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Guten Abend und frohe Weihnachten!
ich habe ein Problem mit meiner guten alten Onkyo Endstufe, dass mich wirklich traurig macht.
Vorab noch einige Infos zum Werdegang.
Ich habe Vor.- und Endstufe vor einigen Jahren bekommen, weil die Endstufe einen Brumm auf einer Seite hatte.
Nach etwas Recherche tauschte ich die Doppeldioden in den Endstufen und stellte die Leerlaufspannung ein. Anschließend funktionierte das Teil über Jahre ohne Probleme.
Vor einigen Tagen, etwa eine Minute nach dem Einschalten wechselte die Beleuchtung von grün nach rot. Aktive Schutzschaltung.
Ich habe die Deckel abgeschraubt und konnte augenscheinlich nichts feststellen.
Nach überprüfen der Kabelverbindungen kam fand ich an den Endstufenplatinen NADA-983 einigen Lötstellen die nicht mehr so schön ausschauten. Darauf hin habe ich eine der Platinen komplett mit viel Sorgfalt und Lupe nachgelötet. Anschließend noch einmal kontrolliert ob ich irgendwo einen Kurzschluss eingebaut habe. Nichts, alle Lötstellen schön sauber, nicht zu viel Zinn und keine Lötbrücken.
Ich schaltete das Gerät ein und freute mich auf grünes Licht. Die Freude war schnell zu Ende als der Widerstand R63 22Ohm, 2 Watt abrauchte. Natürlich habe ich dann wieder die Platine auf Kurzschluss kontrolliert aber nichts gefunden.
Ich lötete die zweite Platine ebenfalls nach und anschließend passierte dort das gleiche.
Nun fing ich an zu messen, komme aber nicht weiter.
Alle Transistoren auf Kurzschluss geprüft, ohne Befund.
Alle Dioden auf einer Seite ausgelötet und geprüft, ohne Befund.
Am Transistor Q16, dass ist der, der direkt im Zusammenhang mit R63 steht habe ich folgende Spannungen:
E=76.7, C=77,2, B=77,2 - Soll: 75, 0,6, -1,2
Das ist nicht nur bei diesem Transistor sondern bei allen umliegenden so.
Ich habe dann Q7, Q6, Q5, Q9 und Q10 ausgelötet und auf Kurzschluss geprüft (die beiden äusseren Beine gegeneinander mit Ohm) und wieder keinen Fehler gefunden. Die hohe Spannung war an Q 16 dann weg. Alles wieder rein, hohe Spannung wieder da.
Hat jemand eine Idee wo ich mit der Suche weiter machen kann?
Grüße Johannes
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26.12.2024, 08:20
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.12.2024, 10:09 von grautvOHRnix.)
Moin,
ohne Dir nahetreten zu wollen, aber in der Reihenfolge
kein Rauch -> gelötet -> Rauch
gibt es nur eine Stelle, die fehlerbehaftet sein wird.....
Gute Grüße, Andreas
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Moin Andreas,
danke für die ehrliche Antwort. Natürlich war das auch meine erste Vermutung.
Nachdem ich keine Lötbrücken gefunden habe dachte ich, dass ich vielleicht ein Bauteil zerschossen habe das besonders empfindlich ist. Nur leider finde ich es nicht.
Grüße Johannes
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26.12.2024, 09:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.12.2024, 10:05 von grautvOHRnix.)
Moin Johannes,
bevor Du weitermachst, lies Dich hier oder im Netz ein über Folgendes:
- Strombegrenzung mit Glühlampe beim Basteln, oder besser
- Reparieren mit Regeltrenntrafo
- Löttemperatur, Entlötlitze
An Deiner Endstufe wird Dir immer wieder irgendetwas abbrennen,
wenn Du sie nach Lötereien mit voller Netzspannung einschaltest
und irgendetwas "nicht stimmt".
Ich weiß nicht, wie viele von den Dingern ich "auf dem Tisch" hatte,
aber 90% hatten nur mürbe Lötstellen oder Kontaktprobleme.
Wie schon im HF erwähnt, die Platinen sind "gepreßter Kamelmist"
und die Leiterbahnbeschichtung hält auch nicht gut, das macht das
Arbeiten daran auch nicht einfacher.....
Servicemanual hier: https://elektrotanya.com/onkyo_m-200_amp...nload.html
da sollten auch Bilder der Lötseite der Boards sein, zum Vergleich.
Gute Grüße, Andreas
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26.12.2024, 10:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.12.2024, 10:13 von Florida Boy.)
VD1222 = sofortiger Augenkrebs.
Du hast diesen Plunder nur in der Vorstufe (D103 - D106) getauscht, aber nicht die beiden (D108 + D109) im Netzteil?
Das wäre schlecht.
Generell zur Überprüfung der Endstufe den Servo erstmal deaktivieren, indem ein Beinchen von R137 angelupft wird.
R163 fungiert als Sicherungswiderstand. Raucht er ab, hat er seine Schuldigkeit getan.
Stichwort bei dieser Endstufe wäre Kaskode in Klasse A, weil immer mit viel Strom und Wärme verbunden.
In wie weit sich die Überprüfung mit einem Ohmmeter bewerkstelligen lässt, vermag ich nicht einzuschätzen, doch hielte ich einen Bauteileprüfer für treffsicherer. Die kosten nicht die Welt und können die Arbeit deutlich vereinfachen.
EDIT sagt noch, das Tanya nur die Bedienungsanleitung hat.
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26.12.2024, 11:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.12.2024, 11:29 von 97paul.)
Bei den alten Platinen lösen sich auch gerne mal die Leiterbahnen ab, wenn man zu lange draufhält mit dem Lötkolben. Mir sind da auch schon die Merkwürdigsten Fehler geschehen.
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(26.12.2024, 08:42)Johnnes schrieb: ...
Nachdem ich keine Lötbrücken gefunden habe dachte ich, dass ich vielleicht ein Bauteil zerschossen habe das besonders empfindlich ist. Nur leider finde ich es nicht.
Grüße Johannes
Nachdem Deiner Schilderungen der Problemzuwächse an diesem erhaltenswerten Gerät die Vermutung nahe legen, dass Du Dich mit systemtischer Fehlersuche nicht wirklich auskennst, würde ich empfehlen, das Teil einem professionellen Fachmann zu überlassen. Ob dass allerdings noch Sinn macht, wenn der Amp bereits "fachgerecht' verbastelt wurde, kann wohl kaum gesagt werden. Allein die vollständige Fehleranalyse könnte schon kostspielig werden.
Schade nur um Deine Zeit und diesen schönen Verstärker...
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Hielte ich auch für die beste Lösung. Bei 31kg ist aber auch schon der Versand problematisch.
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Hallo und vielen Dank für Eure Antworten,
ja es stimmt, ich kenne mich mit systematischer Fehlersuche an solchen Geräten nicht aus. Deshalb habe ich ja auch Euch gefragt.
Ich habe natürlich auch schon daran gedacht das Gerät an einen Fachmann zu geben. Was mich aber davon abhält ist, dass ich selbst auch keine 7G-Tronic oder eine Verdeck-Steuerung reparieren möchte, an der schon einiges probiert wurde. Oder vielleicht doch?
Mit einigen Eurer Hinweise komme ich ja schon mal ein Stück weiter. Morgen bastle ich mir eine Strombegrenzung mittels Glühlampe. Endlötlitze und Absaugpumpe kenne ich und nutze sie regelmäßig. Bei Reichelt habe ich einen Komponententester bestellt und wenn der da ist geht es weiter. Löten klappt schon ganz gut bei mir. Meine Bausätze und Eigenbauten für den Modellbau funktionieren alle seit Jahren.
Nur bei der Fehlersuche klemmt es halt, weil ich mich mit der Materie nicht so gut auskenne. Ich komme da schon irgendwann dahinter weil ich ja ständig dazu lerne und bei solchen Dingen eine extreme Ausdauer entwickle.
Das wird schon!
Viele Grüße Johannes
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Hier sehe ich schon schmunzelnd dem sicherlich bald einschlagenden Kommentar vom Krefelder Oberlöter entgegen...
Glück ist, wenn der Bass einsetzt.
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(26.12.2024, 17:15)Reineke schrieb: Hier sehe ich schon schmunzelnd dem sicherlich bald einschlagenden Kommentar vom Krefelder Oberlöter entgegen...
Prima, dann hast Du ja sicher auch Zeit und Wissen, Johannes
mit seiner Endstufe weiterzuhelfen! Netter Zug von Dir!
Gute Grüße, Andreas
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28.12.2024, 10:34
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.12.2024, 10:39 von grautvOHRnix.)
(26.12.2024, 10:10)Florida Boy schrieb: .....
EDIT sagt noch, das Tanya nur die Bedienungsanleitung hat.
Stimmt, hab' mich verguckt, da steht ja auch "Useless Manual"!
edit: Onkyo M-5090 ist baugleich:
https://elektrotanya.com/onkyo_m-5090_sm...nload.html
(Ich habe im Job fast immer ohne Unterlagen arbeiten können).
Gute Grüße, Andreas
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Moin, Moin,
danke Leute. Das Maunal habe ich und gestern konnte ich ein Hameg HM 204-2 ergattern. Da arbeite ich mich jetzt mal rein.
Grüße Johannes
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(28.12.2024, 10:34)grautvOHRnix schrieb: (26.12.2024, 10:10)Florida Boy schrieb: .....
EDIT sagt noch, das Tanya nur die Bedienungsanleitung hat.
....
(Ich habe im Job fast immer ohne Unterlagen arbeiten können).
Hast Du dann "fast immer" die Schaltbilder und Messwerte auf Deiner Festplatte im Kopf abrufbereit gehabt, oder wie muss man sich das vorstellen
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29.12.2024, 15:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.12.2024, 16:18 von grautvOHRnix.)
(29.12.2024, 11:21)onlyurushi schrieb: (28.12.2024, 10:34)grautvOHRnix schrieb: (26.12.2024, 10:10)Florida Boy schrieb: .....
EDIT sagt noch, das Tanya nur die Bedienungsanleitung hat.
....
(Ich habe im Job fast immer ohne Unterlagen arbeiten können).
Hast Du dann "fast immer" die Schaltbilder und Messwerte auf Deiner Festplatte im Kopf abrufbereit gehabt, oder wie muss man sich das vorstellen
Im Studium lernt man Schaltungsgrundlagen (und behält sie am besten).
Analoge Verstärkertechnik ist "Pipifax" und wiederholt sich im Grunde
genommen immer wieder.
Ich war an der FH, vorher zwei "Lehren", in denen ich schon "sicheres und
zielgerichtetes Messen im Schlaf" beigebracht bekam.
In der Praxis hast Du dann bei HiFi immer noch zu 97% der Fälle einen heilen
Kanal, wo Du z.B. Ruhestromwerte abnehmen kannst, aber selbst für die
gibt es so etwas wie Standardwerte in Abhängigkeit der Bauteile.
Nach den ersten fünf Jahren in der HiFi-Werkstatt kommt dann noch Routine
dazu, gezielt gerätetypische Defekte zu beheben.
Nur wenn's mal großflächig abgebrannt ist, ist ein Bestückungsplan von
Vorteil.
Bei mir kam dann wohl noch eine Begabung und Enthusiasmus dazu,
sonst wäre ich wohl mit Schlips bei Siemens gelandet... gut, daß nicht!
Gute Grüße, Andreas
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