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Ersatztransistoren
#1
Hallo,

wenn es um Transistoren geht, bin ich komplett raus.
Ich könnte einen Receiver bekommen, dessen eine Endstufe repariert wurde.
Ich will eigentlich nur wissen on "Finger weg!" oder "kann man so machen".
Auszug aus dem Reparaturprotokloll:

2 Transistoren 2SC497 ersetzt -> 2N3019
1 Transistor 2SC828 ersetzt -> BC547B
1 Transistor 2SA497 ersetzt -> 2N4036
2 Transistoren 2SC897 ersetzt -> SD551
Nett kann ich auch, bringt aber nix. 
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#2
Das Gerät wird wohl funktionieren, dürfte aber seine ursprünglichen Eigenschaften nicht mehr erreichen, da nur einzelne Transistoren aus den Komplementärpaaren ausgetauscht wurden.
Bei einem alten Receiver dürfte das aber zu verschmerzen sein.

Es muss also nur "halten".
[-] 1 Mitglied sagt Danke an scope für diesen Beitrag:
  • Bastelwut
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#3
OK...mit dem Lötkolben kann ich umgehen, ich müsste nur wissen was und wo.
Er würde also im Bezug auf die genannten Transistoren halten, man könnte später jedoch, mit eurer Hilfe, noch "optimieren",
und sei es nur "für's Gfühl", verstehe ich das richtig?

Ach ja...Danke Wink3
Nett kann ich auch, bringt aber nix. 
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#4
Zitat:Er würde also im Bezug auf die genannten Transistoren halten,

Das habe ich nicht behauptet...vielleicht, vielleicht auch nicht....


Zitat:und sei es nur "für's Gfühl", verstehe ich das richtig?


So in etwa, denn selbst wenn es durch zusammengewürfelte Halbleiter zu Verzerrungen von vielleicht 1% kommen sollte (was möglich, aber nicht sicher ist) , würde man das wohl nicht bemerken.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an scope für diesen Beitrag:
  • Bastelwut
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#5
Und ich sach's mal so: in meinem Pioneer-Verstärker SA-9500 II habe ich seit 2017 nur Ersatztypen drin. Das Gerät steht einem YAMAHA A-S3000 im Vergleich fast nichts nach (sagen meine Holzohren an sehr tauglichen Lautsprechern). Und während der Yammi nach 7 Stunden Dauerbetrieb (bei mittlerer Zimmerlautstärke!) erstmal Pause machen musste, läuft der olle Pio mit den Ersatztypen locker durch... 
Nur meine Erfahrung. Ob wie welche Typen als Ersatz geeignet sind, das müssten andere beantworten.
                                            . . .  u n d   i r g e n d w a n n   w i r d   s i e   s t e h e n ,   m e i n e   w a l l   o f   s o u n d . . .
                         [Bild: 46617985ny.jpg]
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#6
Zitat:Das Gerät steht einem YAMAHA A-S3000 im Vergleich fast nichts nach


Man kann die korrekte Funktion (also das Einhalten der Prospektwerte) nicht per Gehör überprüfen.  Das bedeutet natürlich nicht, dass es in deinem Fall irgendwelche Probleme geben muss.
Es ist lediglich nicht durch "Musikhören" und subjektive Zufriedenheit feststellbar.

In vielen Fällen verschlechtern sich die Eigenschaften zumindest leicht, wenn man Transistoren gegen Nachbauten, oder etwas ähnliches auswechselt. Manchmal auch ziemlich deutlich, ohne dass man das akustisch bemerken könnte.

Und....moderne Nachbauten sind -obwohl die gleiche Bezeichnung draufsteht- eigentlich immer nur etwas ähnliches.
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#7
...zumal man wenigstens die maximalen Eigenschaften der Erstztypen nur dann erreicht, wenn man die periphere Bestückung der jeweiligen Transistorstufe zum Zwecke der optimalen Einstellung des Arbeitspunktes des jeweiligen Dreibeins mit abändert. So etwas setzt aber viiiieeel Arbeit voraus und das Wissen, was man macht..

Das einfache Ersetzen und dann glauben, daß es wenigstens ähnlich gut klingen würde, wie vorher mit der Originalbestückung, kommt dem Glauben ans Christkind gleich...
Tschüßla
der Michael

Wie man's macht iss nix...
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#8
(09.12.2022, 15:42)Bastelwut schrieb: man könnte später jedoch, mit eurer Hilfe, noch "optimieren",

Also "optimieren" könnte allenfalls jemand, der sich so auskennt wie scope, indem er wirklich alles penibel und passend aufeinander einmisst.
Nur - da glaubt er ja nicht mal selbst dran*... LOL

...


*jedenfalls wenn du klangliche Optimierung meinst.
If you don’t believe it or don’t get it, I don’t have the time to try to convince you, sorry.
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#9
Danke für die Infos. Da stellt sich mir die Frage, warum dann die Messwerte von Bedeutung sind, wenn das, was an Schall rauskommt, doch perfekt ist. Oder etwas abgemildert: akustisch sind die Abweichungen nicht wahrnehmbar.
                                            . . .  u n d   i r g e n d w a n n   w i r d   s i e   s t e h e n ,   m e i n e   w a l l   o f   s o u n d . . .
                         [Bild: 46617985ny.jpg]
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#10
(13.12.2022, 00:54)mischel schrieb: Das einfache Ersetzen und dann glauben, daß es wenigstens ähnlich gut klingen würde, wie vorher mit der Originalbestückung, kommt dem Glauben ans Christkind gleich...

Harsche Kritik, die ich für unbegründet halte.
Die Herstellung von Halbleitern ist in den zurückliegenden Jahrzehnten besser geworden und da könnte auch der umgekehrte Fall zutreffen: klingt mit Substituten besser als zu vor, wobei ich Klingen jetzt mal mit (lässt sich in Nuancen) Messen gleichsetze.

Ich halte es aber auch für unwahrscheinlich davon auszugehen, dass sich irgendwer mal hingesetzt hat, um die ,,besten" Transistoren für das Gerät n herauszusuchen/hören. Meistens werden die Hersteller doch durch Rahmenverträge an Halbleiterhersteller x gebunden gewesen sein, um auf Stückzahl und Rabatt zu kommen, was sie auf dessen Katalog beschränkte. Oder von einer Einzelbestellung mit 8000 Stück Mindestmenge sind noch 2000 übriggeblieben, die nun verwendet wurden. Mag sein, dass die Entwickler diesen perfekten Anspruch an sich und ihr Konstrukt hatten, doch letztlich werden es andere entschieden und wieder andere umgesetzt haben, was da hinein kam.
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#11
Zitat:akustisch sind die Abweichungen nicht wahrnehmbar.


Mischel schreibt in seinem Beitrag ebenfalls vom "Glauben, dass es gut klingen würde", und mir ist durchaus bewusst, dass man diesen Mythos nicht aus den Foren "verbannen" kann.
Die Realität (also nicht meine RealitätWink3)  sieht gerade im Bereich der Verstärker ganz anders aus.  "Guter Klang" hat in der Hifi Welt so gut wie garnichts mit perfekten Meßwerten, perfekter Rekonstruktion, oder sonstigen Eigenschaften zu tun.
Das steht und fällt vorwiegend damit, wie der Mensch (der Zuhörer) gestrickt ist.

Zwar kann man durchaus davon ausgehen, dass ein gewisses Maß an "Fehlern" (Verzerrungen aller Art)  bei den Hörern dazu führen wird, dass sie die Wiedergabe mehrheitlich als schlecht bezeichnen werden, aber selbst das ist nicht in Stein gemeisselt, und es hängt davon ab, wo man das Maß (die Grenzen) ansetzt.

Wenn wir jetzt für den Fall einer Hifi-Endstufe einfach mal annehmen, dass sie an einem Lautsprecher bei ca 2-10 Watt vor einer Reparatur einen Gesamtklirrfaltor (THD) von nur 0,008 % erreicht, un sich die Harmonischen (vor allem K2 und K3)  unterhalb von -80 dB befinden, dann ist das technsich (für diese eine Eigenschaft) zwar noch immer nicht auf die Spitze getrieben, aber ein "guter Wert" .
Wenn sich nach einer Reparatur mit irgendwelchen Teilen dann unter gleichen Bedingungen ein WESENTLICH schlechterer Wert von z.B. 0,15 % (!)  einstellt, K3 auf -60 dB gestiegen ist, und sich zahlreiche Harmonische höherer Ordnung bis >K10 (Übernahmeverzerrungen) deutlich aus dem Rauschflur erheben, dann ist das auf dem Meßplatz sowas wie ein Alarmsignal....

Hier stimmt dann etwas nicht.

Aber....Es wird praktisch keinen einzigen Hörer geben, der diesen (messtechnisch betrachtet) enormen Zuwachs beim Hören bemerken wird, WENN er für seine Behauptung gerade stehen muss....er es also in der Praxis beweisen muss, was bekanntlich nie vorkommt. Das geht nur über den umstrittenen Blindtest.

Wer die Verzerrungen eines 10000 € Plattenspielers mit einem der teuersten Tonabnehmer misst, wird diesen "verkorksten" Verstärker messtechnisch als Sieger in fast allen Disziplinen betrachten müssen.
Das sind immer noch "peanuts" in der "akustischen Welt" und den Hörschwellen geübter Hörer.

Es bleibt die Frage, warum sich die Ingenieure -in der Regel-  (nicht immer!!, Stichwort N.Pass oder gar Shindo ) so dafür einsetzen, die Eigenschaften messtechnisch unterm Strich immer weiter zu optimieren.
Eine zufriedenstellende Antwort habe ich da auch nicht parat....Höher, schneller, weiter gab und gibt es auf der Welt nicht nur im Hifisektor.

...Und dann gibt es auch noch die, die das alles vollkommen unabhängig jedweder Technik betrachten, und bei denen das Gerät sowas wie eine "Seele" hat. Mit "denen" Wink3 brauche ich ganz sicher keine Diskussion beginnen.
[-] 6 Mitglieder sagen Danke an scope für diesen Beitrag:
  • Jan_K, Lass_mal_hören, Mainamp, Technophob, RetroFelix, MiDeg
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#12
(13.12.2022, 15:24)scope schrieb:
Zitat:akustisch sind die Abweichungen nicht wahrnehmbar.

Es bleibt die Frage, warum sich die Ingenieure -in der Regel-  (nicht immer!!, Stichwort N.Pass oder gar Shindo ) so dafür einsetzen, die Eigenschaften messtechnisch unterm Strich immer weiter zu optimieren.
Eine zufriedenstellende Antwort habe ich da auch nicht parat....Höher, schneller, weiter gab und gibt es auf der Welt nicht nur im Hifisektor.


ganz einfache massgebliche Gründe, aber mit weitreichenden Folgen: in der hiesigen Marktwirtschaft gilt Wachstumszwang sowie Marktbeherrschung und Wettbewerbserhalt durch das Modernisationsprinzip.
Es geht i.d.R. primär um`s Geld verdienen und nicht um Fortschritt durch anderwertige Vorteile.
Analog Ortofon VMS20 MkII, Pro-S; Grado G-X; Thorens TP16 II, III, TPO63, TD145 MkII; Teac V5010; Onkyo TA2090, TA2066; Yamaha KX670, C2; Teac A-X55; Sansui AU555, BA60; Heco Activ 2000/k (aktiv & passiv); RFT BR 25E. Digital Tascam US144 MkII; RME Fireface 800.
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#13
Ich finde es erschreckend, wie wenige das "Kommunistische Manifest" von Marx und Engels gelesen haben. Da steht doch schon alles drin. Und die kannten nicht mal HiFi Wink3
Nett kann ich auch, bringt aber nix. 
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#14
Es genügt beiliebe nicht, das Kapital gelesen zu haben - man sollte versuchen, es zu verstehen - was an sich schon schwierig genug ist.
Karl Marx war schließlich ein Philosoph, was man durchaus in seinen Werken erlesen kann. Ich empfand es immer als sehr anstrengend in den Kapitalkursen an der Uni.
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