Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Dual Dreher einer alten Dame "verharzt"
#1
Hallo in die Runde, hab da eine Frage, 

eine 85-jährige Dame in unserem Haus hat einen alten Dual-Dreher, wohl noch aus Erstbesitz. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaub es ist ein 1225. Laut ihren Angaben ist der wohl um die 50 Jahre...?
Gern würde sie damit noch ihre alten Klassik-Vinyls hören, doch der Arm ist wohl so "verharzt" dass er horizontal ohne gewissen Kraftaufwand keinerlei Bewegung macht, schon gar nicht durch die zarten Vorgaben der Rille im Vinyl. Kann ich als handwerklich durchaus Begabter aber ohne spezielle Kenntnisse über (Dual-)Dreher ihr da behilflich sein? Würd sie sehr freuen, wenn das Ding wieder lief. 
Freu mich über jeden Hinweis und Danke schon mal  Drinks
"Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert."
Zitieren
#2
Melde dich im Dual Board an, stelle dich freundlich vor und starte einen Reparaturthread. Du bekommst dort bei jedem Schritt, an dem du hängen bleibst, Support. Für gängige Modelle gibt es sogar Leitfäden, an denen man sich Schritt für Schritt langhangeln kann. Alles kein Hexenwerk
[-] 1 Mitglied sagt Danke an für diesen Beitrag:
  • E=mc2
Zitieren
#3
vielen Dank (auch und besonders im Namen der Dame!), das hört sich ja super an  Thumbsup
"Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert."
Zitieren
#4
Ich hab meine verharzten Dreher immer mit Breff-Fettlöser in die Wanne geschickt und mittels Pinsel eine Wellness-Kur gegeben.
Meine Güte, aus der Suppe, die da oft raus kam, konnte man Tee machen. Buäh!
Eigentlich alle sind wieder schön geworden und laufen wieder 1A.
Natürlich gescheit trocknen nicht vergessen und eine ordentliche Wartung benötigen sie halt danach dann. Is klar!

Raucher
Gruß
Philipp Drinks
[-] 1 Mitglied sagt Danke an philbluesky für diesen Beitrag:
  • E=mc2
Zitieren
#5
(20.05.2021, 10:48)philbluesky schrieb: ... mit Breff-Fettlöser in die Wanne geschickt ...

Tonmodus höflich aber erstaunt fragend:

das meinst Du wirklich wörtlich? Hab zwar schon von "Spezialisten" gehört, die die Geräte zur Reinungung 24 Std. in eiskalte Gebirgsbäche legen, kann mir aber wirklich nicht vorstellen, dass die Bauteile das unbeschadet überstehen. Ich meine einer der ersten Sätze unseres Physiklehrers von anno dazumal war ungefähr so: "Strom und Wasser sind sich Hasser". 
Denker
"Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert."
Zitieren
#6
Beim 1225 ist der Aufwand überschaubar, das Gerät muss aber komplett zerlegt werden.
Alles andere ist halber Kram.

Jedes Teil einzeln rückstandsfrei mit Isopropanol von Fettresten befreien und nach Werksvorgabe
mit neuen Schmierstoffen versorgen.

Auch Motor, Tellerlager und Pitch-Mechanik müssen zerlegt, gereinigt und gefettet werden.

Nur dann läuft die Kiste wieder auf lange Sicht
Gruß
Michael

Plattenspieler-Forum.de

[-] 1 Mitglied sagt Danke an spitzenwitz für diesen Beitrag:
  • E=mc2
Zitieren
#7
(20.05.2021, 11:59)E=mc2 schrieb:
(20.05.2021, 10:48)philbluesky schrieb: ... mit Breff-Fettlöser in die Wanne geschickt ...

Tonmodus höflich aber erstaunt fragend:

das meinst Du wirklich wörtlich? Hab zwar schon von "Spezialisten" gehört, die die Geräte zur Reinungung 24 Std. in eiskalte Gebirgsbäche legen, kann mir aber wirklich nicht vorstellen, dass die Bauteile das unbeschadet überstehen. Ich meine einer der ersten Sätze unseres Physiklehrers von anno dazumal war ungefähr so: "Strom und Wasser sind sich Hasser". 
Denker

Jop, so wie geschrieben. Hab auch geschrieben, alles was geht, abbauen. Danach wird mit dem Fön getrocknet und während das Brett noch warm ist, die weich gewordenen Fette reinigen.
Ganz ohne Arbeit geht es dann doch nicht.
Muss natürlich jeder selbst wissen und mit sich ausmachen, aber ich hab das mal an einer billigen Grotte probiert, den ich wegwerfen wollte, der spielte danach wieder einwandfrei. Und wenn man mal gesehen hat, was da teilweise für Nikotintee runterfließt... seitdem kommt jeder Dreher erstmal in die Dusche und darf mit Bref Bekanntschaft machen.
Funktioniert einwandfrei, die können das ab und man spart sich Wattestäbchen und Zeit.
Und an einem recht sauberen Dreher arbeitet es sich viel einfacher und schöner.
Wenn man dann die Hebel zerlegt und die Buchsen reinigt geht das übrigens gut mit Wattestäbchen, die man in Isoprop oder besser T6 tränkt und durch die Buchse zieht, dass die Rückseite der Watte greift. Mit dem Holz kann man auch fest verharztes Fett leicht wegziehen.
Danach schön nach Plan fetten und ölen und das Ding läuft wieder einwandfrei.
Gruß
Philipp Drinks
[-] 1 Mitglied sagt Danke an philbluesky für diesen Beitrag:
  • E=mc2
Zitieren
#8
Wie sansui schon schrieb, melde dich im Dualboard an.

Den Tonarm möglichst nicht mehr drehen. Wie es sich beim 1225 genau verhält weiß ich nicht genau, allerdings bei meinem 1219 fädelt der Tonarm mit einer Nase auf der Rückseite in ein Kupferblech ein. Kann sein, daß dies der 1225 nicht mehr macht. 

Eben mal schnell nachgeschaut, bei dem Tonarm verhält es sich genau so.

http://www.hifi-archiv.info/Dual/1224s/

Hier findest du auch noch mehr.

http://www.hifi-archiv.info
Gruß G.
"Jeder soll nach seiner Façon selig werden !"  Bluesbros

[-] 1 Mitglied sagt Danke an Buckminster für diesen Beitrag:
  • E=mc2
Zitieren
#9
sieht so aus, als hätte ich mich da auf was eingelassen. Hab der Dame versprochen, dass ich mich um ihren Dual kümmere (wäre es doch bloß ein alter Thorens, da hab ich schon einige zerlegt)  Denker

vielen Dank bisher für die hilfreichen Tipps!!!
"Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert."
Zitieren
#10
Der 1225 ist sehr übersichtlich aufgebaut, das ist locker zu schaffen.
Baue alles auseinander und reinige es gründlich und baue ihn wieder zusammen. Auf keinen Fall mit irgendwelcher Chemie einsprühen und abwaschen, das ist Pfusch.
Neue Antiskatingscheibe und Pimpel ist mit Sicherheit fällig, kostet aber nicht viel.

[Bild: mm829tr.jpg]
Gruß 
Gerhard 
[-] 1 Mitglied sagt Danke an 2blue für diesen Beitrag:
  • E=mc2
Zitieren
#11
Moin,
und wenn man das Fett herausgeputzt hat, nicht wieder "Traktorfett" hinein, sondern Vaseline. Die reicht vollkommen aus und hat den Vorteil, dass sie nicht stockt.
Den Start-/Stophebel sollte man ausbauen und die Lagerbuchse reinigen, auch den Hebel, der vom Start-/Stophebel betaetigt wird. Die Lagerbuchsen der Hebel bekommen etwas Oel.
Die Geschwindigkeitsumschaltung genau ueberpruefen, ggf, auch reinigen. Mit Isoprop habe ich uebrigens noch nie so richtig Fett wegbekommen, das geht mit WL besser. Bei dem "Traktorfett", das Dual verwendet hat, ist es am besten, wo es geht mit einem Lappen abwischen.

Dieser Hebel aus duennem Kupferblech in der Naehe der Tonarmbasis darf nicht geschmiert werden und muss absolut leichtgaengig sein. Schmierung wuerde ihn schon "ankleben

73
Peter
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an hf500 für diesen Beitrag:
  • runback, E=mc2
Zitieren
#12
danke bis jetzt, ich werd mir den Kasten wohl mal genauer ansehen müssen und dann aus den Antworten ein "Mittelmaß" nehmen müssen - was immer dabei auch rauskommt..... 
danke für alle Hinweise bis jetzt und noch kommende
"Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert."
Zitieren
#13
Den Rifa-Knaller (Entstörkondensator) solltest Du auch gleich tauschen, sonst kommt irgendwann mal ein unangenehmes Gestankwölkchen heraus. Sollte die Bonbon-Version drin sein ist alles gut, es wurden aber auch die silberenen Rifa-Dinger im 1225 ab und an verbaut.

Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht müssten es 0,1uF sein, ich würde gleich auf mindestens 275V gehen.

Gruß
Manuel
Schönen Gruß wünscht,
Manuel
Zitieren
#14
(21.05.2021, 20:51)stereosound schrieb: Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht müssten es 0,1uF sein, ich würde gleich auf mindestens 275V gehen.

Sind 0,068 und auch wenn er noch gut aussah war er seitlich schon aufgerissen.

[Bild: kMo0nAt.jpg]
Gruß 
Gerhard 
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an 2blue für diesen Beitrag:
  • scope, stereosound
Zitieren
#15
Knallfrosch !!!! geil....Wink3
[-] 1 Mitglied sagt Danke an scope für diesen Beitrag:
  • winix
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  TCD-D3 verharzt MBlau007 3 1.200 13.10.2024, 16:29
Letzter Beitrag: MBlau007
  Frequenzweichenumbau von einer Canton CT90 deleted leser 19 7.598 22.04.2024, 09:21
Letzter Beitrag: Florida Boy
  Wird aus einer Rostlaube wieder ein Schwan? Luxor 3079, Nummer Vier soll wieder leben sankenpi 17 2.685 30.01.2024, 15:18
Letzter Beitrag: sankenpi
  Nachrüstung Fernbedienung/Lautstärkeregelung bei alten Receivern hal-9.000 36 10.044 06.01.2024, 10:44
Letzter Beitrag: nick_riviera
  Merkwürdiges Verhalten von alten Vollverstärkern Telefunker 29 3.652 05.01.2024, 21:13
Letzter Beitrag: Telefunker
  Revision einer Kenwood L-07 C II Broesel02 25 18.550 20.12.2023, 21:00
Letzter Beitrag: grotehartmut



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste