wie gar nichts nachprüfen.
Mit einem leistungsstarken Kurvenschreiber kann man noch Durchbruchspannungen Vce und die DC Stromverstärkung hfe prüfen, wenn man denn einen zur Verfügung hat.

Interessant sind neben der schwierig zu bestimmenden Transitfrequenz (ft) aber auch die Kapazitäten des Transistors. Zum Beispiel Cob, die Kapazität zwischen Basis und Kollektor.
Um sie zu messen, und mit den Werten im Datenblatt zu vergleichen, muss der Transistor vorgespannt werden. (reverse bias). In der Regel werden 10 Vdc verwendet, oder man liest den Wert für 10V im Datenblatt aus einem Diagramm ab. Dazu braucht man ein LCR Meßgerät , das im Idealfall mit mit einer Meßfrequenz von 1 MHz arbeiten kann....Habe ich zur Zeit nicht.

Aber auch mit 100 KHz (10 KHz) erreicht man Werte, die absolut plausibel sind. Die meisten LCR Meßgeräte erlauben das Anlegen einer Vorspannung, oder bieten diese sogar auf Wunsch intern an.

Zum schnellen Transistorwechsel habe ich mir eine kleine Fassung (eine fixture) gebaut, deren Eigenkapazität von 2,5 pF beim Abgleich kompensiert wird.

Hinten links das NT für die Vorspannung, davor die Fassung. 
Ohne Vorspannung werden vollkommen falsche Werte angezeigt. Selbst mit einem Bside Tester (29€) kann man experimentieren, sollte aber keine Spannung an die Klemmen legen. Das könnte ihn zerstören. Die gemessenen Werte sind dann etwa dreifach zu hoch.

Ein paar Beispiele:

Transistor            Datenblatt            gemessen
Mj 15030                 70pF                   68pF
2sc2633                   3 pF                   2,9pF
2sc1173                   35 pF                 34 pF
2sc 5171                  16 pF                 17 pF
Durchgehend sehr plausible Werte. Hat man also irgendwo ein paar angeblich "genuine" 2sc2633 ergattert und misst  30 pF, wurde man über´s Ohr gehauen. Wink3
           


[Bild: fix.jpg]
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#2
kann man zur Messung den DE 5000 einsetzen scope?
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#3
Müsste man testen....Die Werte aus dem Datenblatt erreicht man ohne Vorspannung nicht. Ich würde die Werte eines bekannten Transistors (Datenblatt) einfach mal ohne rb prüfen. Es werden dann  höhere Werte zu messen sein. Der DE erreicht afair nur 10 KHz...Damit würde ich es mal probieren. Man kann ggf. Original und "unknown" vergleichen. Ist die Differenz sehr groß, wird mit dem unbekannten TR irgend etwas nicht stimmen

Der Bside zeigt ohne reverse bias bisher reproduzierbar etwa die dreifachen Werte an. Damit kann man also auch schon etwas anfangen.
Es ist alleine gestellt natürlich kein Garant dafür, dass das gemessene Bauteil echt ist, aber es ist ein weiteres Indiz.

Der 2sc1941 (nebst Komplementär) ist ein Transistor, den man in vielen alten Geräten findet. Z.B. in Denon Verstärkern.

Links ausgebautes Altteil, rechts Neuware....

beide um 2,3 pF, also genau so wie es sein soll.  Mit fallender Vorspannung steigt die Kapazität immer weiter an.

[Bild: 1941.jpg]
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#4
Kleine Korrektur: Der DE-5000 soll nach BA auch 100kHz machen, zeigt er auch an, habe die aber noch nicht gemessen.
[Bild: icon_e_sad.gif]
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Gorm für diesen Beitrag:
  • scope
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#5
Was ist der Grund für die höhere Sperrschichtkapazität?

Größeres (billiges) Die?

Andere Dotierungstiefe, hier kürzer, daher Kapazität höher?

Muss mal meinen Chipspezi wieder besuchen...leider alles abgesagt.
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#6
Die Größe wird m.E. eine Rolle spielen. Ob die mit immer mit dem Preis zusammenhängt (billig= groß) wage ich aber zu bezweifeln. Auffällig ist auch, dass Transistoren mit hohem Kollektorstrom immer relativ hohe Werte erreichen. Und da ist der Chip in der Regel auch größer. Es wird bestimmt weitere Gründe geben, und
es gibt dazu einiges an Literatur im Netz. Das geht aber sehr schnell in eine Tiefe, mit der ich mich nicht mehr belasten möchte.
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  • timundstruppi
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