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Der neue McIntosh KHV, einige Messungen
#1
Hallo Jan, falsches Forum!  LOL

Ja ich weiß, das Gerät ist nagelneu. Ich kann mir aber vorstellen das es trotzdem interessant sein wird.

[Bild: 6hDLEpo.jpg]

Meine absolute(n) Traumendstufe(n) sind, neben den alten Accuphase M1000, Mcintosh MC275 oder 2x MC75. Das Design gefällt mir unheimlich, Röhrenheizungen die sich im Chrom spiegeln, die großen Becher mit den Trafos, keine Elkos auf dem Chassis... das spricht mich einfach an.
Nur verwende ich seit Jahren keine Lautsprecher mehr, nurnoch Kopfhörer. Also wären Endstufen ziemlich nutzlos für mich.
Zum glück hat McIntosh seit diesem Jahr eine Lösung für mich, die MHA200 Kopfhörerendstufe in ähnlichem Design, nur halt im "Schuhschachtel" Format. 

Was ist das besondere an den McIntosh Röhrenendstufen? 
Die Übertrager sind ein wenig spezieller, wer sich für die Funktionsweise interessiert kann sich das hier ansehen:

http://www.berners.ch/McIntosh/Downloads/MC75_own.pdf

McIntosh sind nicht die einzigen die sowas gebaut haben, soviel ich weiß waren sie aber die ersten. Endstufen wie die 275 liefen praktisch im B-Betrieb und verzerrten trotzdem weniger als damals übliche Röhrenverstärker und fraßen ihre Endröhren nicht so schnell auf.

Die Übertrager des MHA200 sind genauso aufgebaut, da fragt man sich doch direkt (zumindest ich) wie das Gerät messtechnisch da steht. 
Leider gibt McIntosh nur... seltsame technische Daten an, den üblichen Röhrenfan interessiert das wohl weniger. (Quelle)

  • Total Harmonic Distortion 0.5% maximum harmonic distortion at any power level from 250 milliwatts to rated power, 20Hz to 20,000Hz
    <0.20% at 1W, 20Hz to 20,000Hz (Äh... was? der Verstärker erreicht "nur" 500mW am Hörer, selbst wenn er 1W erreichen würde bestimmt nicht mit weniger Klirr als bei 500mW)

  • Signal To Noise Ratio 94dB (Bezogen auf was?)

Der Innenwiderstand (Dämpfungsfaktor >150) geht in Ordnung. 

Weitere coole Features:
-> Symmetrische und RCA Eingänge
-> Lautstärkeregelung nicht über ein Poti sondern ein Resistor Array. Der Gleichlauf ist perfekt
-> Dezent grün beleuchtete Röhren

Nicht so super:
-> Der Lautstärkeregler ist nicht brauchbar. Der Einstellbereich ist minimal, eine leichte Drehung reicht für einen Hörschaden weil die Lautstärke extrem steigt. Völlig unverständlich und ein Problem wenn man am Gerät regeln möchte. Ich benutze einen Vorverstärker, der McIntosh ist nur eine "Endstufe".
-> Die Eingänge sitzen mehr oder weniger an der Seite. Das Netzkabel ist das gleiche wie man an Rasierapparaten finden kann, das strahlt kein "High End" aus.

Ich hatte die Möglichkeit das Gerät mal an meinem Audio Precision ATS-2 zu testen. Alle Messungen an 100Ohm Last, der "Load" Schalter steht auch auf 100Ohm.

FFT, 10mW in 100Ohm: (1V in, 1V out)

[Bild: rist8zx.png]

Die Harmonischen von der Grundfrequenz, wunderschön.  Thumbsup
Allerdings alles >60dB unter dem Signal, nicht hörbar.
Der Peak bei den 50Hz sieht schlimm aus ist aber harmlos. Der 100Hz Peak kommt sicher aus dem Netzteil, schwankt aber stark. zu sehen ist der worst case. Ich dachte das liegt an meinem Testaufbau, wenn McIntosh den SNR auf 10mW At 100Ohm bezieht kommt es aber hin. Der Lautstärkeregler hat darauf keinen Einfluss!

THD+N vs. Frequenz At 10mW:

[Bild: LLodOGn.png]

... und bei 250mW:

[Bild: ziloFfn.png]

Alles kein Grund zur sorge und ziemlich gut wenn man bedenkt das da "Eisen" und "Vakuum" im Signalweg liegen. Ein Kanal schlechter, das wandert mit wenn man die Röhren tauscht. 

Der Frequenzgang ist sehr gut! Gemessen bei 250mW, bei 10mW waren es ~0.3dB. Merkt kein Mensch.

[Bild: qx2z4Mk.png]

Zum Vergleich, meine bisherige Lösung bei 10mW in 100Ohm. Im Prinzip ist das ein ziemlich hochwertiger OPV mit anschließendem Stromtreiber (BUF634) 

[Bild: FkYRihi.png]

Oha! Die Harmonischen kommen vom Messgerät, mehr als 60dB weniger Klirr als der McIntosh schafft  LOL
Auch Störungen vom Stromnetz sind geringer.

Heißt das jetzt das der McIntosh schlecht performt? Nein sicher nicht. Was auf dem Messgerät extrem aussieht ist in Wirklichkeit garnichts, selbst Magnetostatische Kopfhörer verzerren mehr. 10mW sind für die meisten Hörer schon viel, mein Focal braucht für 94db am Ohr nur 270uW! In dem kleinen Leistungsbereich sinken ie Verzerrungen dann nochmal.

Ich hatte das Gerät davor beim Händler gehört und war überrascht, ich hatte das Gefühl dass der Mc deutlich "bassiger" an meinem Hörer klingt als mein Transistorverstärker. Ein paar Tage hatte ich das Gerät zuhause, da ist mir das nichtmehr aufgefallen. Mal wieder so ein Tag wo mir klar wird wie schnell man sich Klangunterschiede einbilden kann und falsche Schlüsse zieht.

Ich habe mich wirklich bemüht den McIntosh irgendwie im Vergleich zu meinem Transistor herauszuhören, mit jeglicher Art von Musik und Alben die ich auswendig kenne. Sachen mit Dynamiksprüngen, extremen Tiefbass, sehr räumliche Aufnahmen... Keine Chance wenn Pegelgleichheit zwischen Röhre und Transistor herrscht. In einem Blindtest würde ich scheitern. Und das ist super.

Gruß,
Jan
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#2
Ist der süüüüüss. Thumbsup
Wir haben die Freiheit nicht genug geliebt und wir hatten kein Bewußtsein für die reale Situation
© Aleksandr I. Solschenizyn
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  • Jan_K
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#3
Der dominierende Kritikpunkt, gegen den alle anderen Punkte blass werden, ist der verlangte Preis für das Teil.
Mindestens 2000 € (würde ich mal sagen) sind nicht im Gerät zu finden und fliessen irgendwo anders ab.
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  • HVfanatic
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#4
Was kostet der Spaß, ein Arm und ein Bein? Ansonsten etwas Hübsches für Freunde der Marke.
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#5
Ist doch egal! Es war schon immer etwas teurer einen besonderen Geschmack zu haben.

Cooles Teil!
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  • scope, Jan_K
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#6
Kurz gesucht und gefunden :

Preis McIntosh MHA200 AC Kopfhörerverstärker: 3.000 Euro
Gruß Wolfgang

"Life ist short and love is always over in the morning" - Andrew Eldritch
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#7
Dafür hat man vor gar nicht allzulanger Zeit eine MC275 bekommen, also eine echte.
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#8
Zitat:Der dominierende Kritikpunkt, gegen den alle anderen Punkte blass werden, ist der verlangte Preis für das Teil.

Mindestens 2000 € (würde ich mal sagen) sind nicht im Gerät zu finden und fliessen irgendwo anders ab.


Die Verarbeitung ist nicht Burmester oder Accuphase like, eindeutig. Eine Materialschlacht gibt es innen auch nicht, dafür wäre auch kein Platz. Mein härtester Kritikpunkt ist aber das mitgelieferte Netzkabel, mit dem Rest kann man leben.  Lipsrsealed2


Zitat:Was kostet der Spaß, ein Arm und ein Bein? 


Nimm eine Niere dazu.  Thumbsup

Gruß,
Jan
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#9
Wenn man nur noch über KH hört, also "normale" Endstufe ( oder 2 ) und Lautsprecher und Kabel spart, rechnet sich das doch schon wieder  Floet
Keine Aufstellorgien, keine verstörten Nachbarn , .......
Gruß Wolfgang

"Life ist short and love is always over in the morning" - Andrew Eldritch
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#10
Neee...das kann nicht der Kaufgrund sein, der sich irgendwie "rechnet". Für 60 € bekommt man einen KHv, der in allen Punkten besser performt, und klanglich nicht unterschieden werden kann.
Es ist dann aber nur eine kleine Blechdose Wink3
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#11
(02.11.2021, 16:20)scope schrieb: Neee...das kann nicht der Kaufgrund sein, der sich irgendwie "rechnet". Für 60 € bekommt man einen KHv, der in allen Punkten besser performt, und klanglich nicht unterschieden werden kann.
Es ist dann aber nur eine kleine Blechdose Wink3

Oldie Der hat aber nicht das :

Röhrenheizungen die sich im Chrom spiegeln, die großen Becher mit den Trafos, keine Elkos auf dem Chassis...
 
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#12
Hübsch ist er schon. Danke für die Vorstellung.
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  • Jan_K
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#13
Zitat: Röhrenheizungen die sich im Chrom spiegeln, die großen Becher mit den Trafos, keine Elkos auf dem Chassis...


So ist es...Wer das -und den Schriftzug- haben möchte, muss bezahlen Wink3
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#14
Danke fürs Zeigen!
Frage zur Messung:
Warum fallen denn ab 10 Kilohertz die Verzerrungen so rapide?
[Bild: Zwischenablage-1.jpg]
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  • Jan_K
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#15
... Messung mit Soundkarte - 1. Oberwelle 10khz sind 20khz, da ist dann Schluss?
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#16
Das wird mit der begrenzten Bandbreite des ATS zu tun haben. Will man mit THD&N beispielsweise die ersten vier Harmonischen in das Ergebnis einbeziehen, muss bei einer Fundamentalen von 10 KHz bereits mindestens 40 KHz Meßbandbreite (und entsprechende Samplingrate) vorhanden sein.

also sowas wie "limitations"

Das ATS ist intern ein REIN digital arbeitender Analyzer, in dem das analoge Eingangssignal immer durch einen ADC läuft.  Das unterscheidet das Gerät vom SYS1 oder SYS2, die -auch- eine rein analoge Messung mit >500 KHz Bandbreite bieten.

Zitat:Messung mit Soundkarte

Und das AP Logo hat er mit "Paint" eingefügt ... LOL LOL Freunde

Zitat:Im Prinzip ist das ein ziemlich hochwertiger OPV mit anschließendem Stromtreiber (BUF634) 


Das sind (oder waren) übrigens (mal) die Lieblingsspielzeuge vieler Tuner und DIY Freaks....
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  • Jan_K, Wetterkundler
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