Auch dieses Gerät stammt aus der umfangreichen Sammlung eines Freundes.
Und wurde somit auch seit vielen Jahren nicht mehr benutzt.
Sony TC-K88B:
Das ist ein SchubladenDeck und konnte deshalb recht flach gehalten werden - Höhe nur 8 cm.
In diesem ersten Schritt, sollten möglichst alle Fehler festgestellt werden. Um abzuschätzen, ob denn eine Reparatur möglich und auch sinnoll erscheint.
Das das Laufwerk bei Betrieb unschöne Geräusche macht, war bekannt.
Außerdem ist der programmierbare Musiktitelsuchlauf (AMS) ohne Funktion.
Nach dem Öffnen zeigte sich ein gut gefüllter Inhalt:
Erinnerte mich an frühere VHS Recorder. Die waren auch so zugestopft.
Erste "Auffälligkeit":
Warum wurde die Platine schief eingesetzt ?
Rechts sind drei Befestigungslöcher zu sehen. Schrauben vergessen ?
Nö, schlimmer:
Die schwenkbaren Pfostenlager sind umgelegt.
Oha, da muss aber jemand einen ganz besonders schlechten Tag gehabt haben ?
Korrigiert:
So montiert, lässt sich die obere Platine hochklappen:
Das Gerät funzte grundsätzlich und konnte getestet werden.
Laufwerktest mit Opfercase:
Ok, Gerät spielt und Mucke kommt auch raus.
Die Pausenfunktion ist gestört. Dabei wird der rechte Bandwickel gestoppt, aber die Andruckrolle liegt weiter am Capstan an und transportiert Band. Und sorgt so für unlecker Bandsalat.
Ist kein Signal vorhanden, zeigen die LCD Peakmeter trotzdem etwas an:
Nachdem auch ein paar andere Cassetten zerstörungfrei abgespielt wurden, konnten ein paar Testcasen als Vorabtest durchgerudert werden.
Testcase Wiedergabe-Pegel:
Testcase Azimuth:
Testcase Gleichlauf und TapeSpeed:
Ergebnis:
Der Gleichlauf ist nicht sehr gut.
Allerdings auch nicht so schlecht. Hängt vermutlich mit den Geräuschen zusammen, welche wohl vom Capstanantrieb kommen.
Der TapeSpeed ist sehr gut, da quartzgeregelt.
Um dem Pausenproblem auf die Schliche zu kommen, musste das Laufwerk ausgebaut werden. Da ist wohl etwas schwergängig oder blockiert ?
Der Ausbau des Laufwerks ist keine "mal eben schnell" Aktion. Servicefreundlichkeit geht - mMn - anders.
Obere Abdeckung vom Laufwerk und die Frontplatte entfernt:
Schlittenfrontplatte entfernt:
Am Schlitten die obere Platine umgeklappt:
Auch die untere Platine muss hoch, da auch hier Stecker gelöst werden müssen.
Nun kann das Laufwerk vom Schlitten abgeschraubt und rausgenommen werden.
Hier sah ich die nächste "Auffälligkeit":
Ohne Worte !
Das braune Signalkabel vom A/W-Tonkopf wurde an der Schlittenbefestigung mit eingeklemmt und böse gequetscht !
Wie zu sehen, hat sich die untere Befestigung dabei verbogen.
Hier war offensichtlich jemand hoffnungslos überfordert ? Oder besoffen und/oder bekifft ? Einfach unfassbar sowas.
Außerdem gibt es Schrauben, welche "rundgenudelt" wurden. Passendes Werkzeug war wohl auch nicht wichtig ?
Der nackte Schlitten:
Nun konnte das Laufwerk umgedreht und teilzerlegt werden:
Die Halterung mit den drei Schiebeschaltern abgebaut:
Unterste Platte mit Motorantrieb/Capstanwiderlager und den drei Magnetzugschaltern (Play/Pause/Bremse) demontiert:
Schwungmasse gezogen:
Die darunter befindliche Scheibe/Abdeckung raus:
Die beiden Zahn- bzw Nockenräder für Play (rechts) und Pause (links) abgezogen:
Alle Lagerungen für die Pausenfunktion zuständigen Hebel/Winkel/Räder waren unbeweglich. Grund war hier das Fett, welches über die Jahrzehnte recht zäh wurde. Aber auch hier ist es noch weit davon entfernt, verharzt zu sein.
Jahrelanger Nichtbetrieb fördert natürlich den Effekt der Unbeweglichkeit.
Alle beweglichen Teile wurden demontiert, entfettet/gereinigt und frisch gefettet (Nocken) bzw. geölt (Achsen):
Hier kann man das ranzige Fett an Nocken und Mitnehmer sehen:
Wurde gereinigt und neu gefettet.
Nachdem die Mechanik wieder komplettiert war, stellte ich beim manuellen Durchlauf fest, dass alles wieder leichtgängig funzte.
Jetzt konnte nach dem Problem - Geräusche beim Capstanantrieb - geschaut werden.
An der Schwungmasse mit der Magnetscheibe, konnte ich nirgends Schleifspuren entdecken:
Auch beim elektrischen Antrieb, konnte ich nix ungewöhnliches sehen:
Das Capstanlager bekam frisches Gleitlageröl und das Widerlager wurde gefettet.
Der Capstanantrieb wurde wieder komplettiert. Dabei musste ich leider feststellen, dass die Capstanwelle nicht sehr leicht im Lager dreht. Gibt es hier eventuell einen Lagerschaden ?
Mich beschlich ein ungutes Gefühl.
Es war mittlerweile spät geworden und ich musste ja auch noch mit dem Hund raus.
Daher war hier erst mal Schicht im Schacht.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
Und wurde somit auch seit vielen Jahren nicht mehr benutzt.
Sony TC-K88B:
Das ist ein SchubladenDeck und konnte deshalb recht flach gehalten werden - Höhe nur 8 cm.
In diesem ersten Schritt, sollten möglichst alle Fehler festgestellt werden. Um abzuschätzen, ob denn eine Reparatur möglich und auch sinnoll erscheint.
Das das Laufwerk bei Betrieb unschöne Geräusche macht, war bekannt.
Außerdem ist der programmierbare Musiktitelsuchlauf (AMS) ohne Funktion.
Nach dem Öffnen zeigte sich ein gut gefüllter Inhalt:
Erinnerte mich an frühere VHS Recorder. Die waren auch so zugestopft.
Erste "Auffälligkeit":
Warum wurde die Platine schief eingesetzt ?
Rechts sind drei Befestigungslöcher zu sehen. Schrauben vergessen ?
Nö, schlimmer:
Die schwenkbaren Pfostenlager sind umgelegt.
Oha, da muss aber jemand einen ganz besonders schlechten Tag gehabt haben ?
Korrigiert:
So montiert, lässt sich die obere Platine hochklappen:
Das Gerät funzte grundsätzlich und konnte getestet werden.
Laufwerktest mit Opfercase:
Ok, Gerät spielt und Mucke kommt auch raus.
Die Pausenfunktion ist gestört. Dabei wird der rechte Bandwickel gestoppt, aber die Andruckrolle liegt weiter am Capstan an und transportiert Band. Und sorgt so für unlecker Bandsalat.
Ist kein Signal vorhanden, zeigen die LCD Peakmeter trotzdem etwas an:
Nachdem auch ein paar andere Cassetten zerstörungfrei abgespielt wurden, konnten ein paar Testcasen als Vorabtest durchgerudert werden.
Testcase Wiedergabe-Pegel:
Testcase Azimuth:
Testcase Gleichlauf und TapeSpeed:
Ergebnis:
Der Gleichlauf ist nicht sehr gut.
Allerdings auch nicht so schlecht. Hängt vermutlich mit den Geräuschen zusammen, welche wohl vom Capstanantrieb kommen.
Der TapeSpeed ist sehr gut, da quartzgeregelt.
Um dem Pausenproblem auf die Schliche zu kommen, musste das Laufwerk ausgebaut werden. Da ist wohl etwas schwergängig oder blockiert ?
Der Ausbau des Laufwerks ist keine "mal eben schnell" Aktion. Servicefreundlichkeit geht - mMn - anders.
Obere Abdeckung vom Laufwerk und die Frontplatte entfernt:
Schlittenfrontplatte entfernt:
Am Schlitten die obere Platine umgeklappt:
Auch die untere Platine muss hoch, da auch hier Stecker gelöst werden müssen.
Nun kann das Laufwerk vom Schlitten abgeschraubt und rausgenommen werden.
Hier sah ich die nächste "Auffälligkeit":
Ohne Worte !
Das braune Signalkabel vom A/W-Tonkopf wurde an der Schlittenbefestigung mit eingeklemmt und böse gequetscht !
Wie zu sehen, hat sich die untere Befestigung dabei verbogen.
Hier war offensichtlich jemand hoffnungslos überfordert ? Oder besoffen und/oder bekifft ? Einfach unfassbar sowas.
Außerdem gibt es Schrauben, welche "rundgenudelt" wurden. Passendes Werkzeug war wohl auch nicht wichtig ?
Der nackte Schlitten:
Nun konnte das Laufwerk umgedreht und teilzerlegt werden:
Die Halterung mit den drei Schiebeschaltern abgebaut:
Unterste Platte mit Motorantrieb/Capstanwiderlager und den drei Magnetzugschaltern (Play/Pause/Bremse) demontiert:
Schwungmasse gezogen:
Die darunter befindliche Scheibe/Abdeckung raus:
Die beiden Zahn- bzw Nockenräder für Play (rechts) und Pause (links) abgezogen:
Alle Lagerungen für die Pausenfunktion zuständigen Hebel/Winkel/Räder waren unbeweglich. Grund war hier das Fett, welches über die Jahrzehnte recht zäh wurde. Aber auch hier ist es noch weit davon entfernt, verharzt zu sein.
Jahrelanger Nichtbetrieb fördert natürlich den Effekt der Unbeweglichkeit.
Alle beweglichen Teile wurden demontiert, entfettet/gereinigt und frisch gefettet (Nocken) bzw. geölt (Achsen):
Hier kann man das ranzige Fett an Nocken und Mitnehmer sehen:
Wurde gereinigt und neu gefettet.
Nachdem die Mechanik wieder komplettiert war, stellte ich beim manuellen Durchlauf fest, dass alles wieder leichtgängig funzte.
Jetzt konnte nach dem Problem - Geräusche beim Capstanantrieb - geschaut werden.
An der Schwungmasse mit der Magnetscheibe, konnte ich nirgends Schleifspuren entdecken:
Auch beim elektrischen Antrieb, konnte ich nix ungewöhnliches sehen:
Das Capstanlager bekam frisches Gleitlageröl und das Widerlager wurde gefettet.
Der Capstanantrieb wurde wieder komplettiert. Dabei musste ich leider feststellen, dass die Capstanwelle nicht sehr leicht im Lager dreht. Gibt es hier eventuell einen Lagerschaden ?
Mich beschlich ein ungutes Gefühl.
Es war mittlerweile spät geworden und ich musste ja auch noch mit dem Hund raus.
Daher war hier erst mal Schicht im Schacht.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.