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Onkyo TA-2900
#1
In diesem Reparaturbericht geht es um das TA-2900 (TA-2090) von Onkyo. Dieses Tapedeck kam 1984 für 2200,00 D-Mark in den Handel und wurde bis
1988 hergestellt. Neben den beiden Dolby-Systemen B und C kam in diesem Deck auch das dbx-System zum Einsatz. Da 1984 der Dolby-HXPro Schaltkeis
von NEC noch nicht verfügbar war, wurde im TA-2900 eine mit Operationsverstärkern abschaltbare Dolby-HXPro Schaltung realisiert. Mit dem Einmesssystem
"ACCUBias" stellt das Tapedeck mit einem 400 Hz/12 kHz Testsignal automatisch die Vormagnetisierung auf die verwendete Bandsorte ein. Über zwei in die
Front versenkbare Einstellregler und ein 400 Hz Testsignal kann man die unterschiedlichen Bandempfindlichkeiten der Bänder ausgleichen. Das Sankyo
Laufwerk hat einen Dual-Capstan-Direktantrieb und einen Sendust-Verbundtonkopf von Canon. Im Tapedeck-Test der Stereoplay Novemberausgabe von 1984
erreichten das Onkyo TA-2900 und ein Denon DR-M44 den Testsieg in der Spitzenklasse II.

[Bild: Unbenannt-HJ.jpg]


Dieses Onkyo TA-2900 sollte schon vor einigen Jahren zu einem Reparaturaufenthalt an die Küste reisen. Dazu kam es nie, da dem damaligen Besitzer der desolate Zustand des
TA-2900 und auch die damit verbundenen Reparaturkosten wohl bekannt waren. Über Umwege tauchte das Onkyo in diesem Sommer nun doch
im Norden auf. Das Tapedeck war in einem erschreckenden Zustand. Bis auf die rechte drehende Capstanwelle und die leuchtende Anzeige funktionierte an dem
Deck nichts mehr. Nachdem ich mit einigen Tricks das Laufwerk zur eingeschränkten Mitarbeit überreden konnte, kamen weitere Probleme und Fehler zum Vorschein.
Die Wiedergabe von Cassetten war auf dem rechten Kanal komplett ausgefallen und im linken Kanal nur mangelhaft. Vernünftige Aufnahmen waren mit dem TA-2900
nicht mehr möglich, da nur ein Signalgemisch aus Rechtecksignal, verzerrter Musik, Störgeräuschen und Signale eines AM Radiosenders auf dem Band gespeichert
wurden. Bei der Suche nach dem Fehler in der Aufnahmeschaltung, wurden im TA-2900 schon einige erfolglose Reparaturversuche unternommen und dabei noch mehr
Fehlerquellen eingebaut. Die Einmessung "ACCUBias" startete auf Tastendruck, stellte aber nach ca. 2 Sekunden die Suche nach der richtigen Vormagnetisierung durch
Abbruch wieder ein. Nach einer Betriebzeit von ca. 10 Minuten ohne Gehäusedeckel, erreichten einige Bauteile im Netzteil sehr bedenkliche Temperaturwerte.

[Bild: DSC00316-A.jpg]


Auf den Leiterplatten des TA-2900 waren alle Fehler vorhanden, die jedes Reparateur-Herz höher schlagen lassen. Viele kalte Lötstellen, noch mehr Kurzschlüsse,
beschädigte Leiterbahnen, Unmengen an Flussmittel und viele zusätzlich nachgerüstete Bauteile. Einige dieser zusätzlichen Bauteile hatte Onkyo schon im Schaltplan
vorgesehen, aber bei der Entwicklung der Platine nicht berücksichtigt und so wurden z.B der Elko und die beiden Widerstände ganz "professionell" auf der Rückseite
der Platine untergebracht. Bei der Entwicklung der Platinen wurden Leiterbahnen gegenüber dem Schaltplan vertauscht, um diese dann wieder zu unterbrechen und
durch Drahtbrücken zu ersetzen. Einige sinnfreie Drahtbrücken und Bauteile wurden bei den zahlreichen Reparaturversuchen auf den Platinen auch noch hinzugefügt.

[Bild: Bild-1A.jpg]


Außen hui, innen naja .... ob billige Kühlbleche, durchgedremelte Leiterbahnen, vergessene Bauteile auf der Platine oder mit Flussmittel extrem beschichtete
Leiterplattenrückseiten, Onkyo hat sich bei der Planung und Herstellung ihres Top-Gerätes TA-2900 nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Auch beim Servicemanual
hatte Onkyo keine glückliche Sternstunde. Viele Einstellungen wurden in der Abgleichtabelle einfach vergessen und das TA-2900 würde mit einigen der Schaltungen
im Schaltplan gar nicht funktionieren. Man findet z.B im ganzen SM keine Angaben für die Frequenz des Löschgenerators und bei der "ACCUBias"-Schaltung z.B.
im SM werden die beiden Testsignale auf den linken Kanal der Aufnahme aufgezeichnet, aber die Auswertung dieser beiden Signale erfolgt über den rechten Kanal.

[Bild: DSCN3604.jpg]


Die Frontblende hatte einige Lackschäden, die für einen Edding-Stift etwas zu groß waren.

[Bild: 20200903-110301.jpg]


Was stellen die Leute nur auf ihre Geräte?

[Bild: 20200903-110405.jpg]


Und wieder ein Problem weniger ....

[Bild: DSCN3243.jpg]


Damit man auf Fehlersuche gehen kann, muss zuerst das Laufwerk repariert werden.

[Bild: DSCN3140.jpg]


Die üblichen Kinderkrankheiten ........

[Bild: DSCN3219.jpg]


.... vom Sankyo-Laufwerk.

[Bild: DSCN3369.jpg]


Generalinspektion. Links sieht man auf der Kopfbrücke noch den alten Ferrit-Löschkopf.

[Bild: DSCN3385.jpg]


Idler-Umbau auf Zahnradantrieb.

[Bild: DSCN3390.jpg]


Am Laufwerk wurde der alte Ferrit-Löschkopf durch einen mit Sendust beschichteten Löschkof ersetzt und die rechte Andruckrolle getauscht. Da der neue Löschkopf
ein anderes Gehäuse besitzt, musste die alte Halterung an den neuen Kopf angepasst werden und die Löschfrequenz  wieder auf 105kHz eingestellt werden.

[Bild: DSCN3712.jpg]


Die für die Beleuchtung vorgesehene antike Glühbirne wurde in Rente geschickt und durch eine klimafreundliche LED ersetzt.

[Bild: DSCN3292.jpg]


Einstellung und Überprüfung der Bandführungen/Tonköpfe.

[Bild: Bild-2.jpg]


Der Wiedergabekopfverstärker ist im TA-2900 mit zwei Eingangstransistoren und einem Operationsverstärker aufgebaut. Im rechten Kanal hatten die beiden
Transistoren durch einen zusätzlich eingebauten Fehler (Kurzschluss) ihre Arbeit eingestellt. Zwei dbx-Schaltkreise wurden durch diesen Kurzschluss auch in Mitleidenschaft
gezogen und verweigerten somit die Übertragung des Audiosignals.

[Bild: DSCN3581.jpg]


Um den Aufnahmefehler (das Signalgemisch) zu beseitigen, wurden erfolglos die Kontaktstecker mit einem dafür ungeeigneten Mittel behandelt.
Nachdem diese Maßnahme nicht den erwünschten Erfolg brachte, versuchte man dann die Kontakte der Stiftleisten neu zu verzinnen.

[Bild: DSCN3213-A.jpg]


Die vier Platinen der Rauschminderungssysteme Dolby B/C und dbx. Für die Dolby-Schaltung wurde der HITACHI-Schaltkreis HA12058NT verwendet.
Diesen Schaltkreis darf man nicht mit dem HA12058 verwechseln da es sich bei beiden Schaltkeisen um verschiedene integrierte Schaltungen handelt.
Beide IC haben eine unterschiedliche Anzahl von Anschlüssen (HA12058NT = 30 PINs / HA12058 = 28 PINs) und sind somit nicht kompatibel.
HITACHI hatte diese Schaltkreise damals nach Farben selektiert (Rot, Violett, Grün, Gelb, Orange, Blau). Bei einem Austausch der Schaltkreise sollte man
für die neuen Schaltkeise immer wieder welche mit der gleichen Farbe verwenden. Die vermurksten Kontaktstecker wurden durch neue Stift-/Buchsenleisten
ersetzt und einige Elkos, wie im Datenblatt von HITACHI angegeben, gegen bipolare Elkos getauscht.

[Bild: DSCN3763.jpg]


Das TA-2900 hatte beim Wiedergabefrequenzgang einen Höhenabfall von 4db bei 12kHz, was auch die Tester der Stereoplay bemängelten. Im 82er Test
der Stereoplay glänzte der Vorgänger TA-2070 mit einem linearen Wiedergabefrequenzgang bei fremdbespielten Cassetten. Da beide Tapedecks den gleichen
Canon-Tonkopf besitzen und fast die gleiche Schaltung für den Eingangsverstärker verwenden, konnte durch ein paar Änderungen beim TA-2900 auch
dieser lineare Wiedergabefrequenzgang erreicht werden. Die zwei defekten Transistoren 2SC1815L im rechten Kanal wurden auf beiden Kanälen durch 2SC2458L ersetzt.

[Bild: DSCN3788.jpg]


Den ersten Wiedergabe-Probelauf hat das TA-2900 schon mal bestanden.

[Bild: DSCN3732.jpg]


Alle Schalter und Einstellregler wurden gereinigt. Beim Line-Out-Regler sollte man sich die Anordnung der beiden Platten mit den Widerstandsbahnen
merken, da ihr logarithmischer Verlauf spiegelbildlich auf die beiden Platten aufgebracht wurde. Ein Vertauschen würde die logarithmische Einstellkurve
des Potentiometer verändern. Auch beim Drehschalter für die Rauschminderungssysteme muss man beim Zusammenbau auf die richtige Reihenfolge
achten, um bei der Inbetriebnahme keine bösen Überraschungen zu erleben.

[Bild: Bild-4.jpg]


Der Aufnahmeschieberegler.

[Bild: DSCN3147.jpg]


Die Glühbirne für die Display-Beleuchtung wurde durch zwei LEDs ersetzt.

[Bild: DSCN3680.jpg]


Die alte Kopfhörerbuchse wurde gegen eine Buchse mit Goldring getauscht. Vor dem Tausch wurden noch die angelaufenen Kontakte der "neuen" Buchse gereinigt.

[Bild: DSCN3724.jpg]


Die "ACCUBias"-Schaltung sitzt oben unter der Abschirmung, der Aufnahmeverstärker links unter dem Kabelsalat und rechts die Schaltkreise Dolby-HX Pro Schaltung.

[Bild: DSCN3155.jpg]


Für die "hochwertige" Alu-Papier-Abschirmung des Aufnahmeschiebereglers wurde eine etwas stabilere Ausführung gebastelt.

[Bild: DSCN3715.jpg]


Hier sieht man die Hauptursache für das erzeugte Signalgemisch bei der Aufnahme. Die Schleifkontakte der Einstellregler für die Bandempfindlichkeit hatten sich
gelöst und damit keinen Kontakt mehr zu den Widerstandsbahnen. Da die Einstellregler in der Gegenkopplung eines Operationsverstärkers liegen, war durch
diesen Fehler keine Gegenkopplung mehr vorhanden. Durch die hohe Leerlaufverstärkung liegt, verursacht durch die unterschiedlichen Spannungen an den beiden
Eingängen, am Ausgang des Operationsverstärkers ständig die maximale bzw. minimale Ausgangsspannung an und der Operationsverstärker wird dadurch übersteuert.
Je nach Eingangssignal liegen so ca. +10 Volt/-10Volt am Ausgang des Operationsverstärkers an und übersteuern damit den nachfolgenden Aufnahmeverstärker.
Bei diesen Alps-Potentiometer kann die Welle nach dem Kugelschreiberprinzip im Potentiometer versenkt werden. Ein Druck auf die Welle und diese kommt aus
dem Gehäuse. Beim nächsten Druck verschwindet die Welle wieder im Gehäuse.

[Bild: Bild-5.jpg]


Für den Abbruch der "ACCUBias"-Einmessung war der Schaltkreis für den Pausensuchlauf verantwortlich. Dieser überprüft beim "ACCUBias"-Test die Anwesenheit
eines Magnetbands und bricht bei einem Vorspannband den Test sofort wieder ab. Nachdem der 4-fach Operationsverstärker für den Pausensuchlauf gewechselt war,
wurde der Einmess-Test komplett durchgeführt. Nur die blinkende "ACCUBias"-LED wollte am Test-Ende nicht leuchten und die Einmessung durch Dauerleuchten als
Erfolg melden. Beim "ACCUBias"-Test werden gleichzeitig ein 400Hz und ein 12kHz Signal auf die rechte Spur des Magnetbandes aufgezeichnet. Ein Mikroprozessor
verändert gleichzeitig in 32 Stufen schrittweise die Vormagnetisierung bei der Aufnahme. Über die Hinterbandkontrolle wird das Signalgemisch wieder in die beiden
400Hz und 12KHz Signale getrennt und ihr Pegel miteinander verglichen. Der Prozessor verwendet für den Abgleich die Vormagnetisierung, bei der beide Signale den
gleichen Wert hatten. Im TA-2900 wurden zwar beide Signale aufgezeichnet, aber das 400Hz Signal fehlte bei der Auswertung der beiden Signale. Dadurch konnte
der Mikroprozessor keinen Vergleich der Signale durchführen und das Band konnte nicht erfolgreich eingemessen werden. Nach dem Tausch einiger Elkos und eines
Operationsverstärkers arbeitete die "ACCUBias"-Schaltung wieder problemlos.

[Bild: DSCN3869.jpg]

Nachdem die Aufnahme- und Wiedergabeschaltung wieder vernünftig ihre Arbeit durchführte, gab es noch ein Problem mit der Dolby-B/C Schaltung. Bei der Aufnahme
ohne Signal war über die Hinterbandkontrolle bei Dolby-B/C ein Rauschen auf auf dem rechten Kanal zu hören. Der linke Kanal rauschte bei der Aufnahme nicht und
bei der Wiedergabe war das Rauschen auf beiden Kanälen nicht vorhanden. Signalquellen wanderten bei kleiner werdendem Pegel und Hinterband aus der Mitte nach rechts.
Bei der Wiedergabe dieser Aufnahmen blieben die Signalquellen an der Stelle, wo sie hingehörten. Ursache für diesen Fehler war der Vormagnetisierungs-Sperrkreis (Bias-Trap)
vor der Dolby-B/C-Schaltung im Wiedergabekanal. Dieser Sperrkreis hat die gleiche Aufgabe wie der MPX-Filter im Dolby Aufnahmekanal und soll Störsignale von der
Dolby-Schaltung fernhalten. Bei der Aufnahme gelangen Reste der Vormagnetisierung vom Aufnahmekopf über den Wiedergabekopf in den Verstärker und gaukelt
Dolby ein Signal vor, was auf dem Magnetband aber nicht vorhanden ist. Bei hohem Signalpegel haben die schwachen Reste der Vormagnetisierung keinen Einfluss auf
die Arbeit der Dolby-Schaltung, da diese schwachen Reste vom Signal überdeckt werden. Ist kein oder nur ein schwaches Signal vorhanden, erkennt Dolby die hohe
Frequenz der Vormagnetisierungsreste als Signal und passt danach seine Arbeitsweise an. Nachdem die Sperrkreise durch neue ersetzt und auch neu abgeglichen wurden,
arbeitet die Dolby-Schaltung wieder vernünftig.

[Bild: DSCN3824.jpg]


Nachdem diese Arbeiten abgeschlossen waren, musste noch für das letzte Problem eine Lösung gefunden werden. Im Netzteil des Onkyo TA-2900 erreichten nach ca.
10 Minuten einige Bauteile sehr bedenkliche Temperaturwerte. Je mehr Schaltungen (Aufnahme, Löschgenerator, "ACCUBias"...) im TA-2900 Strom brauchten, umso
schneller erwärmten sich die Bauteile im Netzteil. Mit geschlossenem Gehäuse und einem weiteren Gerät auf den kleinen Lüftungsschlitzen im Gehäusedeckel, kann dem
TA-2900 im Dauerbetrieb sehr schnell ein größerer Schaden widerfahren. Die Ursachen für die starke Wärmeentwicklung sind die Umstellung von 220 Volt auf 240 Volt,
etwas zu schwach dimensionierte Bauteile und billige Kühlbleche.

[Bild: DSCN3164.jpg]


Hier auf dem Bild aus dem Netz sieht man die Temperaturentwicklung im TA-2900 nach 10 Minuten.

[Bild: Temperatur-15-Min.jpg]


Um die Wärme aus dem flachen Gerät zu bekommen wurde auf die Rückwand ein Kühlprofil geschraubt. Da der große Kühlkörper das Loch für die Fernbedienungbuchse
verdeckt, musste dafür auch noch ein zweites Loch in die Rückwand gesägt werden.

[Bild: DSCN3427.jpg]


Auf den Kühlkörper wurden der Spannungsstabilisator für die Logik-Betriebsspannung und der Darlington-Transistor für die Laufwerk-Betriebsspannung geschraubt.

[Bild: DSCN3608.jpg]


Die beiden kleinen, runden 2A Brückengleichrichter wurde durch zwei 6A-Typen ersetzt.

[Bild: DSCN3624.jpg]


Beim freigewordenen Kühlblech wurde der obere Winkel entfernt und zwei zusätzliche Kühlprofile angebracht. Auf dieses Kühlblech wurden die beiden 12 Volt
Spannungsstabilisatoren befestigt. Für die Transistoren, die für die Betriebsspannung der Rauschminderungssysteme zuständig sind, wurden auch größere Kühlprofile
verwendet. Im Vordergrund sieht man die von Onkyo verwendeten Kühlbleche.

[Bild: DSCN3590.jpg]

Diese beiden kleinen Transistoren stabilisieren die 18 Volt/ 26 Volt Betriebsspannungen der Fluoreszenzanzeige.

[Bild: DSCN3610.jpg]


Die beiden kleineren wurden durch zwei 2SD882 Transistoren ersetzt.

[Bild: DSCN3615.jpg]


Jetzt bleiben die Bauteil-Temperaturen auch bei geschlossenem Gehäuse, stundenlangem Dauerbetrieb und abgedeckten Lüftungsschlitzen im akzeptablen Bereich.

[Bild: DSCN3684.jpg]


Mit einigen Kabelbindern noch etwas Ordnung schaffen im TA-2900.

[Bild: DSCN3866.jpg]


Nachdem die Frontblende, Tasten und Knöpfe befestigt waren, konnte das TA-2900 zur Einmessung.....

[Bild: DSCN3815.jpg]


Gleichlaufmessung am TA-2900.

[Bild: Gleichlauf-Onkyo-TA-2090.jpg]


Azimutüberprüfung.

[Bild: DSC00351.jpg]


Aufnahme-/Wiedergabefrequenzgang einer TDK-SA und einer TDK-MA.

[Bild: Onkyo-TA2900.gif]


Fertig.

[Bild: DSC00289.jpg]


Die imposante Anzeige des TA-2900.

[Bild: DSC00322.jpg]


Ich hoffe, die etwas längere Story über das Onkyo TA-2900 hat euch nicht zu sehr gelangweilt.

[Bild: DSC00363.jpg]


VG Ralf
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#2
Ein schöneres Weihnachtsgeschenk in Form eines -wie immer von Dir- erstklassigen Tapedeck Reparaturberichtes kann sich ein Tapehead hier nicht wünschen. Vielen Dank von mir, Ralf  Thumbsup
Hallo bitte hier ein sony
Er funktioniert einmal frei
Aber die Tür will nicht zu gehen
Ansonsten alles gut ... Dance3
[-] 3 Mitglieder sagen Danke an MacMax für diesen Beitrag:
  • SiggiK, System-64, Trötenreiter
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#3
Appl

Viele Grüße Bastian Git
[-] 1 Mitglied sagt Danke an onkyo für diesen Beitrag:
  • System-64
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#4
Von den technischen Beschreibungen hab ich nix verstanden, aber eine derartige Akribie bei Fehlersuche, -beschreibung, -behebung und bei der Dokumentation des Ganzen gibt's echt nur hier. Bravo und allerhöchsten Respekt. Ich will mal lieber nicht wissen, was eine solche Reparatur in einer Fachwerkstatt gekostet hätte (wenn die denn überhaupt diesen Durchhaltewillen an den Tag gelegt hätte).

Und von wegen langweilig - ich finde es immer höchst spannend, wenn ein solches Zombiegerät dann doch wieder in volle Funktion versetzt werden kann.

Also gerne mehr davon.

Viele Grüße
Frank
Don't be overawed by your incompetence. Make it your passion.
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#5
Bravo, ich ziehe meinen Hut!
************

Thomas
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an Mosbach für diesen Beitrag:
  • SiggiK, System-64
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#6
Ganz großes Kino. Vielen lieben Dank für den ausführlichen Bericht! Thumbsup
[-] 3 Mitglieder sagen Danke an MrScott für diesen Beitrag:
  • SiggiK, kandetvara, System-64
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#7
Schön daß ein weiteres Gerät aus Rheinbach nun wieder das tut was es soll  LOL
Klasse Gerät und ein wie gewohnt erstklassiger Bericht  Thumbsup
Viele Grüße
Jörg
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an Baruse für diesen Beitrag:
  • 0300_infanterie, System-64
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#8
Top!  Thumbsup
Gruß André





[-] 1 Mitglied sagt Danke an hyberman für diesen Beitrag:
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#9
Schön dass es geklappt hat!

Hab auch ein passendes Weihnachtsgeschenk für Dich ... hab die Originale BDA für Dich erstanden und eine schöne That‘s Typ IV in OVP!
Dean Martin: "MAN(N) IST ERST DANN RICHTIG BETRUNKEN, WENN MAN(N) NICHT MEHR AM BODEN LIEGEN KANN, OHNE SICH FESTZUHALTEN."
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an 0300_infanterie für diesen Beitrag:
  • nice2hear, System-64
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#10
Das ist immer wieder einfach beeindruckend! Vielen Dank für den tollen Bericht.
Hast Du das HX-PRO auch eingemessen?

LG
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#11
(23.12.2020, 20:50)0300_infanterie schrieb: Schön dass es geklappt hat!

Hab auch ein passendes Weihnachtsgeschenk für Dich ... hab die Originale BDA für Dich erstanden und eine schöne That‘s Typ IV in OVP!

Danke Marco, ohne Corona/Lockdown und meinen Schaltkreis-Dealer wäre das Onkyo dieses Jahr noch nicht fertig geworden.

(23.12.2020, 21:03)Schrotti schrieb: Hast Du das HX-PRO auch eingemessen?

Ja, habe ich. Onkyo hat in ihrem Servicemanual diesen Abgleichschritt (wie andere Schritte auch noch) nicht vorgesehen oder vergessen.
Da es damals den µPC1297 von NEC noch nicht gab haben einige Hersteller die HX-Pro Schaltung mit OP-Amps aufgebaut, aber nur Yamaha
hat im Servicemanual den Abgleich der Schaltung beschrieben.
Man gleicht L509 bei Aufnahme/Bandtyp IV an TP.1 auf maximale Wechselspannung ab. Dabei muss man die Frequenz (105kHz) beobachten.
Ab einem Spannungswert beginnt auch der Frequenzwert (bis 200kHz) zu steigen. Jetzt regelt man den Spannungswert soweit zurück,
bis wieder 105kHz angezeigt werden. An TP.2 wird ohne Signal und mit Bandtyp-IV L507 auf Minimum abgeglichen.

[Bild: Abgleich-TA-2900.jpg]

Bei einem richtigen Abgleich erhöht sich ein 12kHz /0dB Signal mit zugeschaltenem HX-Pro um 5dB gegenüber einem abgeschaltenem HX-Pro beim Bandtyp-I/II.
Mit dem Bandtyp-IV betägt der Unterschied zwischen HX-Pro ON/OFF nur 1dB. Wichtig!!! Diese Messung muss bei 0dB erfolgen, da die HX-Pro Schaltung erst
ab einem höheren Pegel und nicht schon bei -20dB Wirkung zeigt.

VG Ralf
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#12
Hallo Ralf,

vielen Dank für den Input!
Ich schaue mir das nach Weihnachten genau an.
Kannst du noch bitte das Deck / SM von Yamaha nennen, wo das beschrieben ist.
Ich konnte der Vorgehensweise im SM von Onkyo einfach nicht folgen, da damit ja ein Null-Efekt produziert würde. Aufnahme / Wiedergabe soll gleich sein... Denker soweit ich erinnere.

Viele Grüße und ein frohes Fest!

Günter
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#13
Da hat das SM von Onkyo mit dem Null-Effekt recht, da bei -20dB (bei diesem Pegel erfolgt die Einstellung der Vormagnetisierung) die HX-Pro Schaltung keinen Einfluss auf die Aufnahme hat.
Bei einem Pegel über -20dB fängt HX-Pro langsam an die Vormagnetisierung bei hohen Frequenzen etwas runter zu regeln. Das K-1020 von Yamaha hat auch diese HX-Pro Schaltung.

VG Ralf
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  • , Trötenreiter
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#14
Sehr cool.

Wie hast Du die Frontblende wieder optisch hin bekommen? Lackiert?
Wenn ja, womit?
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Der Jo für diesen Beitrag:
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#15
Auch ich als Laie muß großes Kino konstatieren! Thumbsup
Ist das Hauptproblem der Menschheit, dass wir ein imperialistisches Gen haben?
Die Sonne scheint immer©
^ischreschminimiuf, isch... ^
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Tom für diesen Beitrag:
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#16
Es freut auch mich immer wieder, solche Reparaturberichte zu lesen! Vielen Dank!
Schöne Feiertage!
Ernst
[-] 1 Mitglied sagt Danke an analogicus für diesen Beitrag:
  • System-64
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#17
(24.12.2020, 08:15)Der Jo schrieb: Sehr cool.

Wie hast Du die Frontblende wieder optisch hin bekommen? Lackiert?
Wenn ja, womit?

Nein, die Frontblende wurde nicht lackiert. Die obere Kante der Frontblende wurde mit einer Folie
aus der Auto-Tuning-Werkstatt ausgebessert.

VG Ralf
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#18
Danke für den tollen Bericht.

Das Deck war auch so ein unerfüllbarer Traum von mir, einfach zuu teuer. Gebraucht habe ich mir dann doch nie eines kaufen getraut da man halt einfach nicht weiß was man bekommt.
Nach den ganzen Infos von Dir jetzt was da teilweise alles falsch ist, auch im SM, bin ich direkt Froh.

Glaube das alles wäre mir ne Spur zuviel gewesen, zumal ich weder Gleichlauf noch Azimut messen kann.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Inquisition für diesen Beitrag:
  • System-64
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#19
Godfather of tapedecks

King1


Vielen Dank für den tollen Bericht Thumbsup 




Interessant, der genannte Vergleich zwischen dem Onkyo und dem Denon. Das Onkyo wird ja doch deutlich teurer gehandelt, vermutlich weil es viel seltener ist. Wer hat den Vergleich damals für sich entschieden?
Es gibt so Tage, da wirst du mit dem Kopfschütteln einfach nicht fertig.

LG aus HH
[-] 1 Mitglied sagt Danke an gasmann für diesen Beitrag:
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#20
Moin,

die Kampfspuren auf der Geräteoberseite sind meiner Meinung nach dem Design der Geräte dieser Serie geschuldet.
Onkyo hatte diese Geräte extrem flach gebaut. Statt vernünftigen Füßen wurden hier teilweise flache Filzgleiter verwendet.

Die drücken sich aufgrund der hohen Masse der Komponenten mit der Zeit platt. Gerade wenn man, wie so häufig geschehen, die Geräte einfach stapelt.
Nun kommt stets der prüfende Blick des stolzen Besitzers, ob alles in der Flucht steht und es wird nachkorrigiert. Dann kommen die Gehäuseschrauben des darüber stehenden Gerätes an die Oberseite des darunter stehenden Gerätes und zerkratzen zunächst unbemerkt die Geräteoberseite. Gerade hier an diesem Gerät eindrucksvoll sichtbar.
Erst wenn mann mal eine Grundreinigung vornimmt sieht man denn die feine Bescherung. Flenne

Auch wenn man bei einer Revision die Schrauben von der Gerätefront  und anderen Gehäuseteilen der Geräte verwechselt passiert das. Die Schrauben sind teilweise flach und eben teilweise erhaben. Im Zusammenspiel mit den "Schrumpffüßen" tödlich. Ich habe diese Filzgleiter stets gegen etwas dickere Gummipuffer getauscht. Dann war in jedem Fall etwas mehr "Bodenfreiheit" gegeben und es konnte nicht mehr zu den üblen Verkratzungen kommen.

LG
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#21
Denke auch, dass es eher die Frage der Seltenheit heute ist! Die Tests waren bei den hochpreisigen Teilen ja dann doch eher ... naja, semantischer Natur. Man wollte ja keinen Anzeigenkunden verprellen!

Bei der Nutzung ist eines klar: Es ist (und bleibt) ein Kassettendeck mit allen systembedingten Einschränkungen!

Mein ASC 3001 ist auch so eine Ralf-Komplett-Alles-Einmal-Neu-Überholung, ein Traum ... so leise wie das Deck arbeitet und spult ... phantasisch was man damit machen kann. Trotzdem ist das überholte Onkyo 2570 kein bischen schlechter (mit Einmesscomputer und neueren Parametern auch noch vielseitiger was Mehrschichtbänder angeht), aber langsamer beim Spulen (sogar eklatant) - nicht mal meine Revoxe konnten damals das/ein 2570 wirklich distanzieren - mehr braucht keiner.

Ach ja, back to Topic: Das DRM 700 (also eine Generation später, eine Nummer kleiner und weiter abgespeckt) machte auch alles hervorragend - somit würde ich tippen ein 44er wäre ein gute Wahl und macht alles richtig - nur das selbe falsch wie mein Onkyo 2570: Es ist eben nicht selten und kein Hingucker!

Alles das ist das 2900er: Selten und ein Hingucker, da hab ich mir im MediMarkt Aschaffenburg jahrelang die Nase dran plattgedrückt (aber verkauft haben die den Aussteller in 10 Jahren nicht!). 


AtRalf: Die originale BDA wie auch das Typ-IV-Band liegen warm und trocken, ich hab noch ein paar Kisten zum Durchsehen, wenn sich da noch ein OVP-Typ-IV versteckt kommt das mit ins Paket!
Dean Martin: "MAN(N) IST ERST DANN RICHTIG BETRUNKEN, WENN MAN(N) NICHT MEHR AM BODEN LIEGEN KANN, OHNE SICH FESTZUHALTEN."
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an 0300_infanterie für diesen Beitrag:
  • System-64, gasmann
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#22
Wow, was für eine unglaubliche Geschichte. Thumbsup

Größten Respekt und ein schönes Fest aus Hamburg. Drinks
Es grüßt Sebastian aus Hamburg.
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The 7 P's:
Prior proper planning prevents piss-poor performance Oldie
[-] 1 Mitglied sagt Danke an proso für diesen Beitrag:
  • System-64
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#23
(24.12.2020, 12:54)gasmann schrieb: Interessant, der genannte Vergleich zwischen dem Onkyo und dem Denon. Das Onkyo wird ja doch deutlich teurer gehandelt, vermutlich weil es viel seltener ist. Wer hat den Vergleich damals für sich entschieden?

An dem Tapedeck-Test im Stereoplay Heft 11/1984 waren folgene Cassettendecks beteiligt. Das teuerste Tapedeck belegte bei diesem Test den letzten Platz.
Das TA-2900 von Onkyo und das Denon DR-M44 wurden mit der Spitzenklasse II damals Testsieger.

Sony  TC-K555 ESII    Preis  1250,-DM        Spitzenklasse III

TEAC  V-700              Preis  1100,-DM        Spitzenklasse III

Braun  C-3                  Preis  1760,-DM        Spitzenklasse III mit 4,75 cm/s /Spitzenklasse II mit 9,5 cm/s

JVC DD-VR9                Preis  2300,-DM        Mittelklasse I

Technics  RS-B100      Preis  1900,-DM        Spitzenklasse III

Onkyo  TA-2500          Preis  1000,-DM        Spitzenklasse III

Onkyo  TA-2900          Preis  2200,-DM        Spitzenklasse II

Denon DR-M44            Preis  1500,-DM        Spitzenklasse II

VG Ralf
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  • proso, gasmann, 0300_infanterie, jotpewe, Trötenreiter
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#24
Vielen Dank Hi 

Dann erfreue ich mich wohl doch noch ein wenig an dem "billigen" 44er, welches offensichtlich niemand haben will.....Wink3

https://old-fidelity-forum.de/thread-393...pid1332055

Das bleibt dann erst mal hier Floet


At 0300_infanterie

Das 2570 hatte ich ja auch mal hier. Das war wriklich super, aber was nun mal zu viel ist....
Hier stehen sich, im wahrsten Sinne des Wortes, immer noch zu viele Decks wegen Nichtnutuung die Füße platt. Und das will ich einfach so nicht mehr haben.
Dann lieber weg und ein Anderer kann sich daran erfreuen.
Die Denon Decks der späteren Generation, also 7x0, 8x0 usw, haben mich damals schon nicht -sagen wir mal- überzeugt.
Es gibt so Tage, da wirst du mit dem Kopfschütteln einfach nicht fertig.

LG aus HH
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an gasmann für diesen Beitrag:
  • proso, 0300_infanterie
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#25
Wirklich eine Wahnsinnsgeschichte Thumbsup , Deine Menge an Wissen, Nerven und Geduld in Kombination sind bestimmt noch seltener als das Onkyo  Respekt
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker

Es gibt viel zu tun, fangt schon mal an!
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