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09.09.2021, 08:20
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.09.2021, 19:00 von AnalogBob.)
Auch dieses Deck stammt aus einer umfangreichen Sammlung.
Auch hier soll eine Reaninmation durchgeführt werden - zumindest der Versuch.
Sony TC-96R:
Unter dem Deckel schaut es so aus:
So wie es bisher aussieht, befindet sich diese Schachtel im Originalzustand.
Dann fand ich allerdings diesen Hinweis:
Ok, ist wohl doch schon etwas gemacht worden.
Auch hier sollte erst mal geklärt werden, was an Mängeln vorhanden ist und ob eine Reparatur möglich und sinnvoll erscheint.
Da auch hier die Riemen fratze sind, mussten vorab die Riemen ersetzt werden, um (hoffentlich) ein testfähiges Laufwerk zu bekommen.
Zum Glück muss hier nicht das Laufwerk ausgebaut werden. Zumindest nicht für den Riementausch.
Nach dem Abbau der ServoAmp-Platine hinter dem Laufwerk, kommt man recht gut ran:
Nun konnte die Traverse mit den Capstanwiderlagern abgeschraubt werden:
Riemen entfernt und Schwungmassen gezogen:
Natürlich gibt es auch hier Korossionsschäden an den Laufflächen von Motorpulley und Schwungmassen:
Geschliffen/gereinigt:
Der Motorpulley sah auch übel aus:
Geschliffen/gereinigt:
Capstanlager wurden nachgeölt und Widerlager gefettet.
Bei der Montage des Flachriemen musste ich schon wieder feststellen, dass der Riemen deutlich zu kurz ist. Beim Aufziehen auf den Motorpulley hatte ich das Gefühl, gleich reißt er.
Auch die Frontplatte wurde entfernt.
Dann die Cassettenauflage abgeschraubt:
Die dreiteilige Abdeckung der Cassettenklappe wurde zerlegt (für die Reinigung).
Die Cassetteanauflage ist an mehreren Stellen deformiert:
Es ist hier mal wieder erstaulich, mit welcher Gewalt solche Sachen offensichtlich behandelt werden.
Nun kommt man recht gut an die Vorderseite des Laufwerks ran:
Am Zwischenrad (für Play und FF/REW) hat es den Gummi-Idler zerrissen:
Auch das Laufrad ist gerissen:
Ein Riemenset wurde mitgeliefert. Aber natürlich kein Idler dabei. Habe keine Ahnung, ob so ein Reifen noch irgendwo angeboten wird.
Habe in aber trotzdem vermessen:
Die Abmaße: 18,4 x 15 x 2,5 mm.
Hier musste also (zumindest erst mal) improvisiert werden.
Also wurde Bobs O-Ring Sortiment bemüht:
Und ja, was passendes war dabei:
Und eingebaut:
Grip ist vorhanden und REW/FF funktionieren grundsätzlich:
Wie zu sehen, dreht der linke Bandwickel. Wer etwas genauer hinschaut, sieht: Die Wickelbremsen liegen an, aber trotzdem gibt es Traktion an den Wickeln.
Das war dann auch gleich das nächste Problem. Praktisch keine Laufwerkfunktion wurde richtig ausgeführt.
Es wurden weder die Bremsen gelöst noch der Kopfschlitten bewegt. Auch bei Befehl AutoReverse, wurde der Kopf nicht gedreht. Es schien so, als wäre das Laufwerk blockiert ? Die Plunger machten bei Laufwerkbefehlen auch nur leise klick. Die müssten aber - wenn ich nicht irre - deutliche Klackgeräusche machen ?
Hier war ich erst mal ratlos. Was war hier die Ursache ?
Dann habe ich vorsichtig versucht, dass Laufwerk mechanisch zu schalten/bewegen - da ging nix.
Dann habe ich die Mechanik, welche den A/W-Schalter ansteuert bewegt/gehalten und dabei die Laufwerkbefehle durchgeschaltet. Und plötzlich ging das Laufwerk in den Play-Modus und der Kopfschlitten fuhr hoch. Dabei war dann auch ein sehr deutliches KLACK zu hören.
Opfercase bei der Arbeit:
Eine Seite spielte problemlos. Bei der anderen Seite blockierte der Bandtransport sofort. Zwar wurde jetzt der dafür richtige Bandwickel angetrieben, nicht aber die richtige Capstanwelle.
Und nein, ich habe nicht den Capstanriemen falsch aufgelegt. Diesen Anfängerfehler habe ich bereits vor vielen Jahren gemacht und mich über die Blockade gewundert.
Nachdem ich ein paar Mal die Laufwerkfunktionen ohne Case durchgeschaltet hatte, liefen nun beide Seiten problemlos.
Die Zappler zappeln zwar etwas verhalten, aber es ist tatsächlich Musik. Es leierte nicht und der TapeSpeed schien auch nicht sonderlich verstellt.
Ok, dass Laufwerk lief nun testfähig und somit konnte die heutige Bastelshow beendet werden.
Fortsetzung folgt ....
Gruß, Bob.
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• Jörgi, jagcat, xs500, sankenpi, Hippman, Akai 65, stephan1892, Mainamp, HifiChiller, Dual-Tom, Dirk F, assiv8, charlymu, Frank K.
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09.09.2021, 22:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.09.2021, 23:00 von AnalogBob.)
Die Schachtel hatte nun ein paar Casen ohne Mucken durchgerudert.
Auch dieser fiese Möpp war dabei:
Das ist Mr Troblemaker. Ist eine meiner Testcasen für Bandlauf etc. Hier konnte er aber nicht für Ärger sorgen.
Ok, also wagte ich es Testcasen zu spielen.
Testcase Azimuth:
Kaum 10kHz Pegel vorhanden.
Testcase Wiedergabe-Pegel:
Testcase Gleichlauf und TapeSpeed:
Ergebnis:
Der Gleichlauf ist - ehrlich gesagt - viel besser als ich erwartet hatte !
Das Deck läuft mit alten Andruckrollen, der Idler ist nur ein O-Ring und der Capstanriemen ist zu klein.
Nur durch den zu straffen Riemen, hatte ich hier einen Gleichlauf um 0,2% und höher erwartet.
Ich habe dafür nur eine mögliche Erklärung: Vermutlich ist der bürstenlose Motor so kräftig, dass er es einfach glattbügelt ?
So hatte ich den Flachriemen bei der Montage aufgelegt:
Er liegt mittig auf dem Buckel des Pulleys auf.
Wird das Gerät eingeschaltet läuft der Capstanmotor an.
Hier läuft der Motor und der Riemen geht dabei sofort in folgende Position:
Wie zu sehen läuft, der Riemen nicht mehr mittig, sondern fast am inneren Rand des Pulleys.
Wenn ich nun während des Laufs, den Riemen wieder auf den Buckel oder ganz nach außen schiebe, läuft er nach dem Loslassen wieder in die innere Position.
Dabei ist dann der Riemen auf der Schwungmasse der Reversewelle nicht mehr da, wo er hingehört:
Der Rand des Riemens befindet sich nicht mehr auf der Schwungmasse.
Das Riemen mit zu geringer Spannung nicht mehr auf dem Buckel des Pulleys laufen ist klar - habe ich schon häufiger festgetellt.
Offenbar passiert bei zu hoher Spannung genau das Gleiche - ist für mich derzeit die einzige Erklärung.
Als ich diesen Bandpfad sah, war mein erster Gedanke: Na, dass wird ja ein lustiger Gleichlauf !
Tja und nun sowas ?
Und der TapeSpeed ist ja auch nicht wirklich weit vom Soll entfernt. Wurde eingestellt.
Dann habe ich den Vierkantriemen für den Counter gewechselt. Als ich Neu- und Altteil verglich ... auch zu klein !
Als ich ihn montierte war mir klar: Ja, der ist sogar viel zu klein - auch viel zu straff gespannt.
Dann habe ich wieder eine Case abgespielt. Bei Wiedergabe der normalen Seite war noch alles ok.
Dann ging das Deck an Bandende auf die Reverseseite und spielte sie ab. Nun war problemlos eine zittrige/unruhige Wiedergabe zu hören. Und der TapeSpeed war hörbar geringer.
Also schnell mal den TapeSpeed gemessen.
Mit Neuriemen:
Noch Fragen ?
Und mit dem Altriemen:
Zwischendurch hatte ich festgestellt, dass Umspulen immer noch nicht möglich ist, weil die Bremsen nicht gelöst werden.
Der Plunger möchte anziehen, kann es aber nicht, da auch hier etwas blockiert.
Auch hier konnte erst umgespult werden, nachdem der Hebel für Rec gedrückt und gehalten wurde.
Nun konnte Umspulen getestet werden.
Umspulen FF:
Umspulen REW:
Ergebnis:
REW = 2:40 min.
FF = 2:36 min.
Scheint mir etwas langsam zu sein. Es gibt aber keinen Schlupf am Idler und auch Autostop funzt am Ende.
Die Endabschaltung wird hier übrigens über die Stromaufnahme des Wickelmotors gesteuert.
Nach dem Lösen des Rec Hebels, dann wieder das alte Lied - Bremsen werden nicht gelöst.
Ok, dass muss erst mal so bleiben, da ich keine Ahnung habe, was die Ursache ist.
Da muss mal ins ServiceManual geschaut werden.
Ich habe so eine böse Vorahnung - Laufwerk muss ausgebaut werden ...
Eigentlich wollte ich noch die Abteilung Aufnahme besuchen, wird aber heute nix mehr.
Fortsetzung folgt ...
Gruß Bob.
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10.09.2021, 22:30
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.09.2021, 19:12 von AnalogBob.)
Heute sollte entspannt weitergemacht werden - eigentlich.
Eine Case lief probeweise bei Wiedergabe. Ich schaute von oben auf das Laufwerk.
Das machte ich mit Sicherheit nicht zu ersten Mal.
Trotzdem fiel mir erst jetzt etwas auf:
Der Capstanmotor bzw. die Halterung steht doch schief ?
Liegt nicht parallel zu den Schwungmassen und Traverse mit den Widerlagern ?
Ursprüngliche Position:
Die Motorhalterung wurde gerichtet:
Und Zack die Bohne ! Der Riemen läuft nun freiwillig auf dem Buckel des Pulleys.
Auch auf der linken Schwungmasse läuft er nun richtig:
Der gesamte Riemenpfad stimmt nun einfach:
Auch hier fragte ich mich: Was ist mit diesem Deck veranstaltet worden ? Sowas verbiegt sich nicht von selbst.
Dann wurde wieder eine Case abgespielt.
Dabei ist es vorgekommen, dass die Zappler einen "Anfall" bekamen.
Das hatte ich bereits ein paar Mal beobachtet. Konnte es aber nicht fotografieren, da diese Fehlfunktion nur ein paar Sekunden anhielt.
Dann hielt der Fehler längere Zeit an:
Hier läuft gerade die 400Hz Testcase und es sollte -10dB angezeigt werden.
Nachdem ich im Bereich A/W-Schalter auf die Platine klopfte, wurde der Spuk beendet.
Ok, also wurde der Schiebeschalter mit einer Ration KontaktChemie versorgt.
Dann lief wieder Case ... Seite A wurde beendet, aber es wurde nicht auf Seite B umgeschaltet.
Also per Taste auf die Reverse Seite umgeschaltet. Dabei sah ich, dass das Band vom linken Bandwickel nur noch zögerlich aufgewickelt wurde. Case raus und das Laufwerk ohne Case drehen lassen. An den Bandwickeln liegt nun nur noch wenig Zug an. Es entsteht deutlicher Schlupf zwischen Motorpulley und O-Ring. Der O-Ring hat ca. 10 Cassetten einwandfrei aufgewickelt. Warum jetzt nicht mehr ?
Also wieder ausgebaut, diesmal komplett mit dem Laufrad:
Das Zwischenrad ist einfach nur auf die Welle vom Schwenklager gesteckt:
Die dunkelgraue Scheibe am Sockel der Welle ist ein Dauermagnet.
Das Zwischrad hat ein Gleitlager und an der Rückseite eine Metallplatte:
Bedeutet, die Rutschkupplung bzw. Bremse wird hier über einen Magneten realisiert (Magnetkupplung). Und das verhindert auch, dass das Zwischenrad von der Welle laufen kann. Einfach genial gemacht !
Dann habe ich den O-Ring wieder vom Laufrad gezogen:
Leider konnte ich nicht die Ursache finden, warum der O-Ring nun keine ausreichende Reibung mehr hat.
Habe dann einfach einen anderen O-Ring aufgezogen und wieder eingebaut.
Nun war wieder Zug an den Bandwickeln und das Laufwerk lief wieder problemlos - aber wie lange ?
So wie es aussieht, wird hier der Billigtrick mit O-Ring vermutlich nicht funzen.
Hier wird wohl ein richtiger Flachreifen besorgt werden müssen.
Aber woher nehmen ? Habe bisher keine Quelle finden können, die für das K96R einen Idler-Tire anbietet.
Es lief wieder eine Case in Wiedergabe. Gerade wollte ich eine TDK SA holen, um eine Probeaufnahme zu machen - als plötzlich die Wiedergabe gestoppt wurde (Case war aber nicht am Ende). Erneuter Druck auf Play blieb ohne Reaktion. Auch keine andere Laufwerkfunktion wurde ausgeführt.
Der Capstanmotor dreht noch, aber ansonsten keine Funktion mehr - Game over !
Ok, da scheint ein neues Problem aufgetaucht. Ist leider nicht ungewöhnlich, dass Decks - welche Jahre nicht mehr spielen durften - erst nach und nach ihre Probleme offenbaren.
Auch hier beschleicht mich gerade das Gefühl: Ein bodenloses Fass ?
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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Für mich ist sowas ein Fall für die Tonne.
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12.09.2021, 19:02
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.09.2021, 19:05 von AnalogBob.)
Auch beim nächsten Einschalten des Gerätes, wurde über die Laufwerktasten keine Befehl angenommen.
Egal welche Taste man drückte, es passierte nix und auch die Kontrollleuchten für Forward/Reverse, REW, FF, Pause usw. blieben dunkel.
Ich begann damit, auf der Servo-Amp Platine Stecker zu ziehen, wieder aufstecken, hier und da zu klopfen und nach kalten Lötstellen geschaut:
Nix auffälliges entdeckt und arbeiten wollte das Laufwerk auch nicht.
Nun schaute ich mir die System-Control Platine an:
Hier befindet sich ein Großteil der Stromversorgung und die Steuerung des Laufwerks. Hier befindet sich auch das IC 601 der Laufwerksteuerung.
Hier wollte ich beginnen und messen, ob am IC die Versorgungsspannung anliegt.
Aber zuerst habe ich auch hier alle Stecker gezogen/gesteckt, hier und dort geklopft und die Lötseite kontrolliert.
Scheint so, dass da mal etwas nachgelötet wurde.
Außerdem wurde dieser Elko nachträglich (?) angelötet:
Aber auch hier blieb meine Suche erfolglos. Trotzdem funzte plötzlich das Laufwerk wieder.
Das Laufwerk funktionierte wieder, als wäre nix gewesen.
Eine Case lief ohne Probleme durch.
Da nun der Capstanriemen in der richtigen Spur lief, war ich natürlich neugierig, ob und wie sich der Gleichlauf verändert hatte.
Also nochmals den Gleichlauf gemessen - Ergebnis:
Der Gleichlauf ist etwas besser geworden.
Und der TapeSpeed ist nun etwas zu schnell (weil der Riementrieb weniger Widerstand hat).
Nun konnte endlich die Aufnahme getestet werden.
Aussteuerung von 1kHz Testton auf -1dB:
Aufnahme läuft:
Wiedergabe der Aufnahme:
Ok, es wird problemlos auf beiden Kanälen und gleichmäßig aufgenommen - besser als erwartet.
Dann war da noch das Problem mit der nicht lösenden Bandwickelbremse bei REW/FF.
Ursache war ein Schwergängiger Mitnehmer/Zahnkranz. Der hat verhindert, dass das Zahnrad der rechten Capstanwelle eingreifen konnte und somit die Bremse nicht gelöst werden konnte.
Nachdem ich diese Mechanik gangbar gemacht hatte, konnte wieder problemlos umgespult werden:
Auch mit Case funzt es:
Die Schachtel geht nun in den aktiven Stapel und darf - hoffentlich - Zuverlässigkeit zeigen.
Fortsetzung folgt ....
Gruß, Bob.
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(12.09.2021, 18:13)Pennywise schrieb: Für mich ist sowas ein Fall für die Tonne.
Wenn Du nicht etwas zur Reparatur beizutragen hast - warum verzichtest Du dann nicht auf blödsinnige Kommentare?
Interessiert keinen, was Du so alles in die Tonne kloppst...
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• stephan1892, Jörgi
(12.09.2021, 18:13)Pennywise schrieb: Für mich ist sowas ein Fall für die Tonne.
Als ob das Mr. Testcase in irgendeiner Form von seiner Mission abhalten würde.
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13.09.2021, 22:04
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.09.2021, 22:09 von AnalogBob.)
Die Aktion mit aktivem Stapel und Zuverlässigkeit zeigen, hat hier offensichtlich nicht lange funktioniert.
Bereits beim nächsten Einschalten war wieder keine Laufwerksteuerung möglich.
Es hinterlässt bei mir fast immer ein ungutes Gefühl, wenn ein Gerät plötzlich wieder funzt, aber keiner weiß warum ?
Aber ok, hier musste ich mir darum keine Gedanken mehr machen.
Also Multimeter geschnappt und die SystemControl Platine freigelegt:
Erst mal die grundsätzlichen Ausgangsspannungen vom Netzteil gmessen. Ok, 26V, 13V, 10V und 8V - alles munter an Bord.
Nun wollte ich die Spannungsversorgung von IC601 (Laufwerklogik) kontrollieren.
Hier sollen an Pin 20 + 21 jeweils 10V anliegen. Hier lagen aber nur 1,3V an.
Oha, hatte ich die Ursache schon gefunden ?
Die 10V werden von Q601 (2SC1173) generiert:
Hier lagen am Emitter 10,4V an. Also musste es irgendwo eine Unterbrechung geben, oder z.B. ein (mehr oder weniger) kurzgeschlossener Elko zieht die Spannung runter ?
Beim Messen stellte ich fest, dass zwischen Pin 20/21 und Ausgang von Q601 einen Widerstand von 2,2 kOhm gab.
Nun noch mal in den Schaltpan geschaut:
Dort gibt es eine direkte Verbindung von Q601 zu IC601. Also darf es diesen Wiederstand nicht geben ?
Dann schaute ich in den Bestückungsplan dieser Platine:
Dort kann man sehen, dass einige Verbindungen über freiliegende Kabelverbindungen realisiert werden.
Kurios ist hier allerdings, dass es einige dieser Kabelbrücken auf dieser Platine nicht gibt.
Es gibt die entsprechenden Lötpunkte, aber sie sind nicht mit Kabeln belegt ?
Also muss es da (wann und warum auch immer), diesbezüglich Änderungen gegeben haben - dachte ich.
Na toll ! Ist hier wieder sehr hilfreich, wenn in Schaltplänen fehler auftauchen oder - so wie hier - wenn es offensichtlich Änderungen im Platinenlayout gibt - dachte ich.
Hier kam ich nicht weiter und habe erst mal abgebrochen. Alles wieder zusammengesteckt und Gerät eingeschaltet.
Laufwerksteuerung ist wieder am Start. Zu erkennen an der leuchtenden AutoReverse Forward Anzeige, an der Cassettenklappe.
Nun wieder die Spannung an Pin 20/21 von IC601 gemessen. Jetzt lagen hier die erforderlichen 10,3V an.
Auch am Emitter von Q601 waren es 10,3V.
Gerät ausgeschaltet und Widerstand zwischen Emitter Q601 und Pin 21/22 gemessen. Jetzt gab es hier keinen 2,2 kOhm Widerstand mehr, sondern tatsächlich 0Ohm.
Ok, damit scheint zumindest klar, dass der Ausfall der Laufwerksteuerung, die Folge der fehlenden 10V sind.
Nun muss ich nur noch klären, wo die Verbindung so runtergezogen wird, dass an Pin 20/21 nur noch 1,3V ankommen.
Also die Platine noch mal freigelegt und genauer beäugt. Erst jetzt fiel mir auf, dass diese Platine doppelkaschiert ist !
Bob der Blindfisch, hat es einfach nicht gesehen, obwohl es eigentlich nicht zu übersehen ist.
Ich habe vermutlich einfach ignoriert, dass es bei einem Gerät der 70er Jahre, sowas schon gab.
Ja, und nun sah selbst ich, dass es auf der Bauteileseite noch Leiterbahnen gibt. Bedeutet, die fehlende Kabelverbindung ist in Wahrheit eine Leiterbahn.
Nun war auch eine Problemstelle zu sehen:
Links neben R603 befindet sich eine Durchkontaktierung:
Und die sieht nicht wirklich gut aus.
Dort habe ich dann Lotkolben und etwas Lötzinn drangehalten - sieht nun so aus:
Ich hoffe, dass damit das Problem "spontaner Ausfall der Laufwerksteuerung" behoben ist.
Momentan funzt es wieder. Gerät wurde schon mehrfach Ein-/Ausgeschaltet und Laufwerk läuft ohne Ausfälle - mal sehen wie lange.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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24.09.2021, 17:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.09.2021, 17:34 von AnalogBob.)
Ein paar Tage hatte es nun so funktioniert, dann war wieder Schicht im Schacht.
Abermals war die Laufwerksteuerung nicht möglich, da die 10V fehlten.
Das Nachlöten der Kontaktdurchführung hatte damit nicht den gewünschten Erfolg.
Daher wurde nun einfach eine Kabelbrücke eingelötet:
Das hätte ich gleich so machen sollen. Die pragmatischen Lösungen ist oftmals einfach zielführender.
Und hätte Zeit und Ärger reduziert.
Nun funzt es wieder und hoffentlich bleibt es auch so.
Zwischenzeitlich wurde eine Quelle für den Idler-Reifen gefunden und bestellt.
Nach dem Auspacken dann die Enttäuschung:
Das Gummiding sieht schon mit bloßem Auge betrachtet, nicht wirklich gut aus.
Unter der Lupe betrachtet, sieht die Oberfläche schlechter aus, als von so manch einem Idler, welcher 30 und mehr Jahre auf dem Buckel hat ...
Sieht aus, als wäre hier mit stumpfem Werkzeug zugeschnitten. Unsaubere Kanten mit Fransen und Ausbrüchen.
Von den Abmaßen passt er, aber funktioniert es auch ?
Einfach mal einbauen, O-Ring wieder abgezogen:
Das Schwenklager wurde ausgebaut, um die Anlage-/Bewegungsflächen zu reinigen und zu schmieren
Dann habe ich - so gut es geht - die Kanten entgratet und die Oberfläche mit Isoprop gereinigt. Dabei war dann spürbar dass die Lauffläche des Reifens nicht wirklich eben ist.
Material sowie Verarbeitung sind grottenschlecht.
Bereits hier mein Urteil: Ich habe in den letzten Jahren schon einige schlechte Teile (in Bezug auf Andruckrollen und Idler-Reifen) bekommen. Auch dieser Reifen gehört - mMn - in die Abteilung: UNBRAUCHBARER MÜLL !
Testbetrieb:
Gerät läuft bei Wiedergabe und Umspulen. Genau ein Mal wurde bei Bandende automatisch auf die Reverse-Seite gewechselt. Danach nicht mehr. Auch beim Umspulen wird bei Bandende oder -Anfang nicht durch Autostopp abgeschaltet. Der Reifen bietet nicht genügend Gripp/Reibung, um den Pulley des Wickelmotors zu blockieren (löst über die Stromaufnahme Autostopp aus).
Bei längerem Betrieb waren dann deutliche Gleichlaufschwankungen hörbar. Der Gripp wurde nun immer geringer und teilweise wird bei Start der Wiedergabe der Aufwickel nicht mehr angetrieben, da der Idler nur noch durchrutscht.
Also insgesamt ein ähnlicher Verlauf wie mit dem O-Ring. Auch hier der gleiche Effekt: Wird der Reifen wieder etwas gereinigt, funktioniert es (erstmal) wieder .... Bis zum nächsten Ausfall bzw. durchrutschen.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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26.09.2021, 08:33
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.09.2021, 08:36 von AnalogBob.)
Um überhaupt einen halbwegs funktionsfähigen Laufwerkbetrieb herzustellen, kam ich auf folgende Idee:
Die Reibung zwischen Idler und Motorpulley erhöhen, durch Aufkleben einer Lage Gewebeband auf den Pulley ?
Gedacht, gemacht:
Wie zu erkennen, hat sich nach etwas Betrieb schon Abrieb angesammelt. Der Idler wird sich so vermutlich innerhlb kurzer Zeit zerlegen. Das Material ist einfach unbrauchbar.
Das wird durch die nun rauhe Oberfläche des Pulleys zusätzlich forciert.
Das war mir auch klar. Ich wollte damit auch nur zweifelsfrei klären, ob das Durchrutschen tatsächlich vom Idler verursacht wird.
Bisher läuft das Laufwerk nun problemlos. Bei Bandende wird automatisch umgeschaltet und auch beim Umspulen wird zuverlässig abgeschaltet.
Natürlich verursacht der bandagierte Pulley stärkere Ablaufgeräusche. Auch der Gleichlauf wird dadurch schlechter.
Ist aber derzeit alles nebensächlich. Nun soll erst mal die Zuverlässigkeit der Kiste überprüft werden.
Testbetrieb - Zicken unter sich:
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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27.09.2021, 08:48
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.09.2021, 08:50 von hyberman.)
Könnte nicht auch der Riss in der Idlerscheibe das Problem sein? Gesund sind es jedenfalls nicht aus.
Zu den spontan Ausfällen der Betriebsspannung. Hast du die Platinen mal auf Haarrisse untersucht oder auf angefressende Leiterbahnen? Das sind häufige Ursachen für solche spontanen Ausfälle.
Gruß André
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28.09.2021, 18:24
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.09.2021, 20:18 von AnalogBob.)
Ja, dass Laufrad sieht mit dem Riss nicht wirklich gut aus.
Aber es läuft axial und radial recht ruhig - daran wird es nicht liegen.
Ich bin recht zuversichtlich dass es mit einem funktionsfähigen Reifen laufen würde.
Wenn denn einer aufzutreiben wäre ...
Ja, ich habe lange genug mit der Lupe auf beiden Seiten der Platine auf Beschädigungen untersucht.
Habe nix entdecken können.
Ist nun aber auch nicht mehr wichtig. Seit ich die Kabelbrücke gelegt habe, funzt die LW-Steuerung.
Momentan laufen beide Zicken problemlos:
Diese 1982 mit Spliff und Nuala aufgenommene Case klingt erstaunlich gut. Bei Zicke 1 gibt es derzeit nix zu meckern.
Gruß, Bob.
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