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Zugentlastungen für Netzkabel Ein- und Ausbau - ein Tutorial
#1
Nachdem diese Frage immer wieder gestellt wird: "Wie baue ich ein Netzkabel aus oder ein in der Rückwand?" hier mal eine kleine Anleitung, wie man das am besten macht, ohne Kratzer an der Rückwand zu hinterlassen.

Man benötigt dafür einen so genannten Vornschneider mit langen Schenkeln, das darf ruhig ein ganz billiger sein, denn wir wollen ja damit nicht schneiden, sondern nur die Zugentlastungen zusammendrücken.

So etwas genügt dafür vollkommen: click

[Bild: s-l1600.jpg]


Das ist ein Vornschneider von Bernstein und ist auf ebay für unter 10 Euro erhältlich.

[Bild: Vornschneider-1.jpg]

Dies ist mein Vornschneider für Zugentlastungen, ein altes und auch ganz billiges, einfaches Exemplar.

[Bild: Vornschneider-2.jpg]

Er hat eine Gesamtlänge von 135 mm und genügt vollauf für diese Zwecke.

[Bild: Vornschneider-3.jpg]

Hier sieht man die Schneiden aus der Nähe.

[Bild: Vornschneider-4.jpg]

So soll man die Zugentlastungen damit anfassen. Wichtig ist, dass man den Teil unten an der Zugentlastung mit Hilfe der Zange soweit wie möglich in die restliche Zugentlastung hineindrückt - also fest zusammendrücken. Dabei direkt hinter dem Kragen der Zugentlastung fassen und während man zusammendrückt Zug (von der Rückwand weg) ausübt. Man kann auch vorsichtig hebeln, die Zugentlastung kommt dann aus der Öffnung in der Rückwand heraus.

[Bild: Vornschneider-5.jpg]

So sieht das in der Praxis am Gerät aus. Oben und unten driekt am Kragen anpacken und dann zusammendrücken. Nun durch Zug und leichte Kippbewegungen nach oben und unten (nicht seitlich) die Zugentlastung herausziehen.

[Bild: Vornschneider-6.jpg]

Und schon ist sie draussen. Wie man sieht, sind an der Rückwand keine Kratzer entstanden!

Das Einsetzen geht umgekehrt genau so: Netzkabel vorher fertig abisolieren, verzinnen, usw., dann an der richtigen Stelle in die Zugentlastung einsetzen und am besten mit einer kleinen Wasserpumpenzange ("Entenschnabel!) zusammendrücken, also mit so einer Zange hier:


[Bild: s-l500.jpg]


Wenn die Zugentlastung dann fast ganz geschlossen ist, übernimmt der Vornschneider und drückt, wie oben erklärt, direkt hinter dem Kragen die Zugentlastung zusammen drücken und schiebt das Ganze in die Öffnung und lässt dann los. Die Zugentlastung öffnet sich dann innerhalb einiger Sekunden und verkeilt sich dort selbst.

So sollten diese Dinger ihre Schrecken verlieren!
[-] 28 Mitglieder sagen Danke an Armin777 für diesen Beitrag:
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#2
Danke Armin, nie gesehen zuvor. Auch ne süsse Knipex, aber ich klink mich mal kurz ein mit ner Frage. Ich such schon länger nach ner Zugentlastung/Kabeldurchführung für eine meiner LaPavonis, die ist nicht rund sondern muss zwei abgeflachte Seiten haben.
Hat jemand zufällig sowas im Fundus liegen? Oder weiß wo man es kaufen kann, zu angemessenem Kurs?

[Bild: image.jpg]

“Any unbiased and reasonable person would find laughable Justice Alito’s ‘the dog ate my homework, and I didn’t even know I had homework’ defense,”
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Frunobulax für diesen Beitrag:
  • Armin777
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#3
Zugentlastungen haben doch immer 2 abgeflachte Seiten, zumindest kenne ich nur solche
sieh dir mal das Bild von Armin an
Viele Grüße
Jörg
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an Baruse für diesen Beitrag:
  • Armin777, Frunobulax
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#4
Ja, die Zugentlastungen sind an den Seiten abgeflacht, die Ausschnitte in der Rückwand ebenfalls, als Verdrehschutz sozusagen.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Armin777 für diesen Beitrag:
  • Frunobulax
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#5
Danke Armin.
Sieht mir  so aus, als ob man eine ausgenuddelte Kombizange zum Vornschneider umflexen könnte Floet

Armins Bild zeigt auch 2 abgeflachte Seiten.
Ist das also Standard?

Edith: ist geklärt
[-] 1 Mitglied sagt Danke an ESG 796 für diesen Beitrag:
  • Armin777
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#6
Ist mir neu, habe da keinerlei Kenntnisse. Sind die Löcher genormt?

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  • Armin777
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#7
Nein, nicht wirklich. Es gibt Unterschiede, allerdings innerhalb weniger Millimeter.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Armin777 für diesen Beitrag:
  • Frunobulax
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#8
Vielen lieben Dank für den kleinen aber feinen Exkurs. So einen Vornschneider kannte ich tatsächlich noch nicht, man lernt wirklich nie aus. Thumbsup
Wie wäre es mit einer eigenen Rubrik "Tipps und Tricks aus der Werkstatt", wo solche Threads gesammelt werden? Auf der alten good-old-hifi Seite gab es so etwas ähnliches früher ja schon einmal unter "Do-It-Yourself Tipps" - leider (fast) alles inzwischen verloren gegangen (bei Nutzung der waybackmachine fehlen meist alle Bilder). Apropos, gibt es evtl. eine Chance die alten Artikel zu reaktivieren?
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an MrScott für diesen Beitrag:
  • Armin777, UriahHeep
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#9
Nee, leider nicht. Ist alles wegen abgelaufener Zertifikate verloren gegangen. Aber wenn entsprechende Themen (wie mache ich...?) angefragt werden, kann ich gerne weitere Tutorials hier erstellen.
[-] 3 Mitglieder sagen Danke an Armin777 für diesen Beitrag:
  • UriahHeep, Bernd_J, SiggiK
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#10
Danke für diesen hilfreichen Beitrag, Armin. Auch ich habe mir beim Wechseln von Netzkabeln so manches Mal einen abgebrochen und gelegentlich auch die Finger lädiert. 
Das hat nun ein Ende.
Hi
Viele Grüße
Bernd_J

Floet  Man muss auch mal auf Opfer verzichten können.  Floet

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  • Armin777
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#11
Diese Zugentlastungen bzw. Strain Relief Bushings gibt es in diversen Ausführungen. Marktführer ist hier Heyco, deren Sortiment es auch bei Mouser gibt. Die führen auch die passenden, aber nicht sonderlich preiswerten Zangen von Heyco.

[Bild: DUQK2wFl.jpg]
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  • Frunobulax, Armin777, traveller
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#12
Wie abgebildet geht die Zugentlastung weder rein noch raus. Wenn das ein Werbefoto der Firma sein soll finde ich das äußerst blamabel.

Ich bin ein Heimkind und äußere mich wegen dieser tüpartigen Diskriminierung nicht.
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  • Armin777, errorlogin
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#13
Jedenfalls ne gute Anregung von Armin, genaugenommen gilt sie ja nur für "Klemm-Zugentlastungen", es gibt ja auch noch Schraubz~" und solche aus Gummi mit Tülle. Jedoch hat auch der Begriff "Zugentlastung" mir bei der Suche nach sowas für die Kaffemaschine, genauer Espressomaschine :-) mir nicht wirklich genutzt, denn die Bohrung, bzw das Loch ist aussergewöhnlich groß (20mm/22mm).
Ich finde einfach nicht das passende Teil. Voll ätzend.

“Any unbiased and reasonable person would find laughable Justice Alito’s ‘the dog ate my homework, and I didn’t even know I had homework’ defense,”
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#14
Jain zu #12
Zugentlastung wie gezeigt zusammen drücken und kurz gedrückt halten. Dann Zange beiseite legen, Kabel durchführen und Buchse eindrücken. Die Buchse verpresst sich im Ausschnitt beim Entspannen. Ggf. mit etwas Zug auf das Kabel nachhelfen.
Wie man aber letztlich die Zange nutzt, bleibt jedem selbst überlassen. Armin von außen, ich von innen. Je nach Platz verwende ich eine Flach- oder Rohrzange.

Was man in einem der Bilder von Armin gut sieht, ist eine eingeklebte Buchse. Problem der Gerätehersteller waren die weltweit unterschiedlichen Kabel: mal rund, mal flach, mit oder ohne Erde, der Ausschnitt in der Rückwand aber blieb immer gleich. Ist das Kabel für die Entlastungsbuchse zu klein und neigt zum Wackeln, dann lieber einen Schrumpfschlauch o. ä. über das Kabel im Bereich der Entlastung schieben, als es einzukleben. Es muss stramm sitzen.
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an Florida Boy für diesen Beitrag:
  • Armin777, Frunobulax
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#15
Ich kann nur von außen an den Zugentlastungen arbeiten, sonst müsste ich die Rückwand komplett ausbauen. Ich muss häufig die amerikanischen oder japanischen Netzkabel gegen VDE-gemäße austauschen.
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#16
Heute ist der mir empfohlene Vornschneider eingetroffen.

Werde ich dann morgen erstmals ausprobieren, bin da sehr gespannt drauf. Und nochmal großes Danke an Armin der aus meiner PN-Anfrage ein solch großartiges Tutorial gemacht hat.

[Bild: IMG-20230414-155528-2-CS-2.jpg]

Ich bin ein Heimkind und äußere mich wegen dieser tüpartigen Diskriminierung nicht.
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  • Armin777, charlymu, ESG 796, HiFi1991
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