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Philips N4417 // Lohnt sich eine Reparatur?
#1
Hallo Leute,

hier steht noch ein Philips N4417 in einwandfreiem optischen Zustand rum, bei dem natürlich zumindest die Riemen defekt sind.
Ein Austausch ist wahrscheinlich kein Problem, aber die Frage die sich mir stellt ist eher:
Taugt das Gerät was? Wie ist die Tonqualität? Lohnt sich es überhaupt, hier Zeit zu investieren?
Mit Bandgeräten kenne ich mich überhaupt nicht aus und habe auch keinerlei Referenz, auf die ich mich beziehen könnte.

Falls ihr was zu dem Gerät sagen könnt, lasst doch einfach mal eine Nachricht hier.

Hier noch ein Bild aus dem Netz:

[Bild: Philips-N-4417-1.jpg]






Gruß
Sven
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#2
Eine sehr häufig gehörte Frage: Lohnt sich das?

Was soll das bedeuten??

-soll es sich für Dich kommerziell lohnen? Dann: nein.
-soll es sich für den beauftragten kommerziellen Restaurateur lohnen? Dann: ja, aus Sicht des Restaurateurs, wenn er entsprechend nimmt dafür.
-soll es sich für Dich emotional lohnen? Dann kannst Du das ganz allein für Dich entscheiden, und musst diese Frage niemanden anders stellen!

Beste Grüße
Armin
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an für diesen Beitrag:
  • dernikolaus, zonebattler
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#3
Ok ich stelle die Frage anders.

Lohnt es sich im Sinne von:
Hat man danach ein Gerät von brauchbarer Audioqualität, oder ein "Küchenradio"?

Sven
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#4
Ganz im Ernst?

Technisch und "klanglich" ist jeder Amazon Echo Dot (*als Quelle eingebunden) um Welten besser.
Wenn du gerne mit Tonbandspulen und Bandsalat hantierst, wird das aber egal sein.  Drinks
Gruß, Alex  Hi
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#5
Ja, das ist klar. Wink3

Da manche, auch hier im Forum, aber "Band" als die heilige Kuh ansehen, dachte ich mir eben: Wie steht es mit diesem Gerät in Relation zu "Referenzgeräten" hinsichtlich der Qualität?

Sven
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#6
Hallo Sven,

ich gehe davon aus, dass das abgebildete Prospektfoto nur als Beispiel dient, sodass hier nicht klar ist, in welchem Allgemeinzustand der Apparat sich befindet. Mein Vorschlag: Mach erstmal eine Bestandsaufnahme:
Besitzt du Bandmaterial, welches regelmässig abgespielt wird?
Gibt es kosmetische Defekte, die dich stören?
Wie ist der Zustand der Andruckrolle und der Köpfe?
Ist das Bandzählwerk intakt?
Baue dann die Wickelmotore und den Capstanmotor aus, speise sie über ein externes Netzteil und überzeuge dich erst, dass sie leise laufen und kraftvoll durchziehen, wenn sie mit der Fingerkuppe bis kurz vorm Stillstand abgebremst werden.
Wenn bis hierhin alles postiv ist, dann kannst du über neue Riemen nachdenken.
Ansonsten ist die Qualität ordentlich, solange das Bandmaterial mitspielt, aber ein ordentliches Cassettendeck leistet da auch nicht weniger und ist auch noch einfacher in der Handhabung; das ist genau der Grund, weshalb ich persönlich keine Spulentondandgeräte habe und auch nicht haben will. Floet

Grüße, maurice
[-] 1 Mitglied sagt Danke an airmax78 für diesen Beitrag:
  • dernikolaus
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#7
Hallo Maurice,

danke für die Einschätzung.

Genau, das ist ein Beispielbild.
Der optische Zustand ist wirklich top. Keine Kratzer, nichts abgebrochen.
Hier ist noch ein Bild meines Exemplars:

[Bild: 19022-C01-6-E2-B-4-CE5-B9-EB-A37266-CC267-A.jpg]

Bandmaterial habe ich keines, aber kann mir einige Bänder von einem Bekannten zum Test besorgen.
Mehr als "Spielerei" wäre das aber alles sowieso nicht.

Der Motor dreht jedenfalls, wenn man die Tasten betätigt, aber ansonsten bewegt sich nichts.
Daher meine Vermutung, dass die Riemen defekt sind und sich aufgelöst haben.

Wenn ich mal ein paar freie Stunden habe, schraube ich einfach mal den Deckel ab und schau mir das ganze näher an.
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#8
Nimm es als Spielerei und Teil des Hobbies. Die Maschine per se ist nicht schlecht. Drei Geschwindigkeiten und bei Aufnahmen mit 19cm/s wird sie gar nicht so schlecht klingen. Im Normalfall deutlich besser als ein Echo Dot. Der eingebaute Amp mit den seitlichen Lautsprechern wird keine Begeisterungsstürme bei Dir auslösen. Aber ich behaupte mal, wenn externe Winzlinge dran gehängt werden, sieht das schon anders aus.
Live long and prosper

Peter
[-] 3 Mitglieder sagen Danke an sankenpi für diesen Beitrag:
  • Jörgi, dernikolaus, havox
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#9
(04.03.2021, 16:14)sankenpi schrieb: Die Maschine per se ist nicht schlecht. Drei Geschwindigkeiten und bei Aufnahmen mit 19cm/s wird sie gar nicht so schlecht klingen. Im Normalfall deutlich besser als ein Echo Dot.

DAS wollte ich wissen. Drinks 

Reicht mir aus, um mal irgendwann eine Reparatur zu starten. :- )
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#10
Zur Motivation schenke ich dir zwei Bänder wenn es sowit ist Smile
Es gibt so Tage, da wirst du mit dem Kopfschütteln einfach nicht fertig.

LG aus HH
[-] 3 Mitglieder sagen Danke an gasmann für diesen Beitrag:
  • havox, Jörgi, dernikolaus
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#11
nochmal hochholen den Thread - ich arbeite grade an einem N4419, und auch wenn das hier schon ein wenig älter ist, möchte ich noch meinen Senf loswerden.

Die Serie, zu der die N4417 gehört, sind sehr gute Einsteigergeräte. Sie haben zu Unrecht immer noch das Image knapp oberhalb einer Küchenschabe, das macht sie billig, die Dreimotorenlaufwerke minimieren die Probleme, die Grundigs, Uhers usw. immer haben, und sie sind trotzdem noch nicht solche Klapperkisten wie die nachfolgenden Philips Generationen. Die schwarzen haben gegenüber den silbernen Vorgängermodellen Longlife Tonköpfe, die wirklich erheblich länger halten, was halt mittlerweile öfter kommt, sind Elektronik Wehwehchen, die aber meist leicht zu beheben sind, weil es quasi keine Spezialbauteile gibt. Man sollte sich beim Kauf die Bandführungen ansehen, wenn sich die Einlaufspuren in Grenzen halten, kann man die Kiste kaufen. Das Laufwerk teilt sich die 4417 mit den anderen Geräten aus der Serie, so dass man immer auf Schlachtplatten Zugriff hat, falls mal tatsächlich was spezielles kaputt sein sollte. Das einzige, was man bedenken muss, ist, dass die Kiste DIN Anschlüsse hat, und eine Anpassung mit Widerständen nötig ist, wenn man sie an einen Verstärker / Receiver mit Cinch Anschlüssen anschließen will. Beim Wiedergabe-/Monitor-Zweig ist es unproblematisch, der Aufnahmezweig wird aber wahrscheinlich übersteuert, wenn man ihn direkt per Adapterkabel anschließt, ohne ihn mit Widerständen abzuschwächen.

Das eigentliche Problem ist eher ein monetäres - zur Bauzeit der Geräte lagen zwischen dem billigsten und dem teuersten Modell der Serie rund 800 Mark, was damals eine Menge Holz war. Heute haben sich die Preise aber weitestgehend angeglichen, das Spitzenmodell N4419 hat aber gegenüber den anderen zwei echte Vorteile, auf die ich nicht verzichten wollte, wenn sie quasi nichts kosten:

a) das Laufwerk lässt sich mit der Fernbedienung des Großspulers N4450 in allen Funktionen fernbedienen, die anderen Geräte haben nur eine Sparversion für Pause und Play/Record.
b) das 4419 hat einen kompletten HiFi Verstärker mit adäquaten Lautsprechern integriert, mit Eingangswahlschalter und Phono Vorverstärker für MM-Systeme. Das Laufwerk lässt sich ausschalten, wenn man den Verstärker Stand alone benutzen will. Ob die eingebauten Lautsprecher die HiFi Norm erfüllen, darüber schweigt sich das Prospekt zwar aus, der Verstärkerteil tut das aber auf jeden Fall ( über externe Boxen ), und auch mit den eingebauten Lautsprechern hat die Kiste deutlich mehr Sound als das 4415 und 4417 mit den drei Watt Verstärkern. Für mich ist das ein wunderbares Universalgerät, nicht nur zum Tonband hören, sondern auch, wenn ich mal ein Gerät ohne eigene Verstärker am Schreibtisch reparieren will. Auch Musik von Streaming Diensten kann man mit dem Ding schön aufnehmen, das ist sogar legal, weil man damit keinen Kopierschutz umgeht, und bei 19cm/sek hört man so gut wie keine Klangeinbußen. Zum Kult verkläre ich das Tonband sicher nicht, aber trotzdem macht die Kiste richtig Spaß - viel Klang für fast kein Geld ( meine hat mit defekten Riemen und fast neuen Köpfen 50 Euro gekostet ).

Gruß Frank
[-] 10 Mitglieder sagen Danke an nick_riviera für diesen Beitrag:
  • Svennibenni, xs500, frank_w, chrisp, kandetvara, zoolander, HiFi1991, Fürchtenix, no_mp3, dg2dbm
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#12
Danke für den schönen Bericht, Frank. Ich habe gerade mal verglichen, bei meinem Nordmende 8001 T4 sind die Specs sehr ähnlich. Über 50 Jahre und läuft ohne Probleme. Allerdings ist die passende Kabel-Fernbedienung wohl noch schwieriger zu finden als die meisten anderen...

Gruß Christof
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#13
mensch, mach mir doch nicht den Mund wässrig  Floet . Nordmende habe ich bei Tonbandgeräten überhaupt nicht auf dem Schirm, vor allem nicht, dass sie was anderes gebaut haben, als die damals üblichen Einmotorer. Vor einigen Jahren ist mir mal ein großer Quadronado Receiver QXL 160 über den Weg gelaufen, den ich zu einer kompletten Anlage ergänzen wollte, das habe ich aber dann gelassen, weil es schon schwierig war, für erträgliche Preise vier passende Boxen und einen großen Dual Dreher im Nordmende Gehäuse zu finden - Tonbandgeräte gab es zu der Zeit schon keine mehr und bei den Cassettengeräten merkte man als erstes, dass Nordmende scheinbar keinen Bock auf HiFi mehr hatte. Wenn man sich die Prospekte vieler deutscher Hersteller durchguckt, merkt man, dass so um 1970 rum die letzten echten Anstrengungen in Richtung HiFi unternommen wurden, und das dann alles in irgendwelchen kleinen Receivern und Kompaktanlagen versandet ist, um überhaupt was im Katalog zu haben. 

Gruß Frank
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#14
(08.09.2025, 12:19)nick_riviera schrieb: mensch, mach mir doch nicht den Mund wässrig  Floet . Nordmende habe ich bei Tonbandgeräten überhaupt nicht auf dem Schirm, vor allem nicht, dass sie was anderes gebaut haben, als die damals üblichen Einmotorer.
(...)

Gruß Frank

Hier was zum basteln: Click-me

Gruß aus Stadthagen
Holger
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#15
Leider in Bayern, und der Verkäufer will auf keinen Fall versenden, schon nachgefragt. Und wenn ich die schöne Abdeckhaube auf den Fotos sehe, kann ich ihn verstehen. Danke trotzdem für den Tipp.

Gruß Frank.
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#16
(07.09.2025, 17:42)nick_riviera schrieb: Die Serie, zu der die N4417 gehört, sind sehr gute Einsteigergeräte. Sie haben zu Unrecht immer noch das Image knapp oberhalb einer Küchenschabe, das macht sie billig, die Dreimotorenlaufwerke minimieren die Probleme, die Grundigs, Uhers usw. immer haben

Ja, da stimme ich Frank zu. Philips Bandgeräte haben zu recht allgemein keinen guten Ruf, besonders die Modelle ab den späten 70er Jahren.
Die zwischen 1972 und 1976 hergestelle Serie fällt hier etwas aus dem Rahmen. Sie ist sehr einfach zu warten und
bietet in der Klasse sogar mehr als die deutlich beliebtere japanische Konkurrenz.

Ein dreimotoriges Konzept ganz ohne Idlergummis, daher praktisch unverwüstbar. Der Aufbau ist sehr wartungsfreundlich, der 3-Motorenblock ist mit 4 Schrauben und einem einzigen Stecker vom Chassis trennbar und kann komfortabel revidiert werden. Die Elektronik lässt sich aufklappen und mittels Arretierung, wie die Motorhaube älterer Fahrzeuge, aufstellen.  

Nahezu alle verwendeten Komponenten sind Standard-Ware, die heute noch problemlos zu bekommen ist.

Wer eine stressfreie 18cm Bandmaschine sucht, dem sei diese Serie empfohlen.
Gruß
Michael

Plattenspieler-Forum.de

[-] 2 Mitglieder sagen Danke an spitzenwitz für diesen Beitrag:
  • nick_riviera, tom68
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#17
die direkte Nachfolgerserie ( N4504 , N4506, N4420, N4422 ) fühlt sich zwar deutlich klappriger und leichter an, die Tugenden der Vorgänger haben die Geräte aber im Wesentlichen auch noch. Übel sind eigentlich nur die letzten Philips Heimtonbandgeräte N7150 und N7300. Und selbst die sind zwar aus "Ganzplastik", haben aber technische Eigenschaften gehabt, die manchen Japaner eingetütet haben ( z.B. Bandzugwaagen beim 7300, bei einem Straßenpreis von am Ende unter 1000 Mark ). Ich bin grade damit beschäftigt mir Freecad draufzutun, anschließend will ich mal Druckexperimente mit ASA und Nylon machen, um zu testen, ob es nicht doch möglich ist, haltbare Ersatzteile für die Schwachstellen dieser Plastik-Eimer hinzubekommen. Immerhin haben ja doch gar nicht so wenige dieser Kisten bis heute durchgehalten, und das sind immerhin auch schon 45 Jahre. Und auch wenn sie innen recht chaotisch anmuten, sind sie servicefreundlicher als manche AKAI oder TEAC - und Plastik exzessiv eingesetzt haben die Japaner auch, sie haben es nur besser hinter wertigen Gewicht gebenden Gehäusen versteckt.

Gruß Frank
[-] 1 Mitglied sagt Danke an nick_riviera für diesen Beitrag:
  • spitzenwitz
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#18
Dann vergleichen wir doch mal Pleasantry

Philips:
N4419 12kg
N4422 15kg
N7300 9kg

Nordmende 8001 16,5kg
Akai 265d 16,6kg (um bei den 18cm Geräten zu bleiben. Ich hab aber keine Ahnung was da genau angesagt ist)

Gewicht sagt natürlich nicht alles ... Lipsrsealed2

Den Quadronado kannte ich auch noch nicht. Von den Bildern her schöne wertige Geräte...
Grüße Christof
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#19
Philips-Geräte lohnen sich immer für den, der keine Extremhöchstleistung sucht (der gibt dann auch gerne mal ein paar Hunderter oder noch mehr für sein Traumgerät aus), sondern äußerst zuverlässige und durchaus passabel klingende Dauerläufer.

Welchen Schwachsinn hier manche verzapfen ist unglaublich. Wahrscheinlich sind das so Helden, die zu Hause nichts derartiges stehen haben, aber eine große Klappe und nach außen tönen wie ein Großer...
Tschüßla
der Michael

Wie man's macht iss nix...
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#20
Meine beiden Lieblinge (N4504 vorn, N2521 hinten):

[Bild: 2013-12-16_philips-tapes.jpg]

Das Kassettendeck habe ich anno 1979 zum bestandenen Abitur bekommen, das Tonbandgerät habe ich mir deutlich später geleistet...

Ja, wertige "Anfassqualität" haben die Teile nicht wirklich zu bieten, aber das "technoide" Design hat mir immer gefallen und das mechanische Innenskelett - und damit die Performance - ist doch sehr solide. 

Zu dem N4504 habe ich auch noch die transparente Haube und die Aufstellstützen zum liegenden Betrieb. Der komplette Papierkram und die originalen Kabel sind für beide Geräte vorhanden.

Allerdings dienen sie mir inzwischen nur noch als nostalgische Wohnzimmer-Deko, ich höre faktisch nur noch CDs und Streaming-Sender. Ich plane daher, beide Geräte hier im Forum an korrekter Stelle kurz vor Weihnachten anzubieten (100 EUR für das N2521, 150 EUR für das N4504), aber dafür muss ich noch aussagekräftige Fotos machen, die den so gut wie makellosen Erhaltungszustand dokumentieren. War ich bisher schlicht zu faul dazu. Falls aber jemand hier jetzt schon Interesse haben sollte...

Beste Grüße,
Ralph
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#21
Atzonebattler - ich verstehe, dass Du nur noch digital hörst, das tun wahrscheinlich die meisten heutzutage. Dennoch weiß ich aus Postings von Dir an anderer Stelle, dass Du die beiden Geräte sehr magst, und dann würde ich sie auch benutzen. Nur mal zwei Anwendungen, die Spaß und sogar Sinn machen würden, sind zum Einen die Suche nach interessanten Aufnahmen von alten Tonbändern, die bekommt man ja immer noch umzugskartonweise für kleines Geld. Zum anderen kann man mit Tonbandgeräten / Tapedecks völlig legal Aufzeichnungen von gestreamter Musik machen, weil man hierzu keine Kopierschutzmechanismen aushebeln muss. Ich würde mir das ernsthaft überlegen, besonders das N2521 ist in gut gar nicht mehr so leicht zu finden.

Atmischel - ich habe nochmal den ganzen Thread durchgesehen, und finde abgesehen von dem Statement mit dem Echo Dot nur eine sachliche und nette Diskussion, und auch das finde ich jetzt nocht so schlimm im Vergleich zu dem, was sonst über deutsche/europäische Kleinspuler so zusammengeschrieben wird. Was genau meinst Du mit "Schwachsinn" ? Auch was Du mit "Extrem Höchstleistung" meinst, verstehe ich nicht so ganz. Wenn die Philips Geräte in Ordnung sind, spielen sie mit Revox und Co. auf Augenhöhe, und haben eine Laufwerkssteuerung, die so manche japanischen "Prozzo-Bomber" in den Schatten stellt. Philips Geräte hatten auch nie diese schnell anfangenden Wehwehchen wie nachlassende Spulgeschwindigkeit, die das Leben mit einmotorigen Kleinspulern von Grundig oder Uher so verschönt haben - sie spielten einfach jahrelang, bis sie ihre Verschleißgrenze erreicht haben, dann reichte derTausch von wenigen Bauteilen, und sie spielten wieder. Mein erstes richtiges HiFi Tonbandgerät war ein N4504, das war damals mit 590 DM Straßenpreis das mit Abstand billigste HiFi Tonbandgerät, ich habe dafür als 15-jähriger vier Wochen Ferienjob auf dem Bau gemacht. Die Kiste hat dann meine heissteste Phase mitmachen müssen, mit Dauerdudeln nach der Schule, harten Party-Einsätzen usw. , und hat nie Anlass zur Klage gegeben. Als dann nach etwa sechs Jahren die Verschleißgrenze erreicht war, hat sie sich ein befreundeter Radio-/Fernsehtechniker für kleines Geld nochmal aufgebaut. Ich selber habe mir nach der Philips einen kleinen Traum erfüllt - ein neuwertiges Braun TG1020, das hat dann den ganzen Ärger gemacht, den mir die Philips Kiste nicht gemacht hat, und durfte schon nach einem Jahr wieder gehen, weil ich die Nase voll hatte - als Ersatz kam wieder ein N4504, ein wenig genutztes "Scheidungsopfer" für 50 Mark, das nach dem Riementausch und einer Grundreinigung wieder klaglos lief, und das ich nach zwei Jahren noch gut weiterverkaufen konnte. Heute habe ich das für mich damals unerschwingliche N4422 hier stehen, das Top-Modell aus der Serie, und ein N4506, das ursprünglich als Teileträger für das 4422 gekauft wurde, entpuppte sich als noch so gut, dass ich mir Ersatz für zwei abgebrochene Schalter gesucht habe, das durfte dann auch bleiben. Die Kisten sind wirklich unverwüstlich, und die Vorgänger, um die es hier geht, haben auch noch eine ansprechende Haptik.

Gruß Frank
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#22
(Gestern, 15:17)nick_riviera schrieb: Atzonebattler - ich verstehe, dass Du nur noch digital hörst, das tun wahrscheinlich die meisten heutzutage. Dennoch weiß ich aus Postings von Dir an anderer Stelle, dass Du die beiden Geräte sehr magst, und dann würde ich sie auch benutzen. Nur mal zwei Anwendungen, die Spaß und sogar Sinn machen würden, sind zum Einen die Suche nach interessanten Aufnahmen von alten Tonbändern, die bekommt man ja immer noch umzugskartonweise für kleines Geld. Zum anderen kann man mit Tonbandgeräten / Tapedecks völlig legal Aufzeichnungen von gestreamter Musik machen, weil man hierzu keine Kopierschutzmechanismen aushebeln muss. Ich würde mir das ernsthaft überlegen, besonders das N2521 ist in gut gar nicht mehr so leicht zu finden.

Gruß Frank

Hallo nick aka Frank,

danke für Deine ausführlich dargelegten Gedanken und Anregungen - ich weiß das sehr zu schätzen! Im Prinzip hast Du recht, aber es gibt einen sozusagen höheren Kontext: Ich habe viel in meinem Leben angesammelt, aber mittlerweile deutlich weniger Lebensjahre vor mir als hinter mir. Daher habe ich damit begonnen, meinen Hort abzuschmelzen und meine Preziosen in wirklich wertschätzende Hände weiterzugeben. Dazu betreibe ich mitunter sogar einen absurd anmutenden Aufwand wie das Basteln eigener Websites (Beispiel LGB Feldbahnen). Meine analoge Kamerasammlung habe ich auf diese Weise schon aufgelöst, zehn Leute knipsen jetzt mit meinen ollen Minoltas und sind glücklich damit! Jetzt sind halt meine restlichen analogen Audio-Geräte dran.

Im Falle von altem HiFi-Kram ist es ja auch so, dass sie - wie von Dir beschrieben - aktiv genutzt werden sollten statt sich im Wortsinne totzustehen. Und aus merkantiler Sicht ist man natürlich sowieso gut beraten, seine "Antiquitäten" anzubieten, solange sie noch funktionieren. Sie als defekt "für Bastler" anzubieten hieße, das Komma in der Preisvorstellung um eine Stelle nach links verschieben zu müssen...

Zu meiner eigenen Verblüffung hat das alte Sprichwort "aus den Augen, aus dem Sinn" tatsächlich seine Berechtigung: Auch da, wo ich mich anfangs noch überwinden musste (Plattenspieler, SONY ES-Anlage, B&O-Receiver, frühe CD-Player im Brotkasten-Design) war der Trennungsschmerz erstaunlich rasch verflogen: funktional ging mir nichts ab, war ja alles redundant vorhanden, und latente Pflegefälle gegen freien Raum einzutauschen hat auch seinen Charme. Kleine technische Wehwehchen nicht mehr bekümmern zu müssen erleichtert ungemein und je älter ich werde, desto willkommener ist mir jede kleine Befreiung von selbst auferlegten Pflichten!

Last but not least weiß man durch die Reduktion der Menge das Übrigbleibende umso mehr zu schätzen, Stichwort Fokussierung. Also so geht es jedenfalls mir.

Sorry für das off-topic-Abgleiten, aber das tun zu dürfen ist einer der positiven Aspekte des hiesigen Forums. :-)

Beste Grüße,
Ralph
[-] 1 Mitglied sagt Danke an zonebattler für diesen Beitrag:
  • spitzenwitz
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